Nissan Townstar Test – Hier werden Sie geliefert

Nissan Townstar
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Der Nissan Townstar ist im Grunde ein Ergebnis der Renault-Nissan-Allianz und wird seit diesem Jahr als baugleiches Pendant zum Renault Kangoo angeboten.

Als Testfahrzeug fuhren wir den Townstar als Kastenwagen, der – analog zum Kangoo – auch als Hochdachkombi mit bis zu sieben Sitzplätzen erhältlich ist. Das Rot ist eine Uni-Standardlackierung und die Ausstattungslinie N-Connecta ist die zweithöchste erhältliche Variante für den Townstar. Fahrbericht.




Exterieur – Der Nissan Townstar als klassisches Nutzfahrzeug

Auf den ersten Blick lässt sich der Nissan Townstar von vorn als Nissan erkennen. Immerhin wurden die Scheinwerfer und Kühlergrill soweit angepasst, dass der Unterschied zum Renault Kangoo deutlich wird.


Nissan Townstar Front
Der Frontgrill trägt zwar angedeutet auch das V-Motion-Design, aber nur dezent ausgeführt.



Zwar wird dadurch nicht wirklich die damit applizierte „V-Motion“ deutlich, doch für einen Kastenwagen sieht der Townstar durchaus modern und sympathisch aus.




Die Seitenperspektive zeigt einen klassischen Kastenwagen ohne Allüren, dafür aber mit (nur) einer Schiebetür. Am Heck gibt’s Rücklichter mit einer filigran gehaltenen Signatur und eine riesige, im Verhältnis 1:2 zweigeteilte Hecktür, die für eine extrem niedrige Ladekante sorgt.


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Innenraum – Nutzfaktor im Quadrat

In der Passagierkabine offeriert der Nissan Townstar nur zwei Plätze und eine direkt dahinter verlaufende geschlossene Trennwand zum Ladeabteil. Aus diesem Grund sind die Verstellmöglichkeiten dieser beiden Sitze eingeschränkt, da es kaum Platz zwischen Sitzen und Trennwand gibt. Vor allem größere Personen stoßen hier im wahrsten Sinne des Wortes schnell an ihre Grenzen.


Interieur
Beim Blick auf den Armaturenbereich hat man den Eindruck in einen PKW zu schauen.



Die Polsterung des Gestühls geht derweil in Ordnung und das Lenkrad liegt gut in der Hand. Ein erster Blick lässt einen sogleich vermuten, man säße in einem Renault. Denn außer dem neuen Nissan-Markenlogo auf dem Lenkrad, gleicht die Instrumententafel der des Renault Kangoo. Ob nun das Cockpit, der Zentralbildschirm inklusive Menüführung oder das separate Bedienteil für Audioeinstellungen rechts neben dem Lenkrad – Renaultfahrer fühlen sich hier sofort zu Hause.




Praktisch ist die Smartphone-Halterung neben dem Ablagefach über dem Cockpit. Diese besitzt außerdem einen eigenen USB-Slot und kann entweder rechts oder links vom besagten Ablagefach arretiert werden. Aufgrund der Trennwand fehlt beim Kastenwagen der Innenspiegel – hier muss man mit den Außenspiegeln und den elektronischen Helfern vorliebnehmen.




Der Laderaum selbst besitzt im Fall des Testwagens ein Gesamtvolumen von 3.100 Litern. Es gibt auch eine variable Trennwand, bei der man den Beifahrerraum durch einen dann klappbaren Sitz mitnutzen kann. In dem Fall beträgt die Laderaumlänge maximal 3,10 Meter.




Besitzt man wie hier eine fest installierte Trennwand, bleibt die maximale Länge des Laderaums bei 1,80 Meter, 1,57 Meter Breite und 1,21 Meter Höhe. Der Boden ist mit einer ebenen Kunststoffplatte versehen und einige, leider nicht viele und auch nicht unbedingt stabil wirkende Ösen, erlauben die Ladungssicherung mit Gurten oder Bändern.


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Motor und Fahreigenschaften – Unbeschwertes Vorankommen

Unter der Haube des Testwagens übernahm ein 130 PS starker Vierzylinder-Turbobenziner die Antriebsarbeit. Dieser konnte den Kastenwagen auch dank solider 240 Newtonmeter an zeitig verfügbarem Drehmoment gut in Schwung bringen und auch halten. Das Handschaltgetriebe konnte man nicht unbedingt als knackig einstufen, doch trotz einer irgendwie rührig erscheinenden Schaltgassenführung verrichtete sich das Schalten stets ohne Probleme.


Motorraum
Der Motor ist auch aus Renault-Modellen bekannt und macht hier ebenfalls eine gute Figur.



Das Fahrverhalten lässt sich durchaus mit dem eines klassischen PKW vergleichen, echte Nutzfahrzeug-Allüren konnten wir hier kaum vermerken. Lediglich Querfugen und kurze Absätze bei unbeladenem Fahrzeug offenbarten eine stark zum Poltern neigende Hinterachse, die dadurch an den eigentlichen Einsatzzweck dieses Fahrzeugs erinnert.


Schaltknauf
Die Abstufung der sechs Gänge des Schaltgetriebes passt sehr gut zum Benzinmotor.



Die Lenkung zeigte sich leichtgängig mit nur dezentem, aber für diesen Einsatzzweck ausreichendem Feedback und die Bremsen hatten den Kastenwagen zumindest im leeren Zustand gut dosierbar im Griff. Voll beladen spürt man dagegen, dass sie ordentlich ran müssen. Mehrere scharfe Bremsungen aus höheren Tempi steckten sie aber gut weg und erreichten erst am Schluss ein ganz leicht zu erahnendes Fadinggefühl.


Vorderrad
Die Bremsanlage ist hinter den Stahlfelgen mit Abdeckung nicht zu sehen.



Wichtiger ist es vielmehr zu wissen, dass der Townstar voll beladen bei einer Gefahrenbremsung ordentlich mit dem Vorderwagen eintaucht und das gleichzeitige Entlasten der Hinterachse diese bei jeglicher zeitgleicher Kurskorrektur aus der Bahn zwingen möchte. Das ESP hat dann alle Hände voll zu tun, aber durch die Auslastung der Bremsanlage gibt es da nur eingeschränkte Möglichkeiten für den elektronischen Rettungsanker. Aus diesem Grund sollte man – wie übrigens mit allen Nutzfahrzeugen – voll beladen lieber mit nur moderatem Tempo unterwegs sein.


Endrohr
Ohne Aufsehen – Das Endrohr mündet ungesehen unter dem Fahrzeugheck.



Ein weiteres Thema ist die Dämmung des Innenraums, denn hier zeigt der Townstar einige Defizite. Bei höheren Tempi nehmen die Fahrgeräusche schnell zu und selbst die automatische Verriegelung des Fahrzeugs bei Fahrantritt überrascht die Insassen mit einem laut vernehmbaren blechern klingenden Klackgeräusch.


Sparrunde Verbrauch Nissan Townstar 1.3 DIG-T
Auf der Sparrunde knauserte der Kastenwagen mit reichlich vier Litern auf 100 Kilometer.



Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 183 km/h und einem Beschleunigungswert von null auf Tempo 100 von 11,3 Sekunden, schwimmt der Kastenwagen problemlos im alltäglichen Verkehr mit.

Als Benziner verbrauchte der Nissan Townstar weitaus weniger als erwartet. Im Drittelmix konsumierte das Nutzfahrzeug lediglich 6,5 Liter auf einer 100 Kilometer langen Fahrstrecke. Auf der Sparrunde reduzierte sich der Verbrauch sogar auf nur 4,2 Liter. Voll beladen und mit Bleifuß unterwegs, stieg der Verbrauch allerdings dann auf bis zu knapp 13 Liter.


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Ausstattung, Komfort, Technik

Die gute Ausstattung des Townstar war eine kleine Überraschung. Als N-Connecta offerierte der Japaner einige Annehmlichkeiten, die man so in einem Kastenwagen nicht unbedingt erwartet.

Dazu gehören unter anderem ein schlüsselloses Zugangssystem mit Annäherungssensor, welches beim Verriegeln auch die Außenspiegel automatisch anklappt – im urbanen Bereich ein großer Vorteil. Ebenfalls als sehr vorteilhaft entpuppte sich die 360-Grad-Kamera als große Hilfe beim Parken oder Rangieren.


360-Grad-Kamera
Die 360-Grad-Rundumsicht ist eine große Hilfe bei diesem geschlossenen Kastenwagen.



Wir erinnern uns: Einen Innenrückspiegel gibt es nicht und eine Rundumsicht ist bauartbedingt nicht vorhanden. Zumindest eine Rückfahrkamera sollte daher immer an Bord eines solchen Fahrzeuges sein. Im Testfahrzeug gab es sogar einen Parkassistenten, der auch zuverlässig zu den Fahrzeugabmessungen passende Parkmöglichkeiten erkannte.


Nebelscheinwerfer
Selbst die Nebelleuchten wurden beim Nissan Townstar mit LED-Technik ausgerüstet.



Die LED-Scheinwerfer leuchten das Feld vor dem Fahrzeug hell und sehr weit aus. Lediglich einige kleine Flecken im Lichtteppich könnte man hier beanstanden.

Die Müdigkeitserkennung erkannte bei keinem unserer Fahrer drohende oder vorhandene Müdigkeit. Dafür erkannte die Verkehrszeichenerkennung im Test die meisten Schilder, lag nur vereinzelt mal daneben. 




Die manuell regelbare Klimaanlage verrichtete einen soliden Job und sorgte auch im Sommer für einen kühlen Kopf. Das Soundsystem ist als guter Standard zu bezeichnen und klang für ein Nutzfahrzeug überdurchschnittlich gut. Auch das Infotainment wies keine Schwächen auf und darf für ein Nutzfahrzeug durchaus als gehobener Durchschnitt gelten. Selbst die Routenführung erfolgte inklusive Berücksichtigung etwaiger Verkehrsbeeinträchtigungen.


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Varianten und Preise des Nissan Townstar

Es gibt den Nissan Townstar mit zwei verschiedenen Antrieben: Einmal wie hier getestet mit Benzinmotor und einmal vollelektrisch.

Beide Antriebsversionen können in vier Ausstattungen erworben werden, von denen wir nachfolgend nur die Verbrennervarianten beleuchten:

  • Visia – Die Basisversion startet mit LED-Scheinwerfern, DAB+, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel, Regensensor und einiges mehr bei 24.049 Euro.
  • Acenta – eine Stufe darüber gibt’s ab 26.061 Euro zusätzlich Parksensoren hinten, einen Tempomaten, einen Kunststoffboden im Laderaum, eine Klimaanlage und einen höhenverstellbaren Fahrersitz.
  • N-Connecta – Noch reichhaltiger wird es hier mit einem 8-Zoll-Zentralbildschirm inklusive Apple CarPlay und Android Auto, Rückfahrkamera, 360-Grad-Flankenschutz, Keyless, elektrische Fensterheber, Nebelleuchten, LED-Innenraumbeleuchtung, Verkehrszeichenerkennung und vieles mehr für mindestens 29.036 Euro.
  • Noch einen drauf setzt die Topausstattung Tekna ab 31.475 Euro mit einem Fernlichtassistenten, einer Klimaautomatik, einer kabellosen Ladestation, dem Nissan Connect Navigationssystem, Sitzheizungen, 360-Grad-Kamera, Spurhalte- und Totwinkelassistent und weitere Dinge als Ausstattung ab Werk.



Nissan Townstar N-Connencta
Als N-Connecta muss man für den Townstar mindestens gut 29.000 Euro hinblättern.



Alle Preise verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer und geben den aktuellen Marktpreis an, der sich momentan in kurzen Zeitabständen ändern kann. Alle Townstar-Benziner fahren mit Frontantrieb und Handschaltgetriebe.


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Fazit – Nahtlos eingegliederter Nissan Townstar

Mit dem Nissan Townstar Kastenwagen fährt ein weiteres Nutzfahrzeug auf die Bühne der Kastenwagen und füllt damit keine Nische, sondern zwängt sich in das bestehende Angebot, welches in erster Linie als Transporter, Lieferwagen und Lastesel eingesetzt werden dürfte. Wirklich besonders wirkt der Japaner dabei nicht, doch schlecht macht er auch rein gar nichts. Das Fahrzeug fährt sich wie ein PKW, bietet eine auf Wunsch üppige Ausstattung und verträgt mit gut 550 Kilogramm auch nicht wenig Zuladung.


Nissan Townstar schräg vorne links
Wer einen Kastenwagen sucht und Nissan als Marke mag, macht mit diesem Auto nichts falsch.



Im Grunde ist es daher eher eine Frage der Vorliebe für die jeweilige Automarke, ob es nun ein Kangoo oder ein Townstar sein soll. Mit einem Testwagenpreis von rund 30.500 Euro ist der Japaner sicher kein Sonderangebot. Doch dank dem niedrigen Verbrauch und der guten Ausstattung dürfte sich der Townstar nicht geringer Beliebtheit erfreuen – auch für Familien als Kombi-Variante.

Wünschenswert wäre neben der vollelektrischen Variante auch weitere alternative Antriebsarten, wie beispielsweise einen LPG- oder CNG-Antrieb anzubieten.




Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 250D

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Pro und Contra

Pro:

  • angenehmes, PKW-artiges Fahrverhalten
  • viel Platz im Laderaum
  • sparsamer und solider Benziner
  • viele Ausstattungsmöglichkeiten

Contra:

  • keine Rundumsicht
  • geringe Geräuschdämmung
  • selbstbewusster Preis

 

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Technische Daten: Nissan Townstar DIG-T 130 N-Connecta

  • Farbe: Rot (Uni)
  • Fahrzeugklasse: Kastenwagen/Hochdachkombi
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,49 x 1,86 (2,16 mit Außenspiegeln) x 1,86
  • Radstand (mm): 2.716
  • Antrieb: Reihenvierzylinder Ottomotor mit Turbolader und OPF
  • Hybridart: –
  • max. Leistung: 96 kW (130 PS) bei 5.000 rpm
  • max. Drehmoment (Nm): 240 bei 1.600 bis 3.500 rpm
  • Hubraum: 1.333 ccm
  • Getriebe: 6-Gang-Handschaltgetriebe
  • Antriebsart: Vorderachse
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 6,4 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 6,8 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 145 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit: 183 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (sec): 11,3
  • Wendekreis (m): 11,8
  • Bodenfreiheit (mm): k.A.
  • Laderaumvolumen (l): 3.100
  • Leergewicht (kg): 1.399
  • Zuladung (kg): 571
  • Anhängelast ungebremst/gebremst (kg): 695/1.500
  • max. Stützlast (kg): 75
  • max. Dachlast (kg): 100
  • Tankinhalt (l): 54
  • Kraftstoffart: Benzin E5/E10 mind. 95 Oktan
  • Neupreis des Testwagens: 30.487,80 Euro (Basispreis: 24.049 Euro)

 

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