Als wir Ende 2019 über den neuen Porsche Macan GTS berichteten, war bereits offensichtlich, dass auch der Neuzugang die traditionelle Sonderstellung der SUV-Reihe übernehmen wird.
Wie extraordinär sich die Abgrenzung von seinen Modellgeschwistern offenbart, klärt dieser Test. Zu diesen Zwecken stand uns ein Porsche Macan GTS in einem feurigen Karminrot zur Verfügung. Fahrbericht.
- Exterieur
- Interieur
- Motor und Fahreigenschaften
- Die PSCB-Bremsanlage
- Was verbraucht der Macan GTS?
- Der Macan und die Emotionen
- Ausstattung und Komfort
- Varianten und Preise
- Fazit
- Technische Daten
Exterieur – Zuckerbrot und Kontrastpeitsche
Das Karminrot in Kombination mit diversen schwarzen Details sowie 21 Zoll große Designräder in Bi-Color mit der vielsagenden Bezeichnung „911 Turbo“ und ein dank gewachsener Schweller und Schürzen muskulöserer Auftritt. Genau das ist die Mixtur, die dem Macan als GTS eine zweifellos besonders kernige Note verleiht. Mehr Porsche war optisch an keinem anderen Macan zuzugestehen.
Gut, die vier LED-Spots in den exklusiv am GTS abgedunkelten Scheinwerfern sind mittlerweile echte Klassiker in einem Porsche und die durchgehende LED-Leiste am Heck, welche die ebenfalls abgedunkelten Rückleuchten verbindet, wurde bereits mehrfach an anderen Marken und Modellen gesichtet. Allerdings wirkt alles an diesem SUV wie aus einem Guss, an dem jedes Detail akribisch integriert wurde und allein dadurch perfektioniert mit dem Rest harmoniert.
Das gilt für Details, wie den Dachspoiler oder die klavierlackschwarzen Lufteinlässe an der Front, aber auch für den seitlich angebrachten Rammschutz oder den ebenfalls pechschwarzen Diffusor am Fahrzeugheck, der von zwei Doppelendrohren raffiniert flankiert wird.
Ohne Frage, der Macan GTS wird optisch vollumfänglich dem „S“ in seiner Modellbezeichnung gerecht. Gran Turismo Sport ist des Kürzels GTS Bedeutung.
Interieur – Comfort & Sport, nothing else
Das Innere des Porsche Macan GTS offeriert vornehme und gleichzeitig sportliche Coolness in tadelloser Qualität. Geschmeidiges Alcantara und samtweiches Leder gehen auf den wie maßgeschneidert passenden Sportsitzen eine Liaison ein und präsentieren stolz ihre feuerroten GTS-Embleme auf den Kopfstützen.
Die opulent in ihren Ausmaßen, stark ansteigende Mittelkonsole mit einer Armada an Bedienelementen, welche allerdings sehr schnell, spätestens beim zweiten Blick ihre jeweilige Zugehörigkeit verraten, der zentriert auf der Instrumententafel positionierte Sport Chronograph – all dies sind Dinge, die den Macan unverkennbar und unverwechselbar als Porsche ausweisen.
Der sportive Eindruck ist im Innenraum des GTS deutlich stärker ausgeprägt als bei den „kleineren“ Macan, was längst nicht allein an den kontrastreichen Akzentnähten liegt, die man überall findet. Der sportiv-intensive Eindruck, der sich beim Betrachten des Exterieurs offenbart, setzt sich allein dank vieler Akzentnähte im Innenraum fort.
Das Platzangebot kann sich sehen lassen, obgleich aufgrund der äußeren Abmessungen etwas mehr erwartet wurde. Dafür sitzt man sattelfest wie in Beton gegossen und findet in wenigen Augenblicken die perfekte Sitzposition in diesem SUV. Die Mittelarmlehne ist längs verstellbar und die Sitzpositionen lassen sich in acht Wegen verstellen – gegen Aufpreis gibt es hier sogar 18 verschiedene Verstellmöglichkeiten. Im Fond sollten hochgewachsene Zeitgenossen auf ihre Knie achten und den mittleren Platz besser verschmähen.
Der Kofferraum des Macan bietet für den alltäglichen Gebrauch genügend Platz, schneidet im direkten Vergleich mit Wettbewerbern im Fahrzeugsegment ähnlich ab. Weshalb es in maximierter Variante exakt drei Liter mehr Volumen als beim Vorgänger gibt, dafür bei Nutzung aller Sitzplätze nur 488 Liter – zwölf weniger als beim Vorgänger, war für uns nicht erkennbar.
Motor und Fahreigenschaften – GTS als Dopingmittel
Das Herz des Porsche Macan GTS ist das Aggregat aus dem Macan Turbo: Der V6 Bi-Turbo mit 2,9 Litern Hubraum leistet im GTS 380 PS und damit 61 PS weniger als im Topmodell. Das maximale Drehmoment beläuft sich auf 520 Newtonmetern – 30 weniger als im Macan Turbo.
Im Vergleich zum Macan S, der mit 354 PS aus einem 3.0-Liter V6 mit Monoturbolader auskommen muss, erscheint der GTS zackiger, bissiger, ja aggressiver. Nebenbei klingt der Motor etwas rauer, brummiger und kommt im mittleren Drehzahlbereich sogar ein bisschen schmutzig und herrlich unkultiviert rüber. Das unterstreicht aber wieder die sportive Note auf besondere Weise.
Interessant ist auch die Schaltcharakteristik des perfekt abgestimmten 7-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe PDK, welches in diesem GTS mit deutlich mehr Vehemenz die Gänge wechselt, was man auch physisch daran merkt, dass man bei unter Volllast gewechselten Gängen auch schon mal mit dem Kopf nickt, wenn der nächste Gang per blitzartigem Kraftschluss der wartenden Kupplung reingehämmert und der aktuelle Gang zeitgleich durch die andere Kupplung getrennt wird.
Auch manuell per Schaltwippen am Lenkrad sortiert, macht dies viel Spaß, da eine Verzögerung zwischen Schaltbefehl und Schaltvorgang nicht erkennbar war.
Alles ein wenig mehr auf Krawall? Nein, das wäre übertrieben. Alles definierter, durchtrainierter, muskulöser und intensiver, das ist die bessere Umschreibung. Zusammengefasst ist dies die erstklassige Fortführung des optischen Eindrucks, den man beim Betrachten des Macan GTS verinnerlicht.
Das Fahrwerk ist eine ebenso Wucht. Der Porsche Macan fühlt sich ungemein handlich und kompakt an. Für ein SUV dieser Größe macht es eine exzellente Figur, das Auto giert durch schnell gefahrene Kurven, als wäre der Schwerpunkt des Porsche unterhalb des Asphalts versetzt. Das generiert ungemein Spaß und schreit förmlich nach mehr. Der Wankausgleich „Porsche Torque Vectoring Plus“ verhindert dabei so gut wie jedwede Nick- und Neigebewegungen des SUVs.
Noch mehr? Gibt es auch, und zwar in den Fahrmodi Sport und Sport Plus, womit der Porsche Macan nochmals schärfer wird, das Ansprechverhalten noch eine Portion mehr Bissigkeit erhält und das Fahrwerk zwei, nein, drei Stufen straffer reagiert und den Porsche wie durch Saugnäpfe an die Fahrbahn klebt, ohne dabei ungehobelt zu wirken. Beeindruckend, wie ein SUV ein solches Fahrgefühl präsentieren kann.
Das erstklassige Einlenkverhalten wird nochmals feiner und die Rückmeldungen von der Strecke erfolgen permanent und zuverlässig. Lediglich ausgeprägten Längsrillen möchte der Macan gern auch mal so enthusiastisch folgen, wie ein Setter der Treibjagd. Das könnte womöglich auch an den großen 21-Zoll-Rädern liegen.
Praktisch und liebend gern genutzt wird der Drehregler am Lenkrad, mit dem man die breit gefächerten Fahrmodi auswählt und bei Bedarf per darin integriertem Knopfdruck, dem „Sport Response Button“, einen 20-sekündigen Overboost aktiviert. Unschlagbar und überaus hilfreich, wenn ein schneller Überholvorgang ansteht. Weniger überzeugend ist die Tatsache, dass die manuelle Verstellung der Dämpferhärte oder der Niveauregulierung in der Mittelkonsole immer etwas gesucht werden muss und dabei der Blick weg von der Straße zur Mittelkonsole wandert.
Als SUV besitzt der Porsche Macan GTS zusätzlich eine Offroad-Funktion. Allerdings lässt die miniaturisierte Achsverschränkung kaum Spielraum, um stärkere Geländepassagen zu bewältigen. Für den unbefestigten Feldweg genügt es aber allemal. Wobei wohl ein Macan selten etwas anderes als befestigte Fahrbahnen unter die Räder bekommen wird.
Der Sprint aus dem Stand bis 100 km/h war nach 4,7 Sekunden abgeschlossen, sofern man, wie es im Testwagen der Fall war, das Sport Chrono-Paket sein eigen nennt. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 261 km/h. Ein Wert, der nach GPS-Messung vom Test-GTS sogar um einen Stundenkilometer überboten wurde, wohingegen der Tacho mit 270 km/h prahlte, was der Höchstgeschwindigkeit des Macan Turbo gleichkäme.
Die PSCB-Bremse
Wer so schnell ist, muss gute Anker besitzen und bei einem Porsche ist die Erwartungshaltung vorab sehr hoch angesetzt. Im Testwagen gab es da als Besonderheit die PSCB – abgekürzt für Porsche Surface Coated Brake. Diese besteht aus Grauguss-Bremsscheiben, die mit einer hauchdünnen Wolfram-Carbidschicht versehen wurden und von speziellen Bremsbelägen in die Zange genommen werden.
Die Oberfläche der Scheiben ist so glatt, dass sie einmal eingefahren wie auf Hochglanz poliert erscheinen. Dass trotz der extrem glatten Oberflächen eine derart hohe Bremsleistung erzielt wird, soll an den starken Adhäsionswerten liegen, die zwischen Bremsbelägen und den Scheiben entstehen.
Das Dosierverhalten soll dadurch enorm verbessert sein und Fading wurde auf ein Minimum verringert, so ähnlich wie bei den fast dreimal so teuren Carbon-Keramikbremsen. Für 2.975 Euro extra bremst der Macan GTS mit dieser Bremse, was man an den weißen Bremssätteln erkennt.
Da bei aller Optimierung der Bremsleistung auch noch bis zu 90 Prozent weniger Bremsstaub entsteht als bei herkömmlichen Compound-Bremsanlagen, ist dies die Erklärung für diese weißen Bremssättel, die aus diesem Grund auch so weiß bleiben. Der Verschleiß verringert sich laut Porsche um rund 30 Prozent und erhöht dadurch den Lebenszyklus.
Wir validieren nach unserem Test eine exzellente Bremsleistung mit hervorragendem Ansprech- und Dosierverhalten, welches bei kalter wie bei betriebswarmer Bremsanlage nahezu identisch blieb. Etwas Besseres wird sich ein Porschefahrer kaum wünschen wollen. Auch nach vielen hunderten Kilometern Teststrecke und dabei recht häufiger auch intensiver Nutzung der Bremsen, war noch kein sichtbarer Bremsstaub auf den Felgen erkennbar.
Das verbraucht der Porsche Macan GTS
Der Verbrauch des Porsche Macan GTS lag im Drittelmix bei 11,3 Litern – dies entspricht exakt der Werksangabe. Im Vergleich zu seinem Vorgänger ist das sogar ein halber Liter weniger, bei gleichzeitig gestiegenen Fahrleistungen und weniger Emissionen. Mission completed, möchten wir meinen.
Auf unserer Sparrunde streifte sich das SUV noch den Schottenrock über und begnügte sich auf den 20 Kilometern mit lediglich 8,4 Litern auf 100 Kilometer. Sportfahrer sollten dagegen mit über 14 Litern rechnen.
Der Macan GTS weckt Emotionen
Auch ein Wort zur emotionalen Ebene sei gesagt. Der Porsche Macan GTS weckt optisch innen wie außen viele davon, ist dabei zweifellos agil, schnell und äußerst zackig. Er ist zudem fast narrensicher fahrbar mit einem perfekt austarierten Fahrwerk.
Dies ist omnipräsent erfahrbar, ob in Kurven oder auf schnellen Autobahnen sowie auch bei jedem Blick auf den Tacho. Das Fahrgefühl selbst ist dabei allerdings weniger emotional. Warum? Weil alles ein wenig mechanisch, ja synthetisch, fast analytisch exakt und unaufgeregt abläuft. Das ist mit Sicherheit der Zielgruppe geschuldet, die ein SUV nicht unbedingt als urtypischen Porsche fahren möchte.
Emotionale Momente – und diese auch eher moderater Natur – erlebt man in diesem Macan nur, wenn man ihn in den Sportprogrammen bewegt. Das gilt auch für den Sound, der hier allerdings besser zur Schau gestellt wird als bei seinen kleineren Geschwistern. Dennoch, versierte Vollblut-Porschefahrer – insbesondere die aus der 911er Riege – werden hier mit spitzer Zunge behaupten, der Macan sei kein richtiger Porsche.
Doch wir widersprechen hier, denn sowohl Fahrverhalten als auch Leistungsdaten widerlegen dies faktisch fast bis auf die molekulare Ebene auseinandergenommen – natürlich immer den Fahrzeugtyp berücksichtigend. Auf ebendiese emotionale Betrachtungsweise begrenzt, geben wir zumindest teilweise recht.
Doch ohne unsere Expertise überstrapazieren zu wollen, ist diese Unaufgeregtheit aus unserer Sicht mittlerweile in viele Modelle des Sportwagenherstellers eingezogen. Und das auch in die aktuellen Carrera-Derivate, mit Ausnahme der GT-Modelle – selbstverständlich. Schlecht macht dies einen Porsche in sicher nicht, eher wird er dadurch (er)fahrbarer, vor allem für die breite (immer noch gut betuchte) Masse. Denn auch Porschefahrer sind meistens keine Rennlizenznehmer und schätzen daher auch die komfortable Note eines Macans, lieben und wünschen sich dessen Sportlichkeit als Beiwerk allerdings in gleichberechtigter Weise.
Für einen 911 Turbo der ersten Generation benötigte man im Grunde einen Waffenschein, wenigstens aber eine geschulte Hand, um diesen artgerecht und ohne unerwünschte Nebeneffekte bewegen zu können. Dieser Macan GTS ist trotz ausgeprägter Sportlichkeit dagegen absolut handzahm. Abenteuer und Grenzbereichs-Roulette? Das gehört bei Porsche längst zur Vergangenheit.
„Zum Glück“, werden wohl nicht wenige Leser diese im Testbordbuch festgehaltenen Gedanken eines Redakteurs kommentieren.
Ausstattung, Komfort, Sicherheit
Die große Überraschung an unserem Testwagen war das Fehlen eines Keyless-Systems, welches aber optional im Angebot ist. Es musste tatsächlich noch die Fernbedienung bemüht werden und der Zündschlüssel wanderte in das links vom Steuer liegende Schloss. Da werden fast nostalgische Gedanken wach.
Auch die Cockpitinstrumente mit dem Konglomerat aus analogen und teildigitalen Uhren erinnern etwas an vergangene Porsche-Zeiten. Selbst die per Dot-Matrix angezeigten Werte wie Stundenkilometer oder Tageskilometer fanden sich bereits vor über zehn Jahren in Porsche-Modellen. Doch der Übersicht und der Informationsdichte schadet dies keinesfalls und das rote – gegen Aufpreis erhältliche – Zifferblatt des Hauptrolleninhabers Drehzahlmesser sieht zudem verdammt gut aus.
Der Zentralbildschirm offeriert ein hoch aufgelöstes und gestochen scharfes Bild. Das Bedienkonzept des PCM Infotainments ist insbesondere in den Untermenüs nicht überall intuitiv, allerdings nach einer kurzen Eingewöhnung doch recht einfach und zielsicher bedienbar.
Beim Navigationssystem beispielsweise, sucht man anfangs die Routenoptionen – beispielsweise die kürzeste oder schnellste Route – und findet die Einstellung nicht, wo man es zuerst vermutet. Dafür ist das System extrem schnell jede Route berechnend und lotst ausnahmslos sicher zum gewünschten Ziel.
Dass man für die kabellose Ladestation fast 600 Euro verlangt, ist der Zielgruppe gegebenenfalls Wurscht. Im Vergleich zum Wettbewerb erscheint es dagegen eher unverschämt.
Das im Testwagen aufspielende Bose-Surround-Soundsystem konnte in allen Belangen überzeugen, gefiel allen Redakteuren ohne Ausnahme mit seinem voluminösen und sehr feinen Klangspektren. Aus diesem Grund gehört dieses Audiosystem zweifelsohne zu den besten Bose-Systemen, die wir bis dato in Automobilen ausprobiert haben.
Die 1.178 Euro hierfür sehen wir als empfehlenswerte Investition für alle, die gerne Musik während des Autofahrens genießen. Klangvirtuosen oder gar Besitzer eines absoluten Gehörs greifen besser gleich zur gut viermal so teuren Burmester Premium-Soundanlage.
Beim Totwinkelwarner aus dem Volkswagen-Regal sitzen die Warnleuchten in den Gehäusen der Außenspiegel, die aufmerksamkeitsfordernd über entsprechende Gefahren informieren. Auf der Beifahrerseite stört allerdings die Mittelstrebe im geteilten Seitenfenster etwas den Blick auf den LED-Detektor im Außenspiegelgehäuse.
Immer noch per Öffentlichkeitsfahnung gesucht ist der Öffner der Heckklappe, welcher sich gut am Heckscheibenwischerarm versteckt. Dafür öffnet und schließt die Heckklappe mit rasantem Tempo, sodass Wartezeiten hierdurch erfreulicherweise ausbleiben.
Überaus beeindruckend: Die dreistufige Sitzheizung bringt blitzschnell Wärme durch das dicke Alcantara und Leder, wie kein anderes bislang von uns erprobtes Fahrzeug. Dabei bleibt die Wärmezufuhr stets homogen und lässt sich dank dieser drei Stufen sehr gut dosieren.
Konnektivität ist unter anderem durch Apple CarPlay – 297 Euro extra – sowie eine Vielzahl von Online-Services gesichert, die vom Regenradar und den aktuellen Nachrichten bis zum ausführlichen Wetterbericht reichen. DAB+ kostet 416 Euro extra, was aus unserer Sicht bei einem Auto, welches fast 80.000 Euro Grundpreis aufruft, nicht nachvollziehbar ist. An dieser Stelle hat Porsche glücklicherweise nachgebessert: Wenn man aktuell den Konfigurator bemüht, wird Digitalradio im GTS als Serienausstattung deklariert. Danke, Porsche.
Auch ernten die LED-Scheinwerfer inklusive PDLS Plus – Porsche Dynamic Light System Plus – ein dickes Lob. Helligkeit, Ausleuchtung und auch die Reichweite erhalten hierbei die Note eins plus und machen jede Nachtfahrt zum sicheren wie auch entspannten Unterfangen.
Varianten und Preise des Porsche Macan GTS
Wer den Macan als GTS fahren will, benötigt mindestens 77.223 Euro – das sind rund 13.500 Euro mehr, als für einen Macan S und 12.500 Euro weniger, als für einen Macan Turbo fällig werden. Als quasi der Lückenfüller hat er somit fast exakt die Mitte getroffen.
Ab Werk erhält der GTS unter anderem das PASM-Fahrwerk mit 15 Millimeter Tieferlegung, den Offroad-Modus, 20-Zoll RS-Spider-Räder, rote Bremssättel, LED-Scheinwerfer, Wärmeschutzverglasung, 3-Zonen-Klimaautomatik, 8-fach verstellbare GTS-Sportsitze, Tempomat, Spurverlassenswarner, Bergabfahrhilfe, Lederpaket GTS, PCM inklusive Navi, Soundsystem mit 10 Lautsprechern, DAB+ und viele weitere Dinge.
Voll ausgestattet kommt der Porsche Macan GTS übrigens auf rund 135.000 Euro.
Fazit – Viel Mut zur kleinen Lücke
Der GTS klaut dem Flaggschiff Turbo nicht die Butter vom Brot, kann aber mit einem ausgeprägter erscheinenden Coolness-Faktor punkten und zeigt dabei, wie sexy ein sportiver Auftritt aussehen soll und kann. Zu seinen anderen Macan-Geschwistern kann er sich zusätzlich durch sein Plus an Leistung und Dynamik abgrenzen.
So gesehen eine Punktlandung – wieder einmal: Der GTS schließt, ja versiegelt regelrecht die Lücke zwischen dem Macan S und dem Macan Turbo. Als athletisch austrainierter Gentleman reiht er sich neben Leistungssportler und Businessman ein, wie ein letztes, genau passendes Puzzleteil. Well done, Porsche.
Sein Fahrverhalten ist in jeder Fahrsituation vollkommen souverän und sicher. Daher bleiben sowohl forcierte Fahrweisen als auch gediegenes Dahingleiten keine Anforderungen, denen er sich nicht stellen könnte. Er ist nicht der Multiplikator für Endorphine und Emotionen, doch das muss er als SUV auch nicht. Die Zielgruppe fühlt sich in definitiv abgeholt.
Obendrein muss man sich auch eingestehen, dass das Plus an ebendieser Sicherheit in der heutigen Zeit viel mehr als nur schönes Beiwerk ist. Auch wenn seine nahezu synthetisch wirkende Narrensicherheit für manchen Zeitgenossen langweilig wirken könnte. Alles hat seinen Preis und bei einem Porsche darf man in dieser Hinsicht wohl eh nicht zimperlich sein. Dies gilt auch, und vor allem bei der endlos erscheinenden Aufpreisliste.
Kamera: Canon EOS 6D
Technische Daten: Porsche Macan GTS
- Farbe: Karminrot
- Länge x Breite x Höhe (m): 4,69 x 1,93 (2,10 mit Außenspiegeln) x 1,61
- Radstand (mm): 2.807
- Antrieb: V6 Biturbo mit OPF
- Leistung: 280 kW (380 PS) bei 5.200 rpm
- Max. Drehmoment: 520 Nm bei 1.750 bis 5.000 rpm
- Hubraum: 2894 ccm
- Getriebe: 7-Stufen Doppelkupplungsgetriebe PDK
- Antriebsart: Allrad
- Durchschnittsverbrauch (WLTP): 11,3 L/100 km
- Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 11,3 L/100 km
- CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 257 g/km
- Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM
- Höchstgeschwindigkeit: 261 km/h
- Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 4,7 Sekunden (mit Sport Chrono Paket)
- Wendekreis (m): 11,7
- max. Bodenfreiheit (mm): 190
- Leergewicht (kg): 1.985
- Zuladung (kg): 670
- Kofferraum (l): 488 – 1.503
- Anhängelast ungebremst/gebremst bis 12 % (kg): 750/2.400
- Stützlast (kg): 96
- Dachlast (kg): 75
- Kraftstofftank (l): 75 (Serie 65)
- Kraftstoffart: Benzin ab 95 Oktan; empfohlen Super Plus
- Neupreis des Testwagens: 104.928,70 Euro (Einstiegspreis ab 77.223 Euro)
Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.