SsangYong Rexton Test – Robust-ehrlicher Komfortliner

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Wenn man von einem SUV mit respekteinflößender Größe spricht, ist es hierzulande noch nicht wahrscheinlich, dass es um einen SsangYong Rexton geht.

Warum eigentlich? Nun, offenbar ist das alles andere als kleine SUV aus Südkorea einfach noch nicht endgültig auf dem Plan des geneigten SUV-Fans in Mitteleuropa angekommen. Und dies vollkommen unberechtigt, wie unser Test zeigt.

Das koreanische SUV in zweiter Generation zeigt optisch wahre Größe und Chic – ein Verdienst der zu Audi gehörenden Designschmiede Italdesign Giugiaro, welche das Design des aktuellen SsangYong Rexton entworfen hat.

Das seit November 2017 auf deutschen Straßen anzutreffende SUV könnte den Exotenstatus des Koreaners nachhaltig verändern. Doch der Reihe nach.

Wir fuhren in unserem Test den SsangYong als Fünfsitzer mit Diesel und Allrad.

 

 

Exterieur – Gesamteindruck: gewaltig

Eines fällt beim SsangYong sofort auf: Vollkommen gleichgültig, wo das SUV auftaucht, es zieht die Blicke auf sich, wie ein Sportwagen, oder ein Erlkönig, oder eben auch ein Exot.

Was ist denn das für einer?

Die Neugier war bei Betrachtern schnell geweckt und ebendiese Frage mehr als einmal gestellt. Nicht selten bekamen wir hochgezogene Augenbrauen als Feedback auf unsere Antwort zu Marke und Modell. Dabei fällt die Resonanz ohne Ausnahmen durchweg positiv aus.

 

SsangYong Rexton Front
Gekonnt in Szene gesetzt – die Front des Rexton.

 

Mit einem massiven Auftritt, der durch schiere Größe allein schon Respekt einfordert, kann man mit diesem SUV niemals übersehen werden. Die äußerst gefällige Front wird von einem fast zurückhaltend wirkenden Kühlergrill bestimmt, der gekonnt von einem oben verlaufenden, bogenschlagenden Chromrand umspielt wird und dessen Verlauf einen eleganten Übergang zu den zweigeteilten Scheinwerfern bildet.

Die LED-Tagfahrlichter bilden quasi den Lidstrich über den Xenon-Augen und die Frontschürze darunter bildet mit dem antagonistisch verlaufenden Chromrahmen einen gekonnten Abschluss des Gesamtbildes.

 

SsangYong Rexton Seite
Unübersehbar – die massive Erscheinung des SUV sticht überall heraus.

 

In der Seitenansicht führt die hohe Motorhaube schnörkellos in das noch deutlich höher verlaufende Greenhouse, dessen Dachkante minimal Richtung Heck abfällt und in einem Dachspoiler mündet. Die C-Säule geriet dabei so massiv, dass sie gut ein Viertel des Greenhouses einnimmt und im Zusammenspiel mit den muskulös ausgeformten Radhäusern, in denen sich chromglänzende 20-Zoll-Räder tummeln, den überaus massiven Eindruck noch verstärkt.

Das ist ja ein Haus auf Rädern!

Solche und ähnliche Sprüche hörten wir in der Regel als zweiten Kommentar von den jeweiligen Betrachtern des SsangYong Rexton.

Etwas weniger Eindruck heimste das koreanische SUV mit seiner Heckansicht ein. Zwar griff man auch hier die chromglänzenden Leisten der Front auf, doch wirkte die Heckpartie aufgrund seiner riesigen Fläche etwas emotionslos.

 

SsangYong Rexton Heck
Rootverzeichnis – Am Heck spiegeln sich am ehesten die Gene seiner Herkunft.

 

Auch die nicht sichtbaren Endrohre der Abgasanlage trugen dazu bei. Hier retteten auch die durchaus angenehm gestylten Heckleuchten mit ihrer bogenförmigen Lichtsignatur nicht vor dem Eindruck, man bekäme ein Heck im – zugegeben sympathischen – Style der späten Neunziger oder Anfang der Zweitausender präsentiert.

Dennoch ist die zweite Generation ein riesiger Fortschritt gegenüber dem Vorgänger und wirkt europäischer denn je.

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Interieur – Komfortlounge auf Rädern

Nähert man sich dem Fahrzeug, klappt der Rexton die Spiegel aus, was neben dem funktionalen Faktor auch der detailverliebten und emotional ans Auto gefesselten Seele des Full-Size-Enthusiasten jedes Mal einen kleinen Moment der Verzückung bescheren dürfte.

So viele „Ah“ und „Oh“, wie sich der SsangYong Rexton beim ersten Betrachten seines Innenraums einheimsen konnte, gab es in der Vergangenheit maximal für eine gute Handvoll Autos. Eine Überraschung jagt die andere.

Sofort ins Auge fallen die im auffälligen Quilting-Steppmuster verarbeiteten cognac-braunen Lederflächen überall – ein Bestandteil des 2.000 Euro teuren Nappa-Leder-Paketes. Als Sitzbezüge, in den Türverkleidungen oder in der Instrumententafel – allein dadurch verströmt das Interieur des SUV eine gehörige Portion Luxus.

 

SsangYong Rexton Instrumententafel
Willkommen daheim – im SsangYong Rexton fühlt man sich auf Anhieb wohl.

 

In einem hervorragend abgestimmten Zusammenspiel aus Edelholzdekor und Aluminium sowie Klavierlackintarsien im haptisch erstklassigen Lenkrad, schafft man hier eine vorbehaltlose Wohlfühlatmosphäre mit einem Ambiente, welches man eindeutig der Oberklasse zuordnen möchte.

Selbst die auch zum Einsatz kommenden Kunststoffe trüben diesen Gesamteindruck nicht. Auch die Verarbeitung zeigte sich im Testfahrzeug als vorbildlich und ohne jegliche Fehler. Chapeau!

 

SsangYong Rexton Ledersitz
Macht was her – Schwarz und Cognac-Brown als Farbkombination des Leders

 

Überaus bequeme Sitze und ein Platzgefühl wie in einer Lounge, garantieren eine höchstmögliche Reisetauglichkeit. Nirgends bekommt man den Eindruck, man hätte zu wenig Platz zur Verfügung – im Gegenteil. Hier über Platzmangel sprechen zu wollen, würde an Blasphemie grenzen. Das platztechnische Angebot im SsangYong Rexton könnte schon fast als Wohnraum, und nicht als einfaches Fahrzeuginterieur durchgehen.

Da die massive C-Säule erst im Bereich des Kofferraums ihre Wirkung zeigt, bleibt die Rundumsicht auch für die Passagiere auf der Rückbank uneingeschränkt erhalten.

 

 

Apropos Kofferraum: Nachdem sich die elektrische Heckklappe erstmals geöffnet hatte, stimmten wieder die bereits erwähnten Ah’s und Oh’s im Tenor an. Gigantische 784 Liter Ladevolumen warten auf einen nicht unbeträchtlichen Teil des Hausstandes, falls dieser mal mit in den Urlaub soll. Lässt man Kind zu Hause und lädt nur Kegel in das SUV, stehen dafür bei umgeklappten Sitzen enorme 1.977 Liter zur Verfügung.

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Motor & Fahreigenschaften – grundsolide und gutmütig

Unser Test-SUV wurde von einem 2.2-Liter Turbodiesel angetrieben. Der 182 PS starke Vierzylinder mit kräftigen 420 Newtonmetern maximalem Drehmoment, welches bereits ab 1.600 Touren bereitsteht, hatte mit dem Koloss keine Probleme.

 

SsangYong Rexton Motorraum
Macht sein Ding gut – der Turbodiesel besitzt eine kräftige Drehmomentkurve.

 

Allein die siebenstufige Automatik wirkt mitunter etwas langatmig und verwässert das vernünftige Leistungsbild des kernigen Diesels etwas. Unangenehm ist auch die hakelige Schaltkulisse, bei der man jedes Mal eine Zickzacktour quer durch das Bedienfeld absolvieren muss. Das erinnert ein bisschen an Automatikbedienungen aus den Neunzigern.

 

SsangYong Rexton Automatik
Slalom-Parcour – Die Schaltkulisse erwies sich als hakelig.

 

Das Fahrverhalten erwies sich zwar als gutmütig mit neutraler Abstimmung, aber wirkte auch etwas burschikos. Über Querfugen und kurze Stöße trampelte der Koreaner mit vernehmbarem Poltern. Auch das Abrollverhalten ist in gemäßigten Geschwindigkeitsbereichen teilweise etwas rüde. Bei Autobahntempo hingegen kehrt wieder Ruhe ein in das koreanische Domizil auf Rädern.

Das Bremsverhalten des Koreaners brachte im Praxistest keinen Ansatz für Kritik. Neben einer guten Dosierbarkeit, packten die Zangen bei Bedarf auch äußerst wirkungsvoll zu. Fading konnten wir auch nach dreimaligem Ankerwurf aus Tempo 100 nicht beobachten.

Das Gewicht des SsangYong Rexton spürt man besonders bei forcierter Gangart in Verbindung mit schnellen Lastwechseln und ebenso schnell gefahrenen Kurven. Dann schaukelt sich die Karosserie auch schon mal etwas auf, jedoch ohne das Gefühl, dass sich das SUV gleich einem durchgehenden Pferd verhalten will. Die Lenkung erwies sich als leichtgängig und mit ausreichend Feedback der Fahrbahn.

 

SsangYong Rexton schräg hinten
Seine respekteinflößende Erscheinung ist ein Platzmachgarant.

 

Auffällig: das Überholprestige. Offensichtlich ist allein der massive Auftritt mit dieser hohen Front Grund genug für so manchen Verkehrsteilnehmer, lieber die Linke zu räumen. Schwierig wird es dann, wenn die Lücke zum Überholen kurz ist und der Rexton sich mit Mühe am zu Überholenden vorbeikämpfen muss. Denn mehr als 185 km/h sind nicht drin und bis dahin ist es ab 160 ein langer Weg.

Ebenso auffällig: Die Geschwindigkeitsanzeige von Tacho und die im Touchscreen unterscheiden sich deutlich. Das liegt offenbar daran, dass die auf dem Bildschirm angezeigte Geschwindigkeit mittels GPS-Modul ermittelt wird.

 

 SsangYong Rexton AWD-Regler
Den Dreh raus – Allrad, untersetztes Allrad oder Heckantrieb bietet das Drehreglermenü.

 

Fahrmodi gibt es zwei – ein Kippschalter ermöglicht das Umschalten zwischen Sommer- und Winterbetrieb. Zudem kann man per Drehschalter zwischen Heck- oder Allradantrieb wählen.

Anhängerbesitzer aufgepasst: Der SsangYong Rexton nimmt bis zu 3,5 Tonnen an den Haken und prädestiniert sich dadurch auch zum echten Zugpferd.

 

SsangYong Rexton Tankdeckel
Bei 9 Litern im Schnitt sind knapp 800 Kilometer Reichweite möglich.

 

Der Verbrauch erwies sich im Drittelmix mit gut neun Litern etwas höher als die Herstellerangabe. Damit kann man aber in Anbetracht des hohen Eigengewichts, der massiven Stirn, die sich dem Luftwiderstand entgegenwirft und der recht guten Drehmomentkurve ohne schlechtes Gewissen leben. Im Rexton spricht man übrigens auch nicht von einer Restreichweite, sondern vom Fahrbereich.

Fahrgeräusche waren in unserem Test kein Thema. Das SUV hielt sich in allen Belangen stark zurück. Selbst der Diesel hielt sich nach ein paar Dengeleinlagen im Kaltstart dezent im Hintergrund. Die Dämmung des SsangYong Rexton schien als gut gelungen.

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Assistenz, Komfort, Sicherheit

Mit der zweiten Generation des Rexton zogen nun auch diverse Assistentsysteme ins SUV ein und erhöhen den Sicherheitslevel dadurch ungemein.

Ein Totwinkelwarner signalisierte im Test zuverlässig etwaige Fahrzeuge im unsichtbaren Bereich des Fahrers. Ebenso verlässlich arbeitete der Querverkehrswarner, der bei Rückwartsfahrten auftauchenden Querverkehr erkennt und entsprechend warnt.

 

SsangYong Rexton Assistenzsysteme
Links neben dem Fahrer – Nicht wenige Assistenten lassen sich von hier bedienen.

 

Das sensible Verhalten des Spurhalteassistenten, der schon bei Annäherung an eine Linie warnte, ist dagegen etwas gewöhnungsbedürftig. Dass dieser Assistent bei Übergabe des Testfahrzeugs deaktiviert war, lässt darauf schließen, dass es uns mit diesem Eindruck nicht allein so ging.

Ein Berganfahrassistent und eine Berabfahrhilfe sorgen für Sicherheit bei entsprechenden Steigungen oder Gefälle und eine automatische Warnblinkfunktion bei Gefahrenbremsungen sichert die zeitnahe Information des rückwärtigen Verkehrs über gefährliche Bremsmanöver.

 

SsangYong Rexton Frontcam
Blick frei, geradeaus – Kameras ringsum ermöglichen die 360°-Rundumsicht.

 

Im SUV kommt ein herkömmlicher Tempomat zum Einsatz, ohne automatische Abstandshaltung oder andere adaptive Vorzüge. Dafür gibt es einen Kollisionswarner, der bei zu knappem Abstand zum Vordermann auch verlässlich Alarm schlägt und ein Notbremsassistent, der bis 60 km/h autonom eine Gefahrenbremsung einleiten kann.

Der Verkehrszeichenassistent sorgte mitunter für leichte Verwirrung. Denn neben dieser Anzeige im 7-Zoll-Cockpitpanel namens Center Cluster gibt es auch eine Anzeige der aktuellen Höchstgeschwindigkeit im Touchscreen. Nicht selten unterschieden sich die Angaben. Hier scheint die Angabe im Cockpit als verlässliche Anzeige zu gelten, da sie die aktuellen Zeichen erkennt und interpretiert.

 

SsangYong Rexton Klima
Zug kommt nicht – Die Klimaautomatik glänzte mit einer stets zugfreien Klimatisierung.

 

Auf dem Bildschirm handelt es sich dagegen sehr wahrscheinlich um im Navigationsmaterial hinterlegte Daten, die eben auch mal veraltet sein können oder temporär ersetzt wurden. Aus unserer Sicht wäre es sinnvoll, das Kartenmaterial bei aktivierter Verkehrszeichenerkennung zu deaktivieren, um Fehlinterpretationen zu vermeiden.

Vermisst haben wir eine induktive Lademöglichkeit für Smartphones und eine Sprachsteuerung. Es gibt zwar eine Taste hierfür am Lenkrad, diese war im Testfahrzeug jedoch ohne Funktion.

 

SsangYong Rexton Touchscreen
Scharf – Die Darstellung auf dem Bildschirm erwies sich als hoch aufgelöst.

 

Der 9.2 Zoll große Touchscreen zeigt seine Darstellung in hoher Auflösung. Bei Nachtfahrten erweist sich der Bildschirm jedoch als etwas zu hell. Da hilft auch nicht das sogenannte Night Panel, welches alle Instrumente bis auf den Tacho abschaltet und den Bildschirm abdunkelt – dieser erscheint dann aus unserer Sicht immer noch zu hell.

Als eines der Highlights schlechthin erwies sich im Test das Navigationssystem. Von der extrem langsam sprechenden Ansage der Routenführung mal abgesehen, können sich sowohl Kartendarstellung als auch die Routenberechnung – wie auch beim Erfordernis der Neuberechnung – in puncto Übersichtlichkeit und Geschwindigkeit absolut sehen lassen.

 

SsangYong Rexton Navi
Unmissverständlich – Klare visuelle Anweisungen für sichere Navigation.

 

Sehr schön ist auch die Adresssuche, welche in Form einer Tabelle dargestellt wird: Links listen sich je nach erfolgter Eingabe die entsprechenden Adressmöglichkeiten auf, rechts daneben alle POIs – dies erwies sich im Praxistest wiederholt als sehr komfortabel.

Das Bedienkonzept des Koreaners ist anfangs durchaus etwas gewöhnungsbedürftig, erschließt sich jedoch allein durch das Austesten der einzelnen Bedienelemente und des Infotainmentsystems. Eine Bedienungsanleitung ist somit nicht zwingend erforderlich.

 

SsangYong Rexton Zieleingabe
Zielangebot tabellarisch – links mögliche Adressen, rechts POIs; besser geht’s nicht.

 

Bei den Scheinwerfern wurde beim neuen Koreaner auf die Xenontechnologie gesetzt. Diese kommen im SsangYong Rexton in rein statischer Form und allein für das Abblendlicht zum Einsatz. Kurvenlicht gibt es nicht und das Fernlicht übernehmen herkömmliche Halogenscheinwerfer. Das Resultat ist ein vernünftiges Abblendlicht in angenehm heller und fleckenarmer Erscheinung. Das Fernlicht machte seine Aufgabe entsprechend seiner obsoleten Technologie noch ganz gut, könnte aber der Konkurrenz in Form von Bi-Xenon oder LED-Technik nicht das Wasser reichen.

 

SsangYong Rexton Scheinwerfer
Außen Xenon fürs Abblendlicht, rechts daneben Halogen fürs Fernlicht.

 

Als Trost gibt es aber einen sehr aufmerksamen Fernlichtassistenten sowie ein wirkungsvolles Abbiegelicht, welches durch die LED-Nebelscheinwerfer als zweite Aufgabe realisiert wird und im Test seinem Einsatzzweck absolut gerecht wurde.

Der hohe Komfortfaktor der bequemen Sitze wird durch trotz Lederbezüge sehr schnelle Sitzheizungen vorne und hinten sowie wirkungsvollen, aber etwas lautstarken Sitzbelüftungen für die vorderen Plätze ergänzt.

 

SsangYong Rexton Rückbank
TV-Couch – Auf der Rückbank herrschen fürstliche Platzverhältnisse.

 

Bei den Sitzheizungen spürt man deutlich die Arbeit des Thermostats. Das heißt, die Heizung erwärmt sich schnell und stark, schaltet dann je nach Stufe ab, nach einiger Zeit spürt man bereits wieder die Kälte, bevor es von neuem losgeht und die Heizung dem Sitzapparat ordentlich einheizt.

Der Fahrer darf sich zusätzlich über eine Lenkradheizung freuen, die den gesamten Lenkradkranz erwärmt. Lediglich die Temperatur könnte hierfür etwas höher ausfallen, da das Lenkrad in unserem Test eher nur lauwarm erschien.

Eine Massage wird nicht angeboten, dafür sorgt hinten ein durchgehender Fußteppich zusätzlich für eine Wohnzimmeratmosphäre.

 

SsangYong Rexton Sitzmemory
Die Bedienelemente für die Sitzmemory in edel gefrästem Aluminium.

 

Dem Komfort ebenfalls zuträglich erwies sich die elektrische Heckklappe. Wünschenswert wäre hier allerdings eine etwas schnellere Reaktionszeit des Öffnungsschalters. Denn nach dessen Betätigung vergeht eine gute Gedenksekunde, wobei man schnell dem Eindruck verfällt, man habe den Schalter nicht richtig gedrückt und bedient ihn nochmals. Als Ergebnis öffnet sich dann die Heckklappe, um sofort wieder anzuhalten.

Hat man viel Zeit, oder eben die Hände voll, reicht auch – den Schlüssel in der Tasche vorausgesetzt – das Postitionieren direkt am Heck des SsangYong Rexton, um die Heckklappe nach einem gefühlten Dutzend Pieptönen automatisch zu öffnen.

 

SsangYong Rexton Heckklappenbedienung
Das Schließen nach der Knopfbetätigung geht schneller als das Öffnen.

 

Das Soundsystem im SsangYong Rexton ist keiner Topmarke zugehörig, konnte aber auch als „No Name“ mit einem gut austarierten Klangfeld überzeugen. Ohne nennenswerte Defizite erwies sich die Beschallung als grundsolide und für den alltäglichen Einsatz als vollkommen ausreichend.

Auch das digitale Radio DAB erfreute mit gutem Klang, musste in empfangsschwachen Gebieten allerdings recht oft das Handtuch werfen. Musikvirtuosen würden sich dennoch sicher über eine optionale Upgrademöglichkeit freuen, die es beim SsangYong Rexton weder für Geld noch für gute Worte gibt.

Konnektivität: Dank blitzschneller Anbindung mobiler Geräte über Bluetooth oder per Kabel und Android Auto oder Apple CarPlay sowie diverser USB-Slots und einem AUX-In-Anschluss, bleiben kaum Wünsche offen.

Insgesamt neun Airbags schützen die Insassen im SsangYong Rexton in der Ausstattungsvariante Sapphire – unter anderem auch ein Knie-Airbag für den Fahrer. Standard sind sechs Airbags.

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Varianten und Preise des SsangYong Rexton

Das koreanische SUV gibt es in drei Ausstattungslinien.

  • Crystal ist die Basisversion; unter anderem serienmäßig mit Klimaanlage, Verkehrsschilderkennung, Spurverlassenswarner und Fernlichtassistent und kostet ab 30.990 Euro.
  • Quartz nennt man das erste Upgrade-Level mit bereits 9 Airbags, Lenkradheizung, 2-Zonen-Klimaautomatik und Navigationssystem. Der Einstiegspreis in dieses Level liegt bei 35.490 Euro.
  • Sapphire verinnerlicht die Topvariante mit Kunstlederbezügen, vier Sitzheizungen und Sitzlüftungen vorne, Xenonscheinwerfer und vieles mehr für mindestens 39.190 Euro.

Zwei Motorisierungen sind mit dem SsangYong Rexton erhältlich:

  • 2.2-Liter Vierzylinder Turbo-Diesel mit 181 PS und 420 Nm
  • 2.0-Liter Vierzylinder Turbo-Benziner mit 225 PS und 350 Nm

Ungewöhnlich, aber den Kunden wird es freuen: Alle Ausstattungslevel sind mit beiden Motoren kombinierbar und sowohl mit manuellem Schaltgetriebe oder der Automatik erhältlich. Auch bei der Wahl zwischen Allrad oder Heckantrieb kann man bei allen Modellen und Motorisierungen frei zusammenstellen. Auch ungewöhnlich: Beide Motoren sind im Ab-Preis des jeweiligen Modells enthalten – es gibt keinen Aufpreis.

 

SsangYong Rexton Sapphire
Sapphire – Bei unserem Testwagen handelte es sich um das Topmodell.

 

Allrad kostet hingegen 2.000 Euro, das Automatikgetriebe sogar 2.500 Euro – Allrad ist übrigens nur in Verbindung mit der Automatik kombinierbar –  und die Siebensitzer-Version 700 Euro Aufpreis. Rüstet man das Topmodell mit allen Möglichkeiten aus, werden am Ende der Rechnung 50.790 Euro fällig.

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Fazit – Sympathisch komfortabler Big Guy aus Fernost

Der aktuelle SsangYong Rexton ist europäisch geprägt. Sowohl Aussehen, Ausstattung als auch Fahrverhalten wurden intensiv auf die hiesigen Bedürfnisse abgestimmt. Aus unserer Sicht ist das mehr als gelungen und nur noch der Markenname selbst wirkt wie das letzte Andenken an die ferne Herkunft des SUV.

Mit respekteinfordernden Abmessungen und einer eleganten wie robusten Erscheinung, einer Vielzahl an Assistenzsystemen und komfortbetonenden Ausstattungen, schiebt er sich still und leise in die Riege der großen SUVs und kann sich dort auch unter den Platzhirschen durchaus behaupten.

Wenn auch die eine oder andere Kleinigkeit noch besser sein könnte und für diese Fahrzeuggröße vielleicht ein stärkerer Motor den einen oder anderen europäischen SUV-Fan noch mehr beeindrucken würde – mag sein.

 

SsangYong Rexton schräg hinten rechts
Ignorieren wäre ein Fehler – SUV-Fans sollten den Rexton unbedingt testen.

 

Unterm Strich bekommt man ein überaus opulent ausgestattetes SUV mit exorbitanten Platzverhältnissen und unaufgeregten, sicheren Fahreigenschaften. Der Preis des Topmodells von über 50.000 Euro klingt nach viel Holz – doch vergleicht man dies mit Modellen anderer Hersteller in vergleichbarer Motorisierung und Ausstattung, dann wird der SsangYong Rexton schnell zum Schnäppchen.

 

Text / Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

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Technische Daten: SsangYong Rexton Sapphire 2.2L E-XDI AWD Fünfsitzer

Farbe: Space Black Metallic

Länge x Breite x Höhe (m): 4,85 x 1,96 x 1,83

Radstand in mm: 2.865

Motor: Vierzylinder Turbodiesel

Leistung: 133,1 kW (181 PS) bei 4.000 rpm

Hubraum: 2.157 ccm

Max. Drehmoment: 420 Nm bei 1.600 – 2.600 rpm

Getriebe: 7-Gang-Automatik

Antrieb: Heck mit zuschaltbarem Allrad

Verbrauch kombiniert (NEFZ-Norm): 8,1 L/100 km

Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 9,5 L/100 km

CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 213 g/km

Abgasnorm: Euro 6

Höchstgeschwindigkeit: 185 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 11,7 Sekunden

Leergewicht: 2.180 – 2.281 kg

Laderaumvolumen: 784 Liter (1.977 Liter bei umgeklappten Rücksitzlehnen)

Kraftstofftank: 70 Liter

Neupreis des Testwagens: ca. 52.000 Euro

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