Peugeot 208 Hybrid Test – Der kleine Sieger

Peugeot 208 Hybrid
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Vor rund einem Jahr wurde der französische Kleinwagen einem Facelift unterzogen und rollt von nun an auch als Peugeot 208 Hybrid über die Straßen der Welt.

Mit der Modellpflege erhielt der Franzose einige technische Updates, jedoch wurde auch die Optik an die aktuelle CI angepasst. Der Diesel flog derweil aus dem Programm, so auch die Einstiegsmotorisierung. Stattdessen gibt es nun zwei Hybridantriebe, die streng genommen Mildhybride sind.

Für unseren Test fuhren wir die schwächere Version, die auf den Namen Peugeot 208 Hybrid 100 eDSC6 hört. Fahrbericht.


Das Wichtigste im Überblick

  • Facelift des 2019 eingeführten Kleinwagens mit französischem Charme
  • Der Diesel ist entfallen, dafür gibt es nun zwei Hybridantriebe
  • Die Elektroversion gibt es nun auch mit 156 statt bisher ausschließlich mit 136 PS




Exterieur – Farbenfroh und exzentrisch

Zugegeben, Zeit für ein Facelift war es beim Peugeot 208 eigentlich nicht. Zumindest, wenn es um die Optik geht. Denn der kleine Säbelzahntiger von 2019 sah und sieht immer noch ziemlich frisch aus. Doch vier Jahre sind in der heutigen Zeit nun mal eine kleine Ewigkeit und da Peugeot seine CI ebenfalls verändert hat, musste der Kleine nun unters Messer. Das Ergebnis kann sich dennoch sehen lassen. Denn besonders die Front trägt nun ein neues Gesicht mit markanten Scheinwerfern und neuer Lichtsignatur. Die bisherigen „Säbelzähne“ sind passé und wurden durch drei Krallen ersetzt, die für das Stand- und Tagfahrlicht zuständig sind. Je nach Ausstattungsvariante gibt es LED-Scheinwerfer in Freiformreflektor-Technik oder in Form von raffinierten Linsen.

Seitlich betrachtet, gibt es quasi keine Unterschiede zum bisherigen Modell. Getreu dem Motto „Never change a running System“ hat man hier das Werkzeug schnell wieder eingepackt. Und auch am Heck verrät der kleine Franzose nur Kennern seine Neuerungen. Denn die Heckleuchten greifen die Formensprache der Front wieder auf und zeigen sich nun horizontaler statt bisher in vertikaler Anordnung. Ein kleiner Hinweis auf den Hybridantrieb ist ebenfalls neu und verrät den Betrachtern seine Antriebsart. Das schicke Agueda Gelb Metallic ist übrigens als einzige Farbe ohne Aufpreis erhältlich und steht dem Kleinen aus unserer Sicht richtig gut.

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Interieur – Noch immer futuristisch

Im Innenraum des neuen Peugeot 208 Hybrid wurde ebenfalls Hand angelegt. Doch auch hier bedarf es eines genaueres Blicks. Denn die Änderungen fallen entweder nur Kennern auf oder aber man benötigt den direkten Vergleich. Erwähnenswert ist der geänderte Wählhebel für die Automatik, welcher nun der konzernweit eingesetzten Wippe weichen musste. Und auch die Polsterung wurde modifiziert, kommt nun auf Wunsch in einer Mischung aus Kunstleder und Alcantara – abgesetzt mit grün-gelben Kontrastnähten, die bestens mit der schicken Außenfarbe harmonieren.

Der zehn Zoll große Zentralbildschirm ist nun in allen Modellen serienmäßig dabei, vorher mussten sich Kunden in der Basisversion mit sieben Zoll begnügen. Apropos Display: Das digitale i-Cockpit erhielt ein Update und sieht nun etwas fresher aus. In der GT-Ausführung behält es derweil seinen 3D-Effekt, was zur Markteinführung des 208 im Jahr 2019 als ein echtes Novum galt. Last but noch least erhielt das Lenkrad eine Frische-Kur und trägt nun das neue Markenlogo.

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Motor und Fahreigenschaften – Hybride Kräfte

Angetrieben wird der Peugeot 208 Hybrid 100 eDSC6 von einem 1,2 Liter großen Dreizylinder mit einer Leistung von nicht gerade atemberaubenden 101 PS. Die Kraftverwaltung übernimmt immer ein Doppelkupplungsgetriebe mit sechs Fahrstufen. Zu der Besonderheit dieses Getriebes kommen wir gleich noch. Auch das Drehmoment von possierlichen 205 Newtonmeter lässt das Herz nicht gerade höher schlagen. Doch auch wenn für den Standardsprint gut zehn Sekunden vergehen, sagt uns ein Blick auf die Höchstgeschwindigkeit von 193 Stundenkilometern, dass der 208er nicht zu den Lahmsten seiner Zunft gehört. Doch der Reihe nach.

Der eDSC6 genannte Sechsgang-Doppelkuppler beherbergt neben seiner eigentlichen Zusammensetzung noch einen kleinen Elektromotor, der zusätzliche Leistung beisteuert. In Summe immerhin 21 PS und 51 Newtonmeter. Die Energie hierfür wird rein über Rekuperation gewonnen – also durch Rückgewinnung im Schubbetrieb und beim Bremsen. Eine kleine, nicht einmal 0,9 kWh große Batterie „pufffert“ diese Energie zwischen und gibt sie ab, wenn gerade nur sehr wenig Leistung benötigt wird. So kann der kleine Löwe bis zu einem Kilometer rein elektrisch fahren.

In der Praxis funktioniert dieses Zusammenspiel auch ziemlich gut. Nur beim Wechsel zwischen E- und Verbrennerbetrieb gibt es vereinzelt den ein oder anderen Ruck. Das ist keine große Sache und lässt sich durch eine entsprechende Fahrweise nahezu vollständig kompensieren.

Ansonsten zeigt sich der kleine Franzose von seiner ganz kecken Seite. Das Fahrwerk ist angenehm straff, aber niemals hart und die Lenkung – im Zusammenspiel mit diesem kleinen, tollen Lenkrad – ausreichend direkt. Diese Bremse gab zu keiner Zeit Grund für etwaige Kritik und auch die Dämmung ist für einen Kleinwagen echt gut gelungen. Defizite? Fehlanzeige.

Nun zu den Leistungsdaten: Auf dem Papier wirkt hier nichts sonderlich flott, doch in Wahrheit offeriert der Hybrid 100 mehr als ausreichend Leistung. Hätte man uns vorgegaukelt, wir säßen in einem Hybrid 136 – dem gleichen Antrieb mit 136 PS – wir hätten es geglaubt. Insbesondere in niedrigen Geschwindigkeitsbereichen ist stets genug Punch vorhanden, um souverän im Verkehr mitzuschwimmen und den ein oder anderen Überholvorgang gefahr- und problemlos durchzuführen.

Doch auch abseits der Stadt lässt sich der Filou nicht lumpen. Im Autobahnbetrieb konnte der 208 zeigen, wozu Kleinwagen mittlerweile im Stande sind. Und auch nach über 400 Kilometern am Stück können wir nicht im Ansatz von einer Tortur sprechen. Im Gegenteil. Der 208 ist auch prima für längere Strecken geeignet. Lediglich die Platzverhältnisse im Fond sollten im Vorfeld mit der Größe der Passagiere abgeklärt werden – denn ein Kleinwagen ist nun mal ein Kleinwagen und kein Fullsize-SUV.

In Sachen Verbrauch überraschte der Peugeot 208 Hybrid ebenfalls. Mit einem Gesamtverbrauch von glatt fünf Litern überschritten wir zwar die Werksangabe, doch geht dieser Konsum unter Berücksichtigung des Fahrprofils – und ohne Schonprogramm – vollkommen in Ordnung. Wer es ruhig angehen lässt, erreicht problemlos eine Vier vor dem Komma und auf unserer Sparrunde genügten dem Kleinen gerade einmal 3,1 Liter. Und auch bei flotter Autobahnfahrt standen selten mehr als sieben Liter auf der Uhr.

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Ausstattung, Komfort, Technik

Wir fuhren den Peugeot 208 Hybrid in der Ausstattungslinie „GT“ und somit das Topmodell. Die Annehmlichkeiten sind hier bereits opulent und nachfolgend geben wir einen Überblick über die relevantesten Features:

Da wären zunächst die Voll-LED-Scheinwerfer, welche auf jeden Fall die Schulnote „2+“ bekommen. Die Note „1“ bleibt ihm verwehrt, da man sich entschieden hat, dem Franzosen kein Matrix-Licht zu spendieren. Technisch wäre das kein Problem gewesen, denn der auf der gleichen Plattform basierende Opel Corsa hatte diese Lichttechnik bereits im Vorfacelift-Modell.

Sehr gut ist derweil der Umstand, dass das Kamerabild der Rückfahrkamera mittlerweile als gestochen scharf einzustufen ist. Wird das Sicht- und Navigationspaket mit bestellt, ist sogar eine 360-Grad-Kamera an Bord. Ob man dies in einem Kleinwagen wirklich braucht, lassen wir mal so dahingestellt – nice to have ist es auf jeden Fall. Allerdings beinhaltet dieses Paket auch einen sehr hilfreichen Totwinkel-Assistenten sowie ein erstklassiges Navigationssystem samt Sprachsteuerung, eine induktive Ladestation und insgesamt vier USB-Ports. Die 1.000 Euro Aufpreis dürfen hierfür also gern eingeplant werden.

Wer des Öfteren auf der Autobahn unterwegs, sollte auch über das 900 Euro teure Drive-Assist-Paket Plus nachdenken. Der hier enthalte Abstandstempomat verrichtete seine Arbeit ohne Fehl und Tadel und wurde im Test schnell zu einem gern genutzten Feature. Ein Spurhalte- und ein erweiterter Notbremsassistent sind derweil ebenfalls in diesem Paket inkludiert.

Wer mag, erhält für 750 Euro ein Panorama-Glasdach mit manuellem Sonnenrollo. So etwas ist im Kleinwagensegment eher selten anzutreffen und wie auch in anderen Modellen – wie beispielsweise dem Seat Ibiza – sprechen wir hierfür eine klare Empfehlung aus.

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Varianten und Preise des Peugeot 208 Hybrid

Insgesamt wird der Peugeot 208 Hybrid in zwei Versionen angeboten:

  • Hybrid 100 eDSC6 – Ab 26.015 Euro beginnt der Einstieg in die Hybrid-Welt des 208. Hierfür gibt es die Ausstattungsvariante Style. Für die Version „Allure“ werden mindestens 27.815 Euro und für die Topversion „GT“ mindestens 29.515 Euro aufgerufen.
  • Hybrid 136 eDSC6 – Die stärkere Hybridversion beginnt erst in der Ausstattungslinie „Allure“ – und zwar ab 29.315 Euro. Für den „GT“ müssen 31.015 Euro an den Händler überwiesen werden.

Darüber hinaus stehen noch zwei Elektroantriebe mit 136 (ab 36.325 Euro) und 156 PS (ab 37.325 Euro) sowie ein nicht-hybridisierter 1,2 Liter Verbrenner mit 100 PS und Sechsgang-Handschaltung (ab 22.950 Euro) zur Auswahl. Alle Peugeot 208 fahren mit Frontantrieb vor.

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Fazit zum Peugeot 208 Hybrid

Keine Frage: Der Peugeot 208 Hybrid ist eine echte Bereicherung im Kleinwagensegment. Der frische Look, der unwiderstehliche Charme und der souveräne Auftritt bringen ihm nicht nur fleißig Punkte im Test ein sondern dürften auch dafür sorgen, dass ihm am Ende einige Interessenten erliegen.

Dass der Hybrid zum Sparen animiert, zeigt ein Blick auf den Verbrauch. Und die monetär sehr deutliche Abgrenzung zu den vollelektrischen Versionen tut ihr Übriges, um den Hybridmodellen den Weg zu großem Erfolg zu ebenen.

Die Frage, ob 101 PS reichen oder ob es lieber 136 PS sein sollen, muss am Ende jeder für sich selbst entscheiden. Wir finden jedoch, dass das Gros an Alltagsfahrten – auch auf der Autobahn – mit dem Hybrid 100 vollkommen abgedeckt ist. Übrigens: Für das hier eingesparte Geld bekommt man übrigens fast das Sicht-und Navigationspaket und das Panorama-Glasdach.

Text & Fotos: NewCarz

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Pro & Contra

Pro:

  • weniger City-Flitzer mit viel Charme und Esprit
  • Verbrauchsvorteil durch Hybridisierung
  • Eigenständigkeit und fancy Look im Vergleich zur Konkurrenz

Contra:

  • kein Diesel mehr verfügbar
  • leichtes Getrieberucken beim Wechsel von E auf Verbrenner
  • kein Matrix-Licht erhältlich

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Technische Daten: Peugeot 208 Hybrid 100 eDSC6

  • Farbe: Agueda Gelb Metallic
  • Fahrzeugklasse: Kleinwagen
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,06 x 1,75 (1,96 mit Außenspiegeln) x 1,43
  • Radstand (mm): 2.540
  • Antrieb: Dreizylinder-Ottomotor mit OPF plus E-Motor
  • Hybridart: Mildhybrid
  • max. Leistung: 74 kW (101 PS) bei 5.500 rpm
  • max. Drehmoment (Nm): 205 bei 1.750 rpm
  • Hubraum (ccm): 1.199
  • Getriebe: 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
  • Antriebsart: Vorderachse
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP) (l/100km): 4,6
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz) (l/100km): 5,0
  • CO2-Emissionen (Werksangabe in g/km): 104
  • Abgasnorm: Euro 6e
  • Höchstgeschwindigkeit (km/h): 193
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (sec): 10,7
  • Wendekreis (m): 10,4
  • max. Bodenfreiheit (mm): n.a.
  • max. Kofferraumvolumen (l): 352 – 1.163
  • Leergewicht (kg): 1.295
  • Zuladung (kg): 395
  • max. Anhängelast ungebremst/gebremst (kg): 645 / 1.200
  • max. Stützlast (kg): 55
  • max. Dachlast (kg): 70
  • Tankinhalt (l): 44
  • Kraftstoffart: Super E10
  • Neupreis des Testwagens (Euro inkl. MwSt.): 33.015 Euro (Basispreis 208: 22.950 Euro)

 

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