Subaru Forester Test – Weidmanns Dank

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Gut zwanzig Jahre gibt es nun schon den Subaru Forester, der bisher seinem Namen alle Ehre machte und als echter Waldarbeiter bereits mit der Modellbezeichnung seine Zielgruppe definiert.

Als Modelljahr 2018 möchte das SUV allerdings nicht nur Pragmatismus und Zweckmäßigkeit walten lassen, sondern zollt nun auch dem wichtigen Thema Sicherheit eine gehörige Portion Aufmerksamkeit.

Wir haben uns das aktuelle Modell als 2.0X Platinum Version ganz genau angeschaut. Unser Ergebnis im nachfolgenden Fahrbericht.

 

 

Exterieur – stilsicher durch Zurückhaltung

Eines kann man vorwegschicken: Nämlich, dass ein Subaru Forester keinen Designwettbewerb gewinnen soll und auch keine anspruchsvollen aerodynamischen Hürden nehmen muss. Dass ein SUV mit zweckmäßigem Schwerpunkt dennoch mit ansprechendem Äußeren daher rollen kann, zeigt der Japaner mit dezenter Auffrischung der Optik – mit mehr SUV-Look denn je.

 

Subaru Forester 2018 Front
Die Plejaden zentriert und LED-Lidstrich um die Scheinwerfer bestimmen die Front.

 

Am markantesten fällt dabei das die Scheinwerfer umrahmende LED-Tagfahrlicht ins Auge, wodurch der Subaru Forester einen modernen Lidstrich erhält. Augenscheinlich dienen die Leuchtstreifen optisch einer Verlängerung der waagerecht verlaufenden Chromspange im Frontgrill, welche zentral die Plejaden als Markensymbol akzentuiert.

Gemeinsam mit dem Chromrahmen des Frontgrills erhält das SUV einen fast schon stierenden Blick, der irgendwie etwas Hypnotisches hat. Der Lufteinlass darunter vermag einen Hauch Sportivität in das Antlitz des Subaru Forester zu zaubern.

 

Subaru Forester 2018 Seitenlinie
Glasfläche im Überfluss spendieren Licht und Sicht ohne Grenzen.

 

An der Seitenlinie fallen großzügig dimensionierte Radläufe und ein ebenso weitschweifiges Greenhouse auf. Letztgenanntes besitzt eine ausgeprägte Glasfläche ringsum, wodurch die Lichtflutung und vor allem die Übersichtlichkeit definitiv nicht zu kurz kommen.

Am Heck herrscht in erster Linie Pragmatismus, der am ehesten durch den dezenten Dachspoiler, die Heckleuchten in Klarglasdesign und das den Heckstoßfänger durchschneidende Abgasendrohr in Szene gesetzt werden. Eine steil stehende Heckscheibe verspricht bereits von außen eine optimierte Raumnutzung.

 

Subaru Forester 2018 Heck
Heckansicht: Nüchtern aber zweckmäßig – der Forester bleibt seinem Ruf treu.

 

Unser Testfahrzeug erhielt als Außenfarbgebung das Venetian Red Pearl, was dem SUV einen warmen und durchaus passenden Farbton verlieh. Es muss nicht immer ein militärischer oder forsttechnisch harmonierender Farbton sein, wie man an dieser Stelle respektvoll eingestehen muss. Übrigens handelt es sich hier um eine Standardfarbe ohne Aufpreis.

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Interieur – Subaru en detail

Der erste Eindruck im Subaru Forester ist dieser: Die erhöhte Sitzposition und eine hervorragende Rundumsicht prädestinieren dieses Fahrzeug für den Einsatz auch abseits von Asphalt und Beton.

 

Subaru Forester 2018 Instrumententafel
Solide, funktional, aufgeräumt, ohne Schnickschnack – ein Forester eben.

 

Die Instrumententafel und das Lenkrad zeigen sich ganz in Subaru-Manier sehr robust und zweckmäßig, ohne dabei billig zu wirken. Der Bezug des Multifunktionslenkrads fühlt sich etwas grob an und zeigt an der Stelle, dass sicherer Halt wichtiger ist, als geschmeidige Bürohändchen verwöhnen zu wollen.

 

Subaru Forester 2018 Lenkrad
Gripsicher auch am Lenkrad – grobe Strukturen sorgen für hohe Griffigkeit.

 

Die Verarbeitung zeigt sich lückenlos akkurat, und das im gesamten Innenraum. Die Materialanmutung geht in Ordnung, kann sich zwar nicht mit Premium-SUVs messen, muss es aber auch gar nicht. Denn alles wirkt aufeinander abgestimmt und solide – viel mehr für den zweckmäßigen Einsatz als für die Fahrt ins Nagelstudio oder zur KiTa. Genau so erwartet man es von einem Subaru Forester.

 

Subaru Forester 2018 Interieur
Verarbeitungsmängel? Fehlanzeige! Davon findet man im Forester rein gar nichts.

 

Bequeme Sitze mit etwas wenig Seitenhalt unterstreichen das gute Raumgefühl nachhaltig. Nachhaltig deshalb, weil auch weite Strecken auf diesen Polstern problemlos zurückgelegt werden können. Besonders üppig fällt die Beinfreiheit überall aus. Auch die Kopffreiheit lässt kaum Wünsche offen. Der mittlere Platz auf der Rückbank fällt dagegen leicht eingeschränkt aus. Daher empfiehlt sich der Subaru Forester ideal für den Einsatz mit vier Personen.

 

 

Das Gepäckabteil bietet mit 505 Litern genügend Platz für Reisegepäck, den Wocheneinkauf oder diverses Werkzeug. Durch das Umklappen der Rückbank und dem damit freiwerdenden Raum von 1.557 Litern dürfte auch genug Platz für den Campingtrip, den großen Christbaum oder das erlegte Wild vorhanden sein.

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Motorisierung & Fahreigenschaften – Zurückhaltung erwünscht

Der für Subaru traditionell als Boxermotor ausgeführte 2.0-Liter-Benzinsaugmotor leistet 150 PS und stellt ein maximales Drehmoment von 198 Newtonmetern zur Verfügung. Im Test erwies sich der Vierzylinder nicht als Kraftmeier, aber sollte vielen Alltagsanforderungen mehr als genügen.

 

Subaru Forester 2018 Motorraum
Wenig (Überzeugungs-)Kraft sorgt für permanent hohe Drehzahlen beim Boxer.

 

Lediglich das notwendige Ausschöpfen des Drehzahlbands und der damit einhergehenden Geräuschkulisse brachte etwas Argwohn ins Gemüt der Redakteure.

Das stufenlose Getriebe Lineartronic zeigte sich als etwas gewöhnungsbedürftig, da es den Vierzylinder immerfort bei Touren hielt. Die dabei entstehende, omnipräsente Geräuschkulisse ist ungewöhnlich und auf langen Strecken – insbesondere der Autobahn – auch schon mal nervig.

 

Subaru Forester 2018 Lineartronic
Die Lineartronic hält den Vierzylinder stets bei Touren, damit es vorangehen kann.

 

Abhilfe schafft da ein wenig das manuelle Schalten durch sieben simulierte Fahrstufen. Allerdings sinkt das Durchzugsvermögen des ohnehin mit Leistung knausernden Boxermotors bei niedrigeren Drehzahlen weiter erheblich, wodurch man fix und unermüdlich per Schaltpaddles dem Herunterschalten frönt. In niedrigen Drehzahlen steht einfach nicht genügend Leistung zur Verfügung.

 

Subaru Forester 2018 Fahrmodi
Praktisch: Die Fahrmodi „S“ und „I“ wählt man direkt am Lenkrad.

 

Das Fahrmodus-Programm Subaru Intelligent-Drive – kurz SI-Drive – bot zwei verschiedene Fahrmodi: Sport und Normal, wobei der Unterschied eher am unterschiedlichen Drehzahlstand, als am Plus an Leistung zu spüren war. Interessant wäre an dieser Stelle sicher der Test der Turbo-Variante des Subaru Forester.

Dafür zeigt sich das Fahrwerk von einer hervorragenden Seite und bügelt die meisten Unebenheiten gekonnt weg. Onroad konnte das Fahrverhalten des Subaru Forester als durchweg gutmütig und auch im Grenzbereich als überraschend neutral beschrieben werden. Auch voll beladen ändert sich wenig an diesem Fahrverhalten – nicht zuletzt dank der automatischen Niveauregulierung an der Hinterachse.

 

Subaru Forester 2018 schräg hinten links
Mehrere Stunden im Forester unterwegs? Aber sicher! Langstrecken kann er problemlos.

 

Selbst lange Touren gelingen so stress- und ermüdungsfrei. Abstriche kassiert das SUV beim Thema Fahrgeräusche nur durch die hohen Drehzahlen bei Geschwindigkeiten über 130 und an jeder Steigung. Mehr als 160 km/h wirken im SUV angestrengt, daher unterlässt man derartige Quälereien recht schnell wieder. Mehr als 190 sind laut Tacho auch nicht drin. Das entspricht ungefähr der angegebenen Höchstgeschwindigkeit.

Abseits der Asphaltadern beweist das SUV seine wahren Qualitäten. Wie dafür gemacht – und das ist der Forester in der Tat – prescht er über Wald- und Wiesenwege, ohne dabei in irgendeiner Art Traktionsprobleme zu offenbaren. Großen Respekt konnten wir auch der dabei gefragten Verwindungssteifigkeit zollen, die auch bei enormen Unebenheiten keinen Grund für Kritik lieferten.

 

Subaru Forester 2018 Front Schnee
In seinem Element – auch auf Schnee fühlt sich der Forester pudelwohl.

 

Ebenso prächtig meisterte das SUV auch schneebedeckte Bahnen in fast schon arroganter Manier, erklettert auch Steigungen im zweistelligen Prozentbereich souverän. Auch irrwitzige Abschnitte konnte der Subaru Forester bewältigen – dafür gibt es die X-MOD Taste in der Mittelkonsole, bei deren Aktivierung das Brems- und Motormanagement genau für entsprechend anspruchsvolle Passagen abgestimmt werden.

 

Subaru Forester 2018 XMod
Für’s Grobe: Per X-Mode wird der Forester zum Klettermaxe.

 

Damit scharrte sich das SUV auf allen Vieren auf unseren Testpassagen im winterlichen Bergland, zwar ab und zu seitlich leicht abdriftend, aber ohne dabei den Vortrieb zu verlieren, auch vereiste Steigungen hoch. – Bravo!

Weniger Applaus verdient der Subaru Forester beim Thema Verbrauch, der sich während unseres Tests bei ungefähr elf Litern einpendelte. Nur bei extrem zurückhaltender Fahrweise schafften wir eine neun vor dem Komma, abseits der befestigten Straßen waren es gut 15 Liter. Für die dabei zur Verfügung stehende Leistung ist das in allen Lagen viel zu viel. Da hilft auch kein Verweis auf die 1,6 Tonnen Leergewicht.

 

Subaru Forester 2018 Verbrauch
Gut elf Liter auf 100 Kilometer sind in Anbetracht der Leistung recht viel.

 

Auch nicht rühmlich zeigte sich das Bremssystem, welches sich zwar noch recht gut dosieren ließ, aber im Fall einer Gefahrenbremsung der Bremsweg extrem lang wurde. Mit den montierten Winterreifen bekamen wir bei vier Versuchen einer Vollbremsung von 100 km/h bis zum Stillstand, keinen unter 40 Metern hin – bei trockenem Asphalt.

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Assistenz, Komfort, Sicherheit

Die größte Neuerung zum Vorgängermodell ist der Einzug einiger wichtiger Assistenzsysteme, wie das EyeSight-Fahrerassistenzsystem, Notbremsassistent mit Kollisionswarner sowie die adaptive Geschwindigkeitsregelung.

 

Subaru Forester 2018 Tempomat
Abstand und eingestellte Geschwindigkeit im Blick – bei aktiviertem Tempomaten.

 

Der adaptive Tempomat funktionierte im Test tadellos, sowohl Bremsverhalten als auch Abstandshaltung waren stets vorbildlich. Sehr schön ist ein Hinweis im Multiinfodisplay, sobald der Vordermann wieder die Fahrt aufnimmt. Dadurch verpasst man auch im Stau dank Stop-and-Go-Modus nie den Anschluss.

Außerdem zeigte sich das Ansprechverhalten abhängig vom gewählten Fahrmodus. Wählt man per SI-Drive Schalter den Sportmodus, reagiert er auch zackiger, bremst und beschleunigt stärker. Im normalen Modus sind diese Reaktionen deutlich linearer und harmonischer. Aktiv bleibt die Geschwindigkeitsregelung zwischen 30 und 180 km/h.

Wer keinen Wert auf Adaptivität legt, kann durch ein zwei Sekunden andauerndes Halten der Aktivierungstaste den Tempomaten in einen konventionellen Geschwindigkeitsregler, ohne Abstandsregelung und Stop-and-Go-Funktion, umstellen.

 

Subaru Forester 2018 Minibildschirm
Traktionszustand und Lenkwinkel können in Echtzeit abgerufen werden.

 

Der aktive Spurhalteassistent funktioniert von 60 bis 200 km/h und legte während unserer Tests mitunter eine überschwängliche Arbeitsweise an den Tag. Dabei interpretierte dieser auch mal Linien, wo gar keine waren und griff korrekturhalber in den Lenkvorgang, ohne entsprechende Notwendigkeit.

Einige Male verlor das EyeSight-System seine Funktion für maximal eine Minute, indem es eine Warnung „verdeckte Kamerasicht“ ausgab und alle kamerabasierten Assistenzsysteme deaktivierte. Dies geschah, obwohl bestes Wetter herrschte und keinerlei Einschränkungen erkennbar waren.

 

Subaru Forester 2018 EyeSight
Die beiden Kameras für das EyeSight-System hinter der Windschutzscheibe.

 

Eventuell sind dafür Reflexionen verantwortlich, da die Kameras einen kleinen Abstand zur Windschutzscheibe besitzen. Aus diesem Grund gibt es sogar eine umfangreiche Anleitung zur Abdeckung der empfindlichen Kameralinsen sowie zur Reinigung der Windschutzscheibe, was sich insgesamt als recht umständlich und aufwändig erwies.

 

Subaru Forester 2018 Anleitung EyeSight-Kamera
Umständlich: Spezielle Abdeckungen plus Anleitung für die EyeSight Kameras.

 

Die Bedienung von Infotainment und aller peripheren Elemente des Subaru Forester gelingt nach kurzer Eingewöhnung recht gut, hauptsächlich über den zentralen 7-Zoll-Bildschirm mit Touchfunktion. Dazu gibt es den – ganz in Subaru-Manier und auch schon im Subaru Levorg ans Herz gewachsenen – zweiten, zweigeteilten Bildschirm in einer vor Streulicht schützenden Mulde, direkt darüber angeordnet.

Dessen Einstellung und Bedienung sollte man nur bei stehendem Fahrzeug ausführen, da die Bedienelemente direkt neben diesem Bildschirm zu finden sind, was eine Handhabung während der Fahrt aus Sicherheitsgründen eher ausschließt.

 

Subaru Forester 2018 Scheinwerfer
Im Rahmen – das LED-Hauptlicht umgarnt das Tagfahrlicht als LED-Streifen.

 

Beim Thema Sicherheit darf der Blick auf die Lichtanlage nicht fehlen. Die LED-Scheinwerfer des Subaru Forester sorgen inklusive dem adaptiven Kurvenlicht für ein gut verteiltes und sehr helles Abblendlicht. Beim Fernlicht wäre eine größere Reichweite das i-Tüpfelchen, zumal die gegebene Bauhöhe hierfür die perfekte Basis darstellt.

Das Navigationssystem überzeugte im Test mit einer schnellen Routenberechnung, einer angenehmen wie übersichtlichen Kartendarstellung und gut verständlicher, akustischer Routenführung. Vor allem wichtige Dinge wie Autobahnauffahrten oder -kreuze werden auf der Karte deutlich in Rot dargestellt, was die Orientierung erfolgreich vereinfacht.

 

Subaru Forester 2018 Navi
Einfach, übersichtlich und informativ – die Kartendarstellung im Forester.

 

Einzig eine zusätzliche Pfeilnavigation im Kombiinstrument wäre vielleicht zu vermissen, da man so nicht immer auf den Bildschirm schauen müsste. Aber das ist wieder einmal Jammern auf hohem Niveau.

Dafür mussten wir der Sprachsteuerung deutliche Verständnisdefizite aussprechen, da sie beispielsweise auch einfache Adressziele mehrfach missverstand oder falsche Ergebnisse lieferte.

Zusätzlich als störend empfanden wir, dass zwischen Sprachaufforderung und einem Signal zum Loslegen eine gute Sekunde verstreicht. Dadurch beginnt man oftmals schon den Sprachbefehl zu sprechen, bevor ein Tonsignal hierfür gegeben wurde.

Hat das System einen nicht verstanden, gibt es nur einen kurzen Hinweis in Schriftform auf dem Display, welcher schnell übersehen wird. Hier wäre auch ein akustisches Feedback sehr hilfreich, da aufgrund des mangelhaften Feedbacks eine Bedienung während der Fahrt ad absurdum geführt wird.

 

Subaru Forester 2018 Lenkradheizung
Bestens platziert: Der Schalter für die Lenkradheizung direkt am Lenkrad.

 

Die Sitzheizungen sorgten binnen kurzer Zeit für wohlige Wärme auf den Vorder- und den äußeren Rücksitzen – und das trotz der bequemen und dadurch recht dicken Lederbezüge. Die Lenkradheizung zeigte sich ebenso reaktionsfreudig, erwärmte allerdings in mehrfachen Tests nur die beiden Griffpunkte links und rechts am Lenkradkranz. Das ist vor allem beim Rangieren an kalten Tagen unangenehm, da der obere und untere Teil des Kranzes kalt bleiben.

 

Subaru Forester 2018 Sitzheizung hinten
Auch Passagiere im Fond können die wohlige Wärme per Sitzheizung genießen.

 

Apropos Rangierarbeiten: Diese erleichtern die Rückfahrkamera und der zusätzliche Bordsteinblick per Zweitkamera auf das rechte Vorderrad erheblich. Letztere Darstellung erfolgt im zweiten oberen Monitor, wodurch man zwei Perspektiven immer im Blick behalten kann. Der recht große Wendekreis des Subaru Forester verlangt dagegen etwas mehr Arbeit am Lenkrad.

 

Subaru Forester 2018 Rückfahrkamera
Neben der konventionellen Rückfahrkamera…

 

Subaru Forester 2018 Bordsteinblick
…gibt’s im Forester zusätzlich den Bordsteinblick zum rechten Vorderrad per Kamera.

 

Parksensoren suchten wir am getesteten Subaru Forester vergebens. Kein Wunder, denn als wir auf die Optionsliste schauten, will man für die Sensoren vorn und hinten doch sage und schreibe knapp 1.000 Euro Aufpreis haben. Aus unserer Sicht ist das viel zu teuer.

Dafür gibt es aber einen im Test exzellent arbeitenden Querverkehrswarner, der auch über die LEDs des Totwinkelassistenten in den beiden Außenspiegel plus akustischem Warnton seine Warnung erteilt, sobald sich beim Rückwärtsfahren Fahrzeuge oder auch Fußgänger (!) von links oder rechts nähern. Übrigens warnt der Totwinkelassistent auch vor schnell herannahenden Autos, was sich vor allem auf der Autobahn als sehr nützlich erwies.

 

Subaru Forester 2018 Panoramadach
Licht und Schatten – ein freier Blick auf die Mechanik ist nicht unbedingt schön.

 

Dem Komfortgefühl zuträglich ist auch das große Panoramadach, welches eine zusätzliche Lichtflutung des Innenraums erlaubt und das Raumgefühl nochmals steigern kann. Der Sonnenschutz lässt sich manuell bedienen und erlaubt nach dem Öffnen leider den Blick auf die unverkleidete Glasdachschließmechanik.

Hier wäre eine entsprechende Verdeckung durch Verkleidungen oder ähnliches wünschenswert und würde dadurch den hier aufkommenden spartanischen Eindruck gar nicht aufkommen lassen.

 

Subaru Forester 2018 Keyless
Nur an den Vordertüren – die Sensoren für den Keyless Access.

 

Ein schlüsselloses Zugangssystem erlaubt das „Vergessen“ des Schlüssels in der Hosentasche. Sensoren zum Öffnen gibt es allerdings nur an Türgriffen der beiden Vordertüren.

Die elektrische Heckklappe ist eine willkommene Erleichterung, wenn auch der Vorgang des Öffnens und Schließens etwas schneller vonstatten gehen dürfte. Zudem ist ein Verriegeln des Subaru Forester erst möglich, wenn die Heckklappe vollständig geschlossen ist, wodurch man immer abwarten muss, bis es denn soweit ist.

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Varianten und Preise zum Subaru Forester

Die hier getestete Motorenvariante 2.0X gibt es in vier verschiedenen Ausstattungsvarianten:

  • TREND heißt das Basismodell und kostet mindestens 25.900 Euro.
  • Das nächste Level ACTIVE kostet mindestens 28.000 Euro mit dem 6-Gang-Schaltgetriebe. Für die Lineartronic werden nochmal 2.000 Euro mehr fällig.
  • Als EXCLUSIVE erhält man ab 30.900 Euro den nächsten Ausstattungslevel, wobei hier das Upgrade zur Lineartronic bereits 3.000 Euro beträgt.
  • Das Topmodell PLATINUM ist ausschließlich mit der Lineartronic zu haben und kostet ab 39.900 Euro.

Es gibt noch weitere zwei Motorisierungen: Einmal den 2.0-Liter Turbobenziner mit 240 PS und 350 Newtonmeter Drehmoment, der sich mit Sicherheit weniger angestrengt im Umgang mit dem SUV zeigen dürfte. Diese Version gibt es in den Ausstattungsleveln Comfort – ab 40.300 Euro – und Sport ab  44.400 Euro.

 

Subaru Forester 2018 Platinum
Die getestete Platinum-Version besitzt fast Vollausstattung.

 

Der Dritte im Bunde ist ein Diesel, genauer gesagt ein Dieselboxermotor – was immer noch ein Alleinstellungsmerkmal von Subaru ist. Mit 147 PS und 350 Newtonmeter schlägt das Selbstzünderherz ab 30.500 Euro im Subaru Forester. Die Ausstattungslevel sind mit denen des kleinen Benziners identisch, wobei die Preise zwschen 3.000 und 5.000 Euro höher veranschlagt wurden.

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Fazit – bleib was du bist

Es bleibt alles besser. Den Subaru Forester aus seiner Nische zu bekommen ist mit Sicherheit nicht das Ziel gewesen. Wozu auch, denn der Name ist Programm. Ein waschechter Waldarbeiter ist er nach wie vor – und das mit ausgesprochener Leidenschaft und kompromissloser Authentizität.

Erfreulicherweise haben nun auch viele wichtige Assistenzsysteme den Weg in den Japaner mit leichtem Kultstatus gefunden. Dazu streckt sich das Design zwar zurückhaltend, aber sichtbar Richtung SUV. Der biedere Geländewagen und die Moderne in Liaison? Nicht in Gänze.

Eher ein gesunder Kompromiss, bei dem der Subaru Forester seiner angestrebten Zielgruppe treu bleibt und neue hinzugewinnen will und aus unserer Sicht auch kann. Freizeitaktivisten und naturverbundene Jungfamilien gehören zum Beispiel auch dazu.

 

Subaru Forester 2018 Schnee hinten
Er ist und bleibt ein echter Forester – zum Glück. Zweckmäßigen Einsatz bevorzugt.

 

Besonders begeistern kann der Subaru Forester abseits der zivilisierten Wege. Einer der Bordbucheinträge eines Redakteuers lautet wie folgt:

Wow, der macht in Wald und Flur sowas von Spaß! Man möchte gar nicht mehr raus aus der Prärie!

Wenn er auch nicht unbedingt günstig ist und diese Motorisierung auch keine Bäume ausreißt, dennoch den Durst eines Baumausreißers adaptiert, so stellt er insbesondere für das Off eine interessante Einstiegsvariante in das Outdoor- und Offroadfeeling dar. Mit genügend Platz und einer opulenten Ausstattung könnte er durchaus nicht wenig neue Herzen hinzugewinnen.

Vielfahrer sollten zudem unbedingt einen Blick auf den Diesel werfen, denn die Mehrkosten der Anschaffung dürften sich bei 4WD-Globetrotter schnell durch den eingesparten Kraftstoff amortisiert haben.

 

Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

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Technische Daten: Subaru Forester 2.0X Platinum Lineartronic

Farbe: Venetian Red Pearl

Länge x Breite x Höhe (m): 4,61 x 1,80 x 1,74

Radstand in mm: 2.640

Motor: Vierzylinder-Boxer-Benzinsaugmotor

Leistung: 110 kW (150 PS) bei 6.200 rpm

Hubraum: 1.995 ccm

Max. Drehmoment: 198 Nm bei 4.200 rpm

Getriebe: Stufenloses Automatikgetriebe CVT Lineartronic

Antrieb: Allrad permanent

Verbrauch kombiniert (NEFZ-Norm): 7.0 L/100 km

Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 11,2 L/100 km

CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 162 g/km

Abgasnorm: Euro 6

Höchstgeschwindigkeit: 192 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 11,8 Sekunden

Leergewicht: 1.645 kg

Laderaumvolumen: 505 Liter (1.557 Liter bei umgeklappten Rücksitzlehnen)

Bodenfreiheit in mm: 220

Böschungswinkel vorn: 23°

Böschungswinkel hinten: 25°

Rampenwinkel: 22°

Anhängelast: 2.000 kg (gebremst bis 12 Prozent Steigung)

Kraftstofftank: 60 Liter

Neupreis des Testwagens: 39.985,50 Euro

 

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4 thoughts on “Subaru Forester Test – Weidmanns Dank

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