Audi A3 Sportback 30 TDI Test – Vorsprung durch Sparen

Audi A3 Sportback 30 TDI
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Der hier getestete Audi A3 Sportback 30 TDI gehört zur vierten Generation der Modellreihe.

Diese fährt seit drei Jahren auf hiesigen Straßen und gehört zur Kompaktklasse. Genauer zur Premium-Kompaktklasse, in der sich Wettbewerber wie der BMW 1er oder die A-Klasse von Mercedes-Benz tummeln.

Als 30 TDI war unser Testwagen mit dem kleinsten Diesel mit 116 PS ausgestattet, der leistungstechnisch nur noch vom 30 TFSI mit seinen 110 PS unterboten wird. Wie sich der Diesel im Alltag macht und ob die auf den ersten Blick überschaubare Leistung genügt, um den typischen alltäglichen Anforderungen gerecht zu werden, klärt dieser Fahrbericht.



Exterieur – Das kleine blaue Wunder

Die intensiv blaue Außenfarbe dieses Audi A3 Sportback nennen die Ingolstädter „Turbo-blau“ und diese befindet sich mittlerweile nicht mehr im Repertoire des Konfigurators, was wir sehr schade finden. Denn steht diese dem Fünftürer doch ausgesprochen gut und sorgt zusätzlich doch für eine gute Portion Dynamik.

Gegenüber der dritten Generation hat der Audi A3 insgesamt abmessungstechnisch etwas zugelegt. Dazu kamen prägnanter auftretende Kanten und Linienführungen. Der deutlich größere Singleframe Frontgrill und die flacheren Scheinwerfer sorgen für eine signifikante Verjüngung, die sich seitlich dank der markanten Gürtellinie und dem kürzeren Überhang am Heck fortsetzt.

Die C-Säule wird durch eine Verglasung geteilt – das gab es am Vorgänger nicht. Am Heck zeigen sich spitzer zulaufende Heckleuchten mit moderner Lichtsignatur, die der in den Frontscheinwerfern ähneln. Insgesamt wurde dem A3 eine fast zeitlose Optik verpasst, die auch drei Jahre nach dem Generationswechsel noch taufrisch wirkt.

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Interieur – Fahrerorientiert und hochwertig

Die dem Fahrer zugewandte Architektur des Cockpits offenbart sich sofort nach dem Platznehmen auf den ergonomisch toll ausgeformten Sportsitzen mit Nappalederbezug. Überhaupt – viel Leder, Alu und anderes Tamtam sehen edel aus, doch kostet das alles aber extra. Die Verarbeitung ist auf Topniveau und es ist sogleich ersichtlich, dass Audi kompromisslos in Richtung Premium zielt.

Alle Displays geben hochaufgelöst und in brillanten Farben ihre Inhalte wieder und das Bedienkonzept wirft trotz umfangreicher Digitalisierung nirgendwo Fragen auf. Keine Zweifel – all das wurde intuitiv und sinnvoll strukturiert.

Das Platzangebot ist vorne großzügig, im Fond der Fahrzeugklasse entsprechend leicht überdurchschnittlich. Nur Personen über 1,85 Meter Gardemaß würden bei der Kopffreiheit gern ein Quäntchen mehr beanspruchen wollen. Der Kofferraum wartet mit 381 Liter auf und entspricht damit fast exakt dem des aktuellen VW Golf.

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Motor und Fahreigenschaften – Überraschende Wundertüte

Beim Studieren des Datenblatts zum Antrieb bleiben zunächst euphorische Gedanken aus: Ein 2.0-Liter-Reihenvierzylinder generiert als Commonrail-Turbodiesel 116 PS. Okay. Doch beim Blick auf das maximale Drehmoment lupft der eine oder andere Leser mit Sicherheit die Augenbraue. 300 Newtonmeter, die bereits ab 1.600 Touren anliegen, sind dann doch mehr als erwartet.

Bevor es losgeht, wird der Fahrer zur Personalisierung aufgefordert und kann sich als Nutzer anlegen.

Und so unerwartet durchzugsstark fährt sich der Audi A3 Sportback auch. Der akustisch doch recht gut zu vernehmende Selbstzünder hängt gut am Gas und zieht aus dem Drehzahlkeller ordentlich an. Das manuelle 6-Gang-Getriebe besitzt lang übersetzte Gänge, wodurch ein Wechsel in den zweiten Gang erst bei deutlich mehr als Schrittgeschwindigkeit sinnvoll ist. Der sechste Gang ist zudem so lang übersetzt, dass bei Tempo 100 lediglich gut 1.500 Touren anliegen.

Die sechs Gänge der Handschaltung wurden lang übersetzt, was dank des hohen Drehmoments bestens passt.

Dank des kraftvollen Drehmoments fühlt sich die Leistung des Diesels vor allem untertourig deutlich stärker an, als es die 116 PS auf dem Papier suggerieren. Nur in höheren Drehzahlen und Geschwindigkeiten werden die Limits von 116 Pferden deutlich. Doch selbst die gut zehn Sekunden für den Sprint von null auf Tempo 100 vergehen subjektiv irgendwie schneller. Die Endgeschwindigkeit von 206 km/h kann sich zudem absolut sehen lassen – auch wenn es dafür einen entsprechenden Anlauf braucht. Endet dieser Anlauf in einem leichten Gefälle, sind sogar 211 km/h drin – wie in unserem Test geschehen und per GPS bestätigt. Der Tacho zeigte dabei sogar 215 km/h.

Fahrmodi Audi A3 Sportback 30 TDI
Vier Fahrprogramme stehen dank „drive select“ im Audi A3 zur Auswahl.

Es ist erstaunlich, mit welcher Souveränität dieser kleinste Diesel die gut 1,4 Tonnen Leergewicht in Fahrt setzt. Über Langeweile oder Untermotorisierung machen sich allenfalls ausgemachte Sportfahrer Gedanken. Im Alltag kommen derartige Suggestionen eher nicht auf. 

An Fahrprogrammen stehen vier zur Auswahl: Comfort, Auto, Dynamic und Individual. Letzteres kann in diversen Punkten personalisiert werden. „Auto“ steht für eine Art intelligentes Fahrprogramm, welches sich dem Fahrstil des Fahrers anpassen kann. Insgesamt ist die Breitbandigkeit durch die Fahrprogramme zwar spürbar, aber längst nicht so intensiv wie bei stärkeren Motorisierungen.

Er hat keine und macht auch nicht auf dicke Hose – Das Endrohr mündet unbeachtet unter dem Fahrzeugheck.

Die optionale Progressivlenkung brillierte mit einer präzisen Rückmeldung bei allen Gegebenheiten und ist jeden Euro der insgesamt 250 wert.

Die Verbrauchstests offenbarten bei diesem Audi A3 Sportback 30 TDI wahre Bilderbuchwerte. Das war sicherlich zu erwarten, doch ein Durchschnittsverbrauch im Drittelmix von 4,8 Litern auf 100 Kilometer ist mehr als zufriedenstellend. Die Werksangabe liegt nur 0,3 Liter darunter.

Sparrunde Verbrauch Audi A3 Sportback 30 TDI
Hohe Anerkennung garantiert: Dieser Wert auf der Sparrunde erscheint fast rekordverdächtig.

Auf der Sparrunde mimte der Ingolstädter dann als gebürtiger Bayer irgendwie den Schwaben: Lediglich 3,0 Liter genügten dem Diesel, um hochgerechnet 100 Kilometer abzuspulen. Ein wahrlich exzellenter Wert. Selbst bei bleiernem Gasfuß und Tempi um die 200 km/h blieb der Audi deutlich im einstelligen Bereich – diese Facette zeigen nur wenige Autos in diesem Geschwindigkeitsbereich.

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Ausstattung, Komfort, Sicherheit

Serienmäßig finden sich in der S line unter anderem folgende Ausstattungsmerkmale: ein digitales Kombiinstrument mit diversen Ansichten, Audi connect Navigation, DAB+, ein Tempolimiter, ein Spurhalteassistent, ein Frontkollisionsassistent und Parksensoren am Heck. Weiterhin besitzt der A3 als S line ein Sportfahrwerk und 17-Zoll-Räder serienmäßig. Voll-LED-Scheinwerfer mit Freiflächen-Reflektoren gehören ebenso wie ein Dachkantenspoiler ab Werk dazu.

Da unser Testwagen aber einiges an Sonderausstattungen besaß, erfreute uns dieser mit einem Interieur S line Paket für 1.700 Euro, welches unter anderem Sportsitze, diverse Dekoreinlagen in Aluminium, Edelstahl-Pedalerie und vielem mehr beinhaltet. Die Sitzbezüge aus Nappaleder kosten noch einmal 1.300 Euro extra.

Weiterhin war ein Businesspaket plus für 2.800 Euro der Grund für das große Navigationssystem MMI Infotainment plus, Smartphone-Integration und LTE-Unterstützung für die Audi phone box mit induktiver Ladestation – um nur einige zu benennen.

Die 3-Zonen-Klimaautomatik schlägt mit 890 Euro zu Buche. Selbst eine 2-Zonen-Klimaautomatik müsste für 590 Euro extra gebucht werden; serienmäßig besitzt der Audi A3 Sportback auch als S line tatsächlich nur eine manuelle Klimaautomatik.

Das Audi Soundsystem für weitere 290 Euro klingt ganz passabel. Wir würden Musikliebhabern dennoch das Bang & Olufsen System für 790 Euro ans Herz legen. Der Abstandstempomat für 290 Euro machte im Test einen absolut fehlerfreien und damit hervorragenden Job – klare Empfehlung. 

Eine Rückfahrkamera war im Testwagen nicht zu finden, kostet übrigens 410 Euro extra und sollte vor allem bei Parkmuffeln ein Kreuzchen auf der Liste wert sein. Die vier Fahrprogramme im „drive select“ sind mit 150 Euro wiederum fast günstig zu haben. Die Sitzheizungen machten anfangs den Eindruck, sie wären wohl defekt. Denn die Aufwärmzeit ist enorm lang und es vergehen bereits bei Temperaturen um den Gefrierpunkt gut und gerne zehn Minuten, bevor sich erste Heizbemühungen bemerkbar machen. Das geht definitiv auch noch schneller.

Die Matrix-LED-Scheinwerfer wollen ebenfalls für einen Aufpreis erworben werden. Doch das, was diese für 1.590 Euro an Licht ans Auto zaubern, ist eine Wucht. Sehr hell, extrem weit ausleuchtend und ohne Inhomogenitäten sind schon einmal einen dicken Daumen nach oben wert. Doch die Ausblendung anderer Verkehrsteilnehmer gelang dem System so exakt und schnell, dass es definitiv mit zu den besten Lichtsystemen der Kompaktwagenklasse gehört.

Matrix-LED Audi A3 Sportback 30 TDI
Sehr empfehlenswert – Das Matrix-Licht am Audi A3 Sportback 30 TDI ist ein großer Sicherheitsgewinn.

Woran der Premiumanspruch bei diesem Audi ebenfalls ersichtlich wird, sind beispielsweise die Keyless-Sensoren an allen vier Türen und viele Kleinigkeiten, wie beispielsweise der Klang der Türen beim Zuschlagen, was eher an die obere Mittelklasse erinnert als an ein Auto der sogenannten Golfklasse. Die Lichtspiele der Rückleuchten und Hauptscheinwerfer beim Ver- und Entriegeln des Fahrzeugs sind ebenso eine echte Show und sorgen für jede Menge Aufmerksamkeit.

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Varianten und Preise des Audi A3 Sportback 30 TDI

Der kleine Diesel startet bei 32.400 Euro mit Schaltgetriebe; für die Version mit der S tronic Automatik werden 34.400 Euro aufgerufen.

Die hier gefahrene S line mit Schaltgetriebe startet ab 34.850 Euro und auch hier werden für die Automatik 2.000 Euro mehr verlangt.

Der nächsthöhere 35 TDI mit seinen 150 PS kostet übrigens exakt 3.000 Euro mehr als der Einstiegsdiesel.

Audi A3 Sportback 30 TDI schräg vorne rechts
Mit gut 47.000 Euro gehörte unser Test-Audi sicherlich nicht mehr zu den Schnäppchen.

Unser Testwagen kam mit einigem an Sonderausstattung auf 47.140 Euro. Da war aber längst nicht alles drin, was die lange Aufpreisliste feilbietet. Wer alle Register der Optionsliste zieht, landet bei rund 58.000 Euro.

Zum Vergleich: Der Audi A3 Sportback startet als 30 TFSI bereits bei 29.990 Euro und der stärkste Diesel 40 TDI mit seinen 200 PS und 400 Newtonmetern ist als S line ab 43.640 Euro im Angebot. Dieser fährt allerdings immer mit der 7-Gang-Automatik S tronic.

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Fazit – Noblesse in der Kompaktklasse mit Spar-Abo 

Mal abgesehen von der zweifellos sehr attraktiven Optik des Audi A3: Es kam antriebstechnisch gänzlich anders als erwartet – das geben wir gern zu. Denn als wir vom Testwagen erfuhren, dass es sich um den kleinsten Diesel handelt, kamen durchaus Gedanken auf, ob das wohl eine gute Kombination sei. Wir machen es kurz: ist es, aber ja!

Der kleine Diesel reißt sicher keine Bäume aus, aber er steht derart solide im Futter, dass der Gedanke nach mehr Leistung so gut wie nie wirklich aufkeimen konnte. Dank seines immensen Drehmoments packt er die Dinge „von unten“ an und schiebt behänd die gut 1,4 Tonnen durch den Alltag.

Audi A3 Sportback 30 TDI schräg vorne links
Ohne Frage: Der Audi A3 Sportback 30 TDI gehört auch als Kompaktklassenmitglied klar zur Premiumriege.

Belohnt wird der Besitzer des Audi A3 Sportback 30 TDI obendrein durch eine überaus wertige Aufmachung, welche aus tollen Materialien und einer lückenlos perfekten Verarbeitung besteht und nicht nur aus diesen Gründen in jedem Detail dem Premiumanspruch gerecht werden kann.

Abgerundet wird das Überraschungspaket aus Ingolstadt durch eine Sparsamkeit, die einfach nur Spaß macht. Bei den heutigen Spritpreisen kann sich hier ein ach so schlecht gemachter Dieselantrieb bestens in Szene setzen und mit einer Tankfüllung ohne große Anstrengung auch vierstellige Kilometerstrecken absolvieren.

Audi A3 Sportback 30 TDI schräg hinten links
Als kleinster Diesel überzeugte uns der A3 Sportback mit verblüffendem Durchzug und bemerkenswerter Sparsamkeit.

Der Preis liegt für all das allerdings entsprechend höher als bei denen ohne einen solchen Premiumanspruch. Das sollte einleuchten. Und ja, ein Einstieg knapp unter 35.000 Euro für diesen Diesel ist eine Ansage. Doch auch wenn Kompakte mit ähnlicher Motorisierung deutlich weniger kosten, sind sie aber auch nicht so aufgehübscht, so fein verarbeitet und bieten längst nicht diesen Schmaus für alle Sinne wie dieser A3.

Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 5D Mark III

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Pro & Contra

Pro:

  • durchzugsstarker Motor
  • Materialeinsatz und Verarbeitung auf Premium-Niveau
  • extrem sparsam
  • ausgewogenes und sicheres Fahrverhalten
  • elegante und zeitlose Optik

Contra:

  • Dieselmotor etwas rau im Lauf
  • Sitzheizung benötigt sehr lange
  • hoher Preis und lange Aufpreisliste

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Konkurrenz: BMW 116d, Mercedes-Benz A180d, DS4 BlueHDi 130

Technische Daten Audi A3 Sportback 30 TDI S line

  • Farbe: Turbo-blau
  • Fahrzeugklasse: Kompaktklasse / 5-Türer
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,34 x 1,82 (1,98 mit Außenspiegel) x 1,45
  • Radstand (mm): 2.636
  • Antrieb: Reihenvierzylinder Turbodiesel mit SCR-Kat und DPF
  • Hybridart: –
  • max. Leistung: 85 kW (116 PS) bei 2.750 bis 4.250 rpm
  • max. Drehmoment (Nm): 300 bei 1.600 bis 2.500 rpm
  • Hubraum: 1.968 ccm
  • Getriebe: 6-Gang-Handschaltung
  • Antriebsart: Vorderachse
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 4,5 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 4,8 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 117 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit: 206 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (sec): 10,1
  • Wendekreis (m): 11,1
  • Kofferraumvolumen (l): 380 bis 1.200
  • Leergewicht (kg): 1.425
  • Zuladung (kg): 480
  • Anhängelast ungebremst/gebremst (kg): 710/1.500
  • max. Stützlast (kg): 80
  • max. Dachlast (kg): 75
  • Tankinhalt (l): 45
  • Tank AdBlue (l): 13
  • Kraftstoffart: Diesel
  • Neupreis des Testwagens: 47.140 Euro (Basispreis 30 TDI: 32.400 Euro)

 

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