Renault Koleos Dauertest – Der 100.000 Kilometer-Dauertestlauf
07.11.2018 – km-Stand 18.491 | Die Beleuchtung
Einige Zeit und diverse Kilometer sind ins Land gegangen und unser Dauertestläufer, der Renault Koleos hat sich hier etwas rar gemacht. Das ändern wir nun wieder und möchten an der Stelle ein spezielles Thema aufgreifen: die Beleuchtung.
Voll-LED für volle Sicht
In unserem Dauertestwagen Renault Koleos kommen als Hauptscheinwerfer die LED Pure Vision zum Einsatz, welche wir bereits aus dem Renault Talisman kennen und die uns da wie auch hier überzeugen. Für das Abblendlicht und das Fernlicht kommen getrennte Systeme zum Einsatz, die in der Scheinwerfereinheit zusammengefasst werden.

Pro Leuchteinheit werden mehrere LEDs mithilfe einer Linse gebündelt, um das emittierte Licht entsprechend vor dem Fahrzeug auf die Straße zu lenken. Dabei zeigt sich das Abblendlicht als sehr homogen und sehr breit ausleuchtend. Die Helligkeit liegt dabei subjektiv höher, als es die angegebenen Werte beschreiben, was mit Sicherheit an der Farbtemperatur liegt, welche sich nahe an der des Tageslichts ansiedelt.

Dadurch erhält man im Renault Koleos eine Ausleuchtung, mit der man auch lange Strecken bei Dunkelheit ohne zusätzliche Ermüdungserscheinungen absolvieren kann.

Die Fernlichteinheit wird zusätzlich aktiviert und beleuchtet die Fahrbahn mit einem ebenso hellen, wie fleckenfreien Lichtkegel, der naturgemäß schmaler ausfällt und im Test bis zu 300 Meter ausleuchten konnte.
Reinigung per Hand
Dass in Deutschland keine Scheinwerferwaschanlage für den Koleos angeboten wird, ist insbesondere für Vielfahrer und ganz besonders in der kalten Jahreszeit bedauerlich. Denn in den Zeiten, wo Salz und Lauge auf den Autobahnen ausgetragen wird, verschmutzen die Scheinwerfer schnell und die Lichtreduzierung durch ebendiese Ablagerungen wird in einem solchen Fall bereits nach einigen zehn Kilometern deutlich sichtbar. In diesem Fall hilft nur ein Zwangsstopp und die manuelle Reinigung der Klarglaseinheiten.

Das sollte wiederum nur mit viel Wasser erfolgen, um Kratzer auf den Kunststoffgläsern zu vermeiden. Ein Fernlichtassistent übernimmt seine Arbeit im SUV mit hoher Zuverlässigkeit und bewies bisher eine nahezu hundertprozentige Treffergenauigkeit. Die Lichtautomatik reagierte schnell und auch bei einsetzender Dämmerung zuverlässig. Außerdem schaltete sie das Hauptlicht bisher nicht nervös ein und aus, wie es bei anderen Marken mitunter beobachtet wurde, sondern zeigte hier die wünschenswerte Souveränität.
Nebelleuchten mit Zweitjob
Im Renault Koleos wurden Nebelleuchten mit LED-Technik verbaut. Bereits optisch einiges her machend – sie funkeln wie Edelsteine hinter ihren runden Glasabdeckungen – helfen diese auch bei schlechter Sicht mit einer guten Ausleuchtung direkt vor dem Fahrzeug. Die dem Hauptlicht angepasste Farbtemperatur sorgt hier, dass das zusätzliche Licht als Vervollständigung wahrgenommen wird.

Zusätzlich zum Einsatz als Nebelleuchten, werden die LED-Spots auch als Abbiegelicht genutzt. Dabei wird der Spot in Abbiegerichtung eingeschaltet und der Kurvenbereich besser ausgeleuchtet.
Tagfahrlicht überall
Die bumerangartigen LED-Leuchtbänder an der Front bilden ein sehr helles und damit unübersehbares Tagfahrlicht am Renault Koleos. Die Anordnung und Form entsprechen dabei denen der Renault-CI und sorgen obendrein für den gewünschten Wiedererkennungswert.

Als Besonderheit und bei Renault mittlerweile üblich, leuchten auch die Heckleuchten – ebenfalls in LED-Technik ausgeführt – dauerhaft und sorgen auch hier neben dem Wiedererkennungswert für ein Plus an Sicherheit. Denn die Sichtbarkeit als Vorausfahrender wird dadurch signifikant verstärkt.

Erfreulich: Die Kennzeichenbeleuchtung ist ebenso wie das dritte Bremslicht in LED-Technik ausgeführt, wodurch eine stringent wirkende Modernität nicht etwa durch obsoletes Glühfadenlicht gestört wird.
Innenraum in dezentem Farbspiel
Das Interieur wird mittels LED-Lampen, welche gleichzeitig auch als Leseleuchten fungieren, ausreichend, jedoch nicht übermäßig erhellt. Die Farbtemperatur ist glücklicherweise nicht kaltweiß, aber dennoch heller als jede herkömmliche Glühlampe.

Zusätzlich gibt es im Renault Koleos ein Ambientelicht, das man in fünf verschiedenen Farbtönen einstellen kann und das auch immer die Farbcharakteristik für das Cockpit und das zentrale Infotainment-Display einbezieht. Das Ambientelicht bezieht sich dabei auf dezente, feine Leuchtstreifen, die tagsüber nicht als solche erkennbar sind, da sie in den Dekorleisten integriert wurden.

Eine Fußraumbeleuchtung und das Auflicht für die Mittelkonsole runden das Paket ab. Komfortorientiert: Die Ambientebeleuchtung lässt sich für den vorderen und hinteren Bereich getrennt ein- oder ausschalten.
Begrenzungsleuchten an Bord
Nicht vergessen möchten wir die wichtige Ausstiegs- und Begrenzungsbeleuchtung in den Vordertüren, die mit herkömmlicher Glühlampentechnik auskommen muss. Dies tut deren Aufgabe allerdings kein Abbruch. Schön wäre es allerdings, wenn diese Leuchteinheiten auch in den hinteren Türen verbaut worden wären. Denn hier aussteigende Passagiere laufen Gefahr, bei Dunkelheit in eine Pfütze zu treten. Zudem sind die geöffneten Hintertüren nicht so gut für den nachfolgenden Verkehr sichtbar.

Eine einzelne Leuchte im Kofferraum wurde ebenfalls mit herkömmlichen Glühlampenleuchtmittel realisiert. Die Positionierung im vorderen linken Bereich und die eingeschränkte Leuchtkraft können das Ladeabteil nur befriedigend ausleuchten.
Resümee
Mit einem hervorragenden Hauptlicht spielt der Renault Koleos immer noch ganz vorne mit und profitiert neben der LED-Technik auch von der recht hohen Anbauhöhe der Scheinwerfer. Das i-Tüpfelchen setzen das unübersehbare Tagfahrlicht, welches man sogar am Heck findet und die ebenso in LED-Technik ausgeführten Nebelleuchten, die gleichzeitig auch die Funktion des Abbiegelichts übernehmen.

Auch im Innenraum zeigt sich viel von der modernen LED-Technologie. Doch nicht überall findet sie sich wieder, was kleine Abstriche zur Folge hat. Insgesamt gesehen erhält der Renault Koleos in puncto Sicherheit und Sicht von uns die Note 2 plus mit Sternchen. Durch die fehlenden Begrenzungsleuchten an den hinteren Türen verfehlte das französische SUV ganz knapp die Bestnote.
Text/Fotos: NewCarz
Kamera: Canon EOS 6D

Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.
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