Chevrolet Camaro Cabrio V8 Test – Der Abschlussbericht

Chevrolet Camaro Cabrio V8
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Pünktlich zur Heiligen Nacht verkünden wir das Ende unseres Dauertests mit dem Chevrolet Camaro Cabrio V8.

Dabei möchten wir in diesem umfangreichen Abschlussbericht noch einmal auf alle relevanten Themen eingehen und den letzten Status Quo bekanntgeben, bevor wir unseren Langzeittestwagen in den wohl verdienten Ruhestand schicken.

Vorheriger Bordbucheintrag


Einer der Letzten seiner Art – Rückblick

Vor vier Jahren, pünktlich zu Heiligabend rollte er zu uns. In unschuldigem Summit White übergab uns der damalige Verkaufsleiter eines autorisierten Chevrolet-Händlers unseren Dauertester, der mit gerade einmal 43 Kilometern quasi frisch vom Band kam.

Chevrolet Camaro Cabrio V8 Übergabe
4 years ago – Vor vier Jahren wurde uns das weiße Camaro Cabrio übergeben.


Nach einer rund 1.000 Kilometer langen Einfahrphase konnten wir den Dauertest so richtig starten – und das taten wir auch. Doch schon damals stand es aufgrund von immer strenger werdenden Abgasvorschriften schlecht um die Zunft der Achtender, sodass wir zu unserem Dauertest nicht nur positives Feedback erhielten. Einige selbsternannte Weltverbesserer waren der Meinung, uns per E-Mail mitzuteilen, dass wir durch unseren Langzeittest den Klimawandel negativ beeinflussten und sowieso parteiisch wären. Darüber hinaus mögen wir uns schämen, einen solchen Spritvernichter über 100.000 Kilometer zu bewegen, dies sei ein Unding. Na dann.

Camaro V8 Verbrauch
Von wegen Säufer – 12,4 Liter genehmigte sich der Camaro im absoluten Durchschnitt.


Selbstverständlich ließen wir uns hiervon nicht abhalten und zogen unseren Test konsequent durch – bis heute. Natürlich erfuhren wir dabei auch viel Zuspruch, Fans von hubraumstarken Motoren gibt es immer noch genug und unser Test bewies abermals, dass Vorurteile oft nur von kurzer Dauer und in diesem Fall zudem völlig überholt sind.

Chevrolet Camaro Cabrio V8 offen
Offene Schönheit – Der Camaro sieht auch heute noch verdammt gut aus.


Heute, vier Jahre nach Beginn des Dauertestes und am Ende eines turbulenten Jahres, das vermutlich noch in ferner Zukunft in den Geschichtsbüchern stehen wird, ist die Luft für Fahrzeuge, wie der Camaro einer ist, noch dünner geworden. Folglich sind und bleiben wir gespannt, was die Zukunft bringen wird.


Die finalen 1.000 Kilometer 

Das Wetter ist gut, als unser Chevrolet Camaro Cabrio V8 ein letztes Mal zu einem recht aufwendigen Fotoshooting antritt. Wir fuhren die letzten 1.000 Kilometer überwiegend in Norddeutschland – Kiel, Hamburg und die Nordheide waren die zuletzt befahrenen Gebiete.

Camaro 100.000 Kilometer
100.000 – Der Camaro hat mit seiner Laufleistung den Dauertest erfolgreich absolviert.


Ein bisschen Wehmut war auf den finalen Fahrten stets mit an Bord; selten vermochte ein Test- beziehungsweise Dauertestfahrzeug es, sich innerhalb seiner Laufzeit in die Herzen aller Redakteure zu fahren. Doch bei allen Emotionen möchten wir nach wie vor objektiv bleiben, weshalb wir im folgenden Kapitel auch alle Pro- und Contra-Argumente auflisten.


Pro und Contra unseres Dauertesters

Beginnen wir mit den Pro-Argumenten:

  • Der Motor

Ein tolles Aggregat, ohne Turbo und Kompressor und mit ausreichend Leistung. In Kombination mit der Klappenabgasanlage erwies sich der Motor als Meisterwerk, ohne dabei mit ausufernden Trinkgewohnheiten aufzufallen.

  • Die Lenkradheizung

Ideal im Winter; viele unserer Testfahrzeuge verfügen mittlerweile über eine ebensolche, doch die vom Camaro darf nach wie vor als eine der besten ihrer Art gelten; sie heizt den Lenkradkranz schnell auf, hält die Temperatur und wartet zudem mit einer Homogenität auf, von der sich manch anderer Hersteller eine Scheibe abschneiden kann.

  • Die Sitzbelüftung

Im Sommer das ultimative Feature, um durchgeschwitzte Hemden zu vermeiden; dass diese im V8-Camaro stets an Bord ist, freut uns umso mehr, immerhin werden hier bei manchen Premium-Konkurrenten drei- bis vierstellige Beträge aufgerufen. Einzig die Lüftungsleistung könnte etwas stärker ausfallen, doch das ist Jammern auf hohem Niveau.

  • Das Head-Up-Display

Gestochen scharf, einfach zu bedienen und mit ausreichender Informationsdichte fiel auch das HUD im Camaro positiv auf. Dabei konnten wir auch Bordbucheinträge von Brillenträgern finden, die ebenfalls keine Probleme mit der Ablesbarkeit auf der Windschutzscheibe hatten. Auch dieses Feature ist hier serienmäßig dabei.

  • Das Bose Soundsystem

Kommt der Sound mal nicht aus den vier Endrohren, so kann man seine akustischen Wünsche ruhig der bassbetonten Bose-Anlage anvertrauen. Sie wurde zwar anfangs etwas kritisch begutachtet (was nicht zuletzt daran lag, dass bei Auslieferung alle Regler auf „Max.“ standen), doch im Laufe der Zeit von nahezu jedem Kollegen positiv bewertet. Im Vergleich mit anderen Systemen sichert sich diese Anlage einen soliden Platz im Mittelfeld.

  • Das Ambientelicht

No Show – oder doch? In Bezug auf das Ambientelicht können wir sagen, dass die Ingenieure bei Chevrolet ganze Arbeit geleistet haben. Jeder Redakteur fand hier schnell seine Lieblingsfarbe und so wurde der Innenraum unseres Pony Cars wahlweise in sonnengelbes, azurblaues oder loungeartig violettes Licht getaucht. Dass dabei sogar die Getränkehalter in der Farbe des Ambientelichts illuminiert werden, ist nicht nur schick sondern auch praktisch.

  • Die Sitze

Hier hat der Kunde die Wahl zwischen den klassischen Ledersitzen oder den Sport-Pendants aus dem Hause Recaro. Wir entschieden uns bewusst für die klassischen Sitze, die zwar – im direkten Vergleich – weniger Seitenhalt bieten, doch in jedem Fall die bequemere Wahl darstellen. Wer seinen Camaro also nicht stets über die Nordschleife jagt, macht mit dem bequemen, lederbezogenen Standard-Gestühl also sicherlich nichts verkehrt. Die Recaro-Sitze konnten wir übrigens im Camaro Coupé ausgiebig testen.


Auf der anderen Seite stehen die Contra-Argumente:

  • Die Bremsen

Die wohl größte Achillesferse des Chevrolet Camaro sind seine Bremsen. Wir möchten dies erklären: Grundsätzlich können wir sagen, dass diese zwar ausreichend sind, doch bei sportlicher Behandlung wünscht man sich des Öfteren mehr Bremskraft. Wir hatten die Gelegenheit, das Camaro Track Concept zu testen, welches über Sechs-Kolben-Sättel an der Vorderachse verfügt. Die Veränderung war gigantisch. Der Druckpunkt ist feinfühliger, die Bremsleistung um ein Vielfaches brachialer. Aus Kostengründen entschied man sich jedoch, den Camaro nur mit Vierkolben-Sätteln vorne auszurüsten, was aus unserer Sicht nicht allzu klug war. Zumindest hätte man dem Kunden gegen Aufpreis die Möglichkeit bieten können, auf die größeren Stopper zurückgreifen zu können. Insbesondere beim Test des 630 PS starken Callaway Camaro SC630 hätten wir uns definitiv mehr Bremsleistung gewünscht.

  • Die Scheinwerfer

Ein weiterer Kritikpunkt sind die Scheinwerfer des Chevrolet Camaro Cabrio V8. Ausgerüstet mit 25 Watt starken Bi-Xenon-Leuchten, genügen diese in den meisten Fahrsituationen vollkommen. Insbesondere bei trockener Fahrbahn ist der Lichtteppich angenehm homogen, hat eine schöne, weißliche Farbe und eine ordentliche Reichweite. Lediglich die Helligkeit könnte etwas höher sein. Dies ändert sich jedoch schlagartig bei nasser Fahrbahn. Dann absorbiert der schwarze Asphalt einen Großteil des Lichts und man fragt sich bisweilen, ob man gegebenenfalls vergessen hat, das Abblendlicht einzuschalten. Damit ist der Camaro jedoch nicht alleine. Wir haben bisher einige Fahrzeuge mit ebendieser „Xenon-Light-Technik“ getestet und konnten immer wieder zum gleichen Ergebnis kommen. Ein Cadillac CTS-V beispielsweise verfügt über 35 Watt Brenner, sodass die Helligkeit hier um ein Vielfaches höher ausfällt. Gründe für den Einsatz der kleineren Brenner sind unter anderem die geringeren Kosten sowie der Verzicht auf eine Scheinwerfer-Reinigungsanlage und eine automatische Leuchtweitenregulierung.

  • Die induktive Ladestation

Über die letzten vier Jahre erwies sich die induktive Ladestation als eine der schlechtesten, die wir bis dato testen konnten. Auch am Ende des Dauertests initiierte sie nur in sechs von zehn Fällen einen Ladevorgang, zweimal brach sie diesen kurz darauf aus unerklärlichen Gründen wieder ab. Abgesehen von dem Umstand, dass sie ganz am Ende der Mittelkonsole, also quasi im Fondbereich, auch nicht unbedingt gut platziert wurde, haben wir unsere Smartphones stets via USB geladen, was auch immer reibungslos funktionierte.

  • Die Kennzeichenbeleuchtung

Ein kleiner, aber feiner Kritikpunkt. Wenngleich Tagfahr-, Stand- und Rücklicht in LED- und das Hauptlicht in Xenontechnik ausgeführt ist, entschied man sich bei der Kennzeichenbeleuchtung (und übrigens auch bei den Blinkern vorne wie hinten) für konventionelle Glühlampen. Das sorgt bei Nacht leider für einen relativ unharmonischen Eindruck und wir können nicht nachvollziehen, weshalb man hier nicht auf LEDs gesetzt hat. Die Kosten für zwei kleine LED-Einheiten können sicherlich nicht das einzig ausschlaggebende Kriterium gewesen sein.

Camaro 6 Scheinwerfer
Während beim Camaro das Hauptlicht in Xenon- und das Standlicht in LED-Technik…


Natürlich gibt es auch weitere Kleinigkeiten, die wir im Laufe der Zeit festgestellt und für nicht allzu praktisch befunden haben. Doch dabei handelte es sich meist um weniger relevante Punkte, wie beispielsweise das Fehlen von elektrisch einklappbaren Außenspiegeln, was in urbanen Gefilden durchaus einen gewissen Vorteil mit sich brächte.

Camaro Kennzeichenbeleuchtung
…ausgeführt ist, warten Kennzeichenbeleuchtung und Blinker mit Glühlampen auf.


Außerdem vermissten wir besonders im Winter eine Scheinwerferreinigungsanlage, da die Leuchten durch Streusalz und Gischt gerne mal ordentlich verschmutzt wurden, sodass die ohnehin nicht überragende Lichtausbeute noch weiter gemindert wurde.

Camaro Spiegel
Mit Blinker – Aber dafür können die Spiegel nur von Hand eingeklappt werden.


Positiv hingegen fiel uns die Zylinderabschaltung auf, die wir im Info-Display oft und gern beobachteten. Unter anderem sie führte dazu, dass sich der Kraftstoffkonsum unseres Pony Cars stets in Grenzen hielt.


Der Camaro und die Langstrecke

Wir haben es bereits oft thematisiert und tun es auch in unserem Abschlussbericht. Das Chevrolet Camaro Cabrio V8 scheut die Langstrecke absolut nicht und erwies sich während unserer vielen „Long-Distance-Touren“ als idealer Begleiter alleine oder zu zweit.

Chevrolet Camaro Cabrio V8 Front
Long Distance Vehicle – Auch auf der Langstrecke machte das Pony stets eine gute Figur.


Ob Hannover-Genf oder Bautzen-Mailand – der Camaro zeigte stets seine ausgereiften Dauerlauf-Qualitäten und gab keinerlei Grund für etwaige Kritik. Bemerkenswert ist dabei das Magentic Ride Fahrwerk, welches im Tour-Modus sehr ausgewogen wirkt und genügend Restkomfort bereitstellt.

Camaro Bremsen Brembo
Achillesferse – Die Bremsen sind am Camaro leider ein überdauerndes Manko.


Doch selbst im Sportmodus lassen sich problemlos und zügig mehrere hundert Kilometer deutsche Autobahn abspulen – ohne nennenswerte Komforteinbußen, dafür aber mit dynamischem Klangbild, welches den heißen Ritt akustisch genial untermalt.

V8 Abgasanlage
Trompeten – Die achtendige Sinfonie sorgt noch immer für pure Gänsehaut.


Übrigens: Der Kraftstoffkonsum nach genau 100.000 Kilometern lag bei uns bei exakt 12,4 Litern pro 100 gefahrener Kilometer.


Die Kosten für Inspektionen

Während unseres Dauertests unterzog sich unser Pony Car insgesamt sechs Inspektionen. Der Einfachheit halber gliedern wir die Kosten für die einzelnen Inspektionen nachfolgend noch einmal auf:

  • 1. Inspektion – 411,31 Euro
  • 2. Inspektion – 813,50 Euro
  • 3. Inspektion – 463,55 Euro
  • 4. Inspektion – 1.386,12 Euro
  • 5. Inspektion – 482,02 Euro
  • 6. Inspektion – 737,95 Euro

Hinzu kamen Kosten für Bremsscheiben und -beläge:

  • Bremsbeläge vorne: 475,00 Euro
  • Bremsbeläge hinten: 426,48 Euro
  • Bremsscheiben und -beläge vorne: 793,15 Euro

Sehr teuer – und das sagen wir ganz unverblümt – waren die Wischerblätter, die mit 109,22 Euro zu Buche schlugen. Die Gesamtkosten, die wir hier angegeben haben, beliefen sich auf 6.098,30 Euro.

Chevrolet Camaro Cabriolet
Linse dabei – Selbstverständlich haben wir jede Inspektion mit der Kamera begleitet.


Im Rahmen der Fahrzeuggarantie wurden indes die Kosten für den neuen Zentralbildschirm sowie für die Getriebespülung übernommen. Ansonsten fielen – neben Steuer und Versicherung – noch Kosten für Kraftstoff, Wischwasser und Reifen an, die ganz individuell ausfallen. Insgesamt gönnte sich unser Pony Car über 100.000 Kilometer zwei Sätze Sommerreifen und einen Satz Winterreifen.


Die Probleme unseres Chevrolet Camaro Cabrio V8

Natürlich gab es während der letzten vier Jahre mit unserem Chevrolet Camaro Cabrio V8 nicht nur Licht sondern auch Schatten. Ein paar Probleme kamen und gingen wieder, andere begleiteten uns über längere Zeit. Wir haben die relevantesten nachfolgend noch einmal aufgelistet und geben zudem Aufschluss über den aktuellen, den letzten Status Quo:

  • Die Windgeräusche

Das erste Problem trat recht früh in Form von proportional zur Laufleistung zunehmenden Windgeräuschen auf. Diese kamen überwiegend vom linken Dreiecksfenster. Nach einigen Versuchen der mechanischen Korrektur der Scheibe sowie dem Tausch diverser Dichtungen wurde immer mal wieder die Scheibe justiert, sodass am Ende ein ganz passables Ergebnis vorlag. Mittlerweile halten sich die Windgeräusche auf einem erträglichen Level. Und wer vorher nicht gerade ein BMW M8 Cabrio sein Eigen nannte, der wird mit dem Lautstärkepegel gut zurechtkommen.

  • Die Bremsen

Die Bremsen fielen zunächst nach einiger Zeit durch ein Quietschen auf. Nach dem ersten Wechsel der vorderen Bremsbeläge war dieses Problem scheinbar behoben. Seit einiger Zeit lassen die Bremsen – wieder die vorderen – erneut von sich hören, doch diesmal nicht in akustischer Form. Ein Stottern beim Bremsen sorgt dafür, dass der gesamte Vorderwagen zu zittern beginnt, was wir bereits in unserem letzten Zwischenbericht erwähnt haben. Nach Rücksprache mit Chevrolet Europe wurde uns mitgeteilt, dass die Bremsen hier getauscht werden müssen, da es sich entweder um einen Produktionsfehler handelt oder ein schnelles Erhitzen und Abkühlen – beispielsweise beim Durchfahren einer großen Wasserlache – dafür gesorgt hat, dass sich das Material verformt. Ein Unwucht in der Bremsscheibe führt folglich zu ebendieser Symptomatik.

  • Die Geräusche vom Fahrwerk

Dieser Punkt hinterlässt bei uns bis heute Fragezeichen. Wir können bis zum Abschluss unseres Dauertests nicht genau sagen, woher diese Geräusche kamen oder womit sie korrelierten. Einzig der Umstand, dass dieses „Kratzen“ nach der Getriebespülung und dem Wechsel des Hinterachsöls erst einmal Geschichte war, lässt uns vermuten, dass dies hiermit im Zusammenhang stehen könnte. Genau sagen können wir dies aber nicht, womit wir diesen Punkt schlicht und ergreifend offen lassen müssen.

  • Das Getriebe

Mit zunehmend ruckelnden Eigenschaften führte unser erster außerplanmäßiger Werkstattaufenthalt dazu, dass das Getriebe gespült werden musste. Nach dieser Aktion gab es fortan keine weiteren Auffälligkeiten. Zwar konnten wir vor einigen tausend Kilometer ein sporadisch auftretendes, störrisches Verhalten bemerken. Doch so schnell wie dieses gekommen war, war es auch schon wieder weg. Aktuell glänzt das Getriebe mit gediegener Unauffälligkeit.

  • Der Totwinkel-Warner

Ein kleines, aber anfangs recht nerviges Problem. Immer öfter meldete der Totwinkel-Warner vermeintliche Fahrzeuge in ebendiesem Bereich, obwohl dort keine waren. Wir haben mit dem Hersteller und dem Werkstattmeister über dieses Phänomen gesprochen und sind zu dem Schluss gekommen, dass nur eine regelmäßige Wäsche – auch beziehungsweise gerade im Winter – dafür sorgt, dass die entsprechenden Sensoren unbeeinträchtigt bleiben. Bis heute können wir diese Aussage bestätigen. Ist der Camaro clean, gibt’s auch keine Fehlmeldungen seitens des Assistenten mehr.

  • Der Heckspoiler

Erst vor kurzem konnten wir einen Riss in der mittleren Aufnahme des Heckspoilers feststellen. Wie das passiert ist, können weder wir noch der Hersteller erklären, mit dem wir hierzu gesprochen haben. Doch die gute Nachricht ist: Der Hersteller wechselt den Heckspoiler aus Gründen der Kulanz auf eigene Kosten aus.


Leserbriefe zum Chevrolet Camaro Cabrio V8

Ein paar der letzten Leserbriefe möchten wir in diesem Kapitel gerne noch behandeln.

  • Braucht man zwingend ein Windschott?

Ja. Wenn man das Offenfahren in vollen Zügen genießen und sich dabei nicht von heftigen Böen im Innenraum stören lassen möchte, dann sollte man das Windschott definitiv mit bestellen. Hinzu kommt, dass sich dieses relativ leicht ein- und ausbauen lässt.

  • Kommt das Facelift nach Deutschland?

Nein. Wer das Facelift des Camaro sein Eigen nennen möchte, kommt um den Besuch eines Importeurs nicht herum.

  • Hat der Camaro hierzulande eine Zukunft?

Unklar. Angesichts immer strenger werdender Abgasvorschriften können wir nach aktuellem Kenntnisstand nicht sagen, ob der Camaro auch hierzulande weiter angeboten werden wird. Aufgrund der Tatsache, dass die neue Corvette C8 definitiv ihren Weg nach Europa finden wird, bleibt aber zu hoffen, dass auch der Camaro seine Erfolgsgeschichte in hiesigen Gefilden fortsetzen wird.

  • Hat der Camaro in den 100.000 Kilometern gelitten?

Ja und nein. Man merkt dem Fahrzeug schon an, dass er nicht mehr fabrikneu ist. Leichte Abnutzungs- und Gebrauchsspuren sind klar erkennbar, doch alles in allem wirkt sich dies nicht auf die Fahreigenschaften und die generelle Optik aus. Wer jedoch genauer hinschaut, entdeckt einige Steinschläge an der Front sowie kleinere Steinschläge in der Frontscheibe. Außerdem fällt auf, dass die Teppiche geringe Abnutzungserscheinungen zeigen. Ansonsten zeigt sich der Innenraum nach wie vor gut in Schuss und auch die äußeren Seitenwangen der Vordersitze zeigen nur wenige Falten.

  • Wie ist die Rundumsicht im Camaro bei geschlossenem Verdeck?

Geht so. Man freut sich in jedem Fall über die Rückfahrkamera, die hier stets an Bord ist. Doch wie so vieles im Leben, ist auch das Parken und Rangieren mit dem Camaro eine reine Gewöhnungssache. Die meisten Kollegen nutzten zuletzt lediglich die Spiegel zum Einparken. Nur, wenn es mal wirklich eng wurde, sorgte ein Blick auf das Kamerabild der Rückfahrkamera für zentimetergenaues Rangieren.

  • Warum Camaro statt Mustang?

Stichwort: Leidenschaft. Den Mustang kennen wir bereits als Vorfacelift sowie als Facelift. Besonders Letztgenannter spielt mit 450 PS leistungstechnisch in der gleichen Liga wie der Camaro, doch gibt er sich in Summe etwas defensiver. Das Klangbild ist subtiler und ähnelt im Teillastbereich dem einer wummernden Yacht, während das Fahrverhalten zwar akkurat, aber nie so sportlich-spitz wie im Camaro ausfällt.

Mustang Camaro Vergleich
Ponys unter sich – Der Camaro trifft auf seinen Erzrivalen, den Ford Mustang.


Für den Mustang spricht jedoch – und das eindeutig – das dichtere Service-Netz. Doch dies ist gleichzeitig auch ein Pro-Argument für den Camaro: Denn dieser ist nach wie vor eine Seltenheit auf deutschen Straßen und auch in der aktuellen Generation erheblich rarer als beispielsweise ein signifikant teurerer Porsche 911.

Chevrolet V8
Optisch brachial – Die Optik des Camaro ist beeindruckend, für viele gar einschüchternd.


Am Ende des Tages sollte eine Probefahrt mit beiden Fahrzeugen erfolgen, falls Zweifel bestehen oder man sich einfach erst einmal in die Welt der Pony Cars einfinden möchte. Denn eines ist klar: Egal, ob Camaro, Mustang oder Challenger – alle drei Fahrzeuge gehören in kundige Hände und müssen beherrscht werden. Was wiederum heißt: Wer vorher in der sportlichen Kompaktklasse unterwegs war, steigt hier in eine ganz, ganz andere Liga auf.


Abschlussfazit zum Chevrolet Camaro Cabrio V8

Wir beenden unseren Dauertest mit dem Chevrolet Camaro Cabrio V8 und uns beschleicht Melancholie bei dem Gedanken, das Pony Car in den Ruhestand zu schicken. Doch sind wir uns auch sicher, Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, mit diesem Dauertest einen Einblick in den Alltag mit einem Camaro gegeben zu haben.

Chevrolet Camaro Convertible
Ein letztes Shooting – Dann tritt der Camaro seinen wohlverdienten Ruhestand an.


Darüber hinaus sind wir sehr erfreut über Ihre Treue und hoffen, entsprechende Sichtbarkeit geschaffen zu haben – für ein Fahrzeug, von dem es in der aktuellen Zeit nur noch wenige gibt und deren Zukunft unklar ist.

Mini Pony Car
Kleiner Camaro ganz groß – Seine letzten Runden führten zu einem Hafen bei Kiel.


Besonders als Cabriolet fördert der amerikanische V8-Sportwagen mehrere Facetten zutage und darf aus unserer Sicht uneingeschränkt als Empfehlung gelten.

Ford Mustang GT
Orange County – Als erstes steht der Mustang als Pony Car bereit; die Daten: 450 PS, 5,0-Liter-V8


Im Vergleich zu seinen bisweilen deutlich teureren (Premium-) Konkurrenten offeriert der Camaro ungefilterten Fahrspaß, realisiert durch ausreichend Leistung, generiert aus einem der letzten frei atmenden Achtzylinder auf dem Markt – und das bei einem ungeschlagenen Preis-Leistungs-Verhältnis.

Dodge Challenger R/T Scat Pack
Hubraummonster: Der zweite im Bunde ist der Dodge Challenger; hier mit 6,4-Liter-V8 und 492 PS.


Seine direkten Mittbewerber hingegen heißen Mustang und Challenger. Doch der Camaro weiß sich mit seiner leidenschaftlich-dramatischen Art gekonnt von diesen abzugrenzen. Er stellt aus Sicht der Redaktion ein kompromissbereites Wesen in den Fokus, ist weniger „Muscle Car“ als der Challenger und dennoch wilder als der Mustang. Damit erweist er sich als idealer Allrounder, wenn es um V8-Sportwagen geht.

Chevrolet Camaro Convertible V8
Der Leidenschaftliche: Der Camaro liebt das Drama, das Drama liebt ihn. Die Leistung? 453 PS aus einem 6,2-Liter-V8-Sauger.


Am Ende ziehen wir ein Resümee und blicken zurück auf vier Jahre, die gekennzeichnet waren durch markerschütternden V8-Sound, genervte Gesichter einiger Mitmenschen (insbesondere die der Nachbarn) und unzählige Ausflüge und Touren im In- und Ausland, die stets einen positiven Beigeschmack hinterließen. Was bleibt, sind die Erinnerungen an einen loyalen Begleiter mit großem V8-Herz, einer martialischen Optik und einem serienmäßigen Exotenstatus. Goodbye, kleiner Chevy!

Text / Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

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4 thoughts on “Chevrolet Camaro Cabrio V8 Test – Der Abschlussbericht

  1. Schade dass der Dauertest vorbei ist (für euch)…ich freue mich wieder auf besseres Wetter, wenn ich meinen wieder aus der Garage hole 😉

    Mich hat der Dauertest gefreut. Insgesamt ein positives Fazit, auch wenn es Kleinigkeiten gab. Ich hoffe, es wird auch noch in Zukunft solche emotionalen Autos geben.

    Ich selbst bin mit meinem Camaro hoch zufrieden. Ich kann mir aktuell kein schöneres Sommerauto vorstellen.

  2. Danke für den sehr guten Dauertest. Ich habe den gerne gelesen und kann vieles bestätigen. Ich fahre ihn als 2018 Gen 6 Cabrio das ganze Jahr und er hat mich nie im Stich gelassen. Bin einfach happy über so ein schönes, nicht alltägliches Auto.

  3. Ich fahre selbst seit 1,5 Jahren einen Camaro V8 Coupe Automatik und bin bereits knapp 30.000km gefahren.
    Meine Meinung zu den negativen Punkten:
    Die Bremsen: Sind in Ordnung. Ich musste bisher nur einmal auf der Autobahn richtig reintreten. Da haben sie ihren Zweck erfüllt. Jedoch sind Bremsen eines E63 z.B. deutlich besser.
    Die Scheinwerfer: Sind ausreichend. Die schlechte Ausleuchtung bei Regen kann ich nicht bestätigen.
    Insgesamt sind sie jedoch natürlich schlechter als die aufpreispflichtigen Lichtsysteme der Deutschen Premiumanbieter.
    Induktives Ladesystem: Extrem schlecht. Stört mich jedoch nicht, da ich mein Handy immer über USB verbinde um Android Auto zu nutzen. Hier lädt das Telefon auch.
    Kennzeichenbeleuchtung: Mir egal wie diese Aussieht 😉

    Probleme habe ich keine der von euch angesprochenen. Dafür spinnt bei mir öfter mal einer die mittleren Sensor der Park Distance Control. Er zeigt ein nahes Hindernis obwohl keines da ist. Aufgrund der Rückfahrkamera sieht man natürlich, dass nichts da ist.
    Einmal hat mein Wagen während der Fahrt für 5 Sekunden einen Systemneustart gemacht. Der Motor lief weiter und er lies sich ganz normal fahren. Jedoch war innen alles dunkel und auch die Scheinwerfer außen waren aus. 5 sekunden später lief alles wieder und das ganze ist nie wieder aufgetreten.
    Die Windgeräusche empfinde ich beim Coupe übrigens nicht als laut.
    Eure positiven Anmerkungen kann ich allesamt bestätigen. Was zudem positiv ist. Der Wagen heizt und kühlt extrem schnell den Innenraum.
    Die Straßenlage ist im Vergleich zum Mustang deutlich besser.
    Mein Verbrauch auf dem letzten 26.000km liegt im Schnitt bei 11,3 Liter laut Bordcomputer.
    Insgesamt bin ich wirklich zufrieden mit dem Wagen. Das Preis Leistungsverhältnis ist wirklich top! Ich würde mir jederzeit wieder einen Camaro kaufen.
    Da ich das Auto auch im Winter bewege habe ich eine professionelle Unterbodenkonservierung machen lassen.

  4. Schöner Artikel zu einem schönen Auto. Aber muss man die Kritik in Lesermails gleich als „sogenannre Weltverbesserer“ bezeichnen. Ein bisschen Toleranz bzw auch mal über den eigenen Tellerrand schauen auf beiden Seiten wäre gut. 🙂

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