Seat Ateca Test – SUV Olé!

Seat Ateca
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Der neue Seat Ateca ist nicht nur das erste SUV des spanischen Herstellers, es ist zumindest namentlich gleichzeitig ein kleiner Exkurs durch spanische Gefilde. Die Bezeichnung Ateca stammt von einer gleichnamigen Gemeinde in der spanischen Saragossa-Provinz. Kreiert wurde das SUV allerdings in Barcelona.

 Die Fertigung des Seat Ateca findet wiederum in Tschechien, in einem Skoda-Werk statt.

Seit der Einführung des spanischen SUV im Sommer 2016 erfreut sich Seat der enormen Interesse am Ateca, welchen man im vergangenen Herbst sogar vorübergehend nicht mehr bestellen konnte. Die mehrmonatige Wartezeit auf einen Seat Ateca scheut Kunden auch heute nicht, das SUV zu ordern.

Grund genug, um sich den Seat Ateca einmal genauer anzuschauen. Unsere Ergebnisse dieser Tests offenbart dieser Fahrbericht.

 

Exterieur – kein zweiter Konzern-Aufguss

Der neue Spanier zeigt sich vom ersten Anblick beginnend in typisch iberischer Dynamik und beweist dadurch zweifellos mehr Mut als die Konzernmutter Volkswagen. Der Seat Ateca wirkt frischer und aufregender im Design als seine Vorlage, der erste VW Tiguan und kann damit jeden Vorwurf, er wäre eh nur ein zweiter Aufguss aus dem VW-Sortiment, entschieden von sich weisen.

 

Seat Ateca
Zweiter Aufguss? Von wegen – der Ateca besitzt mehr Pfiff als manch seiner Konkurrenten.

 

In seinen Abmessungen kommt er dem Tiguan fast gleich, wirkt optisch sogar eine Idee größer. Die trapezförmigen, fast wie durch eine gekonnte Degenführung zugeschnittenen Tagfahrlicht-LED-Bänder der Scheinwerfer, sorgen für den gewünschten Wiedererkennungswert und ermöglichen zudem die klare Zugehörigkeit zur Marke Seat.

Insgesamt vermittelt der vor uns stehende Seat Ateca einen für dieses Segment erstaunlich freundlichen Eindruck. Keinerlei aggressive Elemente findet man an seinem Äußeren, nicht mal in Nuancen. Nicht minder erstaunlich ist dabei, dass der Gesamteindruck dadurch keineswegs langweilig oder bieder ausfällt. Im Gegenteil.

 

Seat Ateca
Eine Bügelfalte a la Seat verläuft über die komplette Seite.

 

Das optional erhältliche Design-Exterior-Paket „Silber“ sorgt an unserem Testwagen mit Chromleisten an den Seitenfenstern, einer silbernen Dachreeling und Designelementen an den Radläufen für ein glänzendes Finish.

Der dezente Farbton Mato-Braun steht dem getesteten Seat Ateca sehr gut, jedoch kann diese Farbe – aktuell zumindest –  per Online-Konfigurator nicht mehr gewählt werden.

Das Geheimnis des Seat scheint sein unauffälliges Sammelsurium an Designelementen zu sein, welche einzeln betrachtet nicht unbedingt ins Auge stechen, aber in Summe für ein harmonisches Gesamtbild des Spaniers sorgen.

Dabei vergisst man nicht, auf markentypische Aspekte zu setzen. Die akribische „Bügelfalte“ in der Seitenlinie ist beispielsweise fast schon so eine traditionelle Reminiszenz des spanischen Herstellers.

 

Seat Ateca
Starker Abgang – auch das Heck wirkt freundlich und dennoch selbstbewusst.

 

Kleine Detailverliebtheit: Verbaute LED-Linsen im Außenspiegel projizieren den Ateca-Schriftzug auf die Straße – ganz im Stile eines Range Rover oder eines Ford Mustangs.

 

Interieur – Modern Times

Die erste Überraschung fällt uns beim Öffnen und Schließen der Fahrertür von außen auf. Die Tür fällt derart satt ins Schloss, wie man es sonst nur von Oberklassemodellen gewohnt ist. Das vermittelt gleich zu Beginn unseres Tests Wertigkeit und Solidität.

 

Seat Ateca
Bekannte Seat-Gene, aber schicker aufbereitet – der Ateca-Innenraum.

 

Der Innenraum im Seat Ateca offenbart sofort auch aus anderen aktuellen Modellen bekannte, spanische Designsprache. Dabei wirkt es jedoch im neuen SUV noch eine deutliche Spur hochwertiger. Gemeinsam mit den bewährten konzerneigenen Elementen, überzeugt der Spanier mit einer sich sofort einstellenden Vertrautheit. Alles findet man da, wo man es sucht oder vermutet.

 

Seat Ateca
Flauschig – Alcantara auf den Sitzen lädt zum Dauerverweilen ein.

 

Nachdem man auf dem Fahrersitz Platz genommen hat, fällt beim Türschließen zunächst der weit vorn angebrachte Türgriff auf, durch dessen Lage man einen unergonomischen Winkel zum Zuziehen der Tür überwinden muss, was dadurch zu einem erhöhten Kraftaufwand führt.

Die analogen, recht groß dimensionierten Cockpit-Armaturen gefallen durch ihre hervorragende Ablesbarkeit. Nur bei sehr großen oder sehr kleinen Fahrerinnen oder Fahrern, werden bei entsprechend notwendiger Lenkradpositionierung diese Anzeigen teilweise vom Steuer verdeckt.

 

Seat Ateca
Multifunktional – die Lenkradbedienungen sind selbsterklärend.

 

Auf den im Testwagen mit haptisch sehr angenehmen Alcantara-Bezügen versehenen Sitzen findet man ausreichend Seitenhalt und großzügige Beinauflagen. Erst ab Körpermaßen jenseits der 1,90 wird hier der Ruf nach mehr hörbar – jedoch erst nach länger andauernden Fahrstrecken. Die Polsterung zeigte eine sehr gute Abstimmung zwischen straff und komfortabel.

 

Seat Ateca
Das Raumgefühl – Dieses ist auch hinten in Ordnung.

 

Über die Rundumsicht im Seat Ateca kann man sich nicht beschweren. Da man in einem SUV sitzt, erlaubt die leicht erhöhte Sitzposition eine gute Übersicht, die auch durch ausreichende Glasflächen ringsum unterstrichen wird. Dazu wirkt der gesamte Armaturenträger sehr tief positioniert, was ebenfalls der Sicht – aber auch dem Platzgefühl – zuträglich ist. Der sonst weit verbreitete Festungseindruck ist im Ateca nicht existent.

 

Seat Ateca
Die analogen Instrumente besitzen großzüge Abmessungen.

 

Einzig die breiten C-Säulen mit den integrierten Fensterlein, mindern zumindest den Blick nach hinten ein wenig. Auch wäre ein etwas großzügiger dimensionierter Innenrückspiegel hierbei hilfreich.

Die Verarbeitung ist im Großen und Ganzen sehr gut, allerdings gibt es kleine Ausreißer, wie beispielsweise ein schiefsitzender, kippelnde Betätigungsknopf für eine Leseleuchte. Nicht dramatisch, aber offensichtlich.

 

Seat Ateca
Auf der Kippe – der Taster einer Leseleuchte sitzt schief in seiner Verankerung.

 

Platzmangel ist in diesem SUV ein Fremdwort. Auf allen Plätzen finden Passagiere genügend Platz, um auch längere Reisen unbeschwert überstehen zu können. Obwohl der Seat Ateca fast 15 Zentimeter kürzer als der VW Tiguan ausfällt, spürt man innen keine Einbußen.

Als Laderaum stehen mindestens 485 Liter zur Verfügung. Legt man die beiden Rückenlehnen um, werden daraus gar 1.579 Liter – genau 76 Liter weniger als beim Tiguan. Doch ungeachtet dessen schluckt der Laderaum dabei auch sperrige Gegenstände mit über zwei Metern Länge, ohne Beeinträchtigung des Fahrers.

 

 

Erwähnenswert wäre noch der Aspekt, dass man beim Verlassen des Seat Ateca, jedes Mal einen durch statische Aufladung entstandenen, unangenehmen elektrischen Schlag erhält. Dies könnte am Material der Sitze oder des Fußraumes liegen. Vergleichsfahrzeuge am selben Ort zur selben Zeit, verfügten nicht über derartige elektrische Animationen.

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Motorisierung und Fahreigenschaften – brummig, sparsam, narrensicher

Was nach der Betätigung des Startknopfes zunächst auffällt, ist der brummige, etwas knurrige Motor, dessen Laufgeräusch jederzeit gut vernehmbar ist. Dabei erhält man den Eindruck, dieser „Sound“ würde von einem Soundgenerator kommen, so unnatürlich, ja synthetisch klingt er in manchen Drehzahlbereichen.

 

Seat Ateca
Brummiger Geselle – der Diesel ärgert bisschen mit seinem Betriebsgeräusch, ist aber sehr sparsam.

 

Doch das war es auch schon mit Kritik am 1.6-Liter-Turbodiesel, der seine 115 PS bei 3.250 Touren erreicht. 250 Newtonmeter maximales Drehmoment zwischen 1.500 und 3.250 Touren, sorgen für ein typisches Tafelbergdiagramm und verleiten sowohl zum niedertourigen Fahren als auch zum Ausnutzen des Drehzahlbandes – ohne dabei den Eindruck zu erhalten, man wäre zu schwach motorisiert.

Die Leistung reicht allemal für ein zügiges Mitschwimmen im alltäglichen Verkehr. Das Klangdilemma ist damit wieder wettgemacht. Wer es sportiv bevorzugt, sollte eher ein Auge auf den großen 2.0-TDI werfen, der mit 190 PS und 400 Newtonmetern hier eher für Befriedigung sorgen dürfte.

 

Seat Ateca
Schluckt alles – das Fahrwerk filtert selbst größere Unebenheiten und Querfugen problemlos.

 

Das Fahrwerk des Seat Ateca entzückte uns mit einer derartigen Souveränität, dass wir kaum glauben wollten, dieses SUV, das Schlaglöcher und Fahrbahnunebenheiten verblüffend locker verschluckt, auch auf eine flotte Kurvenhatz schicken zu können. Und ob! Wir wurden in beiden Bereichen sehr positiv überrascht. Den Ingenieuren gelang mit dem sehr neutral und narrensicher austarierten Fahrwerk ein echter Wurf, durch den der Seat Ateca eine erfrischende Leichtfüßigkeit erreicht.

Selbst mit dem an unserem Testfahrzeug verfügbaren Frontantrieb und der im Vergleich doch sehr zurückhaltenden Leistung, setzte sich der Spanier gekonnt in Fahrszene. Die Lenkung unterstützt diesen Eindruck durch eine sauber rückmeldende Präzision.

 

Seat Ateca
Überzeugend – das Bremssystem des Ateca erfüllt alle Aufgaben souverän.

 

Auch das Bremssystem lässt keinerlei Raum für Kritik, da es exakt dosierbar und äußerst standfest seinen Dienst verrichtet. Den obligatorischen Bremsweg maßen wir mit 38 Metern – mit Winterbereifung und einer Luftfeuchtigkeit von 95 Prozent. Das ist ein ausgesprochen guter Wert.

Der Sprint aus dem Stand bis zur 100 km/h Marke absolviert das SUV in 11,5 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit wird vom Hersteller mit 184 km/h angegeben. In der Praxis erreicht der Spanier laut Tachoanzeige auf der Geraden knapp 190 km/h. Bergab werden es ein paar mehr. Doch bei diesen Geschwindigkeiten hält man sich mit diesem Seat Ateca eh nur in homöopathischen Zeitabschnitten auf. Zumal man eine gefühlte Ewigkeit brauch, bis man die angegebene maximale Geschwindigkeit erreicht.

 

Seat Ateca
Nichts für Speed-Junkies, eher für Cruiser – Seat Ateca.

 

Der Diesel dreht bis zu 5.000 Umdrehungen pro Minute, wobei ab 4.000 Touren ein deutlicher Leistungseinbruch spürbar ist. Die Wahl des nächsthöheren Ganges kann spätestens bei 4.000 Touren erfolgen, da bei höheren Drehzahlen einfach nichts mehr passiert. Die letzten tausend Touren sind eher Makulatur.

Die Fahrgeräusche gestalten sich bei Geschwindigkeiten bis 100 km/h aufgrund des präsenten Motorengeräuschs deutlich vernehmbar. Ab einer Geschwindigkeit von 120 km/h, bei der die Drehzahlnadel bei niedrigen 2.000 Touren steht, gewinnt dann der Fahrtwind langsam die Oberhand.

 

Seat Ateca
Bester im Häkelkurs – die Schaltung zeigte sich mitunter eigensinnig.

 

Das manuelle Schaltgetriebe besitzt eine recht weit gestufte Übersetzung. Dadurch kann es vorkommen, bei Schrittgeschwindigkeiten im zweiten Gang, den Motor zum Ruckeln zu bringen. Allerdings hilft diese breite Spreizung den Drehzahlbereich im effektiven Rahmen zu nutzen und höhere Geschwindigkeiten mit sehr niedrigen Touren zu fahren.

Bei 170 km/h liegen ungefähr 2.800 Touren im sechsten Gang an. Das spart Kraftstoff und hält die Geräuschentwicklung des ohnehin vernehmbaren Motors gering. Einige Male fiel uns der eigenwillig hakende Charakter des Schaltgetriebes auf. Dabei gelang es beispielsweise nicht auf Anhieb, im Stand den ersten Gang einzulegen – man benötigte teilweise mehrere Versuche.

Ins leichte Gelände kann man den Seat Ateca durchaus einmal ausführen, sofern es keine anspruchsvollen Offroad-Strecken werden sollen. Aufgrund seiner Bodenfreiheit kann er zumindest halbwegs intakte Feld- und Waldwege problemlos befahren.

 

Seat Ateca
Kleines bisschen Offroad – mehr sollte man dem Ateca als Fronttriebler nicht zumuten.

 

Mehr haben wir auch nicht ausgetestet. Wird es schlammig oder steht das Wasser verdächtig hoch, ist in jedem Fall Schluss für den Spanier. Die Allradversion kann sicherlich mehr, nur sollte man auch ihm keine Defender-Eigenschaften zutrauen.

Beim Thema Kraftstoff spielt der kleine Diesel seinen größten Trumpf aus. Wenn man es darauf anlegt, sind die angegebenen 4,4 Liter im kombinierten Durchschnitt auf 100 gefahrene Kilometer durchaus erreichbar. Eine kleine Premiere bei unseren Fahrzeugtests, dass die Herstellerangabe ohne extreme Kompromisse zu schaffen war.

 

Seat Ateca
Sparfuchs – der kleine Diesel ist äußerst knausrig.

 

Absolut realistisch im typisch hektischen Alltag, sind dann aber ungefähr fünf Liter auf 100 Kilometer, ohne sich dabei als Verkehrsberuhigungsobjekt beschimpfen lassen zu müssen. Selbst bei Vollgasfahrten auf der Autobahn ist es kaum machbar, eine größere Zahl als die Acht vor dem Komma zu erreichen. Wir finden, das sind beachtenswerte Ergebnisse für ein SUV.

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Assistenz und Sicherheit im Seat Ateca

Das spanische SUV kann ein wahrhaftig kleines Heer an Sensoren und Assistenten vorweisen. Ein Bergabfahrassistent und eine elektronische Differenzialsperre gehören ebenso zur Serienausstattung wie das Umfeldbeobachtungssystem „Front Assist“ mit City-Notbrems-Assistenten.

 

Seat Ateca
Da kommt was – Totwinkelassistent in Aktion.

 

Auch ein Spurhalte-, ein Totwinkelassistent und ein Ausparkassistent befinden sich an Bord des Midsize-SUV.

Der erstgenannte Assistent zeigte sich in seiner Arbeit jedoch extrem engagiert, was bei manchem Tester unserer Redaktion für leichte Irritationen sorgte, da der damit einhergehende Lenkeingriff derart stark ausfiel, dass dieser einer Bevormundung gleichkam.

 

Seat Ateca
Weit verbreitet – bei starkem Schneefall fällt dieser Assistent gern aus.

 

Vor allem bei glatten Straßen oder im gut gefüllten Stadtverkehr empfand man diese Eingriffe eher kontraproduktiv und deaktivierte diesen Assistenten so gut wie in jedem Fall. Eine stufenweise Verstellung der Intensität wäre an der Stelle hilfreich.

Parkmuffel können sich über einen Ausparkassistenten freuen, welcher sämtlich mögliche Ausparkvorgänge automatisiert – in unserem Praxistest mit überzeugender Exaktheit. Überwachen kann man das Rangieren des Assistenten über die Rückfahrkamera und dank 360-Grad-Panoramasicht mit einer Gesamtansicht aus verschiedenen wählbaren Perspektiven.

 

 

Der im Testfahrzeug an Bord befindliche Tempomat ließ sich in 10-km/h-Schritten einstellen und – zur großen Freude des Fahrers – blieb der aktivierte Tempomat auch dann aktiv, wenn aufgrund eines Schaltvorgangs die Kupplung getreten werden musste. Wir haben es auf die Spitze getrieben und die Kupplung mal 15 Sekunden lang betätigt – der Tempomat bleib nach dem Einkuppeln auch dann weiterhin aktiv. Ein riesiger Vorteil für die Kombination von Tempomat und manuellem Schaltgetriebe.

Ordert man den Seat Ateca mit einem DSG, kann man optional einen Stauassistenten konfigurieren, der automatisch das Fahrzeug den Gegebenheiten entsprechend bewegt und bremst, was bei längeren Stopp and Go-Strecken eine erhebliche Erleichterung darstellt.

Ein großes Lob verdienen auch die Voll-LED-Scheinwerfer. Das projizierte Licht in annähernd Tageslichtqualität, nimmt jede Sorge vor einer Nachtfahrt ab der ersten Sekunde. Die Ausleuchtung ist sehr gut und besticht mit einer satten Homogenität. Vor allem das Fernlicht zeigt eindrucksvoll, was mittels LED-Technik aktuell machbar ist.

 

Seat Ateca
Kein Blender – das Abblendlicht bringt viel Helligkeit auf die Straße.

 

Der Fernlichtassistent arbeitet zudem sehr schnell und zuverlässig. Er erkennt mitunter bereits sich annähernde Lichtkegel – beispielsweise vor einer Kurve – und blendet in weiser Voraussicht ab, bevor der Entgegenkommende direkt in den Lichtkegel gerät. Absolut vorbildlich.

 

Seat Ateca
Fernlicht – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Ausleuchtung ist grandios.

 

Zum Lichtpaket gehören ferner ein Licht- und Regensensor, sowie die Coming- und Leaving-Home-Funktion.

Im Euro NCAP-Crashtest schaffte der Seat Ateca mit fünf Sternen die volle Punktzahl.

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Ausstattung und Komfort – viel hilft viel

Der kapazitive 8-Zoll große Bildschirm besitzt – im VW-Konzern weit verbreitet – über einen Annäherungssensor, durch den bei Annäherung der Hand entsprechende Menüs oder Submenüs erscheinen. Die hohe Auflösung garantiert gestochen scharfe Darstellungen, gleichgültig ob es sich um  Navigationskarten, die Kameraperspektiven hinter oder rund um das Auto, oder die jeweiligen Infomenüs handelt.

 

 

Besonders überzeugend fanden wir die exakt arbeitende Sprachsteuerung, welche bei Aktivierung sofort eine Übersicht an möglichen Befehlen auf dem Touchscreen anzeigt. Während unseres Tests glänzte das System mit einem verständlichen, angenehmen Dialogpartner sowie einer fehlerfreien und zügigen Umsetzung aller möglichen Befehle.

Der Seat Ateca zeigte sich sehr vernetzungswillig und erkannte Mobiltelefone verschiedener Systeme in Sekundenschnelle. Sehr vorteilhaft erweist sich die Connectivity Box in der Ablage der Mittelkonsole. Da „parkt“ man sein Smartphone auf rutschfester Unterlage und lädt es kabellos per Induktion, sofern das Smartphone dies unterstützt.

 

Ablage und kabelloses Ladefach zugleich für das Smartphone.

 

Das Navigationssystem „PLUS“ absolvierte jede Zielführung – inklusive Routenneuberechnung und verkehrsbedingte Umleitungen – extrem zuverlässig und glänzte dabei durch eine schnelle Berechnungszeit.

Die Kartendarstellung gehört eindeutig in die Kategorie der übersichtlichen Designs und erlaubt auch jederzeit die Routenführung zu angezeigten POIs mit nur zwei Fingertipps. Bestandteil des Navigationssystems ist auch das farbige 3,5″ Display im Instrumententräger, welches neben diversen Informationen des Bordsystems auch eine schematische Pfeilnavigation darstellen kann.

Das SEAT Sound System überraschte unsere Ohren mit einem soliden Fundament sowie einer voluminösen, deutlichen Bassstruktur.

 

Seat Ateca
Auch ohne Premiumlabel – der Sound im Ateca kann sich hören lassen.

 

Den Mitten und Höhen konnte man dank Einstellmöglichkeiten durch einen Equalizer eine beachtliche Ausgewogenheit anerziehen. Schade, dass eine Empfangsmöglichkeit für digitales Radio – DAB – nicht Bestandteil der Ausstattung unseres Testwagens war. Damit wäre das Klangerlebnis sicherlich noch interessanter ausgefallen.

Ein großes Plus an Komfort verspricht die elektrische und sensorgesteuerte Heckklappe, welche sich angenehm schnell öffnet und schließt. Für die Nutzung der Sensorsteuerung muss man anfangs jedoch erst einmal den Fußsensor suchen, der sich nach einigen Versuchen mehr linksseitig finden ließ. Mit etwas Übung fand man ihn dann auf Anhieb. Irritierend war hingegen die Fernentriegelung für die Heckklappe per Taster in der Mittelkonsole. Diese entriegelte die Heckklappe zwar, aber eine elektrische Öffnung bleibt aus. Warum?

 

Seat Ateca
Such! – Der Heckklappensensor liegt etwas linksseitig unter dem Heck.

 

Um die Sitzheizung in Betrieb zu nehmen, verbrachten wir zunächst etwas Zeit mit der Suche nach den zugehörigen Bedienelementen, welche sich erfolgreich im Steuerungsbereich der Klimatisierung versteckten. Einmal gefunden, verwöhnte die Sitzheizung mit drei deutlich unterschiedlichen Heizstufen sowie einer rekordverdächtig schnellen Aufwärmzeit.

Sowohl die Heiz- als auch Kühlleistung der Klimaautomatik, konnte durch Stärke, Schnelligkeit und zurückhaltende Lüftergeräusche punkten. Zudem konnten wir keine unangenehmen Zugströmungen der klimatisierten Luft feststellen.

Für zusätzliche Anhängelasten versteckt sich die optionale, elektrisch entriegelbare Anhängevorrichtung unter dem Heckstoßfänger. Die Bedientaste für die Entriegelung befindet sich in der rechten Innenverkleidung des Laderaums.

Leseleuchten in kaltweißem LED-Licht ermöglichen das Studieren von analoger Lektüre in Papierform.

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Varianten und Preise des Seat Ateca

 Zur Auswahl steht das spanische SUV in drei verschiedenen Ausstattungsvarianten, wobei man spätestens mit der „Style“-Ausführung über eine umfangreiche Serienausstattung verfügt.

  • Reference – die Basisvariante, nur Frontantrieb, bereits ab 19.990 Euro erhältlich
  • Style – erweiterte Serienausstattung, Allrad optional und größere Motorenauswahl, die Preise beginnen bei 23.430 Euro
  • XCELLENCE – die Topausstattung, Allrad optional, mit umfangreichem Ausstattungspaket, ab 28.020 Euro

Als Motorisierung dienen aktuell drei Diesel und zwei Benziner.

  • Benziner 1.0 TSI mit 115 PS – Einstiegsmotor, nur mit Frontantrieb und manueller Schaltung kombinierbar, nicht im XCELLENCE verfügbar
  • Benziner 1.4 TSI mit 150 PS – kombinierbar mit DSG und/oder Allrad
  • Diesel 1.6 TDI mit 115 PS – nur mit Frontantrieb und manueller Schaltung kombinierbar
  • Diesel 2.0 TDI mit 150 PS – nur mit Allrad und manueller Schaltung erhältlich
  • Diesel 2.0 TDI mit 190 PS – nur im XCELLENCE verfügbar, nur mit Allrad und 7-Gang-DSG kombinierbar

Als Besonderheit sei zu beachten, dass man den 1.4 TSI Benzinmotor mit zwei verschiedenen DSG ausstatten kann. Nur als Fronttriebler gelingt die Kombination mit dem 7-Gang-DSG, die Allradversion ist neben der manuellen Schaltversion mit einem 6-Gang-DSG erhältlich.

 

Seat Ateca
Mato-Braun, nicht Natobraun, auch wenn er selbst vor einem Bunker eine gute Figur macht.

 

Lässt man seinen Wünschen freien Lauf und konfiguriert sich die XCELLENCE-Version mit allen Optionen, überschreitet man die 46.000 Euro mit Leichtigkeit. Ein für das damit einhergehende Potpourri an Annehmlichkeiten durchaus akzeptabler Preis.

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Was sagen die Kunden?

Im Allgemeinen genießt der Seat Ateca bislang einen ausgesprochen guten Ruf. Die Besitzer schätzen vor allem sein ausgewogenes Fahrverhalten und den moderaten Verbrauch. Die zumindest ohne Topmotorisierung recht verhaltene Höchstgeschwindigkeit wird zwar des Öfteren erwähnt, jedoch nicht als Kritikpunkt. Man akzeptiert diesen Aspekt zugunsten der erhöhten Karosserie.

 

Seat Ateca
The Beloved – der Seat Ateca besitzt einen ausgeprägt guten Leumund.

 

Gelegentlich wird der Wunsch nach stärkeren Motoren laut. So wird sowohl von einem kräftigeren Benzinmotor als auch von einer kräftigeren Dieselvariante philosophiert. Obgleich man den zu wahrenden Abstand zu den Modellen der Konzernmutter kennt und als möglichen Grund nennt, dass diese Wünsche wahrscheinlich niemals erfüllt werden können.

Echte Kritikpunkte sind bei unserer Recherche keine bekannt geworden.

Diese Zusammenfassung bezieht sich ausschließlich auf den Seat Ateca und ist wie immer als nicht repräsentative Stimmungsanalyse in deutschsprachigen Netzwerken zu verstehen. Nur Mehrfachbenennungen werden aufgeführt. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.

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Fazit – Der Andalusische Rebell generiert Fans im Sekundentakt

Er kam spät, doch längst nicht zu spät, sondern „platzte“ förmlich in den höchsten Ausschlag der SUV-Trendkurve. Der Seat Ateca schaffte dazu auf Anhieb den Sprung zum meistverkauften Seat.

Seit seinem Erscheinen begeistert er Kunden und Medien gleichermaßen. Nun staubt der Seat Ateca den Preis als „Best Buy Car of Europe in 2017“ ab. Eine Jury, bestehend aus 31 spezialisierten Journalisten, vergab dem frischen SUV diesen Titel. Vollkommen zu Recht, wie wir meinen.

 

Seat Ateca
Ein SUV mit Überzeugungscharakter – der Seat Ateca.

 

Seine frische, moderne äußere Erscheinung kombiniert der Spanier mit bewährten Technologien, welche nochmals teilweise detailliert optimiert wurden. Chapeau, Seat! Dieses SUV kann der Hersteller als großen Wurf feiern.

In Kombination mit den moderaten Einstiegspreisen und den umfangreichen Ausstattungsoptionen steht der Seat Ateca als ernstzunehmender Konkurrent – auch für die konzerneigenen Pendants dieser Riege.

Minimale Verarbeitungslücken lassen sich zwar verschmerzen, stören aber dennoch. Wir sind zuversichtlich, dass solche Dinge sehr schnell abgestellt werden. Dem Siegeszug ist dies ohnehin wenig abträglich. Den hat das spanische SUV nämlich bereits mit dem ersten Tag seiner Erscheinung euphorisch begonnen.

 

Text/Bilder: NewCarz

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Technische Daten: Seat Ateca Style 1.6 TDI Ecomotice

Länge x Breite x Höhe (m): 4,36 x 1,84 x 1,61

Motor: Vierzylinder Commonrail-Turbodiesel mit Start/Stopp-System

Leistung: 85 kW (115 PS) bei 3.250 rpm

Hubraum: 1.598 ccm

Max. Drehmoment: 250 Nm bei 1.500 – 3.250 rpm

Getriebe: manuelles 6-Gang Schaltgetriebe

Antrieb: Front

Durchschnittsverbrauch (NEFZ-Norm): 4,4 L/100 km

Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 5,1 L/100 km

CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 114 g/km

Abgasnorm: Euro 6

Höchstgeschwindigkeit: 184 km/h

Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 11,5 Sekunden

Leergewicht: 1.375 kg

Laderaumvolumen: 485 Liter (1.589 Liter bei umgeklappten Sitzen)

Kraftstofftank: ca. 50 Liter

Neupreis des Testwagens: 35.775 Euro

13 thoughts on “Seat Ateca Test – SUV Olé!

    1. Hallo Herr Köster, vielen Dank für diesen Hinweis! Dieser Umstand ging tatsächlich an uns vorbei, da wir – ganz offensichtlich – nicht lange genug den Knopf gedrückt hielten.

      Weiterhin viel Freude auf unserer Seite!

      Ihr NewCarz-Team

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