Skoda Scala Monte Carlo Test – Geheimtipp aus Böhmen

Skoda Scala Monte Carlo
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Beim Skoda Scala Monte Carlo handelt es sich um die Topausstattung für die tschechische Kompaktklasse, welche hier diverse Testszenarien durchlaufen musste.

Ungefähr vier Jahre gibt es jetzt den Scala als direkten Nachfolger des Skoda Rapid, der ebenfalls in der sogenannten Golfklasse auf Kundenfang ist.

Für diesen Fahrbericht stand uns ein Scala mit der Topmotorisierung, dem 1.5-Liter Turbobenziner mit 150 PS und in der Sonderfarbe für die Karosserie Race-Blau Metallic zur Verfügung.


 



 

Der Scala Monte Carlo von außen und innen

Der Scala wurde von uns bereits hier genau unter die Lupe genommen und wir wiederholen uns an dieser Stelle gern: Mit dem Scala ist den Tschechen ein guter Wurf gelungen, denn seine gegenüber dem Vorgänger geglättete Karosserie und eine deutlich dynamischere Linienführung lassen das Modell auch um Welten jünger erscheinen. Das Race-Blau steht dem Scala gut, kostet dafür 650 Euro zusätzlich.




Als Monte Carlo erhielt der Scala on top diversen in Schwarz gehaltenen Zierrat. Dazu gehören unter anderem der Frontgrill, die Kanten der Frontschürze, die Spoilerlippen an den Seitenschwellern und die Schriftzüge am Heck. Außerdem schmücken das Topmodell zwei auffällige Badges an den vorderen Kotflügeln, die den Schriftzug „Monte Carlo“ sowie karierte Zielflaggen zeigen.




Die 17-Zoll-Räder gehören beim „Monte Carlo“ zum Umfang der Serienausstattung. Falls das dem geneigten Kunden noch zu wenig ist, hat Skoda auch 18-Zöller für zusätzlich knapp 700 Euro in der Optionsliste.

Dem Innenraum verpassten die „Skodianer“ ein schwarz/rotes Sport-Interieur, zu dem sehr coole und dazu auch bequeme Sportsitze gehören. Auf deren Sitzbahnen sowie am Lederbalg des Wählhebels und auch am Handbremshebel kontrastieren rote Ziernähte den ansonsten in Schwarz gehaltenen Innenraum. An den Sitzwangen flankieren rote Streifen die Sitze.




Carbonoptik beobachtet der Betrachter an den Seitenwangen der Sitze sowie an der Instrumententafel. Das griffige Lederlenkrad zieren eine „Monte-Carlo“-Intarsie und ebenfalls rote Kontrastnähte.

Das Platzangebot des Scala ist für diese Klasse gewaltig und schlägt den Golf mehr als deutlich. Nicht nur im Innenraum ist dies der Fall, denn auch 83 Liter mehr, nämlich 463 Liter, passen in den Kofferraum, der in maximaler Konfiguration sogar 1.410 Liter schlucken kann. Ein Plus gegenüber dem aktuellen Golf mit 172 Litern.


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Motor und Fahreigenschaften – Gelassener Dynamiker

Klingt wie ein Widerspruch? Ist aber keiner, denn der Skoda Scala Monte Carlo ist mit dem 1.5-Liter Turbobenziner tatsächlich dynamisch unterwegs. Zu den 150 PS gesellen sich 250 Newtonmeter Drehmoment, die als Maximum bereits ab 1.500 Touren anliegen. Dieser Motor leistete bereits im aktuellen Golf – dort mit zusätzlichem 48-Volt-Mildhybridsystem – gute Überzeugungsarbeit.


Motorraum
Kein Unbekannter – Bereits im aktuellen Golf zeigte der 1.5 TSI viele gute Seiten.



Dadurch ist der Vorwärtsdrang des Tschechen bereits kurz über der Leerlaufdrehzahl kraftvoll zu spüren. Der kräftig wirkende Vortrieb wird durch das erstaunlich knackig schaltende Doppelkupplungsgetriebe unterstrichen. Erstaunlich deshalb, weil bei DSGs aus dem Volkswagenregal normalerweise eine Gedenksekunde bei Last- und Richtungswechseln erwartet wird. Doch hier ist dies derart gering ausgeprägt, dass sie glatt vernachlässigt werden kann. Bravo!


Wählhebel
Der Wählhebel fürs DSG ist noch mechanisch, das Getriebe selbst aber unerwartet gut auf Zack.



Die dadurch gewonnene Agilität lässt durchaus Fahrspaß aufkommen, die zwar keine direkte Sportlichkeit bedeutet, aber dem Auto doch eine gute Portion Temperament bescheinigen lässt. Immerhin nur 8,2 Sekunden benötigt der Scala aus dem Stand bis zum Erreichen der 100 km/h-Marke und erst bei 222 km/h kommt der Vortrieb zum Erliegen. Dabei bleibt der Kompaktwagen bis ungefähr Tempo 190 mit Freude am Ball, wird erst darüber etwas zäher.


Fahrmodi
Von den vier Fahrmodi kann „Individual“ namengerecht nach Wunsch programmiert werden.



Dafür schaltet der Motor im Teillastbereich oft zwei der vier Zylinder ab und spart somit Kraftstoff. Überhaupt ist der Skoda auch sehr souverän im Cruisermodus unterwegs. Dabei sorgt sein gut abgestimmtes Sportfahrwerk – 500 Euro extra – für eine nicht übertriebene Portion Straffheit und genügend Reserven an Komfort. So behält die Gelassenheit bei den Insassen die Oberhand und genügend Agilität ist bei Bedarf ebenfalls kein Problem. Dazu passt die direkte und mit viel Feedback arbeitende Lenkung sowie das ausgewogene Federungsverhalten, welches nur bei Querfugen und schlecht eingepassten Kanalabdeckungen diese bis an die Insassen weiterreicht.


Zylinderabschaltung
Läuft der Motor mit zwei statt vier Zylindern, wird dies von diesem Zeichen im Cockpit angezeigt.



Das DCC ermöglicht die Auswahl aus vier Fahrmodi, wobei die Spreizung eher moderat ausfällt. Interessant ist, dass die Zylinderabschaltung im Teillastbereich in allen Fahrmodi zum Einsatz kommt. Ansonsten bleibt der Skoda Scala Monte Carlo auch auf lange Strecken gelassen und absolviert diese ohne Murren, wobei Fahrer und Passagiere frei von schneller Ermüdung auch Fernreisen gut verkraften und am Ende nahezu relaxt aussteigen. Ein gelassener Dynamiker ist eben kein Widerspruch, sondern eine sehr passende Beschreibung dieses Scala.


Sparrunde Verbrauch Skoda Scala 1.5 TSI Monte Carlo
Für einen 150-PS-Benziner gutes Ergebnis auf der Sparrunde: 4,3 Liter auf 100 Kilometer.



Bei der Verbrauchsermittlung stellte sich heraus, dass die erwähnte Zylinderabschaltung sehr wohl einen Einfluss auf den Spritkonsum hat. Im Drittelmix flossen 6,3 Liter pro 100 Kilometer mal durch vier, mal durch zwei Brennräume. Auf der Sparrunde waren es 4,3 Liter, die sich bei dieser moderaten Fahrweise deutlich öfter durch zwei statt der vorhandenen vier Zylinder verabschiedeten.


Skoda Scala Monte Carlo schräg hinten rechts
Die 150 PS sorgen im Scala für adäquate Reserven beim Beschleunigen und Überholen.



Wenn man hierbei bedenkt, dass Skoda den Verbrauch des 150 PS-Motors mit 0,3 Liter höher angibt als beim kleineren Motor, einem Dreizylinder mit einem Liter Hubraum und 95 PS, so sollten vor allem Vielfahrer mit mehrheitlich Landstraßen- und Autobahnanteil genau abwägen, ob die Topmotorisierung nicht doch die bessere Wahl ist. Denn das Leistungsplus sowie die bessere Durchzugskraft sollten vor allem im außerstädtischen Bereich viele Vorteile bringen.


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Ausstattung, Komfort, Technik

Als Skoda Scala Monte Carlo kann die böhmische Kompaktklasse eine gute Serienausstattung vorweisen. Dazu gehören unter anderem eine einfarbige (rote) Ambientebeleuchtung wie auch die sehr hellen und homogen ausleuchtenden Voll-LED-Scheinwerfer. Deren Reichweite ist in dieser Klasse mit einer dicken Eins plus zu bewerten.


Skoda Scala Monte Carlo Front
Beim Skoda Scala Monte Carlo funktionieren alle Lichteinheiten mittels LED-Technik.



Weiterhin gehören zum Ausstattungsumfang „Monte Carlo“ auch ein sehr großes Panoramaglasdach, welches zwar nicht geöffnet werden kann, dafür aber ein elektrisches Sonnenrollo besitzt. Weiter geht’s mit LED-Rückleuchten in Klarglas-Optik und animiertem Blinklicht, einer 2-Zonen-Klimaautomatik, einem zuverlässig arbeitenden Abstandstempomat, einem etwas nervösen Spurhalteassistenten, schnell und flächendeckend aufwärmenden Sitzheizungen an den Vordersitzen sowie DAB+ und Android Auto respektive Apple Car Play. Die Navigationslösungen dieser beiden Konnektivitätslösungen sind unerreicht, da superschnell und absolut zuverlässig in puncto Verkehrsstörungen sowie bei der permanenten Auswahl alternativer Routen. Dazu kommt eine absolut treffsichere Sprachsteuerung.




Als optionale Ausstattung kam bei unserem Testwagen ein Business & Reisepaket dazu, welches mit 3.150 Euro einen nicht unerheblichen Aufpreis fordert. Darin inkludiert sind dafür aber auch viele Annehmlichkeiten, wie ein Navigationssystem inklusive 9.2-Zoll-Zentraldisplay, ein volldigitales Cockpit, eine sehr gute Lenkradheizung, ein Müdigkeitswarner, ein adaptiver Spurhalteassistent sowie eine kabellose Ladestation für Mobilgeräte, die im Praxistest nur selten das Aufladen unterbrach.




Das empfehlenswerte „Simply Clever“-Paket enthält für überschaubare 250 Euro Schubladen unter den Vordersitzen, sehr praktische Türkantenschützer, Abfalleimer in den Türablagen und eine zusätzliche 12-Volt-Dose im Kofferraum.


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Varianten & Preise des Skoda Scala Monte Carlo

Die Topausstattung des Skoda Scala kann mit zwei verschiedenen Benzinern geordert werden. Der TGI wie auch der TDI wurden Ende 2022 leider eingestellt.

Los geht’s mit dem 1.0-Liter Dreizylinder mit 95 PS und einem 5-Gang-Handschaltgetriebe für 29.330 Euro. Der 1.5-Liter Reihenvierzylinder mit 150 PS kostet mit der 6-Gang-Handschaltung ab 32.630 Euro; in Kombination mit dem 7-Gang-DSG werden 1.900 Euro mehr verlangt.


Skoda Scala Monte Carlo schräg vorne links
Den Scala Monte Carlo gibt es in der Kombination 1.5 TSI plus DSG ab 34.530 Euro.



Kreuzt man beim Modell mit der Topmotorisierung alles an was die Optionsliste hergibt, kommt der geneigte Kunde ohne Zubehör und Garantieerweiterungen auf knapp 41.000 Euro.

Alle Modellvarianten, also auch der Skoda Scala Monte Carlo, fahren ausschließlich mit Frontantrieb.


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Fazit – Auch als Topmodell simply clever

Der Scala überzeugte in der Vergangenheit bereits mehrfach, sowohl als Diesel als auch mit Erdgasantrieb. Beides wurde eingestellt und die Alternative als 150 PS starker Benziner kann sich absolut sehen lassen. Durchzugsstark und dennoch sparsam stellt dieser eine überaus passende Antriebskonfiguration dar.


Skoda Scala Monte Carlo schräg vorne rechts
So viel Auto fürs Geld wie im Fall Skoda Scala bekommt man in der Kompaktklasse selten.



Ob Langstrecke oder Stadtverkehr – der Scala hinterließ überall einen soliden und überzeugenden Eindruck. Das zackige Schalten des DSG überraschte und überzeugte ebenso wie die reichhaltige Ausstattung der „Monte Carlo“-Variante. Optisch macht er innen und außen zudem noch mehr auf Dynamiker und seine Platzverhältnisse lassen den Tschechen seit Anbeginn ganz vorne mitspielen.

Unterm Strich ist so viel Auto fürs Geld eindeutig simply clever und damit weitaus mehr als „nur“ eine Alternative zu Golf & Co. Wer in der Kompaktklasse einen Begleiter sucht, der viel Platz spendiert, adäquat und effizient motorisiert ist und viel Ausstattung mitbringt, kommt an diesem Skoda Scala Monte Carlo kaum vorbei.




Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 5D Mark III

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Pro und Contra

Pro:

  • überzeugende Motor-Getriebe-Kombination
  • Topmodell mit reichhaltiger Ausstattung
  • großzügige Platzverhältnisse
  • großartiges Preis-Leistungs-Verhältnis

Contra:

  • keine alternativen Antriebskonzepte

 

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Technische Daten: Skoda Scala 1.5 TSI Monte Carlo DSG

  • Farbe: Race-Blau Metallic
  • Fahrzeugklasse: Kompaktklasse
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,36 x 1,79 (1,99 mit Außenspiegel) x 1,47
  • Radstand (mm): 2.636
  • Antrieb: Reihenvierzylinder Ottomotor mit Turbolader, Zylinderabschaltung und OPF
  • Hybridart: –
  • max. Leistung: 110 kW (150 PS) bei 5.000 bis 6.000 rpm
  • max. Drehmoment (Nm): 250 bei 1.500 bis 3.500 rpm
  • Hubraum: 1.498
  • Getriebe: 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe DSG
  • Antriebsart: Vorderachse
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 5,9 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 6,3 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 133 g/km
  • Schadstoffklasse: Euro 6d-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit: 222 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (sec): 8,2
  • Wendekreis (m): 10,2
  • Bodenfreiheit (mm): 149
  • Kofferraumvolumen (l): 467 bis 1.410
  • Leergewicht (kg): 1.255
  • Zuladung (kg): 455
  • Anhängelast ungebremst/gebremst (kg): 620/1.250
  • max. Stützlast (kg): 75
  • max. Dachlast (kg): 75
  • Tankinhalt (l): 50
  • Kraftstoffart: Benzin E5/E10 mind. 95 Oktan
  • Neupreis des Testwagens: 36.999 Euro (Basispreis Monte Carlo: 29.330 Euro)

 

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