Skoda Octavia Combi Test – Im vierten Frühling

Skoda Octavia Combi
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Nach einem Erstkontakt mit dem Skoda Octavia Combi sowie der Octavia Limousine möchten wir hier mittels einem Test der Kombiversion ins Detail gehen.

Bei unserem Testfahrzeug handelte es sich um einen 150 PS starken Turbodiesel der Ausstattungslinie „STYLE“ in einem Titan-Blau-Metallic. Fahrbericht.

 

Exterieur – Entschärfende Eleganz

Die überarbeitete Front mit neuen Scheinwerfern, welche die bisherigen „Doppel-Augen“ ablösen, findet man auch an der Kombiversion des Mittelklassemodells aus Tschechien. Damit verliert der Octavia zwar ein Alleinstellungsmerkmal, doch das ist aus Sicht der Redaktion eher vorteilhaft, da ebendiese Zweiteilung der Scheinwerfer viele kontroverse Diskussionen auslöste und die neue formschöne und zeitgemäße Frontpartie diese geschmacksinduzierten Wogen gekonnt glätten dürfte.


Skoda Octavia Combi Front
Ein neues Antlitz, mit dem der Skoda breiter und etwas gedrungener wirkt.



Seitlich betrachtet, gibt es eine fast konservative Kombi-Silhouette mit einem ausgeprägten Greenhouse, die aufgrund der mehrfachen seitlichen Kantenführung in gewissen Zügen eine Prise Dynamik zutage fördert.


Skoda Octavia Combi Seite
Was ein paar Kanten und Falten ausmachen – Die Seitenlinie des neuen Skoda Octavia Combi.



Am Heck prangt nun der Herstellername in großen Lettern, während bogenförmige LED-Heckleuchten für optische Präsenz sorgen und den Combi – so die Schreibweise bei Skoda – ein wenig breiter erscheinen lassen.


Skoda Octavia Combi Heck
Trendgemäß: Die SKODA-Versalien mittig an der Heckklappe.




Interieur – Die Raumausstatter waren da

Innen wurde wie auch in der Limousine gründlich renoviert – vom Vorgänger ist kaum etwas geblieben. Ein volldigitales Cockpit, eine aufgeräumte und nahezu clean wirkende Mittelkonsole sowie der mittig platzierte Zentralbildschirm erinnern in ihren Grundzügen an den neuen Golf 8, strahlen im Octavia nicht weniger Wertigkeit aus.


Interieur Armaturenbrett
Nüchtern erscheinende Architektur – Der Armaturenbereich gleicht dem der Limousine.



Der Wegfall diverser physischer Tasten bringt jedoch nicht nur Vorteile mit sich und so müssen wir auch bei diesem VAG-Modell feststellen, dass die Bedienung beim Vorgänger intuitiver war. Moderner bedeutet nicht zwangsläufig einfacher. Wir empfehlen eine ausgiebige Eingewöhnung in Sinne von „Learning by Doing“ oder eben auch per Benutzerhandbuch – aber bitte bei abgestelltem Fahrzeug.


Shift by Wire
Auch der kleine „Shift-by-wire“-Hebel für das DSG hielt Einzug im Tschechen.



Ansonsten gibt es die gewohnt sehr guten Platzverhältnisse – sowohl für Gepäck als auch für Passagiere. Bereits rein subjektiv offeriert der Octavia mehr Platz als Golf Variant und Leon Sportstourer. In Zahlen passen beim Octavia mit seinen 1.700 Litern Maximalvolumen exakt 58 Liter mehr als beim Golf 8 Variant und sogar 100 Liter mehr als in den Leon Sportstourer hinein.





Motor und Fahreigenschaften – Ausgewogenheit auf Rädern

Den 2.0-Liter-TDI haben wir erst kürzlich im neuen Seat Leon Sportstourer erleben dürfen und auch hier im Skoda macht er eine gute Figur. Er besitzt genug Kraft, um problemlos die alltäglich anfallenden Anforderungen zu meistern und kann – sofern notwendig – auch zügige Etappen problemlos absolvieren.


TDI Motorraum
Eierlegende Wollmilchsau – Der TDI mit 150 PS hat genügend Reserven und ist sparsam.



Am besten eignet sich der Selbstzünder für Vielfahrer und Sparfüchse, denn auch sparsam und effizient verrichtete der Tscheche seine Aufgaben zu unserer vollsten Zufriedenheit. Aus diesen Gründen ist der Skoda Octavia Combi in Kombination mit diesem Antrieb vor allem eines: ausgewogen. Wenngleich wir kaum Traktionsprobleme feststellen konnten, wird der Diesel-Combi nun auch mit Allradantrieb – kostet 2.500 Euro Aufpreis – angeboten.


DCC Auswahlmenü
Das DCC mit seinen fünf Fahrmodi ist als „Charaktersplitter“ sehr empfehlenswert.



Das siebenstufige Doppelkupplungsgetriebe DSG schaltet weitgehend unauffällig und auch die Antriebseinflüsse halten sich in Grenzen. Generell – und dies ist der Unterschied zum Seat – ist der Antrieb kommoder und weniger spritzig gestaltet, dafür aber komfortorientiert – eben typisch Skoda. Er ähnelt daher eher der Charakteristik des Golf Variant als dem des Leon Sportstourer.


Endrohre TDI
Doppelter Verzicht – Die beiden Endrohre bleiben unter dem Fahrzeug verborgen.



Wir empfehlen dennoch das adaptive Fahrwerk DCC, da die Spreizung der einzelnen Fahrmodi nicht zu unterschätzen ist und der Comfort-Modus auf langen Strecken die erste Wahl ist. Lobenswert erwähnen möchten wir auf jeden Fall auch die Bremsen, die allen Anforderungen im Test gerecht wurden und dazu auch ein gutes Dosierungsvermögen bewiesen.


Vorderrad
Die Bremse passte gut zu diesem Kombi und hatte keine Probleme ihn adäquat zu verzögern



Die Lenkung ist überaus leichtgängig abgestimmt, außer im Sportmodus – beziehungsweise manuell im Individual-Modus konfiguriert – angenehm straff.


Verbrauch Drittelmix
Let’s talk about Drinking – Der Turbodiesel bliebt insgesamt sehr genügsam.



Beim Thema Verbrauch ermittelten wir im Durchschnitt: 5,7 Liter – das sind exakt 0,3 Liter mehr als der Leon Sportstourer mit gleicher Motorisierung benötigte. Auch auf der Sparrunde blieb der Octavia leicht über dem Wert des Spaniers, doch mit 3,3 Litern auf 100 Kilometer hat er immer noch exzellente Effizienz bewiesen. Durchgängiges Vollgas auf freigegebener und leerer Autobahn des Nachts quittierte der Tscheche mit etwas über zehn Litern.


Ausstattung, Technik und Komfort des Skoda Octavia Combi 

Mit der „STYLE“-Ausführung besitzt der Kombi bereits eine gut sortierte Ausstattung. Darunter befindet sich serienmäßig unter anderem das schlüssellose Zugangssystem Kessy oder die 2-Zonen-Klimaautomatik, mit der die Temperierung sehr schnell und nahezu zugfrei erfolgen kann.


Canton Sound
Volume up! – Das Canton ist für den Combi eine echte Bereicherung und unsere Empfehlung.



Das tolle Canton-Soundsystem mit seinen zwölf Lautsprechern ist echte Empfehlung – mal wieder. Die 590 Euro extra hierfür sollten all jene investieren, bei denen das Musikhören quasi zum Autofahren dazugehört.

Die elektrische Sitzverstellung vorne mit Memoryfunktion ist bei dieser Ausstattungslinie bereits serienmäßig. Die Ergo-Sitze vorne kosten rund 1.700 Euro extra und machen ihrem Namen alle Ehre, sind sehr bequem. 


Ergo Sitz
Ergonomie im Fokus – Die Ergo-Sitze machen sich besonders auf Langstrecke bezahlt.



Die Rückfahrkamera liefert ein scharfes Bild und besitzt eine eigene Waschdüse – sehr vorteilhaft bei Schmuddelwetter.


Rückfahrkamera Bild
Rangieren auf den Zentimeter – Die Rückfahrkamera macht’s möglich.



Extrem gut zeigte sich auch die Ausleuchtung der Matrix-LED-Scheinwerfer und eine Scheinwerfer-Reinigungsanlage sorgt recht gut dafür, dass dies auch so bleibt, wenn es draußen schmuddelig wird. Die Lichtausbeute ist superb und nein, damit ist nicht der große Bruder des Octavia gemeint.


Skoda Crystal Lighting
Dezenter Hinweis auf ein grandioses Lichtsystem – Das Matrix-LED-Licht ist eine Wucht.



Sowohl beim Abblend- als auch beim Fernlicht liefern die Scheinwerfer einen enorm hellen Lichtteppich. Durch die sensible Ausblendfunktion gab es nur sehr selten Situationen, in denen selbige vielleicht eine Spur schneller reagieren hätte können.

Sehr schön ist auch der Fakt, dass die Nebelleuchten ebenfalls in LED-Technik ausgeführt wurden und bei entsprechendem Wetter auch wirksam die Ausleuchtung unterstützen. 


Nebelscheinwerfer
Hilfreich und sehr hell – Die Nebelscheinwerfer des Octavia besitzen viel Wirkungskraft.



Die Sitz- und Lenkradheizung gaben keinerlei Anlass zur Kritik und dass es nur noch USB-C-Anschlüsse gibt, muss man zur heutigen Zeit wohl akzeptieren. Adapter gibt es mittlerweile zur Genüge und Skoda liefert einen sogar mit.




Sehr empfehlenswert ist das Infotainmentpaket Columbus Plus für 1.860 Euro, welches neben dem umfangreich ausgestatteten Navigationssystem auch ein erstklassiges Head-up Display und ein Gepäckraumtrennnetz beinhaltet.




Das Ausstattungspaket Komfort erweitert für 690 Euro die Klimaautomatik um eine dritte Klimazone für den Fondbereich, die vorderen Sitzheizungen werden mit zwei weiteren für die äußeren Rücksitze erweitert und eine Akustikverglasung sowie getönte Verglasung ab der B-Säule gibt’s obendrein im Rahmen dieses Angebots.


Ausstattung und Preise des Skoda Octavia Combi

Den „Occi“ gibt es als Kombi in vier normalen Ausstattungen plus drei speziellen Versionen. Die vier Ausstattungen heißen:

  • ACTIVE – Ab 22.290 Euro mit Klimaanlage. DAB+, Skoda Connect und funkferngesteuerte Zentralverriegelung serienmäßig.
  • AMBITION – Für mindestens 25.360 Euro gibt’s ab Werk zusätzlich 16-Zoll-Räder, Parksensoren hinten und das Infotainmentsystem Bolero dazu.
  • CLEVER – Ab 27.190 Euro gesellen sich unter anderem 17-Zoll-Räder, manuell einstellbare Ergo-Sitze vorne und eine Rückfahrkamera hinzu.
  • STYLE – Die hier getestete Variante startet bei 27.750 Euro und bietet ab Werk on top Kessy, eine Ambientebeleuchtung und eine Fahrprofilauswahl an.



Skoda Octavia Combi Style
Als STYLE besaß unser Testwagen von den Sonderlinien abgesehen die höchste Ausstattung.



Die drei speziellen Versionen:

  • SCOUT – Der Combi mit leichtem Offroad-Look startet ab 32.560 Euro und besitzt serienmäßig zusätzlich 18-Zoll-Räder, Matrix-LED-Scheinwerfer, Parksensoren vorne und Wireless SmartLink.
  • RS – Das Sportgerät unter den Kombis wird ab 39.640 Euro angeboten
  • RS PLUS – Noch eine Schippe drauf legt dieses Modell ab 44.870 Euro, in welches auch das Navigationssystem Columbus, das adaptive Fahrwerk DCC, elektrische Ergo-Sitze und 19-Zoll-Räder ab Werk inkludiert werden.

Wie auch in der Limousine stehen elf Antriebe zur Verfügung: drei Benziner, drei Diesel, zwei Mild-Hybride, zwei Plug-in Hybriden und ein Erdgasantrieb.

Von 110 PS bis 245 PS werden dabei je nach Ausstattung angeboten. Allrad gibt es nur in Verbindung mit drei Antrieben: Beim 2.0 TDI 4×4 mit 150 PS und der 2.0 TDI 4×4 RS mit 200 PS als Option, der 2.0 TSI 4×4 mit 190 PS als einzige Kombinationsmöglichkeit. Alle anderen Modelle erhalten ausschließlich Frontantrieb.


Skoda Vorfeldbeleuchtung
Markenflüsterer – Bei Dunkelheit wird bei Türöffnung der Skoda-Schiftzug auf die Straße projiziert.



Die stärksten Modelle sind mit jeweils 245 PS der 1.4 TSI RS iV als Plug-in Hybrid und der 2.0 TSI RS. Letztgenannter ist mit 250 km/h auch der schnellste Kombi unter den Octavia-Kombis. Wirklich langsam ist allerdings kein Octavia der vierten Generation, denn selbst der kleinste Combi mit dem 1.0-Liter Dreizylinder und 110 PS wird mit 201 km/h Höchstgeschwindigkeit angegeben.


Fazit – Der Volks-Combi

Der neue Skoda Octavia Combi bietet neben dem fast traditionell anmutenden Pragmatismus und jeder Menge Platz als hier getesteter Turbodiesel auch eine effiziente Performance und eine neuartige Dynamik im Design, welche den Tschechen merklich jünger aussehen lässt.


Skoda Octavia Combi Seitenansicht
Sehr geräumig und variabel, mit dem getesteten Diesel dazu sparsam und dennoch flott.



Als Diesel ist er sparsam, die Ausstattung auf Wunsch üppig und das Fahrverhalten insgesamt als sehr ausgewogen zu bewerten. Abstriche im Bereich Bedienkonzept Infotainment mindern den eigentlich sehr guten Eindruck leider ein wenig. Wir hoffen, dass hier markenübergreifend an einer nutzerfreundlicheren Bedienung gearbeitet wird, die möglicherweise im Rahmen einer Modellpflege Einzug hält.

Insbesondere beim Blick auf die Fahrsicherheit durch eine einfach gehaltene Bedienung und in diesem Zusammenhang auch mit Blick auf den demografischen Wandel. Betagte Kunden ärgern sich nicht wenig über komplizierte Untermenüs oder Sensoren statt einfacher Drück- und Drehschalter.


Skoda Octavia Combi schräg vorne rechts
Die vierte Generation des Octavia überzeugte im Test auch als Kombi mit typischen Tugenden.



Lässt man dies ungeachtet, sind wir uns sicher, dass der neue Octavia – der sich in Beständigkeit schon längst erprobt hat – auch in seiner aktuellen Generation langanhaltend Freude bereiten wird.

Dem gegenüber steht ein nicht geringer Preis und eine Vielzahl an Antriebsvarianten – vom Verbrenner über den Erdgasantrieb bis hin zum Hybriden. In diesem Fall stellt die Wahl wieder einmal eine kleine Qual dar, welche den Kunden jedoch nicht abschrecken sollte.




Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

 

 

 

Technische Daten: Skoda Octavia Combi 2.0 TDI 110 kW 7-DSG Style

  • Farbe: Titan-Blau-Metallic
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,69 x 1,83 (2,00 mit Außenspiegeln) x 1,47
  • Radstand (mm): 2.686
  • Antrieb: Vierzylinder Commonrail Turbodiesel mit DPF
  • Leistung: 110 kW (150 PS) bei 3.000 rpm
  • max. Drehmoment: 360 Nm von 1.600 bis 2.750 rpm
  • Hubraum: 1.968 ccm
  • Getriebe: 7-Gang-Doppelkupplungsautomatik DSG
  • Antriebsart: Front
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 4,7 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 5,7 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 123 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d
  • Höchstgeschwindigkeit: 222 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 8,8 Sekunden
  • Wendekreis (m): 10,4
  • Bodenfreiheit (mm): 142
  • Kofferraumvolumen (l): 640 bis 1.700
  • Leergewicht (kg): 1.487
  • Zuladung (kg): 503
  • Anhängelast ungebremst/gebremst (kg): 730/1.600
  • Stützlast (kg): 80
  • Dachlast (kg): 75
  • Tankinhalt (l): 45
  • Tankinhalt AdBlue (l): 12
  • Kraftstoffart: Diesel
  • Neupreis des Testwagens: 44.176,51 Euro (Einstiegspreis ab 22.290 Euro)

 

 

 

 

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