Lexus UX 300h Test – Facelift fürs Premium-SUV

Lexus UX 300h
Durch Klicken auf diese Fläche laden Sie Inhalte von wirkaufendeinauto.de und akzeptieren damit in deren Datenschutzerklärung.

Tags

Der Lexus UX 300h ist die neuste Modellpflege für das Kompakt-SUV, welches sich besonders auf den Hybridantrieb des mit sechs Jahren noch jungen Modells der Japaner konzentrierte.

Seit Einführung etabliert der UX den Premiumanspruch auch in der Kompaktklasse und setzt dort an, wo andere wie beispielsweise Infinity – zumindest in Europa – bereits aufgaben. Dennoch gibt es hier genügend Konkurrenz in Form eines Audi Q3, Mercedes GLA oder dem BMW X2 – um nur die deutschen Pendants zu benennen.

Unser Testkandidat kam als 300h mit Vorderradantrieb in der Ausstattung „F-Sport Design“ in unserer Tiefgarage an und zeigte sich in der Außenfarbe „Flammblau“ – ein Metalliclack für stolze 1.250 Euro Aufpreis.

Das Wichtigste im Überblick

  • Durch optisch nur geringe Retusche lassen sich augenscheinlich nur wenige Veränderungen durch das Facelift finden.
  • Ein umfangreich überarbeiteter Hybrid-Antrieb bringt mehr Leistung, Fahrkomfort und Spurtvermögen für den UX.
  • Das Bedienkonzept ist teilweise umständlich, dafür das Google-Infotainment eine echte Verbesserung.




Exterieur & Interieur – Diabolisch auf Kante gebügelt

Wie in der Überschrift auf den Punkt gebracht, bleibt der Diabolo-Frontgrill weiterhin das markante Erkennungszeichen der Fahrzeugfront. 

Ebenso zeigt das SUV weiterhin durchgängig scharfe Kanten und Knicke, welche sich in gekonnter Weise als Linienführung bis zum Heck fortsetzen. Dadurch verströmt der UX bereits stehend ein dynamisches Flair. Die auf 300h geänderte Modellbezeichnung am Heck ist am Ende der einzige offenbarende Hinweis zum Antriebsupgrade. Dazu später mehr.

Großzügiger erscheint derweil der Einsatz von Softtouch-Materialien im Innenraum des nach dem LBX zweitkleinsten Modells der Marke. Positiv fällt auf, dass Lexus weiterhin viel Wert auf klassische Bedienelemente legt, wodurch wichtige Funktionen wie die Sitz- oder Lenkradheizung einfach und sicher auch während der Fahrt eingestellt werden können.

Dafür ist beim Platzgefühl aufgrund der auffällig tiefen Sitzposition und den dadurch entstehenden Mauereffekt sowie durch die schmalen Fensterflächen plus massiver C-Säule nur durchschnittliches Niveau erreichbar. Die hochwertig wirkenden Materialien und deren Verarbeitung bleiben aber bis in die Ecken makellos.

Übrigens erlaubt Lexus beim UX gleich elf Außenfarben sowie sieben verschiedene Farben für den Innenraum, die ausstattungsabhängig verfügbar sind und somit wohl das Gros an Geschmäckern abdecken sollte.

Zum Seitenanfang

Antrieb und Fahreigenschaften – Harmonische Premiummobilität

Hauptaugenmerk im Rahmen der letzten Modellpflege fiel auf den Hybridantrieb. Beim Wechsel vom 250h auf 300h wurde der elektrische Antriebsteil des Vollhybridsystems einer Optimierung unterzogen.

Lexus UX 300h Motorraum
Das Zusammenspiel von Verbrenner und E-Motor wurde umfangreich optimiert.

Daher leistet der 2.0-Liter-Reihenvierzylinder als Saugbenziner unverändert 152 PS und lässt maximal 190 Newtonmeter an der Kurbelwelle wirken, die ab 4.400 Touren anliegen.

Der E-Motor leistet nun 113 statt vorher 109 PS und das Drehmoment stieg um vier auf nun 206 Newtonmeter. Das klingt nicht unbedingt nach viel mehr, doch es ist nicht allein die geringfügig dazugekommene Leistung, sondern die gesamte Zusammenarbeit aller Komponenten, die umfassend neu abgestimmt und optimiert wurde.

Lexus UX 300h Wählhebel
Die stufenlose Automatik CVT blieb erhalten und machte im Test einen guten Job.

Dadurch steigt die Systemleistung auch nicht nur um vier, sondern insgesamt um 15 PS auf nun insgesamt 199 PS. Die Kraftübertragung wird weiterhin durch eine stufenlose Automatik realisiert. 

Als Ergebnis dieser Optimierungen benötigt das SUV nun in 0,4 Sekunden weniger, um von null auf Tempo 100 zu beschleunigen. Das ist auch in jedem Zwischenspurt spürbar; der Lexus UX 300h fühlt sich gegenüber dem Vorgänger leichtfüßiger und auch temperamentvoller an. Die Höchstgeschwindigkeit bleibt unverändert bei 177 km/h (Tacho zeigt 185 km/h) elektronisch begrenzt.

Die Nickel-Metallhybrid-Hybridbatterie wurde durch eine Lithium-Ionen ausgetauscht; die Kapazität von rund einer Kilowattstunde blieb aber unverändert. Das Zusammenspiel darf hier als hervorragend gelten; jedwede Wechsel, Einzelaktionen oder das Zusammenspiel zwischen Verbrenner und E-Motor laufen praktisch unbemerkt im Hintergrund ab. Dafür sorgt auch eine sehr gute Dämmung des Innenraums, die lediglich Vollgasaktionen des Benziners akustisch nicht gänzlich vereiteln kann.

Gemeinsam mit der leichtgängigen und permanent Feedback vermeldenden Lenkung und der sehr gut zwischen Fahrstabilität und Komfort austarierten Federung zeigt sich der Lexus UX als überaus galanter Begleiter, der auf jedem zurückgelegten Kilometer seinen Anspruch zur Premiumriege belegen kann. Seine kompakten Abmessungen und sein kleiner Wenderadius bringen ihm innerstädtisch zusätzliche Vorteile und der große vollelektrische Anteil des Vollhybrids lässt sich zudem per EV-Taste manuell aktivieren – vorausgesetzt, die Batterie hat genügend Energie gespeichert.

Dank des harmonischen Hybridantriebs, dessen Effizienz auch ein Ergebnis jahrzehntelanger Erfahrungen von Toyota und Lexus ist, bleibt der Lexus UX 300h auch verbrauchstechnisch ein Musterschüler.

Lexus UX 300h Sparrunde Verbrauch
Nur 3,4 Liter auf der Sparrunde zeigt das große Sparpotenzial dieses Antriebs.

Im Drittelmix ermittelt, genehmigte sich das SUV im Schnitt 5,4 Liter auf 100 Kilometer – nur 0,4 Liter mehr als das Datenblatt verspricht. Zurückhaltende und vorausschauende Fahrweise wie auf unserer obligatorischen Sparrunde üblich, belohnte der Japaner sogar mit einem Durchschnittswert von nur 3,4 Litern. Damit würde der Tankinhalt von 43 Litern theoretisch für über 1.200 Kilometer reichen.

Was der Vollhybrid gar nicht mag, sind permanente Vollgasfahrten und das liegt am Antriebskonzept, welches weniger für solche Extreme geeignet ist. Wer es dennoch fabriziert, muss sich mit knapp zweistelligen Verbrauchswerten arrangieren. Aber mal ehrlich, welcher Lexusfahrer ist so mit seinem auserkorenen Modell auf so eine Weise unterwegs?

Zum Seitenanfang

Ausstattung, Komfort, Technik

Als „F Sport Design“ gehörte unser Testwagen zur zweithöchsten Ausstattungsriege. Entsprechend üppig fällt die Liste an Annehmlichkeiten und Applikationen für dieses SUV aus.

Neben dunklen Chromapplikationen und weiteren „F Sport“-Applikationen am Außenkleid sowie speziellen 18 Zoll-Rädern sorgt ein nun auf Android beziehungsweise Google basierendes Online-Multimedia-System inklusive cloudbasiertem Navigationssystem und diversen Online-Diensten für das entsprechende Infotainment. Das Bedienkonzept ist schlüssig, aber an vielen Stellen viel zu verschachtelt.

Dazu kommt es, dass einige Assistenzsysteme, wie beispielsweise der Geschwindigkeitswarner, akustisch für mehr Ärger als Hilfe sorgen und viel zu viele Bedienschritte notwendig sind, um dieser nervtötenden Pieperei Einhalt zu gebieten. Ist man dabei, diese Möglichkeit in den Tiefen der Menüstruktur zu finden, mosert der ansonsten nicht selten danebenliegende Ablenkungsassistent, dass der Blick auf der Straße zu bleiben hat. 

Zugegeben nicht zu Unrecht, aber der Grund für diese unsinnige Ablenkung ist das System selbst. Das haben andere Hersteller deutlich eleganter gelöst und das Konzept Hilfe besser verinnerlicht, was hier eher in Bevormundung und drangsalierende Nerverei mündet.

Doch neben diesem Ärger gibt es auch viele positive Dinge zu berichten. Einmal verdient der sehr gut arbeitende Abstandstempomat, der Abstände sanft und zuverlässig korrigiert, ein großes Lob. Ebenso zuverlässig warnt erstmals im Lexus UX ein Kreuzungsassistent vor Gefahren in diesen Bereichen. Auch die Voll-LED-Scheinwerfer mit zusätzlich wirkungsvollem Kurvenlicht geben mit ihrem homogenen und sehr hellen Lichtteppich keinen Anlass für Kritik. Matrix-Licht gibt es erst optional in der Topausstattung.

In dieser Ausstattung war außerdem ein Fahrermonitor an Bord, der im Notfall (beispielsweise bei Bewusstlosigkeit) das Auto in einem automatischen Nothalt sicher zum Stehen am Fahrbahnrand bringt und gleichzeitig einen Notruf absetzt. Diese Funktion haben wir aber nicht getestet.

Weiterhin serienmäßig an Bord des Lexus UX 300h als „F Sport Design“ sind unter anderem Lenkrad- und Sitzheizungen der vorderen Sitzplätze, eine Privacyverglasung, Keyless-Zugang, ein induktives Ladefeld für Smartphones, welches beim Ladevorgang mitunter Aussetzer hatte und ein No-Name Soundsystem mit zehn Lautsprechern, dessen wohliger Klang nicht vermuten lässt, dass es sich um keinen namhaften Hersteller handelt.

Eine Anhängerkupplung ist für 915 Euro im Angebot; damit lassen sich allerdings nur überschaubare 750 Kilogramm an den Haken nehmen.

Zum Seitenanfang

Varianten und Preise des Lexus UX 300h

Aktuell wird das vorderradgetriebene SUV in drei Ausstattungslinien angeboten:

  • UX – Das Basismodell startet ab 43.700 Euro mit Velours-Sitzbezügen, dem Lexus Link Connect-Multimediasystem, ein Audiosystem mit sechs Lautsprechern und einigen weiteren Dingen.
  • F Sport Design – Wie hier als Testwagen vorstellig, startet das SUV ab 47.800 Euro und zeigt neben der im vorherigen Kapitel aufgezählten Ausstattung diverse Designelemente, die exklusiv dieser Ausstattung vorbehalten ist.
  • Executive Line – Mindestens 48.850 Euro verlangt Lexus für die Topvariante; dafür gibt’s on top spezielle 5-Speichenräder in 18 Zoll, und folgende Optionen, die nur in dieser Ausstattung hinzugebucht werden können: das Matrix-LED-Licht, ein Head-up Display, ein Mark Levinson Hifi-Soundsystem, ein Glaspanoramadach, eine elektrische Heckklappe mit Fußgestensteuerung.

Lexus UX 300h schräg hinten
Ab 43.700 Euro startet der neue UX 300h und ist damit reichlich 1.500 Euro teurer als sein Vorgänger.

Wählt man die Topausstattung und ordert das 25-teilige Premiumpaket und die Anhängerkupplung hinzu, kommt man ohne weiteres Zubehör und Garantieverlängerungen auf einen Gesamtpreis von 59.015 Euro.

Als Allradvariante E-Four kostet der UX 300h mindestens 60.900 Euro als Luxury Line und ist damit zwar deutlich besser ausgestattet, aber dennoch 17.200 Euro teurer als der Einstiegspreis des UX – ein signifikanter Aufpreis für den Allradantrieb.

Zum Seitenanfang

Fazit – Vor allem technisch aufgefrischtes Premium-SUV

Optisch gibt es am UX kaum Veränderungen, was grundsätzlich nicht als Kritik zu verstehen ist, da der UX auch heute noch topfrisch und sehr modern wirkt. Dank der antriebsseitigen Optimierungen ist der kompakte Lexus dafür spurtstärker und damit leichtfüßiger als sein Vorgänger. Mehr Dämmung und eine noch feinere Abstimmung der Hybridkomponenten lässt das SUV noch komfortabler dahingleiten und den Premiumanspruch damit stärker präsent sein.

Lexus UX 300h vorne
Ein noch harmonisch arbeitender Hybridantrieb mit einem spürbaren Leistungsplus…

Durch den Wechsel zum Google-Infotainment gab es derweil einen echten Sprung und sorgte auch hier für einen spürbaren Komfortzuwachs durch viele Verbesserungen im Detail. 

Dafür ist beim Thema Assistenzsysteme trotz sinnvoller Neuzugänge im Bereich Verkehrssicherheit noch Luft nach oben. Insbesondere bevormundend wirkende Warnsysteme mit verschachtelter Bedienbarkeit hatten viele kritische Stimmen während der Tests eingebracht.

Lexus UX 300h hinten
…ist neben diversen weiteren technischen Neuerungen die wichtigste Modernisierung im Rahmen der Modellpflege.

Wer den Allradantrieb möchte, muss das umfangreiche Plus an Ausstattung und den damit einhergehenden exorbitant höheren Preis für das SUV hinnehmen. Ohne diesen bleibt der Preis im Vergleich zur Konkurrenz nahezu überschaubar und für ein Premium-SUV durchaus als günstig zu bezeichnen.

Unterm Strich ist der Lexus UX 300h in beiden Antriebskonzepten ein echtes Premium-SUV, das all jene anspricht, die ebendieses Plus an Premium suchen und beim NX ihr Budget überschreiten oder beim LBX das Platzangebot zu gering ausfällt. Ebendiese Käuferschicht dürfte mit dem UX genau das Richtige gefunden haben.

Text & Fotos: NewCarz

Zum Seitenanfang

Pro & Contra

Pro:

  • typisch markante Lexus-Optik mit hohem Wiedererkennungswert
  • sehr harmonisches arbeitender und dazu erstarkter Vollhybrid-Antrieb
  • gutes Zwischenspurtvermögen
  • sehr komfortables Fahrverhalten
  • in höheren Varianten vielfältiges Ausstattungsportfolio
  • Infotainment dank Wechsel zu Google/Android mit deutlich verbesserten Inhalten & Funktionen

Contra:

  • Bedienkonzept stellenweise zu verschachtelt
  • Assistenzsysteme teilweise mit nerviger Warnmentalität
  • als Allradmodell „E-Four“ enormer Aufpreis

Zum Seitenanfang

Technische Daten: Lexus UX 300h FWD F Sport Design

  • Farbe: Flammblau Metallic
  • Fahrzeugklasse: untere Mittelklasse (Kompaktklasse) / SUV
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,50 x 1,84 (2,08 mit Außenspiegeln) x 1,54
  • Radstand (mm): 2.640
  • Antrieb: Vierzylinder-Ottomotor mit OPF plus E-Motor
  • Hubraum (ccm): 1.987
  • Hybridart: Vollhybrid
  • Systemleistung: 146 kW (199 PS)
  • max. Drehmoment Verbrenner/E-Motor (Nm): 190/206
  • Getriebe: stufenloses Automatikgetriebe CVT
  • Antriebsart: Vorderachse
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 5,0 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 5,4 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 113 g/km
  • Abgasnorm (WLTP): 6e 36EA
  • Höchstgeschwindigkeit: 177 km/h (elektronisch begrenzt)
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (sec): 8,1
  • Wendekreis (m): 11,2
  • Bodenfreiheit (mm): 160
  • Böschungswinkel vorn/hinten: 14°/25°
  • Rampenwinkel: 16°
  • Kofferraumvolumen (l): 320 bis 1.231
  • Leergewicht (kg): 1.495
  • Zuladung (kg): 615
  • max. Anhängelast ungebremst/gebremst (kg): 750/750
  • max. Stützlast (kg): 75
  • max. Dachlast (kg): 80
  • Tankgröße (l): 43
  • Kraftstoffart: Benzin E5/E10 mind. 95 Oktan
  • Neupreis des Testwagens: 49.050 Euro (Basispreis FWD: 43.700 Euro)

 

Zum Seitenanfang

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich akzeptiere die Datenschutzhinweise