Dieser Fahrbericht behandelt den Ford F-150 in seiner mittlerweile 13. Generation der traditionsreichen, insgesamt bereits 71 Jahre existierenden F-Reihe, welcher mittlerweile ausschließlich Pick-Ups angehören.
Als im Jahre 1948 die F-Reihe ins Leben gerufen wurde, waren auch noch Busse und Nutzfahrzeuge Bestandteil dieser Modellreihe. Was viele vielleicht nicht wissen, ist der Fakt, dass ein Ford der F-Reihe nach Toyota das weltweit meistgebaute Modell darstellt und in den USA sogar mehr als 32 Jahre lang das meistverkaufte Modell war.
Dennoch gibt es diesen großen Pick-Up in Deutschland nicht direkt über den Hersteller, sondern kann nur importiert werden, was teilweise auch Händler übernehmen, wie es auch bei unserem Testfahrzeug der Fall war. Dazu kommen wir später genauer.
2018 erhielt der große Pick-Up ein Facelift. Wir fuhren einen nagelneuen Ford F-150 Lariat Super Crew 4×4 mit einem 395 PS starken 5.0-Liter V8.
- Exterieur
- Interieur
- Ladefläche, Zuladung, Zuggewichte
- Motor und Fahreigenschaften
- Ausstattung, Komfort, Sicherheit
- Varianten und Preise
- Fazit
- Technische Daten
Exterieur – Überwältigend in seiner Erscheinung
Kontakt! Wir fahren zum Zwecke unseres Tests auf den Hof des Händlers, der uns dieses Exemplar freundliicherweise zur Verfügung stellte und benötigen nur Bruchteile einer Sekunde, um das Monstrum bereits aus der Ferne zu identifizieren. Die Abmessungen sind nun mal alles andere als bescheiden und es ist sofort ersichtlich, dass der Ford F-150 in derselben Liga wie ein RAM 1500 spielt.
Aufgrund der Super Crew Kabine, die als größtmögliche Kabinenversion angeboten wird, wirkt der Ami noch gewaltiger. Die Fahrzeugfront wird durch einen massiven Kühlergrill vereinnahmt, welchen im Gegensatz dazu fast zierlich anmutende LED-Scheinwerfer flankieren. Ein auffallendes LED-Tagfahrlicht umrahmt diese Lichteinheiten großzügig und verleiht der Front einen nahezu martialischen Auftritt.
In der Seitenansicht erscheinen die knapp sechs Meter nicht allein aufgrund des riesigen Radstands überraschend gut verteilt und der Pick-Up verströmt hier neben seiner dominanten Fassade durchaus auch Dynamik. Der Platz zwischen den 20-Zoll-Rädern und den weit herausragenden Radkästen suggeriert bereits im Stand die uneingeschränkte Offroad-Tauglichkeit dieses Berserkers. Elektrisch ausfahrenden Trittbrettern schaut man nicht nur gerne beim surrenden Aus- und Einklappen zu, sie cleanen eingefahren zudem die Seitenansicht des Pick-Ups und erleichtern den Ein- und Ausstieg ungemein.
Am Heck gibt es moderne Lichtsignaturen zu sehen und nur ein Abgasendrohr, was sich kurz vor dem Fahrzeugende doch noch zum Sidepipe umentschieden hat und rechts abwinkelt.
Interieur – Sportiv und wohnlich in XXXL
Dreifach X, weil die Platzverhältnisse hier typisch amerikanisch – nämlich verschwenderisch vorherrschen. Und das gilt für alle Bereiche des Innenraums. Vorne wie hinten kann man sich auf bequemen Sitzen räkeln und in alle Richtungen viel viel Luft um sich herum genießen.
Unerwartet sportlich geht es außerdem zu. Die Sportsitze mit ihren herrlichen schwarz-roten Kontrasten muss man allein schon mit den Augen streicheln. Rigoros wird das Rot auch weiter in Form von Kontrastnähten fortgesetzt. Schaltknauf, Armaturenbereich, Türverkleidungen – überall zeugen akkurat geführte Stickereien für ebendiesen sportlichen Charakter.
Das Lenkrad ist von der Größe her passend für ein Pick-Up, wirkt dennoch nicht zu wuchtig und schmiegt sich angenehm an die Fahrerhände. Die riesige Mittelkonsole besitzt ein großes Ablagefach und einen wuchtigen Wahlhebel für die 10-Gang-Automatik. Dadurch gibt es zwar nicht so viel Ablageplatz wie in einem RAM, doch der vorhandene Platz reicht allemal, und alltägliche Dinge sicher unterbringen zu können. Ablagen gibt es überall und in verschwenderischer Anzahl.
Ein großes Panoramaglasdach erhellt den Innenraum großzügig und lässt uns die Wertigkeit der eingesetzten Materialien bestens begutachten. Hier wurde weder Billigplastik noch extrem hochwertiges Material eingesetzt. Die Wertigkeit der Kunststoffe, des Leders auf den Sitzen und der anderen eingesetzten Materialien erscheint solide und haltbar – genau auf so etwas kommt es bei solch einem Arbeitstier auch an, wie wird finden.
Alles scheint pflegeleicht und dürfte auch mal eine barsche Behandlung ertragen. Muss sie nicht, aber kann, mit Sicherheit. Bis zu fünf Personen fahren im Ford F-150 mit und das klappt garantiert auch auf längeren Reisen. Einzig die aufgrund der eingebetteten Armlehne in der Rücksitzbank etwas unergonomische Lehne des mittleren Sitzplatzes könnte hier auf Dauer für Unmut beim hier verweilenden Passagier sorgen.
Für den harschen Einsatz in unbefestigtem Terrain bieten massive Haltegriffe an A- und B-Säulen entsprechenden Halt für die Insassen. Die Sitzflächen der Rückbank kann man hochklappen und dadurch zusätzlichen Laderaum innerhalb der Kabine generieren.
Ladefläche, Zuladung und Zuggewichte
Das wichtigste an einem Pick-Up ist nun mal seine Ladefläche, denn dafür wurde er ja gebaut. Auch wenn der F-150 für alle erdenklichen Möglichkeiten gefeit zu sein scheint, wollen wir hier genauer hinschauen.
Den Ford F-150 gibt es mit Super-Crew-Kabine – was zeitgleich die größte Kabine darstellt – in zwei Ladeflächen-Versionen. Bei unserem Test-Pick-Up handelt es sich um die kürzere Version mit 5,0 Fuß Länge beziehungsweise gut 1,52 Meter. Die längere Version ist 6,5 Fuß lang, also 1,98 Meter.
Größere Ladeflächen gibt es in Kombination mit den anderen beiden – kleineren – Kabinengrößen. Hier ist die Ladefläche entweder 6,5 oder 8,0 Fuß beziehungsweise 1,98 Meter oder sogar 2,44 Meter lang.
Zuallererst fällt uns auf, dass es am Ford ein extrem hilfreiches Gimmick gibt, um die Ladefläche sicher und bequem zu erklimmen. Hierfür ist in der elektrisch auch per Fernbedienung aufklappbaren Heckklappe eine per Knopfdruck herausziehbare Leiter versteckt. Links daneben, im Rahmen eingelassen, wartet ein Haltestab, den man nach dem Herausziehen in senkrechter Position verankern und als Geländer-Ersatz beim Treppenaufstieg nutzen kann.
Die Ladefläche selbst fasst 2,19 Quadratmeter und bleibt dabei etwas kleiner als die eines RAM mit vergleichbarer Kabinengröße. Dafür kann der F-150 bis zu 1,5 Tonnen tragen, unsere Testversion allerdings nicht, bei der ist bei 916 Kilogramm Schluss. Das maximale Zuggewicht für den Ford beträgt gigantische fünf Tonnen – doch diese Angabe gilt in den USA.
Hierzulande ist es eine Frage der jeweilig verbauten Anhängezugvorrichtung. Unser Testexemplar darf beispielsweise drei Tonnen an den von Westfalia stammenden Haken nehmen, womit der Pick-Up freilich noch nicht ausgelastet sein dürfte.
Wer mehr möchte, sollte dies vorab mit dem Importeur seiner Wahl absprechen. Möglich ist hier in jedem Fall auch mehr.
Motor und Fahreigenschaften – 8 Zylinder, 10 Gänge, viele Endorphine
Kommen wir ohne Umschweife zum Wesentlichen. Reinsetzen, Startknopf betätigen – ein leichter Ruck geht durch das Monstrum, dann läuft der Achtzylinder mit erstaunlicher Zurückhaltung. Dezentes Bollern hört man nur, wenn man alle anderen akustischen Quellen abstellt oder besser noch aussteigt.
Selbst direkt vor dem abgewinkelten Endrohr lauschend, vernimmt man den 5.0-Liter-V8 nur extrem zurückhaltend. Okay, wieder ein- oder besser dank elektrisch ausgefahrener Trittbretter aufsteigen, anschnallen und den massiven Wählhebel auf „D“.
Das sollte man mit wenig Schwung vollziehen, sonst landet man eine Position zu weit auf „M“ für dem manuellen Schltbetrieb und wundert sich dann, warum der Bolide den ersten Gang so weit ausdreht, ohne hochzuschalten. Doch das passiert nur ein einziges Mal – danach ist man dafür sensibilisiert.
Okay, also auf „D“, runter von der Bremse, rauf aufs Gas. Schon zwischen dem Wechsel vom Brems- zum Gaspedal giert der Ford F-150 voran und reagiert dann blitzschnell auf den Gasbefehl. Er macht das, was eben ein Sauger immer noch am besten kann: Befehlsumsetzung ohne Zeitverzug.
Wir nehmen Fahrt auf, die Automatik schaltet schnell und präzise – und oft. Zehn Stufen sind halt eine Menge. Doch das tut weder dem Vortrieb noch dem Fahrspaß Abbruch. Zügig geht es voran und nach Erreichen des erlaubten Landstraßentempos zeigt die Automatik Gang Nummer neun. Die Drehzahl des V8 ist dabei so niedrig, dass man akustisch von vorne fast gar nichts mehr vernimmt.
Nachdem unser Testwagen warmgefahren war, geben wir ihm die Sporen und siehe da – man kann jetzt sogar V8 Sound erahnen! Immer noch sehr dezent, weit entfernt von allem, was man sonst von einem Ami-V8 erwartet, doch man erkennt nun, dass da mehr als sechs oder gar nur vier Brennkammern unter der Haube schlummern.
Gleichzeitig zeigt der Achtender, dass er sehr wohl genügend Feuer hat, um den mit gut 2,3 Tonnen immer noch recht schweren Pick-Up ordentlich in Fahrt zu bringen. Doch das Gewicht spielt beim Fahren gefühlt keine so große Rolle. Man spürt dieses nicht in dem Ausmaß. Außerdem hat der Ford F-150 in der aktuellen Generation über 300 Kilogramm gegenüber seinem Vorgänger abgespeckt – eine Aluminiumkarosserie mit Gitterrohrrahmen macht’s möglich.
Bei Bedarf entfesselt der Achtzylinder 395 PS und schiebt mittels 542 Newtonmetern an maximal verfügbares Drehmoment den Golem aus dem Stand in unter sieben Sekunden auf Tempo 100 und das ist ganz knapp schneller als ein RAM. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 180 km/h abgeregelt, auch hier ist er minimal flotter als sein Pendant aus Michigan. Übrigens, der F-150 besitzt tatsächlich auch eine Auto-Start-Stopp-Funktion.
Das Fahrverhalten des Ford F-150 ist dem eines Pick-Ups mehr als würdig. Unbeladen poltert er natürlich etwas burschikos über Verwerfungen, aber das macht so gut wie jeder waschechter Pick-Up. Doch das erscheint im Falle dieses Ford nie so stark, dass man sich auf die Unterlippe beißt.
Durchaus dem eigenen Gusto zuträglich erwiesen sich die fünf verfügbaren Fahrprogramme, mit denen man die Charakteristik des Antriebs plus Fahrwerk in die gewünschte Richtung dirigieren kann. Auch ein spezielles Programm für den Anhängerbetrieb ist dabei. Der Schalter hierfür findet man – nach kurzer Suche – direkt am Wählhebel der Automatik.
Die Lenkung ist leichtgängig und unterstützt den stoischen Geradeauslauf des Gefährts durch moderates, aber ausreichendes Feedback. Der Wenderadius ist recht groß, größer als bei einem RAM. Das macht das Handling in beengten Räumlichkeiten wie in Ballungsgebieten zur schier unlösbaren Aufgabe.
Parkplätze braucht man in einer Innenstadt mit diesem Ungetüm erst gar nicht suchen. Über Land ist dagegen genügend Platz und der Ford F-150 in seinem Element. Hier kann man mit ihm gefühlt von Sonnenauf- bis Untergang Nonstop durchfahren, denn seine unerschütterliche Ruhe steckt sofort an und mach Lust auf lange Touren.
Auch abseits der befestigten Asphaltadern fühlt sich der Ford F-150 pudelwohl, sofern man ihn als Allradmodell besitzt. Denn nutzt man ihn mit Heckantrieb, macht der Fahrer vor allem bei nasser oder gar glatter Fahrbahn mit dem unbeladenen Truck schnell seine Übersteuer-Erklärung. Das Heck ist dann nämlich jederzeit darauf aus, die Traktion zu verlieren und auszubrechen.
Im Allradmodus sieht das völlig anders aus – auch hier gibt es viele Parallelen zum RAM 1500. Im Gelände helfen außerdem eine Sperre sowie die Getriebeuntersetzung, um auch durch erschwerte Passagen durchzukommen – Bergan- und Abfahrhilfe eingeschlossen.
Extrem hilfreiches Gimmick im Gelände: Per Tastendruck fluten LED-Strahler in den riesengroßen Außenspiegeln das seitliche Umfeld des Pick-Ups mit grellweißem Licht. Dies funktioniert bis zu einer Geschwindigkeit von 15 km/h. Damit hat man alle topografischen Gegebenheiten auch bei Dunkelheit bestens im Blick. Aber auch als Suchunterstützung hilft diese Zusatzbeleuchtung hervorragend.
In enger Verknüpfung mit dem Antrieb, steht natürlich dessen Verbrauch. Klar sollte es sein, dass mit einem solchen Koloss kein Spritsparwettbewerb gewonnen werden kann. Wir lagen im Durchschnitt bei 15,8 Liter auf 100 Kilometer, das sind 2,7 Liter über der Herstellerangabe. In Anbetracht der zu bewegenden Peripherie hatten wir durchaus so einen Wert erwartet. Ebenso wenig überraschend ist an dieser Stelle, dass sich das Verbrauchsverhalten mit dem des fast gleichstarken RAM 1500 so gut wie deckt.
Voll beladen und mit vollem Zuggewicht oder ständig mit Bleifuß unterwegs, steigert den Konsum gerne über 20 Liter. Sparfüchse werden dagegen durchaus auch eine Zehn vor dem Komma generieren können. Der Tankinhalt beträgt knapp 90 Liter.
Es gibt aber eine Option auf einen 136-Liter-Tank. Ebenso ist es möglich, den F-150 zusätzlich mit CNG oder LPG ausstatten zu lassen. Dies ist bei Ford bereits ab Werk möglich. Ob dies auch nachgerüstet werden kann, ist eine Frage, die an die Importeure weitergegeben werden muss.
Ausstattung, Komfort und Sicherheit
Das Infotainmentsystem in diesem Pick-Up kann man als Ford-typisch bezeichnen und jeder, der bereits Erfahrungen mit diesem System in anderen Modellen machen konnte, fühlt sich hier sofort zu Hause. Einfache Menüstrukturen und intuitive Bedienelement-Anordnungen lassen auch Neulinge sich schnell zurechtfinden.
Eine Menge Assistenten im neuesten Ford F-150 greifen dem Fahrer unter die Arme. Neben einem Abstandstempomaten, der im Test das unauffällige Integrieren in den Verkehrsfluss bestens umsetzen konnte, gibt’s auch einen Totwinkelwarner und einen Spurhalteassistenten. Letzterer besaß mindestens ebenso burschikose Charakterzüge, wie die Optik des Pick-Ups selbst.
Das Gegenlenken beim Überfahren oder bereits beim Nähern einer Linie wurde mit teilweise erschreckend brachialer Vehemenz durchgeführt, sodass man sich vor allem beim ersten Kontakt mit dieser lehrerhaften Korrektur durchaus schwertut.
Hilfreich ist dagegen der Parkassistent, wenn er denn mal eine Lücke von über sechs Metern gefunden hat. Dann bugsiert er den Boliden sicher in die entsprechende Nische. Eine 360-Grad-Kamera sowie Parksensoren vorn und hinten lassen den Fahrer dabei zum alles überschauenden Beobachter werden.
Ein Anhänger-Assistent namens Pro-Trailer-Backup-Assist ist optional erhältlich und steuert im Anhängerbetrieb die Rangiermaßnahmen und ein Pre-Collision-Assist soll Kollisionen vermeiden oder zumindest dessen Folgen mindern. Sogar ein Wifi-Hotspot ist mit an Bord.
Komforttechnisch mangelt es praktisch an nichts. Von vollklimatisierten Sitzen, die trotz Lederbezugs erstaunlich schnell erwärmt aber auch belüftet werden, führt eine schnell rechnende Routenführung des Navigationssystems sicher zu jedem denkbaren Ziel. Die Zieleingabe und alle dazugehörigen Funktionen lassen sich deutlich einfacher handhaben als im RAM Pick-Up. Auch wenn der Bildschirm nicht so schick hinter Glas sitzt und auch längst nicht so groß ist – unterm Strich zählt die Handhabung eben noch etwas mehr.
Ein echtes Highlight stellen die LED-Scheinwerfer dar. So klein, wie diese Strahler an der Front auch erscheinen, die Lichtausbeute ist immens und der Lichtkegel entsprechend exorbitant. Das nun erstmals an einem F-150 verfügbare LED-Licht können wir daher wärmstens empfehlen. In Kombination mit dem im Praxistest zuverlässig arbeitenden Nebelscheinwerfern, wird jede Nachtfahrt auch bei schlechtem Wetter zum entspannten Unterfangen.
Die audiophile Aufgabenstellung wurde im Pick-Up an eine Bang und Olufsen Soundanlage delegiert – mit Erfolg, wie wir feststellen durften. Der Klang konnte in weiten Bereichen mit klaren Höhen und warmen, sehr natürlichen Mitten überzeugen. Der Bassbereich könnte gern ein etwas breiteres Spektrum abdecken, genügt aber dem Großteil der akustischen Herausforderungen in hohem Maße.
Varianten und Preise für den Ford F-150
Wie bereits erwähnt, wird der Pick-Up nicht direkt vom Hersteller innerhalb Deutschlands angeboten. Neben einigen Importeuren übernehmen aber durchaus auch vereinzelt Händler die Organisation eines US-Cars. In unserem Falle übernahm dies die Autohaus Löbau GmbH und stellte uns diesen F-150 sogleich für Testzwecke zur Verfügung.
Den Ford F-150 gibt es aktuell in sieben Ausstattungslinien: XL, XLT, LARIAT, KingRanch, Platinum, Limited und Raptor werden diese benannt.
Fünf Motorisierungen gibt es für den Ford F-150. Neben dem hier getesteten 5.0-Liter V8 stehen auch drei aufgeladene V6 EcoBoost Motoren zur Auswahl:
- 2.7-Liter V6 mit 329 PS und 508 Newtonmeter
- 3.5-Liter V6 mit 381PS und 640 Newtonmeter
- 3.5-Liter V6 mit 462 PS und 691 Newtonmeter
Erstmals seit der Generation 13 gibt es in einem F-150 nun auch einen Turbodiesel:
- 3.0-Liter V6 mit 250 PS und 600 Newtonmeter
Die Kraftübertragung übernimmt ausnahmslos eine 10-Gang-Automatik. Allrad ist grundsätzlich optional, serienmäßig wird der F-150 mit Heckantrieb ausgeliefert.
Weiterhin werden drei Kabinengrößen angeboten: Regular Cab als Zweitürer, Super Cab mit vier gegenläufig öffnenden Türen und Super Crew als echter Viertürer mit noch mehr Platz im Innenraum.
Da die Preise auf dem US-Markt hierzulande keine Option sind, hilft bei dieser Thematik nur der direkte Kontakt zum Importeur. In unserem Fall bietet das Autohaus Löbau den getesteten Ford F-150 in der Lariat Ausführung mit Allrad für 70.250 Euro an.
Fazit – Nachvollziehbare Begierde
Man muss sich einmal vor Augen führen: Für den Bau aller pro Jahr gefertigten Ford F-150 benötigt der Hersteller 350.000 Tonnen Aluminium. Das ist mehr, als die gesamte europäische Automobilindustrie zusammen in diesem Zeitraum benötigt. Allein im Jahr 2017 wurden fast eine Million Einheiten vom Ford F-150 produziert. Das zeigt eindrucksvoll, wie beliebt dieses Modell in den USA ist. Kein anderes Auto wird in den USA so oft verkauft.
Wir fassen zusammen, dass dieser Pick-Up sowohl fahr- als auch ausstattungstechnisch absolut auf der Höhe der Zeit steht. Dabei straft er Kritiker, die dabei eine weichschaukelnde „Amikiste“ oder „störrischen Bullen“ vermuten als rigorose Lügner. Der Ford liegt satt auf der Fahrbahn und dabei ist es egal, ob diese befestigt ist, oder nicht. Auch ob der F-150 beladen ist oder nicht, tut nicht viel zur Sache. Er ist ein kräftiger, treuer und vor allem vielseitiger Begleiter.
Und damit zeichnet sich auch schon ab, wofür dieser Pick-Up gebaut wurde: Er ist ein Allzweckfahrzeug, dabei mehr Arbeitstier als alles andere, doch dies ohne den Verzicht auf Komfort und Sicherheit. Selbst als Reisefahrzeug taugt dieses US-Car geradezu vorzüglich.
Ja natürlich sind die Verbrauchswerte politisch inkorrekt, zumindest innerhalb dieser unserer Grenzen. Hassen muss man so ein Auto deswegen noch längst nicht, zumal es hierzulande sowieso eher eine Rarität bleiben wird. Und wer möchte, kann ja auch auf eines der Downsizing-Modelle ausweichen, die leistungstechnisch teils sogar über dem Achtzylinder tangieren und schon ist die Welt wieder heile. Zumindest fast.
Denn das Zulegen ist eben nicht ganz so einfach. Doch hier kommen die Importeure ins Spiel. Wer einen soliden Pick-Up sucht und die Abmessungen zumindest in puncto Handling dabei eine eher untergeordnete Rolle spielen, der Nutzwert dafür im Vordergrund steht, sollte sich den F-150 näher anschauen und das geht am besten im direkten Kontakt mit einem Importeur, wo man so ein Prachtstück auch sicher Probefahren kann. Spätestens dann ist die Begierde nämlich ziemlich schnell entfacht.
Farbe: Dark Black Metallic
Länge x Breite x Höhe (m): 5,98 x 2,02 (2,46 mit Außenspiegel) x 1,63
Radstand in mm: 3.683
Antrieb: V8 Otto-Saugmotor
Leistung: 290 kW (395 PS) bei 5.750 rpm
Hubraum: 4.949 ccm
Max. Drehmoment: 542 Nm bei 4.500 rpm
Getriebe: 10-Gang-Automatik
Antrieb: Allrad mit Untersetzung und Sperrdifferenzial
Verbrauch kombiniert (NEFZ- Norm): 13,1 Liter/100 km
Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 15,8 Liter/100 km
CO2-Emissionen (spezifisch): 311 g/km
Abgasnorm: Euro 6
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h (elektronisch begrenzt)
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 6,8 sec (NewCarz Testmessung)
Ladefläche: 2,16 qm
Zuladung: 916 kg
Leergewicht: 2.423 kg
Wendekreis: 12,9 m
Bodenfreiheit max.: 239 mm
Anhängelast ungebremst/gebremst bis 12 %: 750/3.000 kg (US-Angabe bis max. 5.000 kg)
Tankinhalt: 89 Liter (optional 136 Liter)
Kraftstoffart: Benzin ab E85
Neupreis des Testwagens: 70.250 Euro
Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.
Für diese Kiste gibt’s nur eine Beschreibung : GEIL! Da kannste die hiesigen Teebeutel Transporter alle in die Tonne treten. Wenn ich das Kleingeld hätte, wäre sowas mein Ding! Schoen ausführlich geschrieben dazu. Macht noch mehr Bock auf das Teil.!
Toller Bericht, klasse geschrieben und macht Lust auf mehr. Fahre selbst seit Jahren RAM 1500 und hab aktuell ein großes Problem mit der geringen Zuladung bzw. dem Gesamtgewicht.
Der F150 wäre wohl doch besser geeignet.