Sie gehört mit Sicherheit zu den ganz wenigen Sportwagen, welche man mit deutlich über 600 PS und ohne Geschwindigkeitsbegrenzung offen fahren kann: Das Cabriolet der Corvette Z06.
Im Grunde ist die Corvette ganz und gar keine Seltenheit, denn über zwei Millionen verkaufte Einheiten sprechen eine deutliche Sprache und lassen Konkurrenten – auch, oder vor allem die Deutschstämmigen – dagegen fast wie exotische Mauerblümchen erscheinen.
Beäugt wird die amerikanische Schönheit jedoch in allen Fällen wie ein ebensolcher Exot. Allzuoft stiehlt sie jedem Zuffenhausener mit dem US-amerikanischen Notruf im Modellnamen die Show. Doch auch die Leistungspatrioten mit den bekannten drei Buchstaben aus dem Hause Benz werden im direkten Beschauungswettbewerb gerne links liegen gelassen.
Stimmt das denn, oder sind das nur marketinggeschwängerte Phrasen? Dies und viele andere Fragen soll dieser Fahrbericht klären.
- Exterieur
- Interieur
- Motor und Fahreigenschaften
- Ausstattung, Komfort, Sicherheit
- Varianten und Preise
- Fazit
- Technische Daten
Exterieur – Automobiler Sex Appeal
Sie hat etwas Fesselndes im Blick. Sie, die Corvette Z06 betört nämlich direkt zum Betrachtungsauftakt den Inspizierenden mit ihren „Magic Eyes“, den die Front mit ihren weit in die Kotflügel verlaufenden Scheinwerfern auffährt. Darunter lauert ein einem Hai nicht unähnliches „Maul“, um dem voluminösen und aufgeladenen V8-Triebwerk genügend Luft zukommen lassen zu können.
Wenngleich unsere Test-Z06 im direkten Vergleich zur bereits getesteten Corvette Grand Sport als limitierte Carbon 65 Edition fast schon ein bisschen introvertiert anmutet. Nicht negierend gemeint, denn diese dezente Art von Understatement ist im Grunde nichts anderes, als der Verzicht auf lautstarke Krawalloptik, was einem Cabrio mehr als nur einen Joker in die Karten spielt.
Mit feinem Pinselstrich entwarfen die Designer in Detroit die Linienführung der Karosserie, welche auch mit geschlossenem Stoffdach eine wunderschöne Eleganz verströmt und im offenen Zustand ihren Auftritt perfektioniert. Noch nie war eine Corvette so schön, wie in ihrer siebten Generation. Auch, oder vor allem als Cabriolet.
Ich kann mich einfach nicht satt sehen, auch wenn mir die Vorfreude auf das Hineinsetzen in Bezug auf Beherrschung alles abverlangt – ich koste zunächst jedes Detail des Corvette-Designs aus.
So klingt eine der im Testbordbuch verewigten Liebesbezeugungen zur amerikanischen Ikone mit Freiluftvergnügen.
Am Heck erwartet den Betrachter das mittlerweile fast traditionelle Quartett an Endrohr-Posaunen, welches zentriert über dem Diffusor lauert und neben dem dezenten Heckspoiler und den breiten Heckleuchten am Hinterteil der Vette den Blickfang schlechthin darstellen.
Überhaupt wirkt die Corvette vor allem von hinten derart satt – und um es mit den Worten der Betrachter zu benennen – fett auf der Straße lauernd. Die ultrabreiten Gummiwalzen im Format 335/25ZR20 an der Hinterachse prägen das Gesamtbild eindrucksvoll.
Gleichgültig, ob die Corvette Z06 offen oder geschlossen betrachtet wird, das Stoffdach wurde perfekt in die aerodynamisch perfektionierte Karosserieform integriert und stört zu keinem Zeitpunkt die Linienführung – im Gegenteil, sie vollendet den Gesamteindruck und glänzt mit einer akkuraten Interpretation eines Cabriolets mit all ihren Nutzungsoptionen.
Offen wirkt die Corvette wie aus einem Guss, als wäre dies die einzig mögliche Option des Sportlers. „Oben ohne“ – diese Zweideutigkeit kann die Z06 in puncto Sex-Appeal locker bedienen. Innerhalb weniger Sekunden schließt sich das Stoffdach elektrisch und bildet gemeinsam mit dem Blech – Pardon, Kunststoffkleid eine perfekte Coupéform.
Im Übrigen wurde unser Test-Cabrio stets mit staunenden und positiven Blicken von anderen Verkehrsteilnehmern und Fußgängern empfangen. Das gezückte Smartphone gehörte stets ebenso dazu wie die alles auf den Punkt zu bringen scheinende Frage:
Wieviel PS hat der denn?
Nachdem wir die Leistungsdaten verraten haben, kam es nicht selten zu einer kurzen Sprach- oder Fassungslosigkeit der Fragenden. Mit Leistung rechnete man natürlich bei einem derat schnittigen Sportwagen, aber so viel davon war dann doch deutlich mehr, als erwartet.
Interieur – Konvergente Eleganz
Wie bereits in der Corvette C7 Grand Sport aufgefallen, ist der überall vorherrschende Eindruck auch in der Z06 von Eleganz, Hochwertigkeit und einer perfekten Verarbeitung geprägt. Da, wo Alcantara auf Leder und Carbon trifft, fangen Augen sofort an, Rennsportfeeling daraus zu suggerieren.
Die breite Mittelkonsole trennt das deutlich fahrerorientierte Cockpit von der Mitfahrergelegenheit, ganz im Stile eines waschechten Supersportlers. Und dass die Corvette Z06 ein solcher ist, lässt sie als schriftliche Beglaubigung in Form einer Plakette am vorderen Ende der Mittelkonsole wirken: 659 PS / 881 Newtonmeter steht darauf. Zwei Zahlen – eine klare Botschaft. Punkt, aus. Nach unten klappende Kinnlade der erstmalig in einer Z06 sitzenden Insassen garantiert.
Die Wirkung lässt nicht lange auf sich warten und voller Demut wandern die Augen über die Cockpitinstrumente, wo der Tachometer mit einer bei 360 km/h endenden Skala klar macht, dass der optische Eindruck alles andere als aufschneiderische Makulatur sei.
Sportsitze mit Seitenhalt wie in einer Zentrifuge, in der Kampfpiloten auf ihre Tauglichkeit geprüft werden, ein Lenkrad wie eine haptisch als perfekt erscheinende Schnittstelle zwischen Mensch und Straße und eine übersichtliche und intuitive Anordnung der Instrumente, stimmen einen sofort auf die Nutzung dieses Cabriolets ein, wofür dieses gebaut wurde: als Fahrmaschine.
Sogar das kleine Gepäck passt in den zweigeteilten Kofferraum. Zweigeteilt wie in unserem Dauertester, dem Camaro Cabriolet, bei dem eine mit Druckknöpfen verschließbare Trennwand das hintere Abteil für das Verdeck separiert. Ohne Trennwand passen durchaus beachtliche 243 Liter hinein – für einen Supersportler als Cabriolet ist das viel. Wer offen fährt, muss mit 171 Litern auskommen.
Das Coupé bietet dagegen 287 Liter, wenn man den Raum bis zum Dach und der Heckscheibe einrechnet sogar fast verschwenderisch wirkende 425 Liter, was das Freiluftsehnsucht echter Cabriojunkies jedoch nicht wettmachen dürfte.
Motor & Fahreigenschaften – Lass die Vette von der Kette
Wir rufen uns zunächst die nackten Zahlen in Erinnerung: 659 PS, 881 Newtonmeter, 3,7 Sekunden von Null auf Tempo 100, Höchstgeschwindigkeit über 310 km/h – auch offen. Zu was der 6.2-Liter V8 im Stande ist, faszinierte uns schon im Camaro und der Corvette Stingray. Doch was dieses Prunkstück mit der Druckbetankung eines Kompressors zu entfachen vermag, spottet einfach jeder Beschreibung.
Was noch hinzu kommt, ist der Fakt, dass man in der Cabrio-Version näher, deutlich näher am Geschehen sitzt, als im Coupé. Vor allem mit offenem Verdeck scheint man im direkten Dialog zum Achtzylinder zu stehen. Und was dieser offenbart, ist akustisch eine wahre Wonne. Bereits beim Kaltstart liefern die akustischen Sinneswahrnehmungen eine ganze Flut an Signalen für das Belohnungszentrum im Kopf.
Der Sound
Derbe brabbelnd, ganz und gar „dirty noisy“ bollert der V8 seine unverkennbare Melodie über die vier Endrohrposaunen. Noch detaillierter, noch deutlicher als es bereits im Coupé der Fall war.
Normalerweise kennt man es ja so: Ein zwangsbeatmeter Motor – ob etwas stärker mittels Abgasturbolader oder bisschen weniger wie hier mit einem mechanischen Kompressor unter Druck gesetzt – verliert immer einen nicht unbeträchtlichen Teil seiner Soundkulisse. Wir machen es kurz – Vergessen Sie das bei einer Corvette Z06.
Die Kraftentfaltung
Nach einer großzügigen Warmfahrphase, bei der wir uns eher an der Temperatur des Motoren- und Getriebeöls orientieren, als an der LED-Anzeige im Drehzahlmesser, in der wir mit zivilisiertem Verschluss der Klappenanlage brav und akustisch fast so leise wie ein Prius durch die Straßen gleiten, schalten wir auf der Autobahn angekommen um. Wir fahren mit offenem Verdeck, Modus Track – das „Magnetic Selective Ride Control“ lässt die Dämpfer erhärten, Klappenanlage offen, Gaspedal Achtung: Rechter Fuß kommt!
Die nun einsetzende Kraftorgie passiert innerhalb von Wimpernschlägen, die wir versuchen zu beschreiben. Zeitgleich mit dem ohne jeglichen Zeitverzug einsetzendem Vorschub, verkrampfen sich die Finger am Lenkrad mit schlohweiß gewordenen Knöcheln, der Nacken wird wie von dem Rückhaltesystem eines aktivierten Schleudersitzes im Überschalljet in die Kopfstütze gerissen, der infernale Schrei aus den vier Endrohren erschrickt uns dermaßen, dass der Gasfuß kurz zurückzuckt – ganz kurz nur.
Längst hat das Popometer registriert, dass die 335er Bereifung an der Hinterachse temperaturtechnisch noch nicht vollends bereit war, um die fast 900 Newtonmeter auf den Asphalt zu bannen und die ESP-Leuchte macht mindestens ebenso aufgeregt ein emsiges Blink-Blink, wie wir mit den Augenlidern.
Bis hierhin sind nicht einmal zwei Sekunden vergangen – zwei Sekunden, indem die Informationsdichte für den Fahrer so hoch ist, dass sich ein unbeschreiblicher Cocktail aus Adrenalin, Endorphin und massig anderer Glückshormone über den Cortex cerebri ergießt.
Holla, die Waldfee! Die Corvette Z06 liefert eine Leistungsexplosion ab, die schier nicht in Worte zu fassen ist. Wie eine abgeschossene Granate, so fühlt man sich wohl als Beifahrer in einer Z06.
Vom bassigen Brabbeln zum infernalen Schreien benötigt der V8 nur Bruchteile einer Sekunde, bevor die zackige 8-Stufen-Automatik den nächsten Gang einlegt – untermalt von einem Donnerschlag aus den Endrohren, dass selbst Kilometer entfernte Obstplantagen dauerhaft vom Vogelfraß befreit werden. Nach mehreren Tests erreichten wir übrigens mit 3,8 Sekunden unseren Bestwert für den Sprint auf Tempo 100.
Der Geschwindigkeitsrausch
Wir geben auf der an diesem Tag glücklicherweise fast leeren Autobahn weiter Gas und kommen aus dem Staunen nicht heraus, wie schnell die 200-km/h-Marke quasi exekutiert wird und der Vortrieb auch jenseits der 250 noch derart vehement wirkt, dass der Respekt zu diesem Auto exponentiell zur Geschwindigkeit wächst.
Ein Eindruck war übrigens auch, dass die Corvette Z06 deutlich ruhiger in hohen Geschwindigkeitsbereichen wirkte, als die Grand Sport Version. Der Marsch, den die Endrohre im Nacken zu diesem Geschwindigkeitsrausch blasen, lässt die Gänsehaut von der Ausnahme zur Regel mutieren. 230, 260, 290, 300, 305, 310, 315, 319 km/h erreichen wir maximal – mit offenem Verdeck, wohlgemerkt!
Die Geräuschkulisse wird in diesem Bereich nur noch vom zum Superorkan mutierten Fahrtwind bestimmt. Lange macht man das nicht, das wird recht schnell klar. Denn der Lautstärkepegel dürfte den eines startenden Jets erreicht haben und der Fahrtwind grapscht mit langen Fingern nicht gerade zimperlich nach der Frise der Insassen.
Doch Tempi bis 200 sind in der Corvette Z06 noch vertretbar, wobei empfindliche Personen vielleicht bereits bei Tempo 140 ihre Sehnsucht zum Stoffverdeck kundtun. Doch diesen Insassen laufen sicherlich auch Schreckenstränen waagerecht vom Auge nach hinten, wenn die Vette ihren Endrohrsound in einem Tunnel oder einer Unterführung explodieren lässt. Unerwartet erschrickt sich selbst der Fahrer an diesem infernalen Gedonner.
Der Charakter
Das Fahrverhalten dominiert in der Z06 natürlich das allgegenwärtige Übermaß an Leistung. Dabei gelingt das Kennenlernen mit dem ausgezeichnet austarierten Fahrwerk mit einer exakten fifty-fifty Gewichtsverteilung erstaunlich schnell. Hat man die stetig bereite Kraft des Kompressor-V8 erst einmal verinnerlicht, spielt man oft und gerne mit dem so wundervoll feingranular aufrufbaren Übersteuern. Der Schwenk mit dem Heck ist mit der Corvette so leicht, wie Schwimmen – hat man es einmal in petto, gelingt es immer.
Dennoch sollte man nie dem Gedanken erliegen, die Vette könne physikalische Grenzen entern und niederringen. Das vermag kein Fahrzeug der Welt. Daher empfiehlt sich – vor allem Neulingen im Metier der Supersportwagen – eine riesengroße Portion Ehrfurcht und Respekt mitzubringen. Denn allein aufgrund der brutalen Leistung der Corvette Z06 ist man schneller von der Piste, als man „Oh mein Gott…“ ausrufen kann.
Die Kunst des Ying Yang
Ebendiese Leistungsreserven erlauben allerdings auch andere, ebenfalls sehr beeindruckende Seiten der Z06 zu offenbaren. Beispielsweise gelingt auch mit 659 PS unter der Haube das gediegene und fast relaxende Cruisen.
Bei Tempo 100 dreht der Zweiventiler, der übrigens sogar als Kompressorversion nur 91 Oktan verlangt, mit fast einschläfernden 1.200 Umdrehungen pro Minute. Bei 200 km/h sind es gerade einmal 2.400 Touren, die dem Achtzylinder augenscheinlich nicht mehr als ein müdes Lächeln abverlangen.
Der Durst des Achtenders
Dank dieser Leistungsreserven gestaltet sich auch der Verbrauch der Corvette Z06, den wir anfangs fast nicht glauben wollten. Im Landstraßenmodus bei 80 bis 100 km/h und ohne Überholorgien genehmigte sich das Monster sage und schreibe nur 8,3 Liter.
Unterm Strich, bei gemischter Fahrweise, bei der auch die Beschleunigungsorgien und High-Speed-Etappen mit einflossen, marschierten nur 12,9 Liter durch die Brennräume und damit liegt der Durchschnitt ungefähr ein bis zwei Liter unter der Corvette Grand Sport, und dies trotz knapp 200 PS mehr Leistung. Die Corvette Z06 war im Verbrauchstest das erste Fahrzeug, welches deutlich unter der Werksangabe von 14,1 Litern blieb. Sehr beeindruckend, wie wir finden.
Ausstattung, Komfort, Sicherheit
In diesem Kapitel können wir uns gänzlich auf den Bericht zur Corvette Grand Sport berufen, welche sich ausstattungstechnisch mit dieser hier deckt.
Vom grandiosen, farbigen Headup-Display – ebenso auch mit polarisierenden Sonnbrillengläsern ablesbar – über die zuverlässige Sitzheizung und Lüftung – wobei letztgenannte auch in der Z06 nach gut zehn Minuten automatisch abschaltet – bis zum hervorragenden Infotainmentsystem samt Navigationssystem, einem extrem gut klingenden, sehr bassbetonten Bose-Permium-Audio-Centerpoint-Surround-System mit 9 Lautsprechern sowie dem hervorragend ausleuchtenden Bi-Xenonscheinwerfern, gibt es nichts an der offenen Version der Vette zu bemängeln.
Sogar MyLink mit Smartphone-Projektionstechnik und der OnStar WLAN-Hotspot sind an Bord dieser Fahrmaschine und schließen das Testkapitel „Konnektivität“ dadurch mit einer Eins Plus ab.
Das Verdeck öffnet und schließt per einfachen Knopfdruck und bis zu 50 km/h auch während der Fahrt. Die Corvette Z06 ist zwar straff, aber nicht so ordinär hart wie eine Grand Sport Carbon 65 Edition.
Dadurch bleibt auch die Fahrt über weniger gut gepflegte Straßen ohne grobe Stoßattacken für die Wirbelsäule. Doch größere Unebenheiten quittiert der Frontsplitter sowie die hauchdünnen Seitenschweller aus Carbon mit deutlich vernehmbaren Kratzen auf dem Untergrund. Bordsteine, Ein- und Ausfahrten sind auch bei der Z06 als ihre natürlichen Feinde anzusehen.
Ein wichtiger Sicherheitsaspekt ist natürlich das Bremssystem. Anders als bei der C7 Carbon-Edition, bei der eine Keramik-Bremsanlage zur Verfügung stand, legt sich hier eine Bremsanlage mit herkömmlichen Stahlscheiben ins Zeug. Und das mit echter Vehemenz. Auch wenn ihr die Brachialität im Grenzbereich fehlt, so lässt sie sich absolut exakt dosieren und lässt auch bei andauernd hoher Beanspruchung nicht im Geringsten in ihrer Leistungsfähigkeit nach.
Varianten und Preise der Corvette Z06
Die Über-Vette gibt es neben der hier getesteten Cabriolet-Variante auch als Coupé. Darüber hinaus lassen sich zwei Ausstattungslevel konfigurieren: Die herkömmliche Z06 und die Z06 Super Sport, bei der sich der Performance Data Recorder, schwarze Felgen, rot lackierte Bremssättel, rote Gurte und das edle Carbon-Exterieur-Paket – nur für das Coupé – mit an Bord befinden.
Der Einstiegspreis für das Coupé beläuft sich auf 129.100 Euro, der Aufpreis zum Cabriolet beträgt 5.000 Euro. Als Z06 Super Sport werden beim Coupé nochmals 5.400 Euro aufgerufen, beim Cabrio nur 500 Euro, da die offene Variante nicht das Carbon-Paket erhalten kann.
„Volle Hütte“ bedeutet aktuell bei einer Corvette Z06 somit 135.450 Euro beziehungsweise 100 Euro mehr für das Cabriolet, da im Falle der Super Sport nur noch eine Sonderfarbe mit 650 Euro die kostenpflichtige Aufpreisliste ausmacht. Davon sollten sich die Wettbewerber mal eine Scheibe abschneiden.
Fazit – Der (er)fahrbare Traum vom Fliegen
Die Corvette Z06 sieht verdammt gut aus und ist eines der wenigen Autos, was wohl niemals in die Jahre kommen wird. Ein Stück automobile Gesichte mit dem Hang zur Unvernunft, gedeckelt von einer leidenschaftlichen Silhouette und einem bärenstarken Kraftwerk mit schier unendlichen Leistungsreserven.
Dazu kommt eine ernstgemeinte Reisetauglichkeit für zwei Personen und mit einem Anschaffungspreis von 129.100 Euro ist sie zudem das ultimative Schnäppchen in der Liga der Supersportwagen.
Konkurrenzmodelle kosten meistens das Doppelte und mehr. Dennoch muss man bei der Z06 auf so gut wie gar nichts verzichten. Leistung hat sie satt, topaktuellen Ausstattungsoptionen, eine unvergleichliche Fahrdynamik und vor allem ihre Charakteristik spendieren dem Fahrer einer Corvette Z06 ein enormes Maß an Fahrspaß und Sportlichkeit. Keine Synthetik, keine Nüchternheit – das obliegt anderen dieser Zunft.
Ihr Charakter verlangt aber auch Charakter, belohnt den Piloten dabei allerdings mit einer Symphonie an Beglückungshormonen. Selbst Gepäck darf in diesem Cabrio in Maßen an Bord und Hand aufs Herz, welcher Supersportler verfügt bitteschön über einen Hotspot? Nur Fliegen ist schöner, aber auch das nur eingeschränkt. Wer würde bitteschön einen Platz in der Economy-Class mit dem Fahrersitz de Vette tauschen wollen?
All diese Dinge ergeben in Summe eine potente Fahrmaschine mit dem serienmäßigen Flair des amerikanischen Traums. Wer schon immer auf der Suche nach einem erschwinglichen Supersportler mit Exotenstatus war, sollte bei der Corvette Z06 keine Sekunde zögern.
Impressionen zur Corvette Z06 in einem kurzen Clip:
Text / Fotos: NewCarz
Porsche 911 GT2, Ferrari Portofino, Lamborghini Huracan Performante, Nissan GT-R Nismo, Audi R8 V10 Plus
Technische Daten: Corvette Z06 Cabriolet
Farbe: Admiral Blue Metallic (Verdeckfarbe: Schwarz)
Länge x Breite x Höhe (m): 4,51 x 1,97 x 1,24
Radstand in mm: 2.710
Motor: Achtzylinder V-Ottomotor mit Kompressoraufladung
Leistung: 485 kW (659 PS) bei 6.000 rpm
Hubraum: 6.162 ccm
Max. Drehmoment: 881 Nm bei 3.600 rpm
Getriebe: 8-Gang-Automatik
Antrieb: Heck
Verbrauch kombiniert (NEFZ-Norm): 14,1 L/100 km
Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 11,5 L/100 km
CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 322 g/km
Abgasnorm: Euro 6
Höchstgeschwindigkeit: 315 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 3,7 sec
Leergewicht: 1.659 kg
Laderaumvolumen: 243 Liter (171 Liter bei geöffnetem Verdeck)
Kraftstofftank: 70 Liter
Bereifung: vorne / hinten: Michelin Pilot Super Sport Run-Flat P285-30ZR19 / P335-25ZR20
Kraftstoffart: Super (mindestens 91 Oktan)
Neupreis des Testwagens: ca. 135.000 Euro (Basisversion Z06 ab 129.100 Euro)
Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.
Der Kompressor beeinflusst den Motorsound nicht, da er – anders als ein Turbolader – nicht „bremsend“ im Abgasstrang sitzt..
Lass die Vette von der Kette? Ich hab gebrüllt vor Lachen! Geile Kiste ist das schon! Vor allem für den Preis. Toll geschrieben da bekommt man voll Bock auf so ein Geschoss! Aber da reicht mein Budget leider nicht ganz und deswegen bleibt es leider ein Traum.