08.08.2019 — km-Stand: 45.084 | Die Sitze
Neben dem Fahrwerk sind es die Sitze, die für eine Luxuslimousine ein wichtiges Kriterium darstellen. In diesem Beitrag widmen wir uns dem Thema Sitzkomfort — mit allen Features, die der große Bayer mitbringt.
Bequemes Gestühl für jede Größe
Bereits die Seriensitze des 7er BMW sind für Fahrer und Beifahrer elektrisch verstellbar, eine Memory-Funktion ist für ebendiese in jedem 7er BMW ebenfalls an Bord. Gleiches gilt für die Sitzheizung der beiden vorderen Sitze, auch sie gehört zur Serienausstattung.
Ab Werk wird jeder BMW 7er mit Ledersitzen ausgeliefert. Das Standard-Leder trägt hier den Namen Dakota und kann in verschiedenen Farben bestellt werden. Die nächsthöhere Qualität ist das Nappaleder und für individuelle Wünsche gibt es Bezüge in „Merino Feinnarbe“, einschließlich abgenähten Biesen und verschiedenen Steppungen.
Wir entschieden uns bei unserem Dauertest-Fahrzeug für das optionale Exklusivleder Nappa mit erweiterten Umfängen in Schwarz/Schwarz. Die erweiterten Umfänge bezeichnen hierbei, dass neben den kompletten Sitzen auch die Türspiegel, die Mittelarmlehnen sowie die Armauflagen mit dem edlen Nappaleder bezogen sind.
Die Applikationen sind bei unserem Dauertester in Edelholz ausgeführt. Sie tragen die Bezeichnung Pappel Maser Grau.
Die sogenannte aktive Sitzbelüftung ist derweil optional und schlägt vorne mit 850 Euro zu Buche, auf Wunsch sind für weitere 850 Euro auch die hinteren Sitze klimatisiert.
Die Sitzheizung für die beiden äußeren Rücksitze kostet indes 450 Euro, ist alternativ jedoch auch Bestandteil des Wärmekomfort Paketes.
Noch ein Wort zu den Sitzheizungen: Auf allen vier Plätzen wartet diese mit konstanter Heizleistung auf. Aufgrund des von uns gewählten Wärmekomfort Paketes ist auch eine Oberflächenheizung inklusive, sodass die Armauflagen in den Türen sowie die Mittelarmlehne vorne und hinten mit beheizt werden. Wer dies nicht möchte, kann über das iDrive die Flächenheizung deaktivieren.
Die Massagen des BMW 7er
Auf Wunsch kann der 7er-Kunde wahlweise nur die vorderen oder alle vier Sitze mit einer Massagefunktion bestücken. Unser BMW 730d xDrive verfügt nur über Massagesitze vorn, welche wiederum Bestandteil der Komfortsitze sind. Insgesamt stehen acht Massagen zur Wahl, aktiviert wird die Funktion wahlweise über eine Taste neben der Sitzmemory oder über das iDrive. Eine Besonderheit der Massefunktion im BMW 7er ist, dass nicht nur die Rückenlehne, sondern auch die Sitzfläche bei bestimmten Massagen mit einbezogen wird. Vergleicht man die Intensität und Qualität mit anderen Massagefunktionen, so ist lediglich die Mercedes-Benz S-Klasse ein wirklicher Konkurrent.
Die Massagefunktion für die hinteren Plätze kostet derweil 1.200 Euro Aufpreis und ist nur kombinierbar mit den elektrisch verstellbaren Komfortsitzen im Fond, welche wiederum 2.200 Euro aufrufen. Aus Sicht der Redaktion eignet sich diese Ausstattung besonders für Fahrzeuge in Langversion respektive solche mit einer hohen Fondnutzung.
Und auf der langen Strecke?
Schon nach den ersten Wochen wurde unser BMW 7er zum Lieblingsfahrzeug für Dienstreisen aller Art. Die mannigfaltigen Verstellmöglichkeiten der Komfortsitze bieten Menschen jeder Körpergröße mehr als ausreichend Platz und die Memory-Funktion sorgt zudem dafür, dass maximal zwei Fahrer ihre favorisierte Position abspeichern und jederzeit abrufen können.
Neben dem hohen Komfortfaktor auf Langstrecken, wirft auch der Seitenhalt keinen Grund für Kritik auf. Die Sitzwangen sind dick gepolstert und sehr bequem, lassen nach entsprechender Einstellung jedoch kein Hin- und Herrutschen auf der Sitzfläche zu.
Ebenfalls lobenswert ist die großzügig verstellbare Oberschenkelauflage, welche besonders Fahrern mit langen Beinen ein erhebliches Plus an Sitzkomfort beschert.
Gleiches gilt für die Lordosenstütze, die von allen Testredakteuren uneingeschränkt als sinnvoll deklariert wurde.
Nicht nur die Sitze sind beledert
Im Falle unseres Dauertestwagens wurden zusätzlich zu den Nappaledersitzen mit erweiterten Umfängen auch weitere Teile des Interieurs mit Leder bespannt. So gesellt sich in der Optionsliste eine lederbezogene Instrumententafel für 1.450 Euro zu den ebenfalls optionalen Keramikapplikationen für Bedienelemente, welche mit weiteren 570 Euro zu Buche schlagen.
Wie bereits erwähnt, wurde bei unserem Testwagen großflächig Nappaleder verwendet, Kunststoffe der besten Güteklasse finden sich lediglich an Stellen, an denen Leder auch wahrlich deplatziert wäre, so beispielsweise an den Ablagefächern in den Türen. Doch selbst hier macht sich der hohe Qualitätsanspruch bemerkbar: Während bei vielen Fahrzeugen haptisch fragwürdiges Material eingesetzt wird, kommt im 7er und damit auch im BMW 730d xDrive nie das Gefühl auf, dass an bestimmten Stellen gespart wurde. Vielmehr vermittelt das Fahrzeug einen ganzheitlich hochwertigen Eindruck.
Dies gilt auch für die Verarbeitung, welche sich vor der etablierten Oberklasse-Konkurrenz sicher nicht verstecken muss. Alle Nähte sind exakt platziert und wir konnten bis dato keinerlei Mängel finden.
Das Lederlenkrad trägt in unserem Falle einen Holzbesatz, während ein beheiztes Lenkrad für sich genommen mit rund 270 Euro in der Optionsliste datiert ist.
Der Fond des BMW 730d xDrive
Grundsätzlich wird der BMW 7er in zwei Versionen angeboten. Die Kurzversion mit rund 5,10 Meter Länge und eine um 14 Zentimeter gestreckte Langversion mit einem „L“ im Namen. Wir berichten an dieser Stelle nur über die Kurzversion, wenngleich die Unterschiede lediglich in einigen Ausstattungsoptionen sowie im erweiterten Platzangebot des Fonds bestehen.
Die hinteren Plätze sind im Falle unseres 7er beheizt und elektrisch verstellbar. Auf eine Sitzbelüftung und Massefunktionen haben wir hier bewusst verzichtet, da diese Optionen eher für fondorientierte, denn für Selbstfahrerfahrzeuge Sinn ergeben.
Dennoch sind die elektrisch verstellbaren Komfortsitze überaus praktisch, da sie die ideale Sitzposition schnell finden lassen und sich zudem der gewünschten Neigung anpassen. Tolles Extra: Die beiden äußeren Sitze verfügen über je ein kleines Alcantara-Kopfkissen mit eingestickter „7“.
Damit auch das Entertainment nicht zu kurz kommt, bietet BMW für den 7er das sogenannte Fond-Entertainment Professional an, welches aus zwei 10,2 Zoll großen Bildschirmen an den Rückseiten der vorderen Sitzlehnen besteht und via iDrive bedient werden kann. Dank BluRay-Player und HDMI-Schnittstelle können zudem verschiedene Endgeräte verbunden werden, während der Sound auf bis zu drei Kopfhörer übertragen werden kann. Preislich veranschlagt BMW hierfür 3.100 Euro.
Ebenfalls spannend ist die Bedienung der OnBoard-Funktionen via Tablet. Mit dem sogenannten BMW Touch Command haben wir uns bereits beschäftigt und können dies besonders bei einer hohen Ausstattungsfülle empfehlen.
Übrigens: Grundsätzlich ist der BMW 7er ein fünfsitziges Fahrzeug. Werden bestimmte Ausstattungsumfänge gewählt, die den Fond betreffen, so entfällt der hintere mittlere Sitzplatz zu Gunsten der beiden hinteren Einzelsitze. Diese Optionen tragen die Namen Executive Lounge Seating und Executive Lounge Fondkonsole und sind ausschließlich der Langversion des BMW 7er vorbehalten.
Sonnenschutz im BMW 7er
Für den BMW 7er in Kurzversion steht lediglich ein Glasdach zur Auswahl, welches über einen integrierten Sonnenschutz verfügt. Das separate Rollo lässt sich über einen Schalter in der Dachkonsole steuern.
Im Fond hat der Kunde die Wahl zwischen einem Sonnenschutzrollo nur für die Heckscheibe oder Sonnenschutzrollos für die Heck- und die hinteren Seitenscheiben. Das Heckrollo steht mit 470 Euro in der Preisliste, während für alle drei elektrischen Rollos 1.120 Euro fällig werden.
Die Rollos für die hinteren Seitenscheiben sind zweigeteilt und selbst die kleinen Dreiecksfenster verfügen über ein kleines, separates Rollo. In der Praxis erwiesen sich die Rollos als überaus praktisch. Nicht nur als Sonnen, sondern auch als Sichtschutz fungieren diese und gewähren den hinteren Passagieren ein nicht unerhebliches Maß an Privatsphäre. Im Übrigen arbeiten die Elektromotoren fast geräuschlos und sehr exakt.
Ablagen en masse
Der BMW 730d xDrive verfügt bereits serienmäßig über viele Ablagemöglichkeiten. So stehen unter anderem in den vorderen und hinteren Türen Seitenfächer bereit, die jedoch leider keine Flaschen mit mehr als einem halben bis maximal einem Liter Flüssigkeit beherbergen können. Dazu gibt es sowohl in der vorderen als auch in der hinteren Armlehne verschließbare Ablagefächer
Das BMW typische kleine Fach mit Klappe links vom Lenkrad gibt es auch im 7er. Für etwaige Bordlektüren stehen im Fond Klapptaschen in den vorderen Rückenlehnen bereit. Vorne gibt es derweil zwei Getränkehalter sowie ein kleines Fach für Münzen oder andere Kleinigkeiten. Sofern der Kunde das Raucherpaket für 100 Euro extra gewählt hat, befindet sich dort auch der Aschenbecher mitsamt Zigarettenanzünder.
Text / Fotos: NewCarz
Kamera: Canon EOS 6D
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