Nach der Premiere und dem Erstkontakt mit dem neuen Astra, stellen wir nun den neuen Opel Astra Sports Tourer vor.
Dieser Namenszusatz steht bei Opel für die Kombi-Version, die sich nicht nur bei Familien großer Beliebtheit erfreut und umso wichtiger ist es, dass auch dieses Modell die Erwartungen erfüllt.
In einem Erstkontakt fühlten wir dem Rüsselsheimer Kombi auf den Zahn und haben dabei die ein oder andere Überraschung entdeckt. Fahrbericht.
Exterieur & Interieur
Auf den ersten Blick gleich der Opel Astra Sports Tourer seinem fünftürigen Pendant wie ein Ei dem anderen. Zumindest beim Blick auf die Front, mit der wir an dieser Stelle beginnen. Man trägt hier nun Vizor – das ist das neue Markengesicht von Opel und nach den Modellen Mokka und Grandland, kommt natürlich auch der neue Astra in den Genuss, diese schicke „Maske“ zu tragen. Flankiert wird diese von formschön integrierten Voll-LED-Scheinwerfern, die auf Wunsch mit Matrixfunktion aufwarten.
Ein Blick auf die Seite macht dann den Unterschied zum konventionellen 5-Türer. Der Sports Tourer wirkt gestreckter, bleibt dabei aber der Designlinie treu und wirkt gewissermaßen cool. Das haben Kombis in der Regel nicht zu bieten – mal abgesehen von den sogenannten Shooting Brakes á la Kia ProCeed und Konsorten. Am Heck hat man dann ebenfalls Hand angelegt und die Heckklappe entsprechend modifiziert, um die Ladekante herabzusetzen. So lässt sich der hübsche Kombi praktischer be- und entladen, behält aber seine Coolness. Kleines Manko: Geöffnet wird die Heckklappe beim Sports Tourer nicht mehr über das Opel-Logo.
Im Innenraum bleibt derweil vorn alles beim Alten. Der Blick fällt auf eine volldigitale Landschaft – Tachoeinheit und Zentralbildschirm verschmelzen quasi ineinander. Das sieht schon ziemlich cool aus, hat allerdings auch seine Nachteile, zu denen wir später noch kommen. Die Vordersitze sind in Sachen Komfort ganz weit oben angesiedelt, warten auf Wunsch mit einer Massagefunktion auf und sind heiz- und kühlbar. Im Fond geht es sehr luftig zu und auch groß gewachsene Personen dürften hier nicht mit Einschränkungen zu rechnen haben. Dabei positioniert sich der Sports Tourer irgendwo zwischen Golf Variant und Skoda Octavia Combi.
Für einen Kombi natürlich essentiell: Der Kofferraum. Und auch in dieser Disziplin enttäuscht der Opel Astra Sports Tourer nicht, sondern wartet mit mindestens 516 Litern Stauraum auf.
Werden die Rücksitzlehnen umgeklappt, gibt der Rüsselsheimer bis zu 1.553 Liter an Ladevolumen frei (Verbrenner: 600 bis 1.634 Liter).
Motor & Fahreigenschaften
Für unseren ersten Test fuhren wir den Opel Astra Sports Tourer als Plug-in Hybrid mit einer Systemleistung von 180 PS. Auf den ersten Metern rein elektrisch loszurollen, hat schon etwas für sich, das haben alle PHEVs gemeinsam. Im Falle des Astra beträgt die maximale elektrische Reichweite 60 Kilometer. Da wir im Rahmen unseres Erstkontakts kein valides Ergebnis einfahren konnten, reichen wir dies im Rahmen eines ausführlichen Fahrberichts nach.
Das Fahrverhalten des Astra Sports Tourer gleicht dem des klassischen 5-Türers – zumindest anfangs. Nach rund 50 Kilometern können wir diesen Eindruck ein Stück weit korrigieren: Insbesondere auf der Autobahn macht sich der geringfügig längere Radstand bemerkbar, der wiederum zu einem kleinen Plus an Fahrkomfort führt; der Sports Tourer liegt folglich ruhiger auf der Straße, was bei langen Reisen von Vorteil ist. Die Lenkung ist vom ersten Meter an sehr leichtgängig, erhärtet aber spürbar im Sportmodus. Natürlich darf man hier nicht die Präzision eines Sportwagens erwarten, für einen Kompaktklassekombi geht dies jedoch vollkommen in Ordnung.
Weniger erfreut waren wir über das Bremsverhalten des Opel Astra Sports Tourer. Der Wechsel zwischen Rekuperieren und Bremsen ist deutlich spürbar und oftmals erhält der Fahrer den Eindruck einen Widerstand überwinden zu müssen, um dann – stärker als eigentlich gewollt – die Bremsung einzuleiten. Bei höheren Geschwindigkeiten – beispielsweise auf der Autobahn – fällt dies zwar weniger ins Gewicht, in der Stadt jedoch stört dies mitunter doch deutlich.
Leistungstechnisch steht der Sports Tourer in der getesteten Motorisierung gut im Futter – Leistungsdefizite konnten wir nicht feststellen. Selbst bei höheren Tempi werden Gasbefehle adhoc umgesetzt. Die einzige Kritik, die wir hier äußern können, spiegelt sich in der Beschleunigung bei leerem Akku wieder. Denn genau hier ist der Unterschied zwischen gefülltem und leerem Akku deutlich zu spüren.
Auf unseren ersten Fahrten konnten wir einen Durchschnittsverbrauch von 7,8 Litern Super pro 100 Kilometer verzeichnen. Das liegt zwar oberhalb der Werksangabe, die jedoch bei Plug-in-Hybriden ohnehin nur dann zu erreichen ist, wenn die Fahrt mit zu einhundert Prozent gefülltem Akku beginnt und eher kommod ausfällt. So gesehen also ein anständiger Wert.
Technik & Assistenz im Opel Astra Sports Tourer
In Sachen Ausstattung zeigt sich der Opel – je nach gewählter Ausstattung – recht umfangreich. Insbesondere die Ausstattungslinien Ultimate und GS-Line offerieren eine beinahe luxuriöse Ausstattung, die uns unweigerlich zum Werbeslogan des Vorgängermodells bringt: „Der ärgert die Oberklasse.“
Das Infotainment des Astra ist – wie bereits erwähnt – auf den ersten Blick sehr schick geworden. Die beiden ineinander übergehenden Bildschirme formen eine Art Leinwand, die in Sachen Optik und Ablesbarkeit sehr gelungen ist. Die Bedienung ist derweil so eine Sache für sich. Zwar ist das Konzept intuitiver als beispielsweise das des VW Golf 8, allerdings benötigt es dennoch einige Zeit, um sich hier einzufinden und dieses entsprechend zu personalisieren. Einmal erledigt, lösen sich die anfänglichen Bedenken schnell auf.
Hinzu kommt ein Soundsystem, das zwar keiner bekannten Marke angehört, sich aber dennoch hören lassen kann.
Auch in puncto Komfort gibt es kaum etwas zu beanstanden. Die Klimaautomatik arbeitet angenehm zugfrei und auf Wunsch wartet der Astra ST auch mit Sitz- und Lenkradheizung auf. Sehr gut: Der Kunde erhält – je nach gewählter Ausstattung – auch eine Sitzbelüftung für die vorderen Plätze.
Last but not least empfehlen wir bei diesem Kombi, das Kreuz bei der elektrischen Heckklappe zu setzen. Da diese auch sensorgesteuert arbeitet, wird sich schnell ein entsprechender Komfortfaktor einstellen.
Fazit zum Opel Astra Sports Tourer
Am Ende des Tages ziehen wir ein Resümee und dies fällt für den neuen Opel Astra Sports Tourer durchaus positiv aus. Kleine Schwächen, wie das merkwürdige Bremsverhalten, oder das Infotainment, das erstmals etwas Eingewöhnung erfordert, kann man durchaus akzeptieren, da das Gesamtpaket hier stimmig wirkt.
Besonders spannend dürfte dieser Kombi auch mit Verbrenner, allen voran als Diesel für Vielfahrer und Pendler sein. Im Rahmen eines ausführlichen Einzeltests werden wir genau diese Motorisierung vorstellen.
Text / Fotos: NewCarz
Kamera: Canon EOS 6D
Sorgt seit 2015 stets für den „Nachschub“ an automobilen Neuigkeiten, ob als Modellpremieren, Modellpflege oder strategische Neuausrichtung von Herstellern – um nur einige zu nennen. Sein enger Draht zu den Herstellern ist ein Garant für brandneue Informationen und Autonews aus erster Hand. Seine automobile Vorliebe gehört vor allem den gut motorisierten Cabrios und Coupés dieser Welt.
Gratulation Opel .Sehr schickes Auto und habt sich wohltuend ab von Hässlichen Audis und schkoddas…
Seit zwei Wochen fahre ich das top ausgestattete Modell wie abgebildet in Kobaltblau, aber in der Dieselversion. Infotainment…..grundsätzlich wenn man ein neues elektronisches Teil angeschafft wird muss man sich vorerst einlesen! Nach 30 Minuten war mein Astra ST „personalisiert“, und ich bin fast 70!
Das Gesamtkonzept dieses Astra L ist perfekt. Der Mut von OPEL immer wieder ein neues Gesicht wie Vizor anzubieten. Bei anderen Herstellern wie z.B. BMW bekommt man nach 90 Jahren immer noch in diversen Abänderungen die beiden Nasenlöcher im Kühlergrill. Wenn Passanten um meinen Astra laufen müssen sie mal suchen um welchen Hersteller es sich handelt. Ein GOLF hat sich seit der Version 5 auch nicht mehr markant verändert. Kompliment den OPEL-Leuten!
Der Listenpreis von 47.000 € hat mich vorerst aufhorchen lassen, aber nach den ersten 1.000 km finde ich den Preis gerechtfertigt. Ein GOLF ist auch nicht mehr „volksfreundlich“!