RAM 1500 Classic Test – Einstieg in die XL-Pick-up-Riege

RAM 1500 Classic
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Als RAM 1500 Classic fährt dieser Pick-up als modernisiertes Vorgängermodell vor und sorgt damit für einen monetär besonders attraktiven Einstieg für Freunde dieser Fahrzeugklasse.

Doch der Reihe nach. Wir fuhren bereits diverse RAM, als Limited, als Sport oder gar als TRX. Für diesen Test musste nun der RAM 1500 Classic herhalten, der als rabenschwarzer Warlock zu uns auf das Testgelände fand.




Exterieur – Der neue Alte

Die Optik des RAM 1500 Classic ist im Grunde die des Vorgängermodells. Doch dieser zeigt sich ganz und gar nicht veraltet, sondern strahlt vielmehr eine überaus robuste Note aus, die nicht zuletzt durch die sehr markanten, weil tief angeordneten Scheinwerfer entsteht. Diese sind von AEC eigens für dieses Modell entwickelte LED-Scheinwerfer, zu denen wir später noch kommen.


RAM 1500 Classic Front
Durch die tiefe Positionierung der neuen Scheinwerfer fallen diese besonders markant auf.



Insgesamt strotzt die Front nur so vor Kraft und die massive Motorhaube mit ihrer mattschwarzen Folierung unterstreicht diesen Eindruck abermals. Das Black Premium Paket macht’s möglich und lässt selbst die Felgen in tiefem Schwarz daherkommen.


RAM 1500 Classic Warlock Seite
Black is your favorite color? Dann ist der RAM 1500 Classic Warlock genau richtig.



Kurzum lässt sich sagen, dass jeder RAM eine burschikose, brachiale Art an sich hat, was allein schon den Abmessungen dieses Pick-ups geschuldet ist. Ein Warlock-Schriftzug an den hinteren Enden der seitlichen Bordwand verrät derweil, um welche Art es sich bei diesem RAM handelt.




Seitlich betrachtet, gibt es kaum signifikante Unterschiede zu beispielsweise dem RAM 1500 Laramie oder dem Limited. Am Heck sind am Classic geringfügig anders erscheinende Leuchten verbaut, die jedoch nur aufmerksamen Beobachtern auffallen.


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Interieur – Innen wie außen viel Schwarz

Wir haben ja einige RAM von innen gesehen und unsere Erwartungshaltung war entsprechend auf Leder & Co. aus. Doch als erstes fällt auf, dass unser Testwagen über Stoffsitze verfügt. Diese erwiesen sich vorne als sehr bequem, könnten aber etwas mehr Seitenhalt bieten. Im Fond kommt ebenfalls der ganze Rest der Familie unter – Platzmangel kennt man an Bord eines RAMs auch hier nicht. Die Farbe Schwarz dominiert auch das Interieur, fügt sich gewissermaßen nahtlos an die äußere Erscheinung an.


Instrumententafel
Alles bleibt dunkel gehalten; der kleine Zentralbildschirm wirkt in diesem Umfeld fast mickrig.



Das Cockpit ist überwiegend analog und offeriert zusätzlich ein mittig platziertes Info-Display, über welches alle relevanten Infos abgerufen werden können. Das Infotainment wird mit einem 8.4-Zoll-Bildschirm präsentiert, der in Anbetracht der Größe des Fahrzeuginnenraums nahezu winzig wirkt. Einmal daran gewöhnt, löst sich diese Kritik allerdings schnell auf und man freut sich über jede Menge physische Tasten und Drehregler.




Im Übrigen gibt es auch im Classic jede Menge Getränkehalter, Ablageflächen und -fächer sowie verschwenderische Platzverhältnisse, die dazu einladen, auch mal ein halbes Dutzend Bierkästen einfach in den Fond-Fußraum zu stellen, anstatt die Ladefläche zu nutzen. Dafür bietet der RAM eine faltbare Bodenabdeckung, die man nach dem Hochklappen der Sitzflächen auffalten und den Boden damit in eine Ebene verwandeln kann.




Die Ladefläche ist übrigens auf Wunsch abgedeckt und ebendiese Abdeckung kann auch verriegelt werden. Die Abmessungen und das Tragegewicht sind identisch zu den anderen RAM 1500.




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Motor und Fahreigenschaften – Ouvertüre V8 in acht Sätzen

Antriebstechnisch muss der künftige Warlock-Fahrer keine Abstriche in Sachen Hubraum oder Leistung machen, denn auch hier verrichtet ein 401 PS starker und 5,7 Liter großer V8 seine Arbeit. Neben dem konventionellen Benzinkonsum schmeckte diesem Achtender auch Autogas, was die Betriebskosten doch deutlich im Rahmen halten kann. Der Tank dafür ist anstelle des Reserverads unter der Ladefläche angebracht.


V8 Motorraum
Unverwüstlich – Der V8 Saugmotor ist ein bewährter und zuverlässiger Kraftmeier.



Verhalten bollernd tuckert der Truck los und schert sich ganz und gar nicht um irgendwelche Öko-Debatten. Gibt man ihm die Sporen, erntet man den charakteristischen V8-Sound, der jedem Petrolhead eine Gänsehaut beschert. Dass dies in der schwarz-weiß gezeichneten Welt ohne zugelassene Grautöne provozieren kann, liegt heutzutage natürlich auf der Hand. Doch in Summe gesehen, hält sich das Verbrauchsverhalten in Grenzen – dazu später mehr.


Wähldrehregler
Außer dem TRX haben alle RAMs einen Drehknopf statt einem Wählhebel für die Automatik.



Die Kraft verteilt eine 8-Gang-Automatik wahlweise nur auf die Hinterräder oder auf alle Viere. Zusätzlich gibt’s eine Getriebeuntersetzung und eine Längssperre erlaubt auch das eine oder andere Offroad-Vergnügen.


AWD
Die Wahl bleibt beim Fahrer, ob es reiner Heckantrieb oder Allrad & Co. sein soll.



Insgesamt erwies sich der Classic als angenehmer Begleiter, der im Vergleich zu den anderen RAM 1500 kaum Unterschiede im Fahrverhalten aufwies. Freilich merkt man dem Fahrzeug an, dass es nicht so technisch hochgerüstet ist. Beispielsweise ein verstellbares Fahrwerk – wie es beim RAM TRX der Fall ist – kommt hier natürlich nicht zum Einsatz. Das muss aber auch nicht sein, denn die entspannte Gangart ist jedem RAM (außer dem TRX) wesentlich lieber als allzu sportliche Fahrweisen.




Die Bremsen ließen dosiertechnisch und auch in puncto Standfestigkeit keine Kritik zu. Allerdings sollte man sich darüber bewusst sein, dass alle und insbesondere scharfe Bremsmanöver dem Fahrer schnell aufzeigen, welches Gewicht man da gerade verzögern muss.

Die Lenkung ist erstaunlich leichtgängig und passte im Allgemeinen sehr gut zu dem vorwiegend gelassenen Wesen des RAM. Fahrgeräusche dringen nur in geringem Maße bis zu den Insassen vor. Selbst der Klang des Achtzylinders ist im Innenraum nur in gesitteter Form zu hören.


Haltegriff
Obligatorisch – Auch in diesem RAM helfen überall Haltegriffe für den Abstecher ins Off.

 

Das Umschalten zwischen Gas- und Benzinkonsum ist übrigens nicht zu spüren; auch leistungstechnisch konnten wir keinen Unterschied feststellen. Beim Preis fürs Tanken allerdings schon. Auch wenn der Verbrauch mit Autogas etwas höher liegt, bleibt am Ende mehr in der Geldbörse als wenn man ihn mit dem heutzutage als flüssiges Gold beschriebenen Benzin fährt.


Sparrunde Verbrauch RAM 1500 Classic
Minimum erreicht – Die Sparrunde offenbarte 11,4 Liter als Bestwert für den RAM 1500 Classic.



Der Verbrauch betrug im Benzinmodus im Durchschnitt 13,8 Liter im Drittelmix auf 100 Kilometer Fahrstrecke. Fährt man mit Autogas, sind es eineinhalb bis zwei Liter mehr. Die Sparrunde durchfuhr der RAM 1500 Classic mit nur 11,4 Litern – das sind drei Liter weniger als beim TRX, der zugegebenermaßen ja auch über 300 Pferde mehr im Stall hatte.

Dauervollgas resultierte in einem Maximalverbrauch von 19,8 Litern. Auch hier zum Vergleich: Der TRX genehmigte sich in der Vollgasdisziplin über das Doppelte auf 100 Kilometer.


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Ausstattung, Komfort, Technik

Als Classic erhielt der RAM 1500 eine nicht ganz so opulente Ausstattung wie sonst üblich. Aber einige Dinge sind unbedingt erwähnenswert. Sehr gut finden wir zum Beispiel, dass AEC dem RAM 1500 Classic Warlock serienmäßig sogenannte Premium LED-Scheinwerfer spendiert. Ohne das vorherige Halogenlicht getestet zu haben, dürften diese im direkten Vergleich zum LED-Licht sicherlich haushoch verlieren. So empfanden wir das Diodenlicht hell und weitreichend sowie angenehm homogen. Eine moderne Lichtsignatur gibt es obendrein.


Parksensoren
Keine Kameras, doch zumindest Sensoren unterstützen alle Rangiervorhaben mit dem RAM.



Dass dieser RAM keine Rückfahrkamera hatte, war ein echtes Manko. Glücklicherweise machten die Parksensoren einen soliden Job, allerdings hat man bei einem solch riesigen Pick-Up gern den „echten“ Blick nach hinten – also bitte unbedingt mitbestellen.

Sehr gut bei den exorbitanten Außenmaßen des RAM 1500: Auf Knopfdruck klappt der Pick-up die Außenspiegel ein und verringert die Gesamtbreite um gleich mehrere Dezimeter.


Uconnect
Das bewährte Uconnect-Infotainment ist auch in anderen Stellantis-Modellen zu finden.



Das Infotainment lässt sich nach kurzer Bekanntmachung einfach bedienen und wirft keine Fragen auf. Apple CarPlay und Android Auto sind ebenfalls an Bord und funktionierten im Praxistest fehlerfrei.




Das Soundsystem mit neun Lautsprechern von Alpine klingt warm und bleibt auch bei hohen Pegeln sauber in der Wiedergabe. Allerdings kennen wir auch die famose Harman/Kardon Anlage, die wir unter anderem im TRX testen konnten. Im direkten Vergleich liegen hier Welten dazwischen, allerdings sollten die meisten Kunden auch mit der Alpine Anlage glücklich werden – vorausgesetzt man genießt nicht gern Live-Konzerte oder Songs, bei denen der Fokus auf den Mitten liegt.


Alpine
Neun Lautsprecher inklusive Subwoofer beinhaltet das solide Alpine-Soundsystem.



Neben sehr guten Sitz- und Lenkradheizungen erfreuten wir uns auch an einer zugfrei arbeitenden Klimaautomatik. Einen weiteren Unterschied gibt es in Bezug aufs Schiebedach. Anstelle eines Panoramaglasdachs – wie wir es beispielsweise aus dem Limited kennen – gibt es hier ein kleines Glasschiebedach, welches jedoch ausreichend für die vorderen Passagiere ist.


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Der Preis des RAM 1500 Classic

Hier spielt das Modell seinen größten Joker aus: Der Einstieg beginnt hierzulande bei 62.990 Euro und liegt damit deutlich unter dem des aktuellen RAM-Modells und das ist eine echte Erleichterung für den Einstieg in die XL-Pick-up-Riege.


RAM 1500 Classic schräg vorne rechts
Als Classic ist der RAM deutlich günstiger zu haben – eine echte Chance für Interessenten.



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Fazit – Einsteiger mit dem Zeug zum Aufsteiger

Mit dem RAM 1500 Classic Warlock bietet AEC Europe ab rund 63.000 Euro einen vernünftigen Pick-Up mit überdauerndem, kraftvollem V8 und einer soliden Ausstattung an. Wirft man einen Blick auf die europäische Konkurrenz, so kann dies durchaus als preiswert bezeichnet werden. Ein gut ausgestatteter Ford Ranger Raptor kostet derweil rund 68.000 Euro, ein VW Amarok mit V6 Diesel lag bis zu seiner Einstellung bei 64.000 Euro und sein Nachfolger wird mit Sicherheit nochmal teurer.


RAM 1500 Classic Frontbereich
Dank LPG-Anlage lassen sich die Kraftstoffkosten etwas reduzieren.



Im Vergleich zu den hiesigen Modellen rollt der RAM serienmäßig mit dem US-Bonus zum Kunden und bietet unterm Strich vor allem eines ab Werk: Eine brachiale Ausstrahlung und einen hohen Nutzwert. 


RAM 1500 Classic schräg hinten links
Der hohe Nutzfaktor und seine Offroad-Tauglichkeit sind weitere echte Pluspunkte für den RAM.



Wer schon seit einiger Zeit mit einem Pick-Up geliebäugelt hat, aber bis jetzt noch unentschlossen ist, sollte sich den Classic Warlock definitiv einmal näher anschauen. Einstiegspreis und LPG-Anlage helfen sicher nicht unerheblich dabei, eine Kaufentscheidung zu treffen.




Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 5D Mark III

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Pro und Contra

Pro:

  • unverwüstlicher V8
  • hohe Zug- und Nutzlast
  • gute LED-Scheinwerfer
  • kostensparende LPG-Anlage

Contra:

  • im Vergleich recht hoher Verbrauch
  • weniger Serienausstattung als aktuelle RAMs
  • für urbane Bereiche oft zu groß
  • dünnes Händlernetz

 

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Konkurrenz:
Ford F-150, Chevrolet Silverado

 

 

Technische Daten: RAM 1500 Classic Warlock

  • Farbe: Diamond Black Metallic
  • Fahrzeugklasse: Pick-up / Nutzfahrzeug
  • Länge x Breite x Höhe (m): 5,92 x 2,09 (ohne Außenspiegel) x 1,97
  • Radstand (mm): 3.679
  • Antrieb: V8 Ottomotor Hemi
  • Hybridart: –
  • max. Leistung: 295 kW (401 PS) bei 5.600 rpm
  • max. Drehmoment (Nm): 556 bei 3.950 rpm
  • Hubraum: 5.654
  • Getriebe: 8-Gang-Automatik
  • Antriebsart: Heckantrieb; Allrad zuschaltbar und untersetzbar mit Sperrdifferenzial
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 12,8 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 13,8 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 298 g/km
  • Schadstoffklasse: Euro 6d-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (sec): 7,8
  • Wendekreis (m): 12,2
  • Ladefläche Shortbed (qm): 2,88
  • Leergewicht (kg): 2.584
  • Zuladung (kg): 924
  • Anhängelast gebremst (kg): 3.500
  • max. Stützlast (kg): 155
  • Tankinhalt (l): 98
  • Kraftstoffart: Benzin E5/E10 mind. 91 Oktan
  • Neupreis des Testwagens: 62.990 Euro

 

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One thought on “RAM 1500 Classic Test – Einstieg in die XL-Pick-up-Riege

  1. Ich spiele längere Zeit mit dem Gedanken einen neuen pickup anzuschaffen weil meiner 20 Jahre auf dem Buckel hat und runter ist. Den Ami hatte ich gar nicht auf meiner Liste und bin überrascht! Das Teil gucke ich mir in echt an, soviel steht schon fest. Danke für die Inspiration!

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