Der Hyundai Santa Fe 2025 verkörpert die fünfte Generation des seit 25 Jahren etablierten größten SUVs der Koreaner.
Optisch vollkommen unkonventionelle Wege gehend, zeigt sich der Neue komplett von seinen Vorgängern abweichend und gewinnt neben einem extrem kantigen Design auch spürbar an Größe.
Als Testwagen fuhren wir den Hyundai Santa Fe 2025 als 7-Sitzer in der Ausstattung „Signature“ und in der Außenfarbe „Terracotta Orange“, der einzigen aufpreisfreien Farbe von insgesamt neun Möglichkeiten.
Das Wichtigste im Überblick
- Mit vollkommen neuem Outfit zeigt sich der Santa Fe so kantig wie nie zuvor und polarisiert entsprechend.
- Gutmütiges Fahrverhalten mit komfortablen Fahrwerk und adäquatem Hybridantrieb machen ihn zum Langstrecken-Criuser.
- Nur zwei Antriebsoptionen, wenig Anhängelast und vereinzelt hibbelig agierende Assistenzsysteme muss er sich ankreiden lassen.
- Exterieur
- Interieur
- Motor und Fahreigenschaften
- Ausstattung, Komfort, Technik
- Varianten und Preise
- Fazit
- Pro & Contra
- Technische Daten
Exterieur – Der robuste, kantig und joviale Typ
Die fünfte Generation des Santa Fe ist optisch zweifellos eine Abkehr von allem, was dieses SUV bislang ausmachte – und das betrifft nicht nur die Abmessungen, welche in alle Richtungen zugelegt haben.





Klassische, teilweise nahezu einheitlich wirkende Designpassagen fehlen hier völlig und machen einer überaus kantig, kastenartigen Erscheinung Platz.
Eine mondäne, weil sehr hohe Front mit dynamischen Klappen für die Luftzufuhr nach Bedarf, wird von einem Frontgrill und dazu passgenauen Scheinwerfern mit einzigartiger Lichtsignatur in H-Format als Einheit dominiert.




Eine lange Haube und weit ausgestellte Radhäuser bilden den Übergang in eine eckig und kantig wirkende Karosserie, die am Heck auch durch den großen Überhang irgendwie wie ein riesiger Karton erscheint und mit weit unten positionierten Rückleuchten in ebenso auffälligem Lichtdesign jedwede Verwechslungsgefahr mit anderen Modellen und Marken eliminiert.
Trotz der eigenartigen Optik wirkt das Gesamtkonstrukt schlüssig und wie aus einem Guss. Dank der kantigen Formgebung dürfte die Funktionalität insbesondere im Innenraum profitieren.
Interieur – Die Raum-Flatrate
Und exakt so ist es auch: Der Innenraum bietet jede Menge an Platz und dank dem großzügig angelegten Greenhouse mit viel Glasflächen ist auch das Raumgefühl enorm. Bis zu drei Sitzreihen bieten je nach Konfiguration entweder fünf, sechs oder auch sieben Personen einen Platz.






Dabei fällt auf, dass selbst auf der dritten Reihe ausgewachsene Personen viel Kopffreiheit und Beinfreiheit vorfinden. Von Notsitzgelegenheiten kann hier wahrlich nicht die Rede sein. Zumal die zweite Sitzreihe längs verstellbar ist und so den Platz gut aufteilen lässt.
Überall im Innenraum wird das Design der Lichtsignaturen aufgegriffen und im Detail zu einem schlüssigen Designkonzept gebracht. Die eingesetzten Materialien wirken ausnahmslos schick und wurden sauber verarbeitet. Die Architektur ist durchdacht und wirkt schlüssig; Ablagen gibt es massig und die Sitze verwöhnen mit üppigen Auflageflächen – überall.





Hyundai setzt im Santa Fe zudem auf eine clevere Kombination aus echten Bedienelementen und Touchflächen, was das Bedienkonzept durchdacht und intuitiv nutzbar macht. Der Kofferraum ist wie erwartet riesig. Hyundai spricht beim 7-Sitzer von opulenten 621 Liter (ohne Allrad sind es sieben Liter mehr) – doch das gilt nicht, wenn alle sieben Sitzplätze genutzt werden, wie auf dem Bild klar erkennbar wird. Erst bei der Nutzung als 5-Sitzer sollten diese Angaben stimmen. Und bei umgeklappter zweiter und dritter Sitzreihe werden dann sogar 2.032 Liter daraus.





Das sind zwar rund 70 Liter weniger als ein Skoda Kodiaq oder ein Kia Sorento bieten kann, doch dank der Kastenform ist das Volumen im Santa Fe praktischer nutzbar. So gesehen, hat Hyundai mit dem Slogan „klassenbestes Raumangebot“ nicht ganz unrecht.
Antrieb und Fahreigenschaften – Gediegen durch Raum und Zeit
Unser Testkandidat wurde von einem Vollhybrid angetrieben, der aus einem 1.6-Liter-Turbobenziner und einem, klassisch für Vollhybriden, im Getriebe integrierten E-Motor besteht. Die 160 PS des Vierzylinders werden hier mit den 65 PS des Elektromotors vereint, was eine Systemleistung von 215 PS und ein Systemdrehmoment von 367 Newtonmeter ergibt.

Im Test ging es fast immer vollelektrisch los, bevor sich der Benziner später dezent hinzugesellte. Der Vortrieb wirkt solide und sorgt für adäquate Mobilität. Knapp unter zehn Sekunden ist der Bolide auf Tempo 100 und bei 180 km/h ist elektronisch das obere Ende der Fahnenstange erreicht.
Ein Sportwagen kann und soll der Santa Fe also nicht sein, doch das möchte man auch gar nicht versuchen, denn einmal mit dem „Dicken“ unterwegs, pflegt man liebend gern das gediegene Dahingleiten und genießt das großzügige Raumgefühl.




Bei forcierter Gangart tritt der Benziner akustisch in den Vordergrund, wirkt aber nie wirklich nörglerisch. Zwischendurch schickt das System den Verbrenner immer wieder mal in die kurze Pause und surrt dann rein elektrisch davon. Dies geschieht überwiegend innerorts und abseits von Schnellstraßen.
Das Fahrwerk federt komfortorientiert und schluckt den Großteil an Verwerfungen gekonnt, winkt mit der Karosserie nur langen Bodenwellen zum Abschied hinterher. Ansonsten macht der Hyundai Santa Fe 2025 einen überaus soliden Fahreindruck und selbst die nur mit sechs Gängen aufwartende Automatik passt da irgendwie ins Gesamtkonzept. Dazu machten die leichtgängige Lenkung und das angenehme Pedalgefühl der souveränen Bremsanlage die Sache rund. Die Rekuperation kann sich automatisiert nach den Gegebenheiten anpassen, was in der Praxis bestens funktionierte.




Dank des Allradantriebs unseres Testprotagonisten kann der Hyundai Santa Fe durchaus auch unbefestigte Passagen meistern, sofern sie nicht einem echten Offroad-Parcours ähneln. Der Feldweg – auch matschig – bis zum Urlaubsdomizil auf dem Bauernhof ist aber kein Thema. Dafür gibt es auch extra Fahrmodi, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden.
Eine weniger gute Nachricht gibt es für alle Freunde des Anhängerbetriebs, denn der Große darf anders als optisch suggerierend, maximal nur 1.110 Kilogramm an den Haken nehmen, was ihn bei vielen Campern oder Pferdebesitzern aus dem Rennen nehmen dürfte.
Verbrauchstechnisch gab es kaum Beanstandungen für den Großen aus Fernost. Im Schnitt verbrannten wir im Test und im Drittelmix gemessen 7,4 Liter auf 100 Kilometer – genau ein halber Liter mehr als Hyundai verspricht.


Auf der Sparrunde verringerte sich der Spritkonsum bei entsprechender Fahrweise auf 4,4 Liter auf hochgerechnet 100 Kilometer, was einen hervorragenden Wert für einen solchen über zwei Tonnen schweren Koloss darstellt.
Ausstattung, Komfort & Technik im Hyundai Santa Fe 2025
„Signature“ ist bei einem 7-Sitzer die Einstiegsausstattung, insgesamt gesehen handelt es sich aber um die goldene Mitte zwischen „Prime“ und „Blackline“. Dementsprechend bietet das SUV bereits serienmäßig nicht wenige Annehmlichkeiten und wir möchten die wichtigsten, auch optional erhältlichen Dinge benennen.





Los geht es mit den LED-Scheinwerfern mit Matrix-Funktion, deren Ausblendung anderer Verkehrsteilnehmer zwar nicht in HD-Granularität erfolgt, aber seinen Zweck sehr zuverlässig erfüllte. Der Lichtkegel zeigte sich annähernd homogen und ausreichend hell für eine solche Lichtlösung.
Bei den überwiegend gut den Fahrer unterstützenden Assistenzen mangelte es manchen an Feingefühl. Beispielsweise der Totwinkelassistent wurde durch die Kameraansicht im Cockpit zwar hervorragend umgesetzt, doch die Warnhinweise sind mitunter sinnfrei, weil schnell überholte Autos nach mehr als hundert Metern Abstand wahrlich keine Gefahr mehr darstellen.





Sehr gefallen hat uns, dass man per 3-Sekunden-Druck auf die die Lautstärke regelnde Wippe am Multifunktionslenkrad, die akustische Warnung des Geschwindigkeitswächters deaktivieren konnte – eine sehr praktikable und ablenkungsfreie Lösung.
Erwartungsgemäß dynamisch spielte das Bose-Soundsystem auf, dessen elf Lautsprecher inklusive Subwoofer mit ihrer Summe an Membranfläche ordentlich was auf die Ohren gaben. Das Infotainment mit 12.3-Zoll-Zentralbildschirm brachte das hervorragende Navigationssystem mit Verkehrsberücksichtigung, viele Online Dienste und kabellos funktionierende Konnektivitätslösungen mit und gab nirgendwo Anlass für Kritik.



Für den Santa Fe gibt es eine ganze Armada an Zubehör; unter anderem viel Outdoor-Equipment, zu dem auch Trittbretter oder sogar eine kleine Küche gehört.
Varianten und Preise des Hyundai Santa Fe 2025
Als zwei Motorisierungen steht neben dem hier getesteten Vollhybrid auch einen 253 PS starken Plug-in Hybrid zur Verfügung, der rund 7.450 Euro teurer, nämlich bei 64.150 Euro startet und ausschließlich mit Allradantrieb unterwegs ist. Der Dieselantrieb wurde gemeinsam mit der letzten Generation ausgemustert.

Nachfolgend gibt es einen Überblick für den Santa Fe als Vollhybrid.
Den gibt es wie auch den Plug-in Hybriden in drei Sitzkonfigurationen:
- Der 5-Sitzer startet ab 56.700 Euro in der Ausstattung „Prime“, ab 59.050 Euro als „Signature“ und 61.850 Euro als „Blackline“.
- Den 7-Sitzer ist ab 60.250 Euro in der Ausstattung „Signature“ mit 12.3 Zoll-Infotainment inklusive Navi und Onlinediensten, Matrix-LED, Bose-Sound, 360 Grad-Kamera, adaptiver und navigationsbasierter Tempomat mit Autobahnassistent und neun weiteren Assistenzsystemen, elektrische Heckklappe, 2-Zonen-Klimaautomatik vorne, separater Klimaautomatik für 2. und 3. Sitzreihe zuhaben, oder als „Blackline“, die für 1.800 Euro Aufpreis zusätzlich ein Head-up Display, Nappaleder-Ausstattung, Relaxfunktion für Vordersitze, zweifarbige 20 Zoll-Räder einen digitalen Innenspiegel offeriert.
- Der 6-Sitzer ist ab 63.050 Euro ausschließlich als „Blackline“ erhältlich.
Allradantrieb ist ab der Ausstattung „Signature“ für einen Aufpreis von jeweils 2.100 Euro erhältlich. Vergleicht man also den allradgetriebenen Vollhybrid und den Plug-in Hybrid, verringert sich der Preisunterschied auf 5.350 Euro.
Fazit – Das kantige Raumwunder
Wer sich einen Hyundai Santa Fe 2025 kauft, kann sich sicher sein, mit diesem Auto stets aufzufallen. Das kantige Kastendesign grenzt ihn rigoros von allen anderen Karosseriedesigns ab und sorgt für einen höchstmöglichen Wiedererkennungswert.

Sein Vollhybrid sorgt für einen zu diesem Auto gut passenden, denn komfortablen Vortrieb und macht ihn zum idealen Raumgleiter, der weder Fernreisen noch Abstecher über unbefestigte Wege in Wald und Flur scheuen muss.
Das immense Platzangebot, was selbst auf der dritten Reihe noch mehr als eine Notlösung darstellt, macht ihn zusammen mit den vielen Ablagen und Komfortdetails zum universellen Personentransporter, der dennoch genügend Stauraum im Kofferraum bieten kann. Lediglich beim Anhängerbetrieb muss der Koreaner den Wettbewerb im wahrsten Sinne des Wortes „ziehen lassen“, welcher meist mehr an deren Haken nehmen dürfen.

Zusammengefasst hat Hyundai mit dieser Kehrtwende ein echtes Unikat auf die Räder gestellt, welches in nichts mehr mit dem Ursprung des Santa Fe zu vergleichen ist – allerdings auch beim Preis, der sich nach fünf Generationen – wie passend – ziemlich genau verfünffacht hat. Zudem bietet der Wettbewerb – sogar der nahe Bruder Kia Sorento – noch einen Diesel an, der sowohl Anhängerfans und Vielfahrer auch hier noch mehr begeistert hätte.





Text & Fotos: NewCarz
Pro & Contra
Pro:
- polarisierende Optik mit hohem Wiedererkennungswert
- sehr harmonisch arbeitender Vollhybrid mit solidem Leistungsspektrum
- extrem viel Platz in einem hochwertig anmutenden Innenraum
- vernünftiges Bedienkonzept
- umfangreiche Ausstattung
Contra:
- vereinzelt übersensible Assistenzsysteme mit akustischem Nervpotenzial
- kein Diesel mehr im Antriebsportfolio
- geringes Zuggewicht
Konkurrenz: Skoda Kodiaq, Kia Sorento, Nissan X-Trail, VW Tayron, Volvo XC60, Honda CR-V
Technische Daten: Hyundai Santa Fe 1.6T-GDI Hybrid 4WD 7-Sitzer Signature
- Farbe: Terracotta Orange Uni
- Fahrzeugklasse: Mittelklasse / SUV
- Länge x Breite x Höhe (m): 4,83 x 1,90 x 1,72
- Radstand (mm): 2.815
- Antrieb: Reihenvierzylinder-Turbo-Ottomotor mit OPF plus E-Motor
- Hubraum (ccm): 1.598
- Hybridart: Vollhybrid
- max. Leistung Verbrenner /E-Motor: 118/48 kW (160/65 PS)
- Systemleistung: 158 kW (215 PS)
- max. Systemdrehmoment (Nm): 367
- Getriebe: 6-Stufen-Automatik
- Antriebsart: Allrad 4WD
- Durchschnittsverbrauch (WLTP): 6,9 l/100 km
- Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 7,4 l/100 km
- CO2-Emissionen (Werksangabe): 161 g/km
- Abgasnorm (WLTP): 6e 36EA
- Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
- Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (sec): 9,8
- Wendekreis (m): 11,6
- Bodenfreiheit (mm): 177
- Kofferraumvolumen (l): 621 bis 2.032
- Leergewicht (kg): 2.040
- Zuladung (kg): 635
- max. Anhängelast ungebremst/gebremst (kg): 750/1.110
- max. Stützlast (kg): 100
- max. Dachlast (kg): 100
- Tankgröße (l): 67
- Batteriekapazität brutto (kWh): 1,5
- Kraftstoffart: Benzin E5/E10 mind. 95 Oktan
- Neupreis des Testwagens: 63.550 Euro (Basispreis 5-Sitzer: 56.700 Euro)

Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.