Crossover sind weiterhin im Trend und genau hier positioniert sich auch der neue Lexus UX 250h als kleinstes SUV der Marke, der mit Hybridantrieb und eigenständigem Design auf Kundenfang geht.
Technisch ist er dank der im Familienkreis ausgerollten GA-C-Plattform mit den Konzerngeschwistern Toyota Corolla und dem Toyota C-HR verwandt. Zumindest beim letztgenannten Protagonisten werden sogar ganz entfernte Ähnlichkeiten sichtbar.
Für unseren Fahrbericht fuhren wir das Auto mit den zwei Antrieben als F-Sport und mit Allradantrieb E-Four.
- Exterieur
- Interieur
- Motor und Fahreigenschaften
- Ausstattung, Technik und Alltag
- Varianten und Preise des Lexus UX 250h
- Fazit
- Technische Daten
Exterieur – Die Mischung macht’s
Der Grundcharakter eines Crossover entstammt immer noch einem SUV, was hier auch klar zu erkennen ist. Doch die Vielfalt an designtechnischen Avancen ist am getesteten Protagonisten ganz charakteristisch im neuzeitlichen Lexus-Style gelungen.

Und so beeindruckt der Lexus UX 250 mit scharfen Kanten und prägnanten Linienführungen, die in Summe immer ein wenig an einen Jet mit Tarnkappenfähigkeiten erinnern, aber auch an ein elegant-scharfes Katana. Allerdings: Ganz so rasiermesserscharf wie sein großer Bruder Lexus RX ist dieser aber nicht geworden.

Diabologrill an der Front muss natürlich sein, dazu flach gehaltene LED-Augen und in der Seitenansicht muskulös gestaltete Radläufe bestimmen das Äußere dieses Japaners. Am Heck gibt es martialisch hervorstehende Heckleuchten, welche durch einen leuchtenden LED-Streifen verbunden wurden.

Endrohre sucht man vergebens, was aber erst auf den zweiten Blick auffällt, weil die Augen zunächst noch den Massen an Zerklüftungen folgen. Insgesamt erinnert der UX auch ein bisschen an den Infiniti QX 30, den es in Deutschland nicht mehr zu kaufen gibt.
Interieur – Edel und knapp
So groß, wie das SUV von außen erscheint, ist es im Innenraum dann doch nicht. Vorne fällt das allerdings noch nicht auf, denn hier sitzt man wirklich sehr bequem auf feinem Bi-Color-Leder, dessen Perforation atmungsaktiv die Vollklimatisierung selbiger gestattet. Die Sitzposition ist erstaunlich tief, viel tiefer, als erwartet.

Ein hochwertiger Materialeinsatz in Kombination mit einer tadellosen Verarbeitung unterstreichen den Premium-Anspruch, den Lexus von Anbeginn verfolgt und im Fall des Lexus UX auch liefert – vollumfänglich.
Eine klare Fahrerorientierung des Cockpits ist erkennbar und als Pilot hat man schnell den Eindruck, in einem integrativen Cockpit zu sitzen – quasi umfänglich zugebaut, was zusätzlich der hohen und breiten Mittelkonsole geschuldet ist. Das ist keinesfalls ein negativer Aspekt, sondern fördert den sportlichen Eindruck massiv.
Die beiden „Hörner“ am volldigital ausgeführten Kombiinstrument sind Lexus-typisch und diese F-Sport-Version hält ein wunderbares, sehr dick aufgepolstertes Lenkrad für den Fahrer bereit.
Platztechnisch geht es auf der zweiten Reihe deutlich knapper zu – die abfallende Dachlinie bringt hier die Kopffreiheit arg in Bedrängnis und auch die Knie kommen den Vordersitzen sehr nah.
Noch prägnanter sieht der designgeschuldete Platzverlust im Kofferraum aus. Gerade einmal 320 Liter passen hier hinein, was unter dem Kofferraumvolumen eines VW Golfs liegt. Glücklicherweise können die Rückenlehnen umgeklappt werden, wodurch das Volumen auf noch akzeptable 1.245 Liter anwächst.
Motor und Fahreigenschaften – SUV & Hybrid in the Mix
Als Premiummarke von Toyota kann Lexus auf das umfassende Know-how des Konzerns bezüglich Hybridtechnik zugrückgreifen – und das kommt hier eindrucksvoll zur Geltung.
Ein 2.0-Liter-Vierzylinder als Benziner leistet 152 PS. Außerdem erreicht der Motor 190 Newtonmeter maximales Drehmoment und arbeitet nach dem Atkinsonprinzip, ist entsprechend für den Einsatz im Hybridverbund optimiert. Unterstützt wird er von einem Elektromotor mit 109 PS Leistung und 202 Newtonmetern Drehmoment. Als Systemleistung summiert sich dies auf 184 PS.

Dies reicht aus, um das Crossover-SUV aus dem Stand in nur 8,5 Sekunden auf 100 km/h zu bringen. Das Maximum an Geschwindigkeit ist bei 177 km/h erreicht – elektronisch begrenzt.
Doch die wahren Werte liegen irgendwo dazwischen, denn der Lexus UX 250h ist dann ein echter Sparfuchs. Aber der Reihe nach. Beim Fahren mit dem Japaner hat man vom ersten Meter an das Gefühl, ein massives, aber dabei handlich wirkendes Auto zu fahren, was satt auf der Straße liegt und alles andere als einen ökologisch müd gehaltenen Antrieb besitzt.

Durch den E-Motor erfolgt auf jeden Gasbefehl eine unverzügliche Reaktion in Form von Vortrieb. Das Umschalten zwischen Elektro- und Verbrennerbetrieb geschieht für die Insassen unbemerkt.
Dabei zeigt sich ein sehr gut austariertes Fahrwerk und eine angenehm direkte Lenkung, wobei das Hauptaugenmerk nicht allein dem Fahrkomfort gewidmet wurde, sondern auch eine sportliche Abstimmung spürbar wird. Sowohl Federungs- als auch Dämpfercharakteristik sprechen eine klare Sprache und erlauben durchaus auch schnellere Kurvenfahrten oder Lastwechsel, ohne die gesamte Fuhre in eine Kirmesschaukel zu verwandeln.

Das fördert wiederum die sportiven Ambitionen und das, obwohl der UX dem nur begrenzt gerecht werden kann. Ja, es geht zügig voran, doch spätestens auf der Bahn ist schnell klar, dass zumindest schnelles Fahren nicht das Metier des Crossover ist. Bei 177 km/h – laut Tacho waren es 185 Sachen – stürmt der Lexus in den Begrenzer und alle Insassen nicken diesen sanften, aber spürbaren Ruck an den Zügeln ungewollt ab. Diese Einschränkung kennen wir bereits vom Toyota RAV4 Hybrid.

Der Lexus könnte theoretisch auch schneller, dazu hat er fahrwerkstechnisch definitiv auch das Rüstzeug, doch als Vollhybrid steckt Lexus die Ziele ganz woanders.
Vollhybrid – Das bedeutet, der UX kann auch rein elektrisch unterwegs sein. Das funktioniert zwar nicht über längere Strecken, dafür fehlt ihm ein größerer Akku, was wiederum eine Plug-In-Funktion erforderlich machen und die räumlichen Einschränkungen weiter verschärfen würde.
Daher ist es für dieses Auto genau so richtig. Und es passiert immer wieder und sehr oft, dass der Japaner in den EV-Modus wechselt. Dabei rekuperiert er fleißig alles, was an kinetischer Energie überflüssig wird und bringt es brav in den Speicher. Das stufenlose Automatikgetriebe ist hier glücklicherweise keine ausgemachte Heulsuse, was man von früheren CVT-Getrieben leider stets behaupten konnte und hält sich größtenteils eher im Hintergrund.

Nur bei Ausschöpfung des vollen Antriebspotenzials und besonders im Sportmodus – einer der insgesamt drei Fahrmodi – klettert der Benziner in hohe Drehzahlen, was man dann auch im ansonsten gut gedämmten Innenraum vernehmen kann. Bleibt man moderat im Umgang mit dem Gasfuß, belohnt der Premium-Japaner die Insassen mit einer angenehmen Ruhe.

Und das schönste dabei ist, dass der UX 250h bei dieser Fahrweise so richtig knausrig wird. Bereits der im Drittelmix ermittelte Wert ist für diese Fahrzeuggröße hervorragend: nur 5,6 Liter genehmigte sich der Lexus auf 100 Kilometer. Dabei möchten wir unbedingt anmerken, dass wir im Drittel Autobahn keinsewegs nur Richtgeschwindigkeiten fuhren.
Auf unserer 20 Kilometer langen Sparrunde setzte er im aktivierten ECO-Modus noch einen drauf und kam mit sage und schreibe 3,9 Litern aus.

Anders sieht es aus, wenn der Crossover dann doch nur sportlich gefahren wird. Dann reichen neun Liter meist nicht und bei durchgängiger Vollgasfahrt über die freie Autobahn waren es sogar über 13 Liter, die pro 100 Kilometer verlorengingen. Ein klarer Fingerzeig, für was der Lexus UX 250h gedacht ist und für was nicht.
Ausstattung, Komfort, Sicherheit
Als F-Sport gehörte unser Testfahrzeug zu den besser ausgestatteten Modellen, die kaum noch Wünsche offenließen.
Beginnen wir mit dem Infotainment, welches gegenüber denen in vergangenen Lexusmodellen deutlich verbessert wurde, doch das „Moorhuhn-Mousepad“ blieb auch hier bestehen und benötigt zusammen mit der gesamten Bedien- und Menüstruktur eine recht ausgeprägte Kennenlernphase.

So intuitiv, wie beispielsweise das eines BMX X2 oder anderer europäischer Systeme, ist dieses hier nicht. Hat man sich dann damit arrangiert, funktioniert es doch noch ganz gut. Dafür gibt es großes Lob für die ausgezeichnete Routenführung des Navigationssystems sowie für die zuverlässige Sprachsteuerung.

Das volldigitale Cockpit bietet kaum Individualisierungsmöglichkeiten, verändert das Aussehen bei Wahl der unterschiedlichen Fahrmodi nur marginal. Der Zentralbildschirm wirkt größer, als er es ist, denn ein großzügiger schwarzer Rahmen, der auch eine analoge Uhr beherbergt, wirken optisch Wunder. Die Darstellung ist gestochen scharf und farbenfroh, aber nicht flimmerfrei.
Dies fällt vor allem auf, wenn man direkt am Bildschirm vorbeischaut, zum Beispiel auf die danebenliegenden Lüftungsdüsen, dann bemerkt man dieses Flimmern besonders stark. Die Bedienelemente in der Mittelkonsole beinhalten auch etwas gewöhnungsbedürftige Drehrädchen für die Lautstärke- und die Sendereinstellung.
Ein Highlight schlechthin ist das Headup-Display, welches in puncto Inhalt, Darstellung und Größe locker mit Systemen aus der Oberklasse mithalten kann. Ebenso „hell leuchtend“ erhalten die Matrix-LED-Scheinwerfer im Test durchgängig Bestnoten. Neben einer homogenen und sehr weitreichenden Ausleuchtung gefällt uns die absolut zuverlässige und stets im „Flow“ arbeitende Matrixfunktion, bei der alle Verkehrsteilnehmer – gleichgültig, ob entgegenkommend oder vorausfahrend – stets zuverlässig und schnell ausgeblendet wurden.

Erfreulich ist zudem, dass die Außenspiegel per Verriegelung angeklappt werden und die induktive Ladestation im Test einen jederzeit durchgängigen Ladevorgang sicherstellt.
Die Sitzheizungen waren erstaunlich schnell durch die dicken Lederbezüge spürbar und heizten flächendeckend ein. Ebenso gründlich lieferte die Sitzbelüftung eine angenehme Kühlung, wenn auch die Ventilatoren gut hörbar wurden, vor allem in der höchsten Stufe. Dies ist allerdings der guten Dämmung geschuldet, wodurch äußere Einflüsse so stark reduziert wurden, dass man halt auf alles achtet, was das Gehör geliefert bekommt.

Abhilfe schafft nicht nur hierbei die sehr gute Levinson Audioanlage, die durch einen natürlichen und pegelfesten Klang überzeugen konnte. Die Lenkradheizung wärmte schnell, allerdings nicht gleichmäßig, sondern bevorzugt die Griffbereiche links und rechts.
Gern benutzt wurde laut Testbordbuch auch der Abstandstempomat, weil dieser jederzeit die Abstände sanft und zuverlässig halten konnte. Den Spurverlassenswarner ereilten mitunter einige Fehlinterpretationen, was aber in Summe dem Durchschnitt eines solchen Assistenten entspricht. Den Parkvorgang unterstützte im Testwagen neben Sensoren ringsum zusätzlich eine 360-Grad-Rückfahrkamera, welche auch nachts ein scharfes Bild liefern konnte.

Varianten und Preise für den Lexus UX 250h
Das schicke Crossover-SUV mit Premiumanspruch wird in sage und schreibe sieben Ausstattungen angeboten:
- Grundversion – Ab 36.300 Euro geht es los und Dinge, wie Voll-LED-Scheinwerfer, 2-Zonen-Klimaautomatik, adaptiver Tempomat, Verkehrszeichenerkennung, Spurhalteassistent und vieles mehr, sind bereits im Eistiegsmodell an Bord.
- Executive Line – zusätzlich mit Regensensor, 17-Zoll-Rädern und einigem mehr ausgestattet, ist diese Ausstattungsversion ab 37.950 Euro im Portfolio.
- Amazing Edition – Für mindestens 39.900 Euro gibt es on top noch eine zweistufige Lenkradheizung, Keyless und DAB+, um nur einige zu nennen.
- Launch Edition – Für ebenso 39.900 Euro lockt hier eine ähnliche Ausstattung, die unter anderem auch eine Rückfahrkamera beinhaltet.
- Business Edition – Obendrauf erwarten hier den Besitzer ein Totwinkelassistenten mit Querverkehrswarner und eine Einparkführung ab 40.350 Euro.
- F-Sport – Unser Testwagen besaß diese zweithöchste Ausstattungsinie, die ab 43.650 Euro zusätzlich eine Lendenwirbelstütze für den Fahrersitz, Privacyverglasung., Matrix-LED, Sportsitze mit Verlours und vieles mehr bereithält.
- Luxury Line heißt das Flaggschiff, kostet mindestens 49.600 Euro und wartet zudem unter anderem mit Akustikverglasung, 18-Zoll-Rädern, elektrischer Heckklappe und Lexus-Card-Key auf.

Fazit – Nicht geschüttelt, nicht gerührt, und doch perfekt gemixt
Der Lexus darf mit Recht als individueller Premium-Crossover mit Hybrid-Vorteil gelten. Er vereint als Crossover-SUV einen Mix aus kompakter Größe, einen sparsamen Antrieb und den markentypischen Oberklasse-Flair, was in Summe als eine nicht geringe Bereicherung dieser Fahrzeugklasse gelten darf. Lediglich der geringe Platz im Fond und im Kofferaum muss sich der bildhübsche Premium-Crossover ankreiden lassen.
Das Hybrid-Know-how stammt von Toyota, der Luxus kommt von Lexus – das hat jedoch seinen Preis. Der bestens verarbeitete und sehr gut ausgestattete Testwagen kostet fast 52.000 Euro, was den geneigten Interessenten eventuell erst einmal zurückschrecken lässt.

Doch jetzt kommt das Aber: Sucht man in diesem Segment einen vergleichbaren Kandidaten und dann auch noch mit Hybridantrieb, wird die Luft nämlich dünn.
Der sportlich ambitionierte Fahrer erhält für diesen Preis auch einen T-Roc R, der jedoch weder den Sparvorteil, noch das angesprochene Oberklasse-Flair bietet. Oder eben einen GLA aus dem Hause Mercedes-Benz – der ist jedoch in seiner neuesten Generation noch nicht als Hybrid erhältlich.

Und so schließt sich der Kreis, in dem der Lexus UX 250h als runde Sache hervorgeht, gut gemixt, wie es sich für einen Crossover gehört. Und, um beim Mixen zu bleiben: Ein guter Cocktail war noch nie ein Schnäppchen, oder?
Kamera: Canon EOS 6D
Technische Daten: Lexus UX 250h E-Four F-Sport
- Farbe: Basaltgrau Metallic
- Länge x Breite x Höhe (m): 4,50 x 1,84 (2,08 mit Außenspiegel) x 1,54
- Radstand (mm): 2.640
- Antrieb: Vierzylinder Benzin-Saugmotor +E-Motor
- Systemleistung: 135 kW (184 PS)
- Max. Drehmoment Benziner: 190 Nm bei 4.400 – 5.200 rpm
- Hubraum: 1.987 ccm
- Getriebe: stufenlose Automatik CVT
- Antriebsart: Allrad automatisch
- Durchschnittsverbrauch (NEFZ): 4,4 L/100 km
- Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 5,7 L/100 km
- CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 101 g/km
- Abgasnorm: Euro 6d-TEMP-EVAP-ISC
- Höchstgeschwindigkeit: 177 km/h (elektronisch begrenzt)
- Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 8,7 Sekunden
- Wendekreis (m): 11,2
- Leergewicht (kg): 1.540
- Zuladung (kg): 570
- Kofferraumvolumen (l): 320
- Anhängelast ungebremst/gebremst bis 12 % (kg): 750/750
- Bodenfreiheit (mm): 160
- Böschungswinkel vorn/hinten: 14°/25°
- Rampenwinkel: 16°
- Kraftstofftank (l): 43
- Akku: Nickel-Metallhydrid
- Kraftstoffart: Super E5/E10 mind. 95 Oktan
- Neupreis des Testwagens: 51.750 Euro (Einstiegspreis ab 36.300 Euro)

Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.