Skoda Kamiq Monte Carlo Test – Das Zeug zum Leader

Skoda Kamiq Monte Carlo
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Mit dem Skoda Kamiq Monte Carlo testen wir hier die Topvariante des tschechischen SUVs aus der Kleinwagenserie.

Inwieweit sich der Kamiq von seinen Wettbewerbern wie dem VW T-Cross oder dem Seat Arona abgrenzen kann, galt es dabei herauszufinden.

Für unsere Testzwecke stand uns ein Skoda Kamiq Monte Carlo im enorm auffälligen Metallic-Lack namens Phoenix-Orange gekleidet zur Verfügung.



Exterieur – Im feinen Zwirn

Der Kamiq ist im Allgemeinen als solides und modern designtes Mini-SUV bekannt. Dank seiner vielen Linienführungen, die durch diverse Kanten und Falten ihren Weg über die Karosserie finden, legt der Tscheche stets einen dynamischen Auftritt hin.

Die Phoenix-Orange-Premium-Metalliclackierung sorgt darüber hinaus für einen erheblichen Push an Extrovertiertheit. Wer sich der Aufmerksamkeit mit seinem SUV sicher sein will, sollte die 1.000 Euro extra investieren. Denn damit wirkt der Skoda Kamiq um Welten lebendiger und auffälliger als in den anderen teilweise gedeckt wirkenden Karosseriefarben.

Als „Monte Carlo“ zieren das in Böhmen gebaute Fahrzeug zusätzlich schwarz glänzende Applikationen ringsum, die neben dem Frontgrill auch die Dachreling, die Außenspiegelkappen und die vertikalen Zierleisten an der Heckscheibe inkludieren. Zwei Badges mit karierten Zielflaggen an den vorderen Kotflügeln inklusive Schriftzug verraten endgültig die Ausstattungsvariante.

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Interieur – Monegassisch aufgepeppt

Dank Topausstattung zeigt auch der Innenraum eine gute Bestückung mit allerlei Annehmlichkeiten. So fallen zuallererst die coolen Sport-Integralsitze mit ihren Bezügen aus Alcantara und Materialien in Carbon-Optik auf. Die Farbe Schwarz dominiert auch das Interieur und wird dabei überall von roten Kontrasten wirkungsvoll akzentuiert.

Zeitgemäß digitalisiert, erwarten Fahrer und Insassen zwei Bildschirme mit hochauflösenden und farbbrillanten Inhalten. Da deren Oberflächen in Hochglanz ausgeführt wurden, stellen diese auch einen Sammelplatz für Fingerabdrücke dar, was penible Zeitgenossen ein Microfasertuch in Reichweite deponieren lässt.

Das Platzangebot ist ganz in Skoda-Manier großzügig. Für ein SUV der Kleinwagenserie finden Insassen überdurchschnittlich viel Raum auf allen Plätzen – mit Ausnahme des mittleren Sitzplatzes auf der zweiten Sitzreihe. Der Kofferraum mit seinen mindestens 400 Litern schlägt die meisten Konkurrenten und sogar einige der nächsthöheren Klasse wie den des T-Roc. Sogar die Premium-Liga ist da nicht weit entfernt, wie ein Vergleich mit dem BMW X2 zeigt, der zwar 70 Liter mehr Volumen bieten kann, aber in maximierter Ausführung vom Skoda um 50 Liter übertrumpft wird.

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Motor und Fahreigenschaften – Alles, was recht ist

Scho recht…

…würde ein Bayer wahrscheinlich sagen, wenn er den 1.0-Liter-Turbobenziner mit seinen 110 PS auf einer ersten Ausfahrt ausprobiert. Der etwas rau laufende Dreizylinder lässt sich jedenfalls leistungstechnisch nicht lumpen und legt auch dank der 200 Newtonmeter an Drehmoment eine souveräne Kür hin.

Skoda Kamiq Monte Carlo Motorraum
Wegrationalisiert – Den 110 PS starken Dreizylinder hat Skoda mittlerweile aus dem Programm gestrichen.

Kombiniert mit einem knackigen 6-Gang-Handschaltgetriebe generiert der Kamiq tatsächlich mehr Fahrspaß als sein Vorgänger mit dem 1.5 TSI, der durch das DSG und dessen Schwerfälligkeit bei Lastwechseln trotz Mehrleistung subjektiv schwerfälliger erschien.

Die Schaltwege sind nicht allzu kurz, aber alle Gänge lassen sich schnalzig, knackig und präzise einlegen.

So vergehen die rund zehn Sekunden beim Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 empfindungstechnisch schneller als auf der Uhr. Ende mit Vortrieb ist bei Tacho 205, was laut GPS echte 194 km/h waren. Doch das echte Metier dieses SUVs sind nicht in erster Linie Beschleunigungsorgien oder Hochgeschwindigkeitsetappen, sondern vielmehr der souveräne Einsatz im Alltag, was er auch bestens meistert.

Skoda Kamiq Monte Carlo Schaltanzeige
Up or Down – Eine Schaltanzeige signalisiert, wann die Gänge gewechselt werden sollten.

Anders als beim Vorgänger scheint das 500 Euro Aufpreis aufrufende Sportfahrwerk hier für ein spürbares Plus an Straffheit zu sorgen, denn das kleine SUV von Skoda offerierte eine strammere Charakteristik beim Durcheilen von Kurven und Kehren. Dennoch verfügt das Fahrwerk über ausreichend Restkomfort, um auch suboptimale Straßenbeläge größtenteils kompensieren zu können.

Der Fahrmodus „Individual“ kann mannigfaltig personalisiert werden.

In Kombination mit den standfesten und fein dosierbaren Bremsen und der leichtgängigen und mit Feedback nicht knausernden Lenkung übt der Kamiq einen agilen und flinken Eindruck auf alle Insassen aus. Auch längere Strecken absolvieren Fahrer und dessen Gäste ermüdungsfrei und ohne Stress.

Endrohr Skoda Kamiq Monte Carlo
Statist anstatt Hauptrolle – Das Endrohr bleibt unter dem Fahrzeugboden im Verborgenen.

Das Verbrauchsverhalten des Skoda Kamiq Monte Carlo zeigte sich eher SUV-konform als hubraumarm. Mit 6,2 Litern auf 100 Kilometer im Drittelmix als Durchschnittswert ist die „flotte Orange“ zwar kein Sparwunder, aber in Anbetracht des flinken Fahrgefühls dabei geht das noch in Ordnung. Auch wenn dieser Wert 1,3 Liter über der Werksangabe liegt. 

Sparrunde Verbrauch Skoda Kamiq Monte Carlo
Er kann auch knausrig: Der Dreizylinder konsumierte auf der Sparrunde wie ein fastender Mönch.

Dass er auch ganz anders kann, offenbarte die Sparrunde, auf der sich der Verbrauchswert auf 3,6 Liter auf 100 Kilometer verringerte. Dies zeigt, dass die Teillastoptimierung des Dreizylinders recht ausgeprägt ist.

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Ausstattung, Komfort, Sicherheit

Ohne Zweifel ist die Topausstattung „Monte Carlo“ genau das: das obere Ende der Fahnenstange. Neben Voll-LED-Scheinwerfern darf sich der Besitzer eines „Monte Carlo“ auch über zweifarbige Leichtmetallfelgen in 18 Zoll und ein riesiges Panoramaglasdach freuen. Dieses kann zwar nicht geöffnet werden, besitzt aber ein elektrisches Rollo, um bei Bedarf die Sonne auch aussperren zu können.

Weiterhin offeriert die Topausstattung ab Werk eine sehr verlässlich arbeitende 2-Zonen-Klimaautomatik, elektrisch anklappbare Außenspiegel, ein schlüsselloses Zugangssystem, welches leider nur an der Fahrertür einen Sensor zum Öffnen und Verriegeln der Zentralverriegelung vorweist und eine Privacy-Verglasung ab der B-Säule.

Ebenfalls serienmäßig sorgt eine Ambientebeleuchtung, Edelstahlpedale und Sitzheizungen auf den vorderen Sitzen für zusätzlich Komfort. Auch DAB+ sowie Android Auto und Apple CarPlay – beides kabellos funktionierend – gehören zum Serienausstattungsumfang.

Dazu kommen diverse Pakete mit zusätzlichen Assistenten wie einem zu nervös agierenden Spurhalteassistenten, der so oft grundlos in den Lenkvorgang eingriff, dass mitunter das Gefühl aufkam, der Skoda folge jeder noch so kleinen Spurrille. Dem ist aber nicht so, sondern es handelt sich dabei um zahllose Fehlinterpretationen von Fahrspurmarkierungen, wodurch der Kamiq im Test erst nach dem Abschalten dieses Assistenten zur Ruhe kam.

Weiterhin gehören auch ein zuverlässiger Parklenkassistent und der adaptive Tempomat zu diesen optionalen Paketen. Letzterer machte einen guten Job im Test und passte die Abstände zuverlässig und sanft zum Vordermann an. Das Navigationssystem zeigte sich blitzschnell im Berechnen von Routen und dank einer übersichtlichen Kartendarstellung und der Berücksichtigung von Verkehrsstörungen war das gewünschte Ziel stets im optimalen Zeitrahmen erreicht.

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Varianten und Preise des Skoda Kamiq Monte Carlo

Die Motorenpalette für den Kamiq wurde in diesem Jahr ausgedünnt, wodurch leider auch der hier getestete Antrieb dem Rotstift zum Opfer fiel. Übrig geblieben sind ein 95 PS starker 1.0-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 5-Gang-Handschaltung und der bekannte 1.5-Liter-Reihenvierzylinder mit 150 PS, der wahlweise mit 6-Gang-Handschaltung oder dem 7-Gang-DSG kombiniert werden kann.

Skoda Kamiq Monte Carlo schräg vorne links
Mit dem 95-PS-Dreizylinder startet die „Monte Carlo“-Ausführung knapp über 31.000 Euro.

Mit dem Einstiegsmotor startet das Topmodell bei 31.050 Euro, als 150 PS-Version mit 6-Gang-Handschaltung werden mindestens 34.340 Euro fällig. In Kombination mit dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe DSG steht der Kamiq ab 36.190 Euro bereit.

Mit den anderen beiden Ausstattungen startet der Kamiq bei 24.340 Euro als „Essence“ und bei 27.170 Euro als „Selection“. Der Kamiq besitzt stets Vorderradantrieb; eine Allradvariante ist nicht im Angebot und auch nicht geplant.

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Fazit – Mini-SUV simply clever

Dank Topausstattung zeigt sich der Skoda Kamiq von seiner besten Seite und weist eine ganze Heerschar an Annehmlichkeiten auf, die allesamt zur Serienausstattung gehören. Auch dank der vielen optischen Highlights grenzt er sich gegenüber seinen Ausstattungsgeschwistern mit einer Extraportion Dynamik und Sportsgeist ab.

Skoda Kamiq Monte Carlo schräg vorne rechts
Noch längst nicht alt – Auch als Vorfacelift weiß der Kamiq zu überzeugen…

Für den alltäglichen Einsatz auf überschaubaren Strecken bietet der Kamiq als Monte Carlo ein Höchstmaß an Komfort und Sicherheit. Vielfahrer sollten zu dem kräftigeren Vierzylinder greifen. Vor Redaktionsschluss erhielt der Kamiq ein Facelift, wodurch er neben einigen optischen Retuschen auch neue Ausstattungspakete erhielt, die unser Testprotagonist noch nicht vorweisen konnte. Ebenso wurden die Antriebe auf zwei Verbleibende reduziert.

Skoda Kamiq Monte Carlo schräg hinten links
…und hinterließ im Test als Monte Carlo einen besonders dynamischen Eindruck bei Fahrern und Betrachtern.

Was dennoch bleibt, ist ein Mini-SUV mit einem sehr guten Platzangebot, einer flotten Optik sowie vielen cleveren Ausstattungsdetails. Der angenehm höhere Einstieg erfreut sich zusätzlich verbreiteter Beliebtheit und als Begleiter für Kleinfamilien oder auch Singles mit Sinn für praktische (und clevere) Einsätze eines hübschen Klein-SUVs, prädestiniert sich der Kamiq auch weiterhin ohne Einschränkung.

Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 5D Mark III

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Pro & Contra

Pro:

  • ausgewogener Antrieb
  • knackig präzise Handschaltung
  • als Monte Carlo besonders dynamische Optik
  • gutes Raumgefühl und viel Platz

Contra:

  • Antrieb mittlerweile nicht mehr erhältlich
  • etwas unkultivierter Klang des Dreizylinders
  • kein Allradantrieb erhältlich

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Technische Daten: Skoda Kamiq 1.0 TSI 110 kW Monte Carlo

  • Farbe: Phoenix-Orange Premium Metallic
  • Fahrzeugklasse: Kleinwagen / SUV
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,24 x 1,79 (1,99 mit Außenspiegel) x 1,53
  • Radstand (mm): 2.651
  • Antrieb: Dreizylinder Ottomotor mit Turbolader und OPF
  • Hybridart: –
  • max. Leistung: 81 kW (110 PS) bei 5.500 rpm
  • max. Drehmoment (Nm): 200 bei 2.000 bis 3.000 rpm
  • Hubraum: 999 ccm
  • Getriebe: 6-Gang-Handschaltung
  • Antriebsart: Vorderachse
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 4,9 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 6,2 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 111 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit: 194 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (sec): 10,2
  • Wendekreis (m): 10,7
  • Kofferraumvolumen (l): 400 bis 1.395
  • Leergewicht (kg): 1.237
  • Zuladung (kg): 479
  • Anhängelast ungebremst/gebremst (kg): 610/1.200
  • max. Stützlast (kg): 75
  • max. Dachlast (kg): 75
  • Tankinhalt (l): 50
  • Kraftstoffart: Benzin E5/E10 mind. 95 Oktan
  • Neupreis des Testwagens: 35.709 Euro (Basispreis Monte Carlo (Facelift): 31.050 Euro)

 

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