Erstkontakt VW Amarok Test – Neuauflage mit Fremd-DNA

VW Amarok
Durch Klicken auf diese Fläche laden Sie Inhalte von wirkaufendeinauto.de und akzeptieren damit in deren Datenschutzerklärung.

Volkswagen Nutzfahrzeuge hat den neuen VW Amarok vorgestellt. Die Wiederbelebung des erfolgreichen Pick-ups hat ein bisschen gedauert; doch nun endlich ist es soweit.

NewCarz war live dabei und schildert nachfolgend die ersten Eindrücke, die wir bei unserem Erstkontakt sammeln konnten.

Am vergangenen Donnerstag hatten wir die Möglichkeit, im Märkischen Baruth in Brandenburg den neuen VW Amarok erstmals in der Praxis auszuprobieren. Dabei fuhren wir die Neuauflage sowohl auf befestigten Strecken als auch im Gelände.


Die wichtigsten Fakten zum neuen VW Amarok im Überblick

Die Grundentwicklung und Produktion dieses Pick-ups stammt von Ford für den Ranger. Volkswagen hat beim Amarok lediglich das Design innen und außen kreiert und dem Nutzfahrzeug dadurch eine ordentliche Portion Premium-Charakter verliehen. Entsprechend wird der Ford Ranger der etwas burschikosere von den beiden bleiben, während der Amarok auch die Lifestyle-Komponente bemüht.

Der neue Amarok wird in Silverton, Südafrika gebaut und laut dem Produktsprecher von Volkswagen Nutzfahrzeuge sind es lediglich vier (sichtbare) Teile, die mit dem Ford Ranger identisch sind. Selbst die Antriebe in Form der V6- und R4-Motoren stammen von Ford. Der Vorgänger-V6 stammte noch aus Ingolstadt, doch der Audi-Motor kommt nicht mehr zum Einsatz.

Design, Karosserie und Fahrwerk des neuen VW Amarok

Die Front des Amarok ist nun markanter, die Haube stringent aufrecht designt und die neuen Scheinwerfer mit neuer Lichtsignatur lassen den Pick-up um ein Vielfaches jugendlicher erscheinen.

Neben designtechnischen Veränderungen hat der Amarok auch zweckmäßige Anpassungen an Karosserie und Fahrwerk erhalten. Und so glänzt der neue VW Amarok mit kürzeren Überhängen für größere Böschungswinkel und dadurch resultierende bessere Offroad-Tauglichkeit. Auch in der Länge hat der Pick-up um satte 100 Millimeter zugelegt und offeriert dazu 170 Millimeter mehr Radstand. Zudem kann er ein Plus von 300 Millimeter an Wattiefe vorweisen; stattliche 800 Millimeter sind es nun in Summe.

Die Räder des Nutzfahrzeugs können bis zu 21 Zoll groß gewählt werden und als echter „Packesel“ bewältigt der Amarok eine Dachlast von nun 350 Kilogramm, was ihn für den Einsatz eines Dachzelts prädestiniert. Auch an den Haken kann der Volkswagen mit Pritsche weiterhin bis zu 3,5 Tonnen nehmen – ein wichtiges Merkmal für alle, die das Nutzfahrzeug als Gespann betreiben wollen.


Der Innenraum

Die Materialauswahl im Interieur hängt sehr stark von der gewählten Ausstattungslinie ab. Diese Spanne reicht tatsächlich von robustem, aber sehr einfach wirkendem Plastik selbst am Lenkrad bis hin zu Lederverkleidungen an den Türtafeln. Somit füllt dieses Nutzfahrzeug eine breite Range, die vom Handwerksutensil bis zum fast schon protzig erscheinenden Lifestyle-Pick-up nahezu jede Nische abdecken kann.

Das Cockpit ist digital und in seiner Auflösung und Farbbrillanz dem 12-Zoll-Zentralbildschirm ebenbürtig. Letzterer wird ausschließlich über Touchbefehle gesteuert. Einige Schnellwahltasten darunter decken längst nicht die wichtigsten Funktionen wie die Klimasteuerung ab. Diese wird in einem Untermenü über den Screen bedient. Das ist im Ford Ranger übrigens anders (besser) gelöst.

Das Platzangebot ist sehr gut; selbst große Insassen finden insbesondere bei der Kopffreiheit enorme Reserven. Der dritte Sitzplatz im Fond ist wie bereits beim Vorgänger eher für die Nutzung auf Kurzstrecken und im Notfall gedacht.

20 neue Assistenzsysteme und viele Ausstattungsoptionen

Im neuen Amarok arbeiten 20 neue Assistenzsysteme, die es bisher in diesem Pick-up nicht gab. Dazu gehören unter anderem ein Totwinkel-Assistent, der erkennt, wenn ein Anhänger angekoppelt ist und berücksichtigt diesen beim Platz für den Spurwechsel. Es gibt zudem zwei verschiedene Parkassistenten. Einer davon ist der Park Assist Plus, welcher selbstständig in Längs- und Querparklücken einparken kann.

Den Trailer Assist gibt es im Amarok noch nicht; dieser soll aber im nächsten Jahr ebenfalls verfügbar sein. Elektrisch anklappbare Spiegel und LED-Scheinwerfer gehören in jedem neuen Amarok zur Serienausstattung. Uns aufgefallen und im Off sicher ein großer Vorteil: Die Frontkamera verfügt über eine eigene Waschdüse.

Es gibt optional einen Camping-Aufbau von Genesis und der Offroad-Fan dürfte die umfangreiche Ausstattung „Pan Americana“ präferieren. Wer eher auf Lifestyle Wert legt, sollte ein Auge auf die höchste Ausstattungsvariante „Aventura“ werfen.

Das Harman/Kardon Soundsystem überzeugte im Klang bereits während des Erstkontakts und kann aus Sicht der Redaktion mit denen im aktuellen VW Golf mithalten.

Übrigens: Sehr gut fanden wir, dass es keine Sensortasten am Lenkrad gibt, dafür aber einen echten Drehregler für die Lautstärke in der Mittelkonsole. Das Infotainment benötigt tatsächlich etwas Eingewöhnung, da es doch in Aufmachung und Bedienung von den Pkw-Versionen abweicht.

Im neuen Amarok stets ab Werk dabei: das volldigitale Cockpit.

Gut in der kalten Jahreszeit: Der Amarok erhält auf Wunsch eine Lenkradheizung.

Optional wird für den Amarok nun auch das IQ.Light angeboten, das wir während unseres Kurztests bei Tage allerdings nicht testen konnten. Das wird im Rahmen eines detaillierten Autotests nachgereicht.


Mehr Motor-/Getriebevarianten als je zuvor

Als Basismotor dient ein Reihenvierzylinder-Turbodiesel mit 170 PS. Diesen 2.0 TDI gibt es auch als Bi-Turbo mit 205 PS, wohingegen der 3.0 V6 TDI mit 240 PS die Rolle des stärksten Dieselantriebs übernehmen wird. Als Getriebe steht für die beiden Vierzylinder serienmäßig eine 6-Gang-Handschaltung bereit. Als 205-PS-Variante bietet Volkswagen optional eine 10-Gang-Automatik an, die beim V6 serienmäßig dabei ist.

Ein weiterer 150-PS-Diesel sowie ein 2.3-Liter-Turbobenziner werden außerhalb Europas angeboten. Auch eine 6-Stufen-Automatik für den 170-PS-Turbodiesel ist nur für außereuropäische Märkte verfügbar.

Es gibt zwei Allradantriebe: Das 4Motion genannte System ist ein zuschaltbarer Allradantrieb und besitzt einmal drei Antriebsarten, wobei eine Untersetzung stets dabei ist. Die Topversion des 4Motion bietet vier Antriebsarten; der vierte Modus „4A“ bietet dank Lamellenkupplung eine variable und somit automatische Verteilung der Kraft zwischen den beiden Achsen. Optional kann der Amarok mit einer Differentialsperre ausgerüstet werden.


Erste Fahreindrücke mit dem neuen VW Amarok

Der 2.0 TDI Vierzylinder mit Bi-Turbo-Aufladung machte mit seinen 205 PS im Gelände eine sehr gute Figur und harmoniert besonders gut mit dem Sechsgang-Handschaltgetriebe. Zudem ist diese Getriebekombination im Gelände von Vorteil, wenn es auch schwere Passagen zu überwinden gilt. Aufgefallen ist uns dabei die gute Dämmung; es ist angenehm leise im neuen Amarok und von den Selbstzündungen ist innerhalb der Kabine wenig zu vernehmen.

Das Handschaltgetriebe erwies sich auf unserer ersten Testfahrt knackig, die Schaltwege sind relativ kurz und die Kupplung wartet mit vernünftigem Schleifpunkt auf. Die Lenkung ist etwas direkter als beim Vorgänger und sorgt dadurch für ein besseres Gefühl für den jeweiligen Zustand der Fahrbahn.

Der 205-PS-Vierzylinder hängt gut am Gas, die ersten beiden Gänge sind sehr kurz übersetzt und mittels Handschaltung ist viel Schaltarbeit angesagt, welche aber reibungslos vonstattengeht. Beide von uns getesteten Motoren (R4 und V6) sind recht knurrige Gesellen. Aus unserer Sicht lief der V6 im Vorgänger geschmeidiger und bot eine bessere Laufkultur.

Die 10-Gang-Automatik ist ein Wandlergetriebe und sortiert die Gänge mühelos und zu allen Situationen passend. Das geschieht teilweise so im Hintergrund, dass manche Schaltstufenwechsel gar nicht direkt mitbekommen werden. Diverse Fahrmodi passen Antrieb und Fahrwerk spürbar an die gegebenen Erfordernisse an – hier wird ein Einzeltest sicherlich weitere Details offenbaren.

Verbrauchstechnisch können wir aufgrund der kurzen Fahrstrecken mit großem Offroad-Anteil keine validen Angaben machen und reichen auch diese Werte im Rahmen eines ausführlichen Einzeltests nach.


Unser erstes Resümee zum neuen Amarok

Unsere ersten Eindrücke zur Neuauflage des VW Amarok waren fast durchweg positiver Natur. Auch wenn der neue VW-Pick-up im Herzen ein Ford Ranger ist, bleibt er unterm Strich ein Volkswagen. Zumal ihm seine Basis-DNA nicht sofort angesehen wird. Dank der eigenständigen Optik und vieler Details innen wie außen bewahrten die Volkswagen-Ingenieure das Erbe seines Vorgängers, machten dabei aber unter der gelungenen Hülle fast alles besser.

VW Amarok schräg hinten rechts
In unserem Erstkontakt mit dem VW Amarok hat sich die neue Generation mehr als wacker geschlagen.

Eine derart umfangreiche Ausstattung beispielsweise erwartet man eher von einem aktuellen Pkw ab der Mittelklasse aufwärts und seine Nutzwerte bleiben derweil unangetastet und wurden vereinzelt sogar noch optimiert, was ihn weiterhin zu einem waschechten Nutzfahrzeug macht. Dazu kommt eine bemerkenswerte Geländetauglichkeit, ohne Einbußen auf befestigten Straßen hinnehmen zu müssen. Insbesondere der 4Motion mit dem vierten Modus „4A“ bringt eine neue Qualität dieser Antriebsverteilung ins Spiel.

Text & Fotos: NewCarz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich akzeptiere die Datenschutzhinweise