Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet Test – Perfekte Harmonie

Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet
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Kein Geringerer als das Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet trat als Vertreter der aktuellen 911er-Riege zum Test an.

In seiner achten Generation angekommen, soll er wieder einmal als Benchmark im Sportwagensegment gelten und darf sich neben einem neuen Antrieb auch über neue Ausstattungen freuen.

Bestückt ist die aktuelle Generation mit einem 3,0-Liter-Turbo-Boxermotor, der – und das ist geblieben – im Heck des Fahrzeugs untergebracht wurde. Wie sich das in Lizardgrün lackierte Cabrio im Alltag schlägt, klärt der nachfolgende Test. Fahrbericht.


Exterieur – Noch immer ein 911er

Schon beim ersten Betrachten fällt eines sofort ins Auge: Lizardgrün – eine Farbe, die Gemüter spaltet. Uns gefällt sie gut und sie sorgt ferner für noch mehr Interessenten, die sich während unseres Testzeitraums unseren 911er anschauten. Im Übrigen erinnert der Farbton in echt betrachtet, an eine Mischung aus Textmarker- und Froschgrün, was das kompakte Cabriolet besonders jugendlich wirken lässt. Übrigens schlägt die Sonderlackierung mit rund 2.700 Euro zu Buche.

Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet Lizardgrün
Eyecatcher – Die Lackierung unseres Testwagens fällt auf – überall.


Die Frontpartie zeigt sich reinrassig und porschetypisch, was wir absolut begrüßen. Die runden Scheinwerfer warten mittlerweile nur noch mit LED-Technik auf und sind formschön integriert. Gleiches gilt für schwarzen Elemente in der Frontschürze, welche auch die Radarlinse für die Abstandsregelung beherbergt.

Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet Seite
Offene Versuchung – Der Elfer gehört ohne Zweifel zu den schönsten Cabrios weltweit.


Seitlich betrachtet, wartet das Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet – besonders in geöffnetem Zustand – mit der urtypischen Silhouette eines zeitlosen Roadsters auf, was das Fahrzeug aus nahezu jeder Perspektive reizvoll erscheinen lässt. Neu sind indes die stimmig verbauten Türgriffe, die bisweilen nach dem Entriegeln etwas hochfahren. Die nach hinten ansteigende Gürtellinie mündet in letzter Instanz in einem rundlichen Abschluss, der jedoch keinen Anflug von Pummeligkeit zulässt. Die vorne 20 und hinten 21 Zoll großen Sport RS Spyder Räder stehen unserem Testwagen sehr gut und steuern auf subtile Weise etwas Esprit hinzu.

Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet Heck
Für alle – Das durchgehende LED-Leuchtenband ist nicht mehr nur den Allradmodellen vorbehalten.


Am Heck angekommen, setzen sich die erwähnten Rundungen fort. Bündig abschließend, zeugt das neue LED-Leuchtband von zeitgemäßer Technik und hierin integriert wurde auch der Porsche-Schriftzug. Die darunter platzierte Modellbezeichnung gibt indes auch Nicht-Kennern Aufschluss über Antriebsart und Motorisierung. Übrigens: beim neuen 911er ist das Leuchtenband am Heck immer Serie. Noch beim Vorgänger war dieses den allradgetriebenen Varianten vorbehalten.

Porsche 911 Sportabgasanlage
Markant – Die Sportabgasanlage wartet mit mächtigen Endrohren auf.


Die Sportabgasanlage ist ein weiteres Extra an unserem Testwagen und lässt die massiven Rohre für rund 2.600 Euro in einem kräftigen Schwarz erscheinen. Ingesamt wirkt das Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet alles andere als protzig und wurde in seiner aktuellen Generation in bestimmten Punkten optimiert, was natürlich nicht bei jedem auf positive Resonanz stößt, uns aber keinen Grund für Kritik offenbart.

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Interieur – Individualität trifft Tradition

Im Inneren unseres Testwagens geht es weniger luxuriös, denn vielmehr modern und sportlich zu. Die Lederausstattung Sport-Tex Square in Schwarz mit abgesetzten Nähten in Kreide – letzteren Farbton kennen wir bereits als Lackierung am Porsche Panamera – wartet mit Sitzflächen in einem scheinbar sehr widerstandsfähigen Material auf, das sich in der Praxis dennoch sehr wertig anfühlt. Hinzu kommen die adaptiven Sportsitze Plus für knapp 3.300 Euro, die den Komfortlevel durch ihre 18-fache Verstellmöglichkeit sowie durch die Memoryfunktion signifikant erhöhen.

Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet Sport-Tex
Sportlich – Die Sport-Tex Square Sitze geben dem Elfer einen Frische-Kick.


Dass die Sitzheizung für die beiden vorderen Plätze hier dennoch mit zusätzlich knapp 500 Euro bezahlt werden muss, erschließt sich uns hingegen weniger. Dafür sehen wir für eine detailverliebte Klientel eine sinnvolle Investition von rund 440 Euro in die Sicherheitsgurte, welche das Lizardgrün der Lackierung aufgreifen und einen herrlichen Kontrast ins Interieur bringen.

Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet Sicherheitsgurte
Manufaktur – Für 440 Euro gibt’s Sicherheitsgurte in Wagenfarbe.


Das Cockpit des Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet hat sich in seiner aktuellen Generation der Digitalisierung unterworfen und besteht aus zwei hochauflösenden Displays. Doch bei allem technologischen Fortschritt: Porsche kennt ihre Klientel sehr genau und aus exakt diesem Grunde bleibt auch im neuen 911er der mittig platzierte Drehzahlmesser analog. Punkt.

Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet Cockpit
Fast volldigital – Der analoge Drehzahlmesser bleibt auch dem Elfer erhalten.


Der Zentralbildschirm wartet indes mit einer übersichtlichen Menüführung auf und die darunter platzierte Bedieneinheit für die Klimatisierung erklärt sich ebenfalls von selbst. Möchte man an dieser Stelle ein wenig Kritik üben, dann beläuft sich diese auf den Wählhebel des Doppelkupplungsgetriebe PDK. Dieser ist hier nämlich fast baugleich mit dem – und das sei der Konzernzugehörigkeit geschuldet – des DSG aus dem neuen VW Golf 8. 

Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet PDK
Konzernliebe – Der PDK-Wählhebel ähnelt dem des DSG im neuen Golf 8.


Neu sind im Übrigen die fünf in Reihe gelegten Schnellwahltasten zwischen Zentralbildschirm und Klimaeinheit. Mithilfe dieser kann unter anderem sofort in den Sportmodus oder den Wet Mode geschaltet, oder auch das Porsche Dynamic Chassis Control – kurz PDCC – gesteuert werden.

Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet Innenraum
Absolut Porsche – Der Innenraum wirkt technisch-clean und aufgeräumt.


Ansonsten geht es im Innenraum des 911er Cabrio recht schlicht zu, was sicherlich nicht negativ gemeint ist. Immerhin kommt der Zuffenhausener auf Wunsch mit Optionen wie einer aktiven Sitzbelüftung oder einem Nachtsichtgerät – Puristen würden an dieser Stelle die Nase rümpfen.

Porsche 911 Carrera Interieur
Easy entry – Der neue Elfer liegt etwas höher, der Zustieg gelingt problemlos.


Zu erwähnen sei auch noch das in unserem Testwagen aus Carbon gefertigte, rund 1.000 Euro teure Lenkrad, das nicht nur perfekt in den Fahrerhänden liegt, sondern zudem noch mit Multifunktion aufwartet und sich darüber hinaus beheizen lässt.

Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet Rückbank
Luggage only – Außer Kindern und Gepäck hat niemand echte Freude an den Rücksitzen.


Koffer und Gepäck sollten derweil im Zweit-Cayenne mitreisen. Ansonsten muss wohl überlegt sein, wie die 132 Liter ausgefüllt werden. Positiv: die kleine Rückbank darf ohne jeden Anflug eines schlechten Gewissens ebenfalls als Gepäckabteil genutzt werden.

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Motor & Fahreigenschaften – Lang lebe der Boxer!

Das neue Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet verfügt wie auch sein geschlossener Bruder über einen 3,0-Liter-Boxermotor mit Turboaufladung und einer Leistung von 450 PS. Das maximale Drehmoment beläuft sich auf stattliche 530 Newtonmeter, die wiederum an alle vier Räder weitergeleitet werden. Letztgenannter Allradantrieb wird immer mit dem sogenannten Porsche Traction Management – kurz PTM – kombiniert.

Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet giftgrün
Katapult – Das Elfer-Cabrio ist bis zu 304 km/h schnell.


Aus dem Stand auf 100 km/h geht es im Porsche 911 Carrera 4S Cabrio in gerade einmal 3,8 Sekunden. Ist das Sport Chrono an Bord, sind es noch zwei Zehntel weniger. Schluss mit Vortrieb ist erst bei 304 Stundenkilometern, wobei es hierbei unerheblich ist, ob der Fahrer mit offenem oder geschlossenem Verdeck unterwegs ist.

Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet geschlossen
Zwölf Sekunden – Solange dauert es, bis das Verdeck wieder geschlossen ist.


Der uns zur Verfügung gestellte Testwagen verfügte nicht über das angesprochene Sport Chrono Paket, dennoch gab es hier eine Sport-Taste, welche das Getriebe und Motorkennfeld in Richtung dynamische Fahrweise optimiert.

Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet Windschott
Die Cabrio-Tasten – Darunter befindet sich die Taste für das elektrische Windschott.


Unsere Testfahrten in urbanen Gefilden gingen vom Start an entspannt vonstatten und es ist immer wieder erstaunlich, wie gut der 911er den Spagat zwischen Alltagstauglichkeit und Sportwagen schafft. Besonders erstaunlich ist dieser Umstand, da unser Testwagen mit dem optionalen PASM Sportfahrwerk vorrollte, welches den 911er um 10 Millimeter absenkt.

Porsche PASM Sportfahrwerk
Zehn Millimeter – So viel tiefer liegt unser Testwagen dank PASM Sportfahrwerk.


Einen nicht unerheblichen Beitrag an der „urbanen Leichtigkeit“ trägt die Servolenkung Plus bei. Für gerade einmal rund 260 Euro bleibt sie in hohen Geschwindigkeiten angenehm straff, wird aber bei niedrigem Tempo butterweich und verleiht dem Elfer eine superbe Handlichkeit. Schon nach dem ersten Einparkvorgang macht sich auch die 2.200 Euro teure Hinterachslenkung bemerkbar. Sie sorgt dafür, dass die hinteren Räder bei niedrigem Tempo in die entgegengesetzte Richtung der vorderen einschlagen, sodass auch enge Parkbuchten schnell ihren Schrecken verlieren.

Porsche 911 elektrisch anklappbare Außenspiegel
Urbane Taste – Die elektrisch einklappbaren Spiegel sind ein sinnvolles Extra.


Es sei erwähnt, dass jeder Elfer-Kunde die 339 Euro in die elektrisch anklappbaren Außenspiegel investieren sollte. Sie sind besonders in der Großstadt von Vorteil, klappen sie sogar beim Verriegeln des Fahrzeugs an.

Dem Komfort und der Effizienz zuträglich sind zudem die Autohold-Funktion sowie das Start-Stopp-System.

Porsche 911 Carbon Lenkrad
Superbes Volant – Das Lenkrad liegt super in der Hand; die Servolenkung Plus gefällt.


Abseits der Stadt, haben wir genug freie Landstraße vor uns, um das Fahrwerk auf Herz und Nieren zu prüfen. Schon im Normalmodus giert der 911er förmlich nach Kurven. Sein angenehm straffes Fahrwerk und die ultra präzise Lenkung verleiten den Fahrer sprichwörtlich dazu, jede Kurve auf der Ideallinie zu durchfahren. Dabei bleibt das Cabrio stets stabil und gibt auch dem Beifahrer keinerlei Grund zum Klagen.

Porsche 911 Allradverteilung
Echtzeit – Auf Wunsch kann der Fahrer die momentane Kraftverteilung ablesen.

 


Im Sportmodus ändert sich besonders das Ansprechverhalten des Motors und auch die Schaltstrategie bewegt sich nun in höheren Drehzahlbereichen. In Kombination mit dem Sportfahrwerk ergibt sich hier eine herrliche Symbiose, eine perfekte Harmonie, die besonders bei geöffnetem Verdeck in vollen Zügen genossen werden kann.

Porsche PDK Schaltwippen
Blitzschnell – Wer möchte, kann die acht Gänge des PDK manuell sortieren.


Die Verzögerung übernehmen Sechskolben-Bremsen vorne, hinten werkeln vier Kolben. Die Bremsleistung ist ausgezeichnet und hat leichtes Spiel mit dem nicht allzu schweren 911er. Einem Kundenkreis, welcher das Fahrzeug jedoch hauptsächlich oder mindestens vorrangig auf hiesigen Rennstrecken bewegt, sei dennoch zur Porsche Ceramic Composite Brake – kurz PCCB – geraten. Letztere kennen wir bereits aus dem Vorgängermodell und haben sie als extrem leistungsfähig eingestuft.

Porsche 911 Carrera 4S Bremsen
Standfest – Bereits die Standard-Bremsen werden einem Porsche mehr als gerecht.


Wir wechseln mit unserem 4,52 Meter langen Begleiter auf die Autobahn und lassen die 450 Pferdchen endgültig von der Kette. Der Vortrieb ist gewaltig und fühlt sich subjektiv nach deutlich mehr als 450 PS an. Das ist im Übrigen eines der Kunststücke von Porsche: aus jedem PS alles herauszuholen.

Porsche 911 Cabrio Seitenansicht
4,52 Meter – So lang ist die aktuelle Generation der Porsche 911.


Dank der optionalen Porsche Dynamic Chassis Control – kurz PDCC – sind auch schnell beziehungsweise sehr schnell gefahrene Kurven keine Hürde mehr. Bei letztgenanntem System handelt es sich um eine aktive Wankstabiliserung, welche die Neigungen in Kurven deutlich verringert und die Fahrstabilität merklich unterstützt, was bereits unser Test des Porsche Panamera Turbo eindrucksvoll bestätigte.

Porsche Carrera 4S Sportabgasanlage
Klangstark – Der Sportauspuff beherrscht das Sprotzeln und Schnalzen sehr gut.


Auch können wir hier die Vorzüge der Servolenkung Plus und der Hinterachslenkung noch einmal auskosten. Beide Systeme arbeiten Hand in Hand und sorgen für ein bestmögliches Handling, sodass auch weniger versierte Piloten in der Lage sind, das Fahrzeuge nahezu in jeder Situation zu beherrschen.

Porsche 911 Heckspoiler
Abtrieb gesichert – Verschiedene Positionen des Heckspoilers sorgen für Sicherheit.


Am Ende des Tages erreichen wir 308 Stundenkilometer laut Tacho – offen, natürlich. Apropos offen: Das wirklich sehr gut isolierte Stoffverdeck ist in zwölf Sekunden wieder an Ort und Stelle, das Öffnen und Schließen geschieht derweil bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h.

Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet Tankklappe
11,1 Liter Super Plus – So viel genehmigte sicher unser Elfer im Drittel-Mix.


Der kombinierte Verbrauch von 10,8 Litern Super Plus nach WLTP überschritten wir im Drittelmix um 0,3 Liter. Spaßorientierte Fahrer dürfen einen Konsum von rund 12 Litern einkalkulieren und der entspannte Cruiser erreicht ohne große Mühen einstellige Verbräuche. Unsere Sparrunde absolvierte der Elfer mit sage und schreibe 7,9 Litern.

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Der Porsche Wet Mode

Ein bedeutendes Novum der aktuellen 911er Generation ist der sogenannte Porsche Wet Mode. Dieser besteht aus einer Nässe-Erkennung sowie aus einer daraus abgeleiteten Antriebsabstimmung, um die Fahrstabilität signifikant zu steigern. Dabei beschränkt der Porsche Wet Mode weder die Motorleistung, noch wird die Höchstgeschwindigkeit gesenkt.

Porsche Wet Mode Taste
Kleiner Knopf, große Wirkung – Über diese Taste wird der Wet Mode aktiviert.


Nach erkannter Nässe wird der Fahrer zunächst optisch hierüber in Kenntnis gesetzt und es wird nahegelegt, den Wet Mode manuell zu aktivieren. Analog hierzu findet eine entsprechende „Vorkonditionierung“ der beiden Systeme Porsche Stability Management – kurz PSM – und Porsche Traction Management – kurz PTM – statt.

Porsche 911 Fahrmodi
Ohne Sport Chrono Paket – Ist dies nicht an Bord, stehen drei Fahrmodi bereit.


Nach aktiviertem Wet Mode, finden eine ganze Reihe von Anpassungen statt: Der Motor reduziert seinen Drehmomentaufbau und hält die Gaspedalkennlinie flacher, während das PDK analog hierzu die Schaltstrategie anpasst. Darüber hinaus wird ab 90 km/h der Heckspoiler in die Performance-Position gebracht, während sich zeitgleich die vordere Kühlluftklappen öffnen. Ebenfalls reduziert das Porsche Torque Vectoring Plus – kurz PTV Plus – den Sperrgrad der geregelten Hinterachs-Quersperre, während das PTM prophylaktisch mehr Drehmoment an die Vorderachse schickt. Auch kann nun nicht mehr in den Sportmodus gewechselt oder „PSM Off“ gewählt werden.

Porsche Wet Mode aktiviert
Aktiviert – Nun werden verschiedene Parameter auf die nasse Fahrbahn justiert.


Im Rahmen unserer Testfahrten konnten wir tatsächlich deutliche Traktionsvorteile erfahren. Zwar tut der Allradantrieb schon sein Übriges, jedoch ist es im Wet Mode generell sehr schwierig, das Fahrzeug auch nur annähernd in Richtung Grenzbereich zu bringen. Dem geneigten Kunden dürfte diese Funktion signifikant unter die Arme greifen.

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Technik & Assistenz im Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet

Bereits ab der Basis ist das Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet nicht gerade mager ausgestattet. Doch wie bei Porsche üblich, lassen sich durch die mannigfaltigen Optionen und die noch breiter gefächerten Individualisierungsmöglichkeiten nicht wenige Zehntausende auf den Basispreis aufaddieren. Im Falle unseres gut, aber noch längst nicht vollausgestatteten Testwagens beläuft sich die Gesamtsumme der Sonderausstattungen auf rund 39.000 Euro.

Porsche 911 PCM
Big Screen – Der größere Touchscreen fügt sich harmonisch in das Interieur des Elfer ein.


Serienmäßig gibt es derweil das bereits angesprochene Infotainment, welches in Zuffenhausen auf den Namen Porsche Communication Management – kurz PCM – hört. Dieses verfügt unter anderem über Apple CarPlay, USB-Anschlüsse und SD-Kartenslots, sodass die Schnittstellen beispielsweise zur Speisung mit Musikdateien gegeben ist.

Porsche 911 Sitzheizung
Beheizt – Dank Sitzheizung darf auch an kühleren Tagen offen gefahren werden.


Darüber hinaus ist der 911er nun immer online, sodass Echtzeit-Verkehrsinformationen, freie Parkplätze in der Innenstadt und andere Annehmlichkeiten im Ausstattungsumfang inkludiert sind. Das gesamte Infotainment kennen wir bereits aus anderen neuen Modellen der Marke, wie beispielsweise dem neuen Cayenne oder dem Porsche Panamera Turbo S E-Hybrid.

Porsche 911 Bose Soundsystem
Guter Klang – Das Bose Soundsystem stellt eine solide Sound-Alternative dar.


Für die akustische Untermalung sorgte im Falle unseres Testwagens ein Surround-Soundsystem aus dem Hause Bose, welches mit rund 1.400 Euro in der Preisliste steht. Das System konnte im Test allen alltäglichen Ansprüchen genügen und darüber hinaus als sinnvollste Alternative für all diejenigen gelten, die ihren Fokus vorrangig auf den Fahrspaß legen. Für eine audiophile Klientel steht bisweilen ein Soundsystem aus dem Hause Burmester bereit.

Porsche 911 Cabrio Rückfahrkamera
Sinnvoll, wenn geschlossen – Die Rückfahrkamera hilft beim Rangieren enorm.


Auf der fahrtechnischen Habenseite stehen hingegen sinnvolle Parksensoren vorne und hinten samt Rückfahrkamera, die das Rangieren des insbesondere bei geschlossenem Verdeck nicht sonderlich übersichtlichen 911er erheblich erleichtern. Die Auflösung der Kamera darf im Übrigen als gut bezeichnet werden.

Porsche Matrix LED-Scheinwerfer
Bestnoten – Die Matrix LED-Scheinwerfer konnten im Test auf ganzer Linie brillieren.


Wie bereits erwähnt, hat das Xenonlicht bei Porsche ausgedient und so rollt der neue 911er immer mit LED-Scheinwerfern vom Band. In unserem Falle sind die optionalen LED-Matrix-Scheinwerfer mit Porsche Dynamic Light System Plus – kurz PDLS Plus – für 2.900 Euro an Bord. Die Ausleuchtung ließ im Test keine Wünsche offen und das PDLS Plus sorgte dafür, dass wir stets mit maskiertem Dauerfernlicht fahren konnten, ohne jemanden zu blenden. Bemerkenswert ist zudem, dass selbst das bloße Abblendlicht trotz der geringen Anbauhöhe eine enorme Reichweite vorweisen konnte.

Porsche 911 LED Scheinwerfer
Kleine Signatur – Ist das Matrix-System an Bord, steht dies im Scheinwerfer-Korpus.


Wer in sein Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet eine Verkehrszeichenerkennung implementieren möchte, kann dies immer nur in Verbindung mit einem Spurhalteassistenten tun. Beide Systeme arbeiteten im Test reibungslos und ohne etwaige Störungen.

Porsche 911 ACC
Easy to handle – Die Bedienung des ACC ist schnell erlernt.


Erwähnenswert ist auch der adaptive Tempomat für weitere 1.700 Euro, der besonders auf unseren Autobahnfahrten im dichten Berufsverkehr gerne und oft genutzt wurde. Von „sanftes Anfahren“ bis hin zu „gelassener geht’s kaum!“ finden sich auch hier nur positive Bemerkungen zu dieser Option im Bordbuch.

Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet Keyless
Schlüssel-Dummy – Natürlich wird auch der neue Elfer links vom Lenkrad gestartet.


Widmen wir uns zuletzt noch dem mit 820 Euro günstigsten Assistenten in unserem Testwagen. Der Spurwechselassistent scheint die Porsche-Philosophie komplett verinnerlicht zu haben und warnt daher nicht nur vor Fahrzeugen im Toten Winkel sondern auch vor schnell und sehr schnell herannahenden Fahrzeugen.

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Fazit – Der 911er ist tot. Lang lebe der 911er!

Abschließend ziehen wir ein Fazit, das im Grunde einer simplen Gleichung ähnelt. Das neue Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet konnte in unserem Test mit Pauken und Trompeten nahezu jede Disziplin mit Bravur meistern und zeigte auch bei genauerer Betrachtung keine wirklichen Schwächen.

Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet Kunstlicht
Kritik = Perfektion – Wer einen perfekten Sportwagen sucht, liegt mit dem Elfer goldrichtig.


Die Kritik eines 911er ist im Grunde seine Perfektion. Viele Sportwagenfahrer kritisieren das narrensichere und daher weniger emotionale Fahrverhalten eines Porsche 911. Das lässt sich zwar einfach erklären, aber Emotionen sind nunmal subjektiv und um bei den Fakten zu bleiben, ist auch der neue 911er eines der besten Fahrzeuge in der Sportwagenriege.

Porsche 911 Carrera 4S Schriftzug
Perfektion auf vier Rädern – Der neue 911er zeigt sich als (nahezu) perfekter Sportwagen.


Möchte man noch etwas Kritik üben, könnte man über den Preis diskutieren. Mit einem Gesamtpreis von reichlich 180.000 Euro ist das giftgrüne Cabrio sicherlich kein Schnäppchen. Aber auch diese Kritik lässt sich in Anbetracht seiner Klientel nicht lange aufrechterhalten und so prognostizieren wir auch der aktuellen Generation des Zuffenhausener Traditions-Geschosses eine hervorragende Zukunft.

Text / Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

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Technische Daten: Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet

  • Farbe: Lizardgrün
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,52 x 1,85 x 1,30
  • Radstand (mm): 2.450
  • Motor: Sechszylinder-Boxer-Motor
  • Leistung: 331 kW (450 PS) bei 6.500 rpm
  • Hubraum: 2.981 ccm
  • Max. Drehmoment: 530 Nm bei 2.300 – 5.000 rpm
  • Getriebe: 8-Gang Porsche Doppelkupplungsgetriebe PDK
  • Antrieb: Allradantrieb
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 10,8 L/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 11,1 L/100 km
  • CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 246 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d-TEMP-EVAP
  • Höchstgeschwindigkeit: 304 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 3,8 Sekunden
  • Leergewicht (kg): 1.635
  • Zuladung (kg): 430
  • Kraftstofftank Benzin (l): 67
  • Kraftstoffart: Super Plus Benzin 
  • Neupreis des Testwagens: ca. 181.167 Euro (Grundpreis Carrera 4S Cabrio: 142.259 Euro)

 

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