Er ist der erste Kandidat, der bei Opel in Zusammenarbeit mit dem PSA-Konzern entstand: der Opel Crossland X.
Als Nachfolger des Opel Meriva ließ man zugleich die Erfolgsgene des Opel Mokka X einfließen und wollte somit bereits im Vorfeld obligatorisch ein paar Erfolgslorbeeren sicherstellen.
Etwas kleiner und damit eine Klasse unter dem Mokka X soll sich der seit März dieses Jahres erhältliche Opel Crossland X mit Zweckmäßigkeit, technologischer Aktualität und attraktiver Preispolitik besonders für junge dynamische Familien und deren Gründer interessant darstellen.
Inwieweit diese Rechnung des Opel Crossland X – halb Van, halb SUV – aufgehen soll, haben wir im Rahmen unseres Fahrzeugtests beleuchtet und unsere Ergebnisse im folgenden Fahrbericht zusammengefasst.
- Exterieur
- Interieur
- Motor und Fahreigenschaften
- Bedienkonzept, Assistenz, Sicherheit
- Ausstattung und Komfort
- Varianten und Preise
- Garantie und Service
- Fazit
- Technische Daten
Exterieur – Bisschen Mokka gefällig?
Die optische Nähe zum großen Bruder Mokka X ist bei diesem Crossover definitiv nicht wegzudiskutieren. Vor allem die Front erinnert stark an das Erfolgsmodell und provoziert durchaus den einen oder anderen Verwechslungsfall – insbesondere im Zusammenspiel der Scheinwerfer mit dem Frontgrill und der steil aufsteigenden Motorhaube.
Auf den zweiten Blick werden allerdings die etwas geringeren Ausmaße ersichtlich. Eine geschwollene Brust zeigt der Crossland X dennoch. Markant geformte Rundungen und eine Vielzahl an farblich kontrastintensiv abgestimmten Applikationen – serienmäßig ab der Ausstattungslinie INNOVATION – sind in Summe der Garant für den Lifestyle-Effekt.
Mit dem geschwungenen Knick in der C-Säule scheint das Dach des neuen Opel wie bei einem Cabriolet aufgesetzt. Das Greenhouse besitzt dadurch auch noch ein wenig Van-Charakter. Eine deutliche Bodenfreiheit und Kunststoffplanken ringsum bedienen mit dem optischen Unterfahrschutz am Heck wiederum SUV-Ambitionen des Crossover.
Die Beleuchtungsanlage zeugt mit unverkennbarer Lichtsignatur vorn wie hinten von der Rüsselsheimer Zugehörigkeit – auch wenn die Produktionswiege des Crossover im spanischen Saragossa steht.
Interieur – X wie Praktikabilität
Ein Hoch auf die Raumnutzung! So, oder so ähnlich muss es im Pflichtenheft für die Innenraumgestaltung gestanden haben. Denn Platz ist bereits auf den ersten Blick überdurchschnittlich viel verfügbar.
Vorne und hinten sitzt man als erwachsener Passagier ohne die Einschränkungen, denen man in dieser Klasse sonst nicht so selten begegnet. Auf der optional auch längs verschiebbaren Rückbank findet man genügend Bein- und Kopffreiheit.
Zudem sind die optionalen vorderen Sitze in typischer Opelmanier mit dem AGR-Siegel zertifiziert. Aktion Gesunder Rücken wird also auch im Meriva-Nachfolger großgeschrieben. Auch wenn diese nicht den in größeren Modellen verbauten Platzwundern das Wasser reichen können, so bieten sie aber einen in dieser Klasse beachtenswerten Ergonomieanspruch. Rücken und Hintern erfreut es dennoch.
Hat die Volleyballmannschaft Ausfahrt und die Rückbank ist ganz nach hinten geschoben, bleiben immer noch 410 Liter Kofferraumvolumen übrig. Ist es dagegen der Familienausflug und hinten sitzen die Kleinen, schiebt man die Rückbank bis zu 15 Zentimeter nach vorne, was einem Plus von 110 Liter Laderaum gleichkommt.
Wem dann noch die 520 Liter beim Besuch eines Möbelhauses zu gering erscheinen, lässt die Familie zu Hause, klappt die geteilte Rückbank um und lagert seine Einkäufe im nun auf 1.255 Liter gewachsene Lagerhäuschen.
Die Materialanmutung geht für diese Fahrzeugklasse absolut in Ordnung und glänzt dazu durch eine saubere, fehlerfreie Verarbeitung. Überaus gelungen ist Opel zudem die wichtigste Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine: das Lenkrad. Gut gepolstert und anschmiegsamer Lederbezug bieten den Fahrerhänden bereits ab der ersten Sekunde eine komfortversprechende Liaison an.
Der Armaturenträger offenbart mit seiner Ausdehnung fast unendliche Weiten zwischen Windschutzscheibe und Passagieren.
Die erhöhte Sitzposition ermöglicht dem Fahrer eine gute Rundumsicht, die selbst nach hinten keinen designtechnischen Paradigmen zum Opfer fiel.
Motorisierung und Fahreigenschaften – Kraft der drei Kerzen
Statt einem Witz ist das eher als Lanzenbruch gemeint, denn der im Testfahrzeug agierende 1.2-Liter Dreizylinder Benziner mit Direkteinspritzung und Turboaufladung überraschte uns in jeder Lebens- oder besser Lauflage.
Seine 130 PS und die maximalen 230 Newtonmeter Drehmoment vermag der kleine Kraftzwerg so effizient einzusetzen, dass man zu keinem Zeitpunkt eine offene Wunde in Form von Leistungsmangel beweinen müsste. Ganz im Gegenteil. Der kleine Temperamentsbolzen stammt übrigens aus dem PSA-Konzern und ist auch im Peugeot 208 zu finden.
Der typisch raue Dreizylinderklang ist zwar vernehmbar, aber nicht nervig. Das manuelle Sechsganggetriebe passt sehr gut zum Aggregat und lässt die Leistung effektiv zwischen den einzelnen Gängen verteilen – wenn auch mit etwas zu langen Schaltwegen.
Auffällig war dabei, dass man insbesondere beim Einlegen des ersten Ganges etwas Nachdruck üben sollte. Sonst kann es vorkommen, dass beim Anfahren selbiger wieder herausspringt. Während unserer Testfahrten passierte dies drei Mal. Ungewohnt ist hier auch die weit nach vorn platzierte Leerlaufstellung. Das bedeutet, dass man sich beim Einlegen von Gang eins, drei, fünf und Rückwärtsgang schon fast ein bisschen nach vorn strecken muss.
Darüber hinaus lässt das Getriebe in einigen Gängen leichte Laufgeräusche vernehmen. Nicht in störenden Dimensionen, aber klar hörbar.
Der ausschließlich als Fronttriebler gebaute Opel Crossland X besitzt passenderweise auch eine insgesamt recht straffe Fahrwerksabstimmung, durch die der agile Fortbewegungsdrang noch verstärkt wird. Doch trotz dieser Straffheit wirkt das Fahrverhalten alles andere als unkomfortabel.
Auch das selbstbewusste Sprintverhalten des kleinen Turbobenziners kann sich sehen lassen. Fast eine ganze Sekunde unter der Zehn bleibt der Crossover, wenn man ihm aus dem Stand die Sporen bis Tempo 100 gibt. Schluss ist erst bei stattlichen 206 km/h.
Beim Verbrauch zeigt Opel dann auch noch, wie effizient heutzutage ein agiles Aggregat sein kann. Im Test verbrauchten wir 6,1 Liter als Durchschnitt und fuhren dabei mit drei Personen und vollem Gepäckabteil 50 Prozent Autobahn – wo wir uns fast durchgehend an die Richtgeschwindigkeit hielten – 20 Prozent über Land und 30 Prozent Stadtverkehr. Den mit gut fünf Litern angegebene Herstellerwert verfehlten wir zwar knapp, aber selbst mit einem Liter mehr, hält sich der Verbrauch in anerkennenswerten Grenzen.
Beim Rangieren und bis Anschlag nach links eingeschlagenem Lenkrad gibt es ein ungewöhnlichen Effekt beim Opel Crossland X. Nach wenigen Metern macht die Vorderachse so etwas wie einen kurzen Sprung, fast so, als wäre man über einen Stein gefahren. Dieses Phänomen konnten wir mehrfach reproduzieren. Eine Anfrage hierzu haben wir an den Hersteller gestellt – die Antwort steht noch aus. Wir berichten an dieser Stelle, sobald wir Feedback erhalten haben.
Das Bremssystem lässt sich gut dosieren und bedarf wenig Pedalkräfte. Die Standfestigkeit kann sich absolut sehen lassen. Vollgepackt bis zum Dach gab es auch nach der dritten Vollbremsung aus Tempo 100 keinerlei Fading.
Bedienkonzept, Assistenz, Sicherheit
Das Navigationssystem Navi 5.0 IntelliLink mit dem 8-Zoll-Touchscreen überzeugte mit opeltypischer Manier in Form von übersichtlicher Kartendarstellung – auch in 3D – und verständlicher, zuverlässiger Routenführung sowie einer ebenso zuverlässigen Verkehrslagenberücksichtigung.
Nicht gefallen hat uns das lange Hochfahren des gesamten Systems inklusive aller anderen Funktionen wie Freisprecheinrichtung, Radio und so weiter. Beim Unterbrechen der Fahrt mit aktiver Routenführung – beispielsweise beim Tanken – wird beim Restart die Routenführung nicht wiederaufgenommen. Diese muss man selbst wieder im Menü unter „Letzte Ziele“ reaktivieren, was wir als umständlich empfanden.
Ebenso auf Unverständnis führte die Tatsache, dass kein einziger POI auf der Karte angezeigt wurde und das obwohl die Liste der anzuzeigenden Gegebenheiten prall gefüllt war. Einzige Ausnahme bestand beim Erreichen der Tankreserve, wo gleich sämtliche Tankstellen angezeigt und die entlang der Navigationsroute befindlichen Tanken empfohlen wurden. Dabei empfiehlt das System skurrilerweise auch die Tankstellen, welche am Anfang der Route lagen – auch hunderte Kilometer entfernt und demzufolge eh nicht erreichbar mit dem verbleibenden Kraftstoff.
Das Headup-Display projiziert alle wichtigen Infos auf eine Kunststoffscheibe. Wählt man als Fahrer eine hohe Sitzposition, erfolgt die Projektion teilweise auf den Rand der Frontscheibe, da wo auch die Wischerblätter ruhen, was mitunter als störend empfunden werden kann. Das Öffnen und Schließen der Schutzklappe aus Kunststoff geschieht geräuschvoll mit deutlichem Brummen und Surren.
Längeren Suchaufwand bescherte uns der Bordcomputer mit seiner Anzeige im Kombiinstrument. Erst nach genauerer Inspektion der Bedienelemente fanden wir den dafür vorgesehenen Drehknopf – integriert im Blinkerhebel. Diese bizarre Platzierung gilt als ungewöhnlich und lässt sich auch nicht unbedingt ergonomisch vorteilhaft bedienen.
Die Multifunktionselemente am Lenkrad erwiesen sich wiederum als selbsterklärend und übersichtlich positioniert.
Der Regensensor reagierte im Test zuverlässig, die Wischblätter zitterten bei Regen jedoch immer ziemlich nervend über die Frontscheibe.
Primärer Sicherheitsaspekt ist die Beleuchtung – im Opel Crossland X erfolgt dies mit den optionalen LED-Scheinwerfern. Laut Opel erreichen diese rund 30 Prozent mehr Helligkeit als herkömmliche Halogenscheinwerfer. Der subjektive Eindruck liegt noch höher, eher bei 50 bis 70 Prozent. Man kann bereits von einer gewohnt opeltechnischen Opulenz an Lichtausbeute sprechen.
Ohne Matrixtechnologie, aber mit Kurvenlicht und Fernlichtassistent – der übrigens flott und zuverlässig im Test brillierte – stattet der Opel Crossland X die Fahrbahn vor dem Wagen je nach erforderlicher Situation mit einem konvergent verlaufenden Lichtteppich aus.
Ebenso an Bord des Rüsselsheimers mit spanischen Wurzeln befinden sich ein Spurhalteassistent, der gerne auch mal Spurrillen als Fahrbahnmarkierungen erkennt und ein Toter-Winkel-Warner mit angenehm schneller Reaktionszeit aber der Einschränkung, dass er nur bis maximal 140 km/h funktioniert.
Ein Frontkollisionswarnsystem gehört ebenso zur Serienausstattung, mit dessen Hilfe in Gefahrensituationen bis maximal 30 km/h der Opel Crossland X automatisch zum Stehen kommt. Schade ist, dass dieser Assistent nur bis maximal 85 km/h aktiv bleibt und über 30 km/h die gefahrene Geschwindigkeit nur maximal 22 km/h reduziert. Gut dagegen ist, dass er auch eine Fußgängererkennung beinhaltet.
Mit dem Parkassistenten Park & Go Premium wird jede Parkplatzsuche zum Passagiererlebnis. Der Assistent sucht eine passende Parklücke, signalisiert den Fund und parkt danach das Fahrzeug selbstständig ein, wobei der Fahrer für die Nutzung der Bremse und Kupplung genau instruiert wird. Die Lenkung übernimmt das System.
Dank der 180-Grad-Pamorama-Rückfahrkamera behält man dazu den Blick aus erster Reihe auf die Geschehnisse. Die Weitwinkelfunktion ermöglicht es in der Tat auch um die Ecke zu schauen – die Werbung hält hier tatsächlich Wort. Im Test funktionierten die automatisierten Parkvorgänge sehr gut und der Crossover stand nach erfolgtem Einparken auch gerade und mittig in der jeweiligen Parklücke.
Einer der besten Online-Assistenten auf dem aktuellen Markt besitzen die Rüsselsheimer mit ihrem Opel OnStar. Neben den wichtigen SOS-Funktionen wie der automatischen Unfallhilfe, dem Notrufservice und Pannenhilfe, steht ein persönlicher Assistent jederzeit zur Verfügung. Von der Parkplatzsuche über Hotelbuchung ist alles möglich.
Wer zu lange am Steuer verweilt, den entlarvt die optionale Müdigkeitserkennung in drei Stufen optisch und akustisch.
Darüber hinaus beinhaltet OnStar auch eine Fahrzeugortung oder die Fernbedienung per App und Smartphone. Der WLAN-Hotspot erfreut alle Online-Junkies als Passagiere des Opel Crossland X.
Ein obligatorischer Euro-NCAP Crashtest steht noch aus, wird aber in Kürze erfolgen, da die Planung bereits einen Platz für den Crossland X in der NCAP-Liste reserviert hat.
Ausstattung und Komfort – Boarding complete
Die musikalische Untermalung wird durch sechs Lautsprecher, einem Equalizer, einem Doppeltuner und dem optionalen DAB+ Empfangsteil sichergestellt. Schnittstellen wie USB, Bluetooth und AUX-In lassen alle gängigen Quellen mitspielen. Der Klang genügt den alltäglichen Ansprüchen, wobei Gesprochenes klar verständlich bleibt. Das digitale Radio als Quelle erweist sich in jedem Fall als qualitativ beste Klangreproduzierung.
Großes Lob verdient die großzügige Ablage für Smartphones, welche auch die größeren Modelle der aktuellen Zeit problemlos aufnimmt und – sofern die Funktionalität am Smartphone besteht – dieses auch induktiv laden kann. Auch dies gelingt absolut unproblematisch und ohne lange Positionssuchen, um die Induktionsschleife zu finden.
Die Zweizonen-Klimaautomatik hat mit dem Innenraum des Opel Crossland X leichtes Spiel und kühlt bei Bedarf den Innenraum in wenigen Minuten von Pizzabackstufe auf Wohnzimmerniveau. Wermutstropfen ist hier allerdings der permanent sehr geräuschvolle Lüfter. Abhilfe schafft hier nur die manuelle Regelung der Lüftung – was bei einer Automatik allerdings kein Dauerzustand sein sollte.
Eine erstklassige Lenkradheizung – übrigens genau da zu bedienen, wo es am ehesten hingehört: am Lenkrad selbst – sorgt für eine schnelle und gleichmäßige Erwärmung des Lenkradkranzes. In Kombination mit den ebenso schnell einheizenden mehrstufigen Sitzheizungen nehmen diese beiden Komfortmerkmale des Opel Crossland X jedem Winter von vornherein den Schrecken.
Mittels Android Auto oder Apple CarPlay lassen sich alle herkömmlichen Smartphones problemlos ins System integrieren. Die Vorlesefunktion für E-Mails oder SMS erweist sich während der Fahrt als äußerst komfortabel.
Eine Solar-Protect-Wärmeschutzverglasung ab der B-Säule verhindert nicht nur ein sonnenbedingtes Aufheizen des Innenraums, sondern sorgt auch für ein gewisses Maß an Privatsphäre. Diese Option ist außer in der Basisversion in allen Varianten erhältlich – in der Topversion sogar Serie.
Varianten und Preise Opel Crossland X
Nicht weniger als fünf Motoren warten auf den Einsatz im neuen Crossover der Traditionsmarke. Drei Benziner und zwei Diesel buhlen um die Gunst der Interessenten.
Die Benziner:
- 1.2-Liter mit 81 PS nur mit 5-Gang-Schaltgetriebe
- 1.2-Liter ECOTEC mit 120 PS mit mit 5-Gang-Schaltgetriebe oder 6-Stufen-Automatik
- 1.2-Liter ECOTEC mit 130 PS nur mit 6-Gang-Schaltgetriebe
Die Diesel:
- 1.6-Liter mit 99 PS nur mit 5-Gang-Schaltgetriebe
- 1.6-Liter ECOTEC mit 99 PS nur mit 5-Gang-Schaltgetriebe
- 1.6-Liter mit 120 PS nur mit 6-Stufen-Automatik
Aktuell ist der Opel Crossland X in drei Varianten bestellbar, zu der sich ab Sommer 2018 eine weitere Variante gesellt, welche als Basisversion die Preisattraktivität nochmals erheblich steigern soll.
- SELECTION (ab 2018): beispielsweise mit LED-Tagfahrlicht und Spurhalteassistent ab 16.850 Euro
- Edition: unter anderem mit Klimaanlage, OnStar, 16-Zoll-Leichtmetallräder ab 19.250 Euro
- INNOVATION: zusätzlich zum Beispiel Kontrastlackierung, 2-Zonen-Klimaautomatik ab 20.450 Euro
- Ultimate: das Topmodell mit 17-Zoll-Rädern, Headup-Display, LED-Scheinwerfer, Parkassistenten und vieles mehr in der Serienausstattung ab 26.790 Euro
Verpasst man letzterer Modellvariante den großen Diesel als Topmotorisierung und nimmt alles mit, was die Ausstattungsliste hergibt – was im Übrigens nicht mehr allzu viel ist, denn der Großteil ist ohnehin Serie – belaufen sich die Gesamtkosten ohne Zubehör auf knapp 35.000 Euro.
Garantieleistungen und Service
Bei Opel erhält man auch auf den Opel Crossland X die obligatorischen zwei Jahre Neuwagengarantie ohne eine Kilometerbegrenzung. Dazu gibt es eine 12 Jahre Garantie gegen Durchrostung, die ihre Gültigkeit aber nur bei regelmäßiger Wartung und Inspektion laut Serviceheft behält.
Auch eine Anschlussgarantie bietet Opel an. Diese kann man bis zu vier Jahre in Jahresschritten gegen einen jeweiligen Aufpreis abschließen. Aber der Garantieabschluss muss innerhalb der ersten 24 Monate nach Erstzulassung erfolgen und der Opel darf noch nicht mehr als 40.000 Kilometer auf der Uhr haben. Man muss sich also bereits frühzeitig darüber im Klaren sein, ob man eine Anschlussgarantie in Anspruch nehmen will oder nicht.
Und es geht weiter. Es gibt auch eine kostenpflichtige Anschlussgarantieverlängerung, welche bis maximal 10 Jahre beziehungsweise 200.000 Kilometer Laufleistung nach der Erstzulassung aufrechterhalten werden kann. Diese Verlängerung erfolgt in zwei Stufen: entweder bis zu fünf Jahre ab Erstzulassung oder bis zehn Jahre ab Erstzulassung.
Zusammenfassend zeigt sich das Garantieangebot für den Opel Crossland X als umfangreich, wenn auch die jeweiligen Verlängerungen zusätzliche Kosten verursachen, halten sich die Preise dafür noch im akzeptablen Rahmen. Im Wettbewerbsvergleich reicht es allerdings nicht zu einer Topposition.
Zum Service bei Opel gehört auch das Angebot von Inspektionspaketen, wo der Kunde bereits im Vorfeld bis zu vier Inspektionen zu einem Festpreis erwirbt und damit eine Preisgarantie erhält. Inkludiert in diesem Paket sind je nach Paketgröße die Wartungsarbeiten, Austauschteile und Flüssigkeiten.
Der Mobilservice von Opel gilt in 40 europäischen Ländern und sorgt im Falle einer Panne oder Unfalls für die entsprechende Mobilität durch Soforthilfe, Notfallhilfe, Mietwagen – auch wenn der eigene Wagen zu Hause liegenbleibt – Hotelunterkunft und die Heim- oder Weiterreise.
Fazit – First of Triple X
Mit dem Opel Crossland X hat der hessische Automobilhersteller seine mit dem Opel Mokka X begonnene Erfolgslinie erweitert und einen urbanen Lifestyler und einen Crossover mit Van- und SUV-Merkmalen in einem Fahrzeug geschaffen, welches eindeutig auf die Familienzielgruppe lenkt.
Der frische, leicht wuchtige Auftritt verleiht dem Meriva-Nachfolger eine frisch-ambitionierte Note, die jeden Trend-Sympathisanten ansprechen sollte. Sein in dieser Klasse überragendes Platzangebot prädestiniert ihn zum integrierten Familienmitglied und ermöglicht einen vielseitigen Einsatz.
Seine agile und zudem auch sparsame Motorisierung schont die Familienkasse und generiert neben flottem Vorankommen sogar Fahrspaß. Moderne Vernetzungsmöglichkeiten und Assistenzsysteme halten den Sicherheitsanspruch auf einem hohen Niveau – sicherlich kein unwichtiger Aspekt bei der Fahrzeugwahl junger Familien.
Diese positiven Aspekte trösten über eine Handvoll Kleinigkeiten – wie zum Beispiel die POI-Verweigerung des Navigationssystems oder das laute Lüftergeräusch – hinweg, wo Opel noch Verbesserungsbedarf haben dürfte.
Unterm Strich kann man sagen: Alles richtiggemacht, Opel. Mit dem Crossland X ist das Kreuzchen sicher im kleinen Segment gesetzt. Mit dem Opel Mokka X hat sich das mittlere Kreuzchen bereits ebenso bewährt. Nun warten wir gespannt auf den Opel Grandland X und werden zu gegebener Zeit ebenfalls prüfen, ob der Große das Triple X gebührend vervollständigen kann.
Text/Fotos: NewCarz
Kamera: Canon EOS 6D
Technische Daten: Opel Crossland X INNOVATION
Farbe: Argon Silber Metallic / Dach und Außenspiegel in Onyx Schwarz
Länge x Breite x Höhe (m): 4,21 x 1,83 (1,98 mit Außenspiegeln) x 1,61
Radstand in mm: 2.412
Motor: Dreizylinder-Reihenbenzinmotor mit Direkteinspritzung und Turbolader inkl. Start-Stopp-Automatik
Leistung: 96 kW (130 PS) bei 5.500 rpm
Hubraum: 1.199 ccm
Max. Drehmoment: 230 Nm bei 1.750 rpm
Getriebe: manuelles 6-Gang-Getriebe
Antrieb: Front
Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm): 5,1 L/100 km
Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 6,1 L/100 km
CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 116 g/km
Abgasnorm: Euro 6
Höchstgeschwindigkeit: 206 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 9,1 Sekunden
Leergewicht: 1.274 kg
Laderaumvolumen: 410 – 1.255 Liter
Kraftstofftank: 45 Liter
Neupreis des Testwagens: 27.245 Euro
Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.
3 thoughts on “Opel Crossland X Test – Trip mit Kind und Kegel”