Seat Tarraco FR4 Test – Formula Racing fürs SUV

Seat Tarraco FR4
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Mit dem Seat Tarraco FR4 schlüpft das spanische SUV in einen Sportdress und stellt damit die dynamische Version des Spaniers.

Zur Modellvielfalt gehört auch bei einem Tarraco ein echter FR zum Portfolio – FR ist die Abkürzung für „Formula Racing“ und weckt nicht allein dadurch Erwartungen. Denn FR-Modelle waren bei Seat seit jeher für ihre sportlich dynamische Ausstrahlung bekannt.

Wir hatten bereits das Vergnügen mit dem FR Modell des Tarraco, doch jetzt schlägt hier die Stunde des weiterentwickelten Dieselantriebs. Ob damit beim größten SUV der Marke die Sportlichkeit noch verstärkt werden kann, klärt dieser Fahrbericht.


Die Merkmale des Seat Tarraco FR4

Optisch gibt es zum Vorgänger keine nennenswerten Unterschiede, FR-typisch zeigt sich das SUV dynamischer als seine Geschwistermodelle mit Chrom ersetzendem Grau ringsum und der Schriftzug rechts am Heckdeckel verrät letztendlich das Modell mit dem obligatorischen FR4.




Das gleiche gilt auch für das Interieur des Spaniers. Neben den FR-Symbolen auf den Einstiegsleisten und dem Lenkrad als Intarsie, gibt es auch weiterhin die wunderschönen und absolut sattelfesten Integral-Sportsitze, die mit ihrem Bezugmix bestehend aus Alcantara, Leder und Stoff auch das Highlight schlechthin des Innenraums darstellen.




Das Raumgefühl ist gigantisch und Platz ist nirgendwo im Spanier Mangelware. Der Kofferraum kann in dieser Klasse sogar den Kodiaq auf die Plätze verweisen – zumindest in der im Alltag überwiegend genutzten Standardkonfiguration.


Motor und Fahreigenschaften – Plus und Minus

Wie in unserem letzten FR-Test angekündigt, erhielt der FR4 letzten Herbst ein Motorenupdate beim größten Selbstzünder – alle Dieselmotoren wurden überarbeitet. Der 2.0-Liter Turbodiesel leistet nun 200 statt 190 PS und dank dem Twin-Dosing-Verfahren mittels zweier SCR-Katalysatoren wurde der Selbstzünder auch deutlich sauberer.


Motorraum Tarraco FR
Das „Twindosing“ reduziert den Stickstoffausstoß auf homöopathische Mengen.



Das bedeutet also rein theoretisch ein Plus an Leistung und ein Minus beim Schadstoffausstoß. Und praktisch? Nun, das Leistungsspektrum ist mit zehn Pferdestärken nicht so intensiv gestiegen, dass man gleich in martialisch verbesserten Leistungsdaten baden könnte.


DSG Wahlhebel
Sieben Stufen verwaltet das Doppelkupplungsgetriebe DSG.



Dennoch ist das Leistungsplus durchaus spürbar, auch das etwas verlängerte Drehmomentplateau. Das Maximum von 400 Newtonmetern liegt unverändert ab 1.750 Touren an, bleibt aber beim neuen Motor bis 3.500 Touren – vorher 3.250 Touren – erhalten. Das klingt wenig, ist in der Praxis aber vor allem im urbanen und suburbanen Bereich zu spüren.


Fahrmodi
Dank Allradantrieb gibt’s im FR4 auch die Fahrprogramme Offroad und Snow.



In Summe reicht dies für einen schnelleren Sprint aus dem Stand auf 100 km/h, der nun zwei Zehntel kürzer ausfällt und 7,8 Sekunden beträgt. Die Endgeschwindigkeit bleibt unverändert bei 210 km/h. Beim Durchzug erfreut man sich insbesondere bei fixen Überholmanövern an dem leicht erweiterten Drehmoment-Plateau.


Seat Tarraco FR4 auf Schnee
Das mussten wir testen und erlebten ein schnell regelndes 4Drive mit viel Traktionssicherheit.



Der insgesamt angenehm straff abgestimmte FR kann dank der adaptiven Fahrwerksabstimmung auch zum komfortorientierten Gleiter umfunktioniert werden. Im Sportmodus spannt er sich dagegen nochmals und gibt sogar beim Durchfahren von serpentinenartigen Landstraßen eine gute Figur ab. Ganz nebenbei zeigte er auch bei winterlichen Verhältnissen dank des Allradantriebs ein gutes Traktionsvermögen.


Endrohre Tarraco
What you see isn’t what you get – Die Endrohrblenden sind hier nur Attrappe.



Verbrauchstechnisch kam dann auch das Minus – aber im positiven Sinne. Trotz gestiegener Leistung, zeigte sich der Tarraco tatsächlich knausriger in seinem Leichtölkonsum als sein direkter Vorgängerantrieb. Im Drittelmix verbrauchte unser Testwagen nur 7,0 Liter auf 100 gefahrene Kilometer und blieb dabei 1,4 Liter unter dem Testergebnis der 190-PS-Variante. Das sind bei dem konstruktionstechnisch gleichen Motor tatsächlich Welten.


Sparrunde Verbrauch Seat Tarraco FR4
Nicht nur stärker, sondern auch sparsamer: Der überarbeitete Turbodiesel.



Ebenso überzeugte der überarbeitete Motor auf unserer Sparrunde, auf der wir den Verbrauch auf nur noch 4,7 Liter pro 100 Kilometer drücken konnten. Auch in dieser Disziplin nimmt der „Neue“ seinem alten Antrieb einen ganzen Liter ab.


Ausstattung, Technik und Komfort

Hier gibt es ausstattungstechnisch praktisch durchweg Analogien zum bereits getesteten FR-Modell des Tarraco. Dennoch hat sich zumindest – und das ist mehr als erfreulich – funktional einiges verbessert.




So können wir nun dem einst stark kritisierten Spurhalteassistenten eine erfolgreiche Verhaltenstherapie bescheinigen. Denn dieser zeigte während der gesamten Testphase keinerlei Fehlinterpretationen mehr bezüglich fehlender Hände am Steuer. Demzufolge blieben grundlose beherzte Alarme und Bremseingriffe sowie damit einhergehende Schrecksekunden komplett aus – prima!


Schlaufe Sitzverstellung
Das Umklappen der Sitze und die Rückstellung realisiert Seat über solche Schlaufen.



Weiterhin hatten wir in diesem Test eine kleine Premiere, denn der Müdigkeitswarner meldete sich erstmals nach zweieinhalbstündiger Fahrt und schlug eine Pause vor. Der Dornröschenschlaf scheint bei diesem Helfer also vorbei zu sein.




Der Abstandstempomat ACC berücksichtigt nun auch GPS-basierte Daten und verringert auch vor Kurven, vor Kreuzungen oder Kreisverkehren automatisch die Geschwindigkeit entsprechend. Die komfortable Funktion dieses Assistenten wird dadurch noch autonomer und alle Testfahrer liebten dieses Feature bereits nach kurzer Zeit.


Beats Speaker
My heart goes boom boom – Die Soundanlage von Beats kann vor allem Bass richtig gut.



Für die musikalische Untermalung zeichnete sich ein Beats-Soundsystem verantwortlich, welches mit bassbetonter Manier besonders für dynamische Musikrichtungen bestens geeignet scheint. Druckvoll im Tieftonbereich, sauber in den Mitten und mitunter etwas zart besaitet in den Höhen, macht das System insgesamt einen guten Job.


Varianten und Preise des Seat Tarraco FR4

Werfen wir vorher noch einen Blick auf die FR-Einstiegsversion, denn diese hat sich um rund 900 Euro erhöht. Damit liegt ein FR ohne der „4“ im Kürzel exakt 5.000 Euro über dem Tarraco-Basismodell.

  • Der FR-Einstieg beginnt mit dem 150 PS starken 1.5-Liter TSI Benziner und Frontantrieb sowie Handschaltung bei 36.390 Euro. Soll es dabei ein 7-Gang-DSG sein, müssen rund 1.800 Euro mehr ausgegeben werden.
  • Mit dem 2.0-Liter TSI gibt es im Tarraco FR dann dank Allrad auch die „4“ mit 190 PS und das DSG ab 43.540 Euro.
  • Ebenfalls ein 2.0-Liter TSI, allerdings mit 245 PS, Allrad und 7-Gang-DSG kostet ab 45.850 Euro.
  • Als e-Hybrid mit Frontantrieb sowie 245 PS Systemleistung – der gleiche Antrieb wie im Passat GTE – werden mindestens 46.270 Euro aufgerufen; dabei gibt’s ein 6-Gang-DSG und die „4“ bleibt hier antriebsbedingt aus.
  • Die Diesel-Fraktion wird mit dem 150 PS starken 2.0-Liter TDI mit Frontantrieb und Handschaltung für 39.910 Euro gestartet. Das Upgrade auf das DSG kostet auch hier rund 1.800 Euro.
  • Als FR4 mit dem stärksten Dieselmotor werden nun mindestens 46.800 Euro verlangt.



Seat Tarraco FR4 schräg hinten rechts
Der Preis für den Tarraco ist mit der Modellpflege etwas angestiegen.




Fazit – Ein willkommenes Plus und Minus

Die Überarbeitung der Dieselmotoren hat auch beim Seat Tarraco FR4 viele Vorteile gebracht. Neben einer Leistungssteigerung wurde der Antrieb nun deutlich sauberer und auch sparsamer. Sein Temperament blieb nicht nur erhalten, es wurde sogar verstärkt.


Seat Tarraco FR4 schräg vorn rechts
Er macht nicht nur optisch was her, sondern beweist auch viele weitere Qualitäten.



Dazu kann man das Ausmerzen kleiner Kinderkrankheiten bei den Assistenten sowie deren sukzessive Weiterentwicklung nur begrüßen. Der Tarraco FR ist erwachsen geworden, zeigt sich in Summe noch souveräner.

Sein Platzangebot ist zudem ein Garant für das obligatorische „must have“ bei allen, die ebendiesen in großer Menge beanspruchen. Der leicht gestiegene Preis wird durch die neu hinzugewonnenen positiven Aspekte relativiert. Mit diesem modifiziertem „Marschgepäck“ wird der Tarraco auch weiterhin im SUV-Pool eine wichtige Rolle spielen.




Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 5D Mark III

 

 

 

Technische Daten: Seat Tarraco FR 4Drive TDI

  • Farbe: Merlot Rot Metallic
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,74 x 1,84 (2,12 mit Außenspiegeln) x 1,66
  • Radstand (mm): 2.790
  • Antrieb: Vierzylinder Commonrail Turbodiesel mit Twin Dosing SCR-Kats
  • Systemleistung: 147 kW (200 PS) bei 3.600 rpm
  • Max. Drehmoment (Nm): 400 bei 1.750 bis 3.500 rpm
  • Hubraum: 1.968 ccm
  • Getriebe: 7-Gang-Doppelkupplungsautomatik DSG
  • Antriebsart: Allrad 4Drive
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 6,5 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 7,0 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 170 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 7,8 Sekunden
  • Wendekreis (m): 11,9
  • Bodenfreiheit (mm): k.A.
  • Kofferraumvolumen (l): 760 bis 1.775
  • Leergewicht (kg): 1.780
  • Zuladung (kg): 600
  • max. Anhängelast ungebremst/gebremst bis 12% (kg): 750/2.300
  • max. Stützlast (kg): 100
  • max. Dachlast (kg): 75
  • Tankinhalt (l): 60
  • AdBlue Tank (l): 12,0
  • Kraftstoffart: Diesel
  • Neupreis des Testwagens: ca. 52.200 Euro (Basispreis FR4 TDI 200 PS: 46.800 Euro)

 

 

 

One thought on “Seat Tarraco FR4 Test – Formula Racing fürs SUV

  1. Naja… so weit so gut. Ebensobsollte erwähnt werden:
    – Wasser was in die Heckleuchten läuft, läuft nicht wieder raus.. müssen getauscht werden.
    – Park piepser piepsen wenn sie nicht sollen.
    – Navigation bleibt dunkel im Display und schaltet ein und aus wie sie mag – leider nicht wie der Fahrer mag. Navigation braucht gefühlt Minuten bis sie hochgefahren ist selbst wenn der Wagen nur kurzzeitig verlassen wurde…
    – wer Beats Audio als gut empfindet als Sound System kennt leider Bose und/oder Harman nicht
    Aus den tolle. Alcantara sitzen rieselt unten der zerbröselte Schaumstoff

    Könnte weiterschreiben aber Seat wird es hoffentlich alles erklären und reparieren nach 16.000 km und Garantie

    …. Alles gut

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