Fiat Panda Hybrid Test – Der kultige Kleinwagen

Fiat Panda Hybrid
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Der Fiat Panda Hybrid stammt aus der erst dritten Generation des italienischen Kleinwagens, der sich seit über 43 Jahren großer Beliebtheit erfreut.

43 Jahre? Richtig gelesen, den Panda gibt es bereits seit über vier Jahrzehnten und die Italiener haben hier nie großen Wert auf ständige Facelifts und Generationswechsel gelegt, sodass wir nun die Hybrid-Version von Generation drei fahren.

Diese ist seit 2011 auf dem Markt und im Rahmen der zunehmenden Elektrifizierung musste auch der Panda – zusammen mit dem Fiat 500 – einen neuen Antrieb bekommen.

Wir fuhren für unseren Test den Fiat Panda Hybrid in der Ausstattungslinie „Sport“ und mit dem Einliter-Dreizylinder samt Mildhybridantrieb und stattlichen 70 PS. Fahrbericht.

Exterieur – Lang lebe der Panda

Schon auf den ersten Blick ist der Fiat Panda Hybrid als solcher erkennbar. Nicht als Hybrid, dafür muss man schon genauer hinschauen. Doch die leicht „kastige“ Silhouette ist typisch für den Italo-Kleinwagen und entweder man liebt ihn dafür oder eben nicht. Dazwischen gibt es kaum etwas.

Die Ausstattung „Sport“ peppt den kleinen Italiener optisch derweil ein wenig auf. In Verbindung mit der coolen Lackfarbe Colosseo Grau – ein Anthrazit, das im Sonnenlicht leicht golden schimmert – kommen da zwar keine Sportwagengefühle auf, aber so richtig bieder wirkt der Panda hierdurch auch nicht mehr. Im Übrigen gab es die besagte Lackfarbe eine Zeit lang sogar als Mattlack.

Die Front blickt – seit 43 Jahren – durch Halogenscheinwerfer und diese sind hier auch immer noch alternativlos. Das knuffige Antlitz erhält eine Prise Dynamik durch leichte Wölbungen in der Motorhaube. Die Leuchteinheiten sind derweil auf drei Ebenen verteilt.

Ein Blick auf die Seite zeigt besagte „kastenförmige“ Silhouette, die auch heute noch ein wenig an den ersten Panda erinnert. Dank Sport-Schriftzügen auf den vorderen Kotflügeln wird auch Nicht-Kennern die Ausstattungslinie kommuniziert. Die schicken 16-Zoll-Räder wirken hier gar nicht mal so klein und stehen dem Italiener richtig gut. Aufgefallen sind zudem die fast im rechten Winkel öffnenden Türen, die den Einstieg massiv erleichtern.

Am Heck kommt der kantige Eindruck erneut zur Geltung. Die vertikalen Rückleuchten haben dank Sport-Ausstattung nun schwarze Einfassungen und ein angedeuteter Unterfahrschutz kommuniziert ein wenig Offroad-Flair. Das ist übrigens gar nicht so weit hergeholt, denn bis Mitte letzten Jahres gab es den Panda mit 4×4-Antrieb.

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Interieur – Dem Pragmatismus verpflichtet

Im Inneren des Fiat Panda Hybrid herrscht – heutige Verhältnisse vorausgesetzt – Pragmatismus pur. Das heißt, Fahrer und Beifahrer nehmen auf klassischen Sitzen Platz, die nicht unbedingt viel Komfort oder Seitenhalt versprechen. Der Fahrer blickt auf eine analoge Tachoeinheit, in deren Mitte sich ein kleines LCD-Display befindet. Dieses stellt die relevantesten Informationen – also Restreichweite, Tankfüllstand, Außentemperatur usw. – zur Verfügung. Von Keyless hat der Panda noch nie etwas gehört, also bitte den Zündschlüssel in das Zündschloss stecken. Die Mittelkonsole trägt eine analoge Klimaeinheit, deren Bedienung allerdings jeder Zeitgenosse sofort versteht.

Lediglich der mittig platzierte Zentralbildschirm zeugt von etwas Moderne. Die Platzverhältnisse vorne sind ziemlich üppig und durch seine Bauart verfügt der Panda über ein hohes Maß an Kopffreiheit, sodass auch groß gewachsene Menschen hier ausreichend Platz finden.

Im Fond geht es ein wenig enger zu, doch auch hier kommt dem Panda seine Kastenform zugute. Passagiere bis zu 1,85 Meter kommen in diesem Kleinwagen auch hinten gut unter. Allerdings müssen Abstriche beim Laderaum gemacht werden. Der Fiat Panda Hybrid kommt auf ein Volumen von gerade einmal 225 Liter, was noch ein Stück unterhalb des Kleinstwagens Kia Picanto (255 Liter) liegt. Maximal stehen bei umgeklappten Rücksitzlehnen immerhin 870 Liter an Stauraum zur Verfügung. Das Ladeabteil offeriert zudem kaum Zerklüftungen.

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Motor und Fahreigenschaften – Genügsam und gemäßigt

Den Antrieb im Fiat Panda Hybrid übernimmt ein 1,0-Liter-Dreizylinder ohne Turbolader. Dafür gibt es einen Riemen-Startergenerator, der zusätzlich zu den 70 PS des Verbrenners maximal 3,6 kW offeriert. Mit 92 Newtonmetern fällt auch das Drehmoment weitgehend überschaubar aus. Die Energie wird übrigens in einem Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von elf Amperestunden gespeichert. Dieses 12-Volt-Mildhybridsystem ist nicht neu, wir kennen es bereits aus dem Fiat 500 Hybrid, mit dem sich der Panda diesen Antrieb teilt.

Im direkten Vergleich zum 500er spürt man den seichten E-Punch beim Anfahren deutlich. Besonders im urbanen Raum profitiert der Panda von der Hybridisierung, sodass ein flinkes Vorankommen in diesem Terrain stets gesichert ist. Dazu kommt die sehr gut zum Fahrzeug passende, manuelle Sechsgang-Schaltung. Sie trägt nicht unwesentlich zu einem gewissen Fahrspaßfaktor bei. Nicht auszudenken, was ein Automatikgetriebe hier anrichten würde.

Das Fahrwerk des Fiat Panda Hybrid ist weitgehend neutral abgestimmt. Im städtischen Umfeld fühlt sich der Kleinwagen zu Hause und sollte aus Sicht der Redaktion auch hier beheimatet sein. Passenderweise offeriert die Lenkung zusätzlich einen City-Modus, wodurch Parkvorgänge schneller und komfortabler vonstatten gehen. Auch kann man diesen Modus dauerhaft aktiviert lassen, dann bleibt die Lenkung allerdings sehr, sehr leichtgängig.

Apropos Parken: Mit einer Länge von gerade einmal 3,67 Metern lassen sich oftmals Parklücken erwischen, an denen sich vorab schon zwei, drei SUVs erfolglos versucht haben. Der Panda hingegen ist nach wenigen Zügen in besagte Lücken manövriert. Neben den kompakten Abmessungen offeriert der italienische Kleinwagen zudem eine sehr gute Rundumsicht. Selbst die C-Säule erhielt eine Glasfläche, sodass das Fehlen einer Rückfahrkamera verschmerzt werden kann. Dennoch sind die Parkpiepser hinten keine schlechte Idee gewesen.

Abseits der Stadt spürten alle Testfahrer dann, dass 70 PS eben nicht die Welt sind. In diesen Leistungsklassen können bereits zehn bis 20 Pferdestärken einen extremen Unterschied machen. Auf der Landstraße sollten folglich Überholvorgänge gut geplant sein. Der Standardsprint verspricht 13,9 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h, was sich in der Praxis auch ziemlich genau danach anfühlt. Die Elastizität ist zudem auch nicht allzu berauschend. Und wer die 70 Pferdchen wirklich ausnutzen will, muss den Panda stets in hohen Drehzahlen jenseits der 5.000 Umdrehungen halten. Das macht weder dem Fahrer noch dem Auto Spaß.

Auf der Autobahn sind übrigens maximal 164 km/h möglich. Kann man machen, muss man aber nicht. Denn erstens braucht der Panda sehr viel Anlauf, um diesen Topspeed zu erreichen und zweitens ist die Karosserie relativ windanfällig. Und auch das Fahrwerk zeigt bei derartigen Tempi schnell, dass es eigentlich eher für urbane Gefilde entwickelt wurde. Immerhin konnten die Bremsen den nur rund eine Tonne schweren Kleinwagen stets sicher verzögern.

Der Kraftstoffverbrauch belief sich während unserer Testfahrten im Schnitt auf 5,4 Liter Super pro 100 Kilometer Fahrstrecke. Das liegt nur knapp oberhalb der Werksangabe und entspricht dem City-Verbrauch eines Fiat 500 Hybrid. So richtig sparsam wurde es auf unserer Sparrunde, auf welcher der Italo-Kleinwagen hochgerechnet gerade einmal 3,3 Liter Super pro 100 Kilometer konsumierte.

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Ausstattung, Komfort, Sicherheit

Dieses Kapitel kann man zugegebenermaßen recht kurz halten, denn wirklich viele Features bringt der Panda auch heutzutage nicht mit. Der guten Ordnung halber erwähnen wir aber die wichtigsten Dinge, die uns aufgefallen sind.

Zunächst ein Fun Fact: Die Fensterheber vorne sind elektrisch betrieben, hinten muss noch von Hand gekurbelt werden. Die manuelle Klimaanlage verrichtete in der Tat einen guten Job, sofern man denn erstmal die gewünschte Temperatur so einigermaßen getroffen hat. Denn so klein der Panda auch sein mag, der Klimakompressor hat italienisches Temperament und kann den Innenraum auch schnell zum Kühlschrank umfunktionieren.

Das Infotainment ist bereits aus diversen anderen FCA-Modellen bekannt und glänzte auch hier mit intuitiver Bedienung. Zwar ist der Bildschirm wirklich nicht groß, dafür aber bestens ablesbar. Neben den Smartphone-Verbindungen Apple CarPlay und Android Auto gibt es noch einen USB-Slot zum Speisen von Musik sowie DAB+ Empfang. Und am wichtigsten: Die Lautstärke kann über einen echten Drehregler gesteuert werden.

Das Soundsystem stammt von keinem namhaften Hersteller, wird aber den meisten Basisanforderungen gerecht.

Die Halogenscheinwerfer sind eine der Achillesfersen des kleinen Fiat. Das blassgelbe Licht ist zwar für die Stadt hinreichend, doch geht es mal auf die nächtliche Landstraße, helfen weder Fernlicht noch Nebelleuchten. Hier hätte sich der Panda etwas von seinem Geschwisterchen, dem 500er, abgucken sollen, der nämlich optional mit hervorragenden Bi-Xenon-Scheinwerfern vorfährt.

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Varianten und Preise des Fiat Panda Hybrid

Da auch bei Fiat mittlerweile das Elektrozeitalter eingeläutet wurde, hat man die Ausstattungslinien bei den meisten Verbrennermodellen eingedampft, was auch am Panda nicht spurlos vorbeiging. So gibt es die hier getestete Ausstattungslinie „Sport“ nicht mehr im Programm.

Aktuell gibt es den Kleinwagen ausschließlich mit der hier getesteten Hybrid-Motorisierung sowie in den folgenden zwei Ausstattungslinien:

  • Panda – Ab 14.990 Euro beginnt der Einstieg in die Welt der Pandas. Hierin enthalten sind bereits eine manuelle Klimaanlage sowie eine 12-Volt-Steckdose. Das war es dann auch schon. Daher sollten Interessenten, die nicht vollends dem Pragmatismus verfallen sind, doch eher einen Blick auf die zweite Version werfen.
  • Cross – Ab 17.990 Euro erhält der Kunde nämlich on top das 7 Zoll große UConnect Infotainment samt Apple CarPlay und Android Auto, elektrische und beheizte Außenspiegel, getönte Heck- und Seitenscheiben, Nebelleuchten, Licht- und Regensensor, Parksensoren hinten sowie 15-Zoll-Leichtmetallräder und ein Lenkrad mit Multifunktion.

Wer dennoch bei der Ausstattung „Panda“ bleiben möchte, kann für 1.000 Euro extra das Komfort Paket konfigurieren. Dann hat der italienische Kleinwagen auch ein Radio an Bord sowie elektrische Spiegel, einen höhenverstellbaren Fahrersitz, ein Multifunktionslenkrad und PDC hinten. Außerdem erhält der Kunde dann das „kleine“ Infotainment mit fünf Zoll großem Bildschirm.

Wer seinen Panda noch farblich aufwerten will: Nur das „Gelato Weiß“ ist aufpreisfrei. Für 500 Euro extra stehen die Farben „Passione Rot“, „Cinema Schwarz“ und „Misano Blau“ zur Verfügung. Die Cross-Version kann auf Wunsch in der coolen Farbgebung „Foresta Grün“ lackiert werden.

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Fazit zum Fiat Panda Hybrid – Der Italo-Pragmatiker

Der Fiat Panda Hybrid erwies sich im Test als pragmatischer Kleinwagen, der selbst nach über 40 Jahren noch eine Nische bedient, die sonst kaum jemand auf dem Schirm hat. Zwar ist er technisch nicht mehr up-to-date und auch die Ausstattung lässt für heutige Verhältnisse zu wünschen übrig.

Doch dem treuen Panda-Kunden ist das herzlich egal. Wie auch schon beim Fiat 500 Hybrid und beim Fiat 500X Yacht Club Capri angemerkt, ist die Entscheidung für einen Panda auch ein Stück weit eine emotionale. Wer sich für diesen Kleinwagen entscheidet, weiß um dessen Schwächen, sieht sie jedoch nicht als solche.

Um bei den Fakten zu bleiben, ist der Panda als Hybrid sparsam, übersichtlich und im urbanen und ex-urbanen Raum ein loyaler Begleiter, der seine künftigen Besitzer sicher über viele Jahre hinweg zufriedenstellen wird.

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Pro & Contra

Pro:

  • Niedriger Verbrauch
  • Gute Übersichtlichkeit
  • Geringe Unterhaltskosten

Contra:

  • Obsoletes Halogenlicht
  • Nur noch ein Antrieb im Portfolio
  • Wenig Platz im Fond

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Technische Daten: Fiat Panda Hybrid Sport 1.0 GSE

  • Farbe: Colosseo Grau / Schwarz
  • Fahrzeugklasse: Kleinwagen
  • Länge x Breite x Höhe (m): 3,69 x 1,88 (mit Außenspiegeln) x 1,61
  • Radstand (mm): 2.300
  • Antrieb: Reihendreizylinder Ottomotor plus E-Motor
  • Hybridart: 12-Volt-Mildhybrid
  • max. Leistung: 51 kW (70 PS) bei 6.000 rpm
  • max. Drehmoment (Nm): 92 bei 3.500 rpm
  • Hubraum (ccm): 999
  • Getriebe: manuelles Sechsgang-Getriebe
  • Antriebsart: Vorderachse
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP) (l/100km): 5,2 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz) (l/100km): 5,4l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 119 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit (km/h): 164
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (sec): 13,9
  • Wendekreis (m): 10,1 (9,8 im City-Modus)
  • max. Kofferraumvolumen (l): 225 – 870
  • Leergewicht (kg): 1.055
  • Zuladung (kg): 365
  • max. Anhängelast ungebremst/gebremst (kg): —
  • max. Stützlast (kg): —
  • max. Dachlast (kg): 55
  • Tankinhalt (l): 38
  • Kraftstoffart: Super E10
  • Neupreis des Testwagens (Euro inkl. MwSt.): 18.490 Euro (Basispreis: 14.990 Euro)

 

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