Der Volvo V60 ist ein Premium-Sportkombi mit einem athletischen Dress, einem stilsicher designten Interieur und State-of-the-Art Technik in puncto Sicherheit und Komfort.
Unser Testfahrzeug ist der Volvo V60 D4 Inscription mit Frontantrieb und Geartronic Achtgang-Automatik, dessen Aggregat 190 PS Leistung und ein Drehmoment von 400 Nm generiert. Dank einer üppigen Liste an Zusatzoptionen schlägt dieser Luxus-Kombi mit 72.530 Euro zu Buche.
Exterieur – Designerdress und Style des Volvo V60
Das Designteam hat mit dem Volvo V60 keinesfalls eine komprimierte Version des Über-Schwedenkombis, des Volvo V90, skizziert. Der V60 präsentiert sich in Gänze eigenständig und profitiert nun auch von der skalierbaren Produktarchitektur SPA.
Gegenüber dem Vorgänger ist die neue V60-Generation länger, breiter und flacher wobei die Überhänge minimiert wurden. Mit dieser Designformel ist dem V60 der Titel des Dynamikers der Volvo-Modellcrew bereits jetzt sicher.
Die Maxime der Sportlichkeit stand beim Design der Front im Fokus, dessen Grill von regelrecht angriffslustig skizzierten, schmalen Voll-LED-Scheinwerfern mit dem intelligenten Fernlichtassistenten Active High Beam samt Thors-Hammer-Motiv flankiert wird. Diese sind Teil des empfehlenswerten Licht-Pakets, das für 1.000 Euro darüber hinaus auch LED-Nebelscheinwerfer inklusive Abbiegelicht und abblendende Außenspiegel enthält.
Als Inscription offeriert das Design eine omnipräsente, feine Chromzierde, die auch den legendären Wasserfall samt vertikalen, leicht nach innen gewölbten Streben in Szene setzt.
Für eine agile Optik verläuft die Seitenlinie des Volvo V60 zum Heck hin minimal abschüssig und endet standesgemäß mit einem Dachkantenspoiler, während die Schulterlinie aufsteigt und so eine dynamische Komposition erschafft.
Als zentrale Eye-Catcher fungieren das steingraue Dress in Pebble Grey Metallic für 830 Euro, die serienmäßige, integrierte Dachreling und die optionalen 19-Zoll-Leichtmetallfelgen. 17 Zoll ist das Serienmaß, wobei auf bis zu 20 Zoll aufgestockt werden kann.
Die schlanken Speichen leiten den Blick auf die mittels Sicken betonten Radkästen und bilden die Bühne für eine ansteigende Charakterlinie.
Technisch clean und markant wurde das Heck des Kombis gezeichnet, dessen LED-Lichtsignatur ein allgegenwärtiges Design-Statement setzt und den Kofferraum samt zentralem Volvo-Schriftzug perfekt inszeniert.
Den unteren Abschluss bilden zwei aussagekräftig proportionierte Chromkulissen. Dank eines schlüssellosen Zugangssystems samt neuem, formschön integrierten Sensorfeld im Türgriff öffnet sich der Designerkombi, ohne dass ein Suchen nach dem Schlüssel vonnöten wäre. Dieser ist in einer stilvollen Hülle aus perforiertem Leder eingefasst und untermauert die Detailliebe Volvos, die sich auch in kleinen Highlights des Interieurs wiederfindet.
Interieur – Lederambiente mit dem größten Glasdach Volvos
Das Ambiente bezirzt die Sinne der Passagiere mit einem starken Lederduft, während der Blick über einen lichtdurchflutetes, einladend-helles Interieur mit klaren Konturen, offenporigem Drift Wood und ansprechendem Look in Bi-Color streift.
Die Reisenden nehmen auf Nappaleder-Komfortsitzen Platz, deren Perforation dem Auge schmeichelt und eine adäquate Temperierung mittels Sitzbelüftung erlaubt. Diese ist für die vorderen Sitze reserviert, die elektrisch vielfach einstellbar sind und auch über eine Memoryfunktion verfügen.
Wenngleich das Design per se bereits an Sportsitze erinnert, sind die Seitenwangen elektrisch einstellbar. Das Paket schlägt mit 2.700 Euro zu Buche. Kleine Details wie die Schwedenflagge am Beifahrersitz bezirzen den Kombi-Enthusiasten vollends.
Die Sitze des Fonds zeichnen sich durch eine sehr sportive Sitzposition und ein üppiges Platzangebot aus. Dank des Klimapakets erfreuen sich Mitreisende an einer 4-Zonen-Klimaautomatik und abgedunkelten Fenstern. Mittels Winter-Paket Pro für 1.400 Euro genießen die Fondpassagiere eine Sitzheizung und der Fahrer den Komfort einer Standheizung inklusive Timer sowie eine Lenkradheizung.
Für das Gepäck stehen im schwedischen Lademeister 529 Liter Kofferraumvolumen zur Verfügung, dass sich mittels Umklappen auf ansehnliche 1.441 Liter erweitern lässt. Der Volvo V90 offeriert zum Vergleich ein Volumen von 560 Litern respektive 1.526 Litern. Unser Testkandidat verfügt über das Laderaumpaket Pro, das mittels eines Befestigungssystems die Gefahr herumfliegender Taschen verringert. Komplettiert wird das Paket mittels besagtem Keyless Drive, elektrisch umklappbaren Kopfstützen hinten, einer sehr schnellen Heckklappenautomatik und einer 12-Volt-Steckdose im Kofferraum.
Der Fahrer kann sich dank der digitalen Instrumentenanzeige in 12,3 Zoll und dank des HUD in vollem Maße um das Geschehen auf der Straße kümmern. Das digitale Cockpit offeriert zwei Rundinstrumente und eine dazwischen angeordnete, individuell einstellbare Informationsanzeige. Nutzt man die Navigation, kann die Karte zwischen den Tubes angezeigt werden, sodass der Touchscreen für das Zappen durch die Musikbibliothek des Smartphones genutzt werden kann. Diese Möglichkeiten bietet das optionale Business Paket Pro samt Sensus Connect, Navigation und harman/kardon-Soundsystem zum Preis von 1.900 Euro.
Das Sensus Connect ist bei unserem Testwagen mit einem Premium-Soundsystem by Bowers & Wilkins kombiniert, das für 2.460 Euro die Benchmark des musikalischen Reise-Entertainments darstellt. Mittels optionaler Akustikverglasung können die Außenwelt und auch der Selbstzünder ausgesperrt werden, sodass sich jede Fahrt zum reinen Komforterlebnis entwickelt – und genau das ist die Maxime hinter dem Begriff „Premium“.
Apropos Smartphone: Dieses kann in der Armauflage verstaut werden, wobei gleich zwei USB-Anschlüsse zum Laden zur Verfügung stehen.
Als besonderes Highlight fungiert das sich weit öffnende, optionale Panorama-Glasschiebedach. Dieses wird in denselben Abmessungen auch für die Modelle der Volvo 90er Baureihe angeboten und ist in diesen Dimensionen in der Geschichte Volvos bisher einmalig.
Varianten, Preise und Ausblick auf künftige Modelle
Zum Marktstart ist der Volvo V60 zunächst in drei Motorisierungen verfügbar.
Der Volvo V60 D3 startet als Momentum mit einem 6-Gang-Getriebe bei 40.100 Euro. Das gleiche Modell schlägt als Inscription mit einem Startpreis von 44.350 Euro zu Buche.
Unser Kandidat ist ein Volvo V60 D4 mit einer Leistung von 140 kW (190 PS), der als Momentum mit 6-Gang Schaltgetriebe bei
Euro startet. Wählt man die Automatikversion, schlägt dieser mit Euro zu Buche. Wir testeten den D4 Inscription, der mit einem manuellen Getriebe ab Euro und als Automatik ab Euro die heimische Auffahrt schmückt.
Der T6 Benzin-Direkteinspritzer generiert eine Leistung von satten 228 kW (310 PS) und startet preislich als Momentum ab 49.500 Euro und als Inscription ab 53.050 Euro. Dieser wird serienmäßig mit der Geartronic Achtgang-Automatik und Allradantrieb ausgestattet.
Volvo wird die Antriebspalette sukzessive ausbauen und unter anderem um zwei Twin Engine-Optionen mit Plug-in-Hybridantrieb erweitern.
Motorisierung und Fahreigenschaften – Sanfter Selbstzünder
Wir haben den Volvo V60 als D4 mit Frontantrieb einem ersten Test unterzogen. Der Vierzylinder-Diesel wartet wie bereits erwähnt mit 190 Pferdestärken auf und schickt maximal 400 Newtonmeter an die vorderen Räder. Die in unserem Falle verbaute Achtgang-Automatik übernimmt derweil die Schaltarbeit.
In urbanen Gefilden fällt zunächst die Laufruhe des Selbstzünders auf. Nur bei sehr zügigen Ampelstarts gibt der Motor einen Hinweis auf seine Herkunft. In allen anderen Situationen hält sich das Aggregat eher im Hintergrund und generiert vollkommen ausreichende Leistung.
Enge Gassen und noch engere Parkhäuser sind im direkten Vergleich zum Volvo V90 wesentlich einfacher zu bewältigen. Auch wenn der Volvo V60 alles andere als mickrig daherkommt, so wirkt er definitiv agiler und wendiger als sein großer Bruder.
Außerhalb geschlossener Ortschaften zeigt sich der schwedische Premium-Kombi mindestens genauso gelassen. Obgleich nur die vorderen Räder angetrieben werden, mobilisiert das Fahrzeug eine nicht zu verachtende Beschleunigung, die jeder alltäglichen Situation genügen sollte. Kurze Überholmanöver benötigen jedoch eine Gedenksekunde, bevor die Automatik ein bis zwei Gänge heruntergeschaltet hat und die benötigte Leistung bereitstellen kann.
Auf der Autobahn mausert sich der Schwede recht schnell zum Reise-Liebling. Die immerwährende Ruhe im Innenraum nimmt selbst bei 180 km/h nicht ab und sorgt für Entspannung auf allen Plätzen. Selbst hinten sitzen Passagiere bis 1,85 Meter äußerst bequem und können ohne Ermüdungserscheinungen auch längere Strecken absolvieren. Den angegebenen Durchschnittsverbrauch von 4,9 Litern konnten wir aufgrund des hohen Stadtanteils nicht erreichen, 6,6 Liter sind aus Sicht der Redaktion jedoch völlig in Ordnung.
Fazit – Premium-Kombi ohne nennenswerte Schwächen
Abschließend können wir dem Volvo V60 im Rahmen unseres Erstkontaktes ein hervorragendes Zeugnis ausstellen. Der schwedische Kombi wartet mit ordentlichem Platzangebot, einer harmonischen Antrieb und einer überaus hochwertigen Ausstattung auf, die selbst eingefleischte Luxus-Liebhaber zufriedenstellen dürfte.
Dennoch fehlt es nicht am Erbgut der langen Historie Volvos in Bezug auf Kombi-Fahrzeuge. Die robusten Züge sind dosiert eingesetzt, sodass sie hauptsächlich Kennern auffallen. Die Wertigkeit des V60 steht derweil über den Dingen und prädestiniert das Fahrzeug für eine nicht schmale Zielgruppe – sei es die kleine Familie oder der aktive Freizeitsportler.
Einziger Wermutstropfen ist der recht hohe Preis. Mit einem Gesamtpreis von rund 72.000 Euro liegt unser Testwagen gleichauf mit einem voll ausgestatteten BMW 320d Touring oder vergleichbaren Modellen, was den Kunden vor eine schwierige Wahl stellt. Dafür gibt es ein Rundum-sorglos-Paket mit allen erdenklichen Extras und dem wohl besten Soundsystem in dieser Klasse – von Bowers & Wilkins.
Der Volvo V60 hat in letzter Instanz jedoch ein Argument, welches kein anderer Hersteller in dieser Riege bietet: Die langen Modellzyklen der Marke sorgen dafür, dass der Kunde auch in drei Jahren aller Wahrscheinlichkeit nach noch ein aktuelles Modell fährt.
Text/ Fotos: NewCarz
Kamera: Canon EOS 6D
Länge x Breite x Höhe (m): 4,76 x 1,85 x 1,43
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel mit Bi-Turbolader
Leistung: 140 kW ( 190 PS)
Hubraum: 1.969 ccm
Max. Drehmoment: 400 Nm bei 1.750 – 2.500 rpm
Getriebe: 8-Gang-Geartronic
Antrieb: Frontantrieb
Durchschnittsverbrauch: 4,9 l/100 km
Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 6,6 l/100 km
CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 125 g/km
Abgasnorm: Euro 6d-TEMP
Höchstgeschwindigkeit: 220 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 7,9 Sekunden
Leergewicht: 1.844 kg
Laderaumvolumen: 529 Liter bis 1.441 Litern bei umgeklappten Rücksitzlehnen
Kraftstofftank: 55 Liter + 11.5 Liter für AdBlue (SCR)
Neupreis des Testwagens inklusive Sonderausstattung: 72.530 Euro
Sorgt seit 2015 stets für den „Nachschub“ an automobilen Neuigkeiten, ob als Modellpremieren, Modellpflege oder strategische Neuausrichtung von Herstellern – um nur einige zu nennen. Sein enger Draht zu den Herstellern ist ein Garant für brandneue Informationen und Autonews aus erster Hand. Seine automobile Vorliebe gehört vor allem den gut motorisierten Cabrios und Coupés dieser Welt.
4 thoughts on “Erstkontakt: Volvo V60 Test – Familienkombi mit Luxusfaktor”