Opel Crossland Test – X gleich Null

Opel Crossland
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Bereits zum Jahresbeginn wurde der überarbeitete Opel Crossland eingeführt, das „X“ wurde aus der Modellbezeichnung gestrichen und damit folgt das kleine SUV den anderen Opel-Modellen, denen dieser Appendix bereits abhandenkam.

Dafür gibt es diverse Neuerungen, zu denen wir gleich kommen. Für unseren Test fuhren wir einen Opel Crossland als 120-PS-Diesel in der „Ultimate“-Ausstattung und in einerm unschuldig wirkenden Farbkleid namens Jade Weiß. Fahrbericht.


 




 

Das Exterieur des Opel Crossland

Statt dem „X“ gibt’s nun ein neues Antlitz für den neuen Crossland. Wie bereits der neue Opel Mokka, trägt auch dieses SUV nun die Vizor-Front, welche ihn deutlich frischer erscheinen lässt. Zusätzlich zur neuen Front erhielt der Rüsselsheimer auch neue, deutlich flacher ausfallende Scheinwerfer, die bereits optisch richtig was hermachen.


Opel Crossland Front
Vizor benennt Opel das Frontdesign, bei dem Scheinwerfer und Grill in einer Einheit erscheinen.



Die Seitenperspektive zeigt, dass die an der Fahrzeugfront beginnende Linienführung nun stringenter fortgesetzt wird und der Opel dadurch jugendlicher wirkt. Die komprimierte, leicht hochbeinig erscheinende Silhouette bleibt derweil erhalten.




Am Heck wurde ebenfalls Hand angelegt und auch hier zeigen sich Spuren einer Jungbrunnen-Behandlung. Optisch wird dem Betrachter in Summe sogleich klar, dass der Crossland mit seinen kompakten Abmessungen absolut citykonform ist und sich daher in urbanen Räumen pudelwohl fühlt.


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Innere Ansichten

Frisch ins modernisierte SUV eingestiegen, finden sich Opel-Fahrer und auch Neulinge schnell zurecht, die Anordnungen von Instrumenten und Bedienelementen sind einleuchtend und logisch. Man hat sich sehr schnell mit diesem Opel vertraut gemacht.


Instrumententafel
Alles an seinem Platz – Die Anordnung der Bedienelemente wirft keinerlei Fragen auf.



Das Platzangebot ist in dieser Fahrzeugklasse extrem gut und die Kopffreiheit sowie Beinfreiheit sticht hervor. Der verlängerte Radstand ist hierbei deutlich zu spüren. Die Sitze überzeugen vor allem vorne durch ergonomische und bequem erscheinende Polsterungen.


Vordersitze
Was die Optik verspricht, hält die Sitzprobe – Selbst Fernreisen sind damit problemlos drin.



Die Variabilität ist ebenfalls bemerkenswert, beispielsweise die Sitzbank im Fond ist längs verstellbar. Allein dadurch sollte der Crossland bei erhöhtem Platzbedarf im urbanen Umfeld in die nähere Auswahl eingeschlossen werden.




Die eingesetzten Materialien wirken solide und mit wenigen Ausnahmen durchgängig gut verarbeitet. Billig wirkt hier nichts und ein spürbarer Wohlfühlfaktor hat sich schnell manifestiert.




Der Gepäckraum ist großzügig dimensioniert und kann durch Umklappen der Rücksitze nicht unerheblich erweitert werden. Mindestens 410 Liter und maximal 1.255 Liter sind für dieses Fahrzeugsegment sehr gute Werte.


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Motor und Fahreigenschaften – Bedrohte Art, die beeindruckt

Wir fuhren hier antriebstechnisch eine Seltenheit in dieser Klasse – nämlich einen Selbstzünder. Auch damit ist Opel einer von wenigen, die in dieser Klasse noch einen Dieselmotor anbieten – Stonic & Co. müssen derweil auf Diesel verzichten.


Motorraum
Selten: Ein Diesel in der Fahrzeugklasse, der unsere uneingeschränkte Empfehlung erhält.



Und der 1.5-Liter-Vierzylinder überzeugte mit seinen soliden 120 PS und kraftvollen 300 Newtonmetern Drehmoment auf breiter Front. Allein durch letztgenannten braucht es in den meisten Fällen wenig Drehzahlen, um das SUV jederzeit und in allen Lebenslagen adäquat in Bewegung zu setzen.


Wahlhebel
Ein bisschen lang geraten – Der Wahlhebel für die 6-Stufen-Automatik.



Kombiniert mit einer leichtgängigen und neutralen Lenkung sowie einem trotz recht überschaubarem Radstand erstaunlich ausgewogenen Fahrwerk, offeriert der Crossland einen guten Spagat zwischen Straffheit und Komfort, bleibt sehr lange gutmütig und schiebt erst beim Erreichen des Grenzbereichs über die Vorderräder.


Handbremshebel
Mein lieber Schwanenhals – Der Handbremshebel mit seiner exotischen Ausformung.



Die Federung besitzt mit diesem Modell ohne „X“ eine neue Komfortnote, schluckt selbst kurze Absätze wie Querfugen sehr souverän und das alles, ohne bei schnellen Lastwechseln großartige Schaukeleien oder Wankbewegungen zu initiieren. Bravo!

Die Bremsen arbeiten einwandfrei, verzögern mit fein dosierbarem Pedalgefühl und packen bei Bedarf giftig zu. Auch das trägt einen nicht unerheblichen Teil zur gesteigerten Fahraktivität und Sicherheit bei.


Nebelleuchten
Show and Shine – Die seitlichen Lufteinlässe mit den Nebelleuchten sind nur angedeutet.



Ein Allradantrieb ist für Opels kleinstes SUV weiterhin nicht erhältlich und aus diesem Grund sollte man sich beim Befahren von unbefestigten Wegen auf ein überschaubares Maß beschränken.


Drittelmix Opel Crossland
Der Testverbrauch im Drittelmix ist bereits ein sehr gutes Ergebnis für das SUV.



Beim Thema Verbrauch spielt der Diesel seinen Vorteil erwartungsgemäß deutlich aus, begnügte sich im Drittelmix mit 5,7 Litern auf 100 Kilometer. Richtig spannend wird es, wenn man sich besonders defensiv bewegt. Wie auf unserer Sparrunde, welche der Crossland mit einem Schnitt von sage und schreibe nur 3,3 Litern auf 100 Kilometer absolvierte.


Sparrunde Verbrauch Opel Crossland
Auf der Sparrunde zeigte der Opel Crossland dann sein enormes Sparpotenzial.



Selbst bei Dauervollgas konnten wir den Verbrauch des SUVs nicht über 8,8 Liter bringen. Immerhin schafft der Crossland 183 km/h – der Tacho meint dazu übrigens 193 km/h.


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Ausstattung, Komfort, Technik im Opel Crossland

Mit der umfassenden Modellpflege zogen auch ausstattungstechnisch Neuigkeiten in das SUV ein. Serienmäßig an Bord sind ab sofort unter anderem ein adaptiver Tempomat mit sanft regulierenden Abständen zum Vordermann, eine treffsichere Verkehrszeichenerkennung sowie ein Spurhalteassistent, der vereinzelt mit seiner Interpretation von Fahrbahnmarkierungen zwar daneben lag, aber in Summe die Sicherheit dennoch erhöhen konnte.


Rückfahrkamera
Mit 180-Grad-Winkel und durchschnittlicher Auflösung: Die Rückfahrkamera im Opel.



Ein Parkassistent übernimmt mit der Modellpflege die Rangiermaßnahmen und der Frontkollisionswarner erkennt ab sofort den Unterschied zwischen Autos und Fußgänger. Er kann dabei Kollisionen bis zu 85 km/h verhindern oder zumindest vermindern.


Freireflektoren
Mit Freireflektorentechnik bringen die Scheinwerfer extrem viel Licht auf die Fahrbahn.



Überzeugend: Die sehr guten LED-Scheinwerfer, die in puncto Helligkeit und Reichweite kaum Wünsche offen lassen. Zwar gibt es hier keine Matrixfunktion wie bei den größeren Brüdern, doch in allen anderen Punkten überzeugten diese Lichtgeber. Der optionale Fernlichtassistent beherrschte im Test zudem das automatische Abblenden zuverlässig und schnell.




Das Navigationssystem machte seinen Job gut, nur bei der Berücksichtigung von aktuellen Verkehrsstörungen gab es immer wieder große Lücken. Nur vereinzelt warnte es vor Staus oder gesperrten Strecken, doch in der Mehrheit wurden diese entweder zu spät oder gar nicht berücksichtigt. Wer hier auf hohe Zuverlässigkeit angewiesen ist, sollte auf die Alternativen über Android Auto oder Apple CarPlay ausweichen, mit deren Navigationsfunktion – eine permanente Onlineverbindung per Smartphone vorausgesetzt – dieses Problem nicht besteht.


Lautsprecher
Solide – So kann man den Klang des markenfreien Premium Soundsystems beschreiben.



Das Premium-Soundsystem geht mit seinen sechs statt vier Lautsprechern plus Equalizer klangtechnisch in Ordnung, nur bei sehr hohen Lautstärken ist der dann deftige Klirrfaktor ein Spaßverderber. Eine Upgrade-Möglichkeit auf hochwertigere Markensysteme gibt es hier leider nicht.


Android Auto
Die beiden Schnittstellenlösungen funktionierten im Test reibungslos und zuverlässig.



Die Sitzheizung arbeitete zügig und lieferte konstant flächendeckend angenehme Wärme. Die Smartphone-Integration gelang jederzeit reibungslos und blitzschnell.


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Varianten und Preise des Opel Crossland

Das kleinste SUV von Opel wird aktuell mit fünf Antrieben angeboten: drei Benziner mit einer Leistungsspanne von 83 bis 130 PS sowie zwei Diesel mit 110 und 120 PS. Alternative Antriebe, wie Hybrid, Autogas, CNG oder vollelektrische Versionen gibt es leider nicht.

Dafür unterteilt man die Ausstattungen in sechs Varianten:

  • Basis – Neben den bereits benannten Assistenten gibt’s serienmäßig auch ein LED-Tagfahrlicht, DAB+, Bluetooth-Schnittstelle inklusive Streaming und Sprachsteuerungsfunktion des Smartphones, manuelle Klimaanlage, Bordcomputer, Wärmeschutzverglasung und vieles mehr ab 18.995 Euro.
  • Edition – mindestens 21.590 Euro kostet diese Variante, die zusätzlich über LED-Scheinwerfer mit Abbiegelicht, einen 7-Zoll-Touchscreen, ein Multifunktionslenkrad, Apple CarPlay und Android Auto, 16-Zoll-Designräder und vieles mehr verfügt.
  • Elegance – eine Stufe darüber geht es ab 23.100 Euro los; Regensensor, 16-Zoll Leichtmetallfelgen und viele andere Sachen sind dann ab Werk dabei.
  • GS-Line – Ab 25.395 Euro startet man hier und es gibt on top diverse optische Akzente, einen AGR-Fahrersitz, ein proaktives Fahrassistenzsystem, Parksensoren hinten, Ambientebeleuchtung, Voll-LED-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten, 2-Zonen-Klimaautomatik – um nur einige Punkte zu benennen.
  • Business Elegance – Für mindestens 25.515 Euro erhält der geneigte Kunde zusätzlich Unterfahrschutz-Optik vorne und hinten, eine 180-Grad-Rückfahrkamera, Parksensoren vorne, einen 8-Zoll-Touchscreen, Opel Connect, elektrische Fensterheber vorn und hinten sowie ein Lederlenkrad.
  • Ultimate – Die Topausstattung startet bei 29.900 Euro und beschert dem Käufer ab Werk zusätzlich ein Navigationssystem, Nebelscheinwerfer, eine Vorlesefunktion von Nachrichten, Reifendruck-Kontrollsystem, Keyless, 17-Zoll-Räder und vieles mehr.

Alle möglichen Ausstattungsoptionen sind fast vollständig auf die Ausstattungsvarianten aufgeteilt. Wer einzelne Optionen lieber selbst wählen oder auch abwählen möchte, hat hier schlechte Karten.


Opel Crossland Ultimate
Als Ultimate ist der Crossland zwar deutlich teurer, besitzt aber eine sehr üppige Ausstattung.



Alle Crossland werden mit Frontantrieb ausgestattet, die Kraftübertragung übernehmen je nach Motorisierung entweder Handschaltgetriebe mit fünf beziehungsweise sechs Gängen oder eine 6-Stufen-Automatik.


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Fazit – Der Verbesserungen würdig statt verbesserungswürdig

Mit dem Facelift des Opel Crossland schicken die Rüsselsheimer ihr kleinstes SUV umfangreich aufgewertet in die zweite Lebenshälfte. Technisch up-to-date und optisch appetitlich angerichtet, dürfte sich das kleine SUV auch weiterhin nicht geringer Beliebtheit erfreuen.


Opel Crossland schräg vorn rechts
Modellpflege erfolgreich – Der Opel Crossland wurde in allen Belangen verbessert.



Hinzu kommt eine gute und auf Wunsch auch umfangreiche Ausstattung, die das Fahrzeug auch in diesem Bereich konkurrenzfähig erhält. Besonders mit dem Dieselantrieb erhält man hier ein solides Fahrzeug zu einem fairen Preis. Ein SUV ohne große Allüren, dass auch die Langstrecke nicht scheut und selbst in urbanen Gefilden dank kompakter Abmessungen eine gute Figur macht.


Opel Crossland schräg hinten links
Der Dieselmotor macht den Crossland zum flinken und sehr sparsamen Allrounder.



Bei alternativen Antrieben geht der aufgefrischte Crossland – und damit auch seine zukünftigen Besitzer – leider komplett leer aus. Doch in Anbetracht dessen, was der Dieselantrieb hier abgeliefert hat, ist das ein verschmerzbarer Wermutstropfen.




Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 5D Mark III


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Pro und Contra

Pro:

  • deutlich aufgefrischte Optik
  • kräftiger und sparsamer Dieselmotor
  • moderne Assistenzsysteme
  • ausgewogenes Fahrverhalten

Contra:

  • wenig Einzeloptionen bei Ausstattung
  • kein Allrad verfügbar

 

 

 

 

Technische Daten: Opel Crossland 1.5 Diesel Ultimate

  • Farbe: Jade Weiß Uni
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,23 x 1,77 (1,98 mit Außenspiegeln) x 1,61
  • Radstand (mm): 2.604
  • Antrieb: Vierzylinder Commonrail Turbodiesel mit SCR-Kat + DPF
  • Hybridart: –
  • Leistung: 88 kW (120 PS) bei 3.750 rpm
  • max. Drehmoment (Nm): 300 bei 1.750 rpm
  • Hubraum: 1.499 ccm
  • Getriebe: 6-Gang-Automatik
  • Antriebsart: Front
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 5,0 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 5,7 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 130 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit: 183 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 11,5 Sekunden
  • Wendekreis (m): 11,2
  • Bodenfreiheit (mm): k.A.
  • Kofferraum (l): 410 bis 1.255
  • Leergewicht (kg): 1.350
  • Zuladung (kg): 510
  • max. Anhängelast ungebremst/gebremst (kg): 650/870
  • max. Stützlast (kg): 65
  • max. Dachlast (kg): 50
  • Tankinhalt (l): 45
  • AdBlue Tank (l): 15
  • Kraftstoffart: Diesel
  • Neupreis des Testwagens: 33.915 Euro (Basispreis: 18.995 Euro)

 

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