Renault Megane RS Line Test – Das Erbe der GT Line

Renault Megane RS Line
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Im Rahmen des letzten Facelifts rollte auch die neue Renault Megane RS Line auf die Bühne und nun auch zu diesem Test.

Als Ersatz für den vorherigen GT Line stellt diese ab sofort die sportive Variante der französischen Kompaktklasse dar.

Beim Captur wurde dies bereits durchgeführt – nun ist der Bestseller der Marke mit dem Rhombus ebenfalls dran. Für diesen Test stand uns ein in Iron-Blau gekleideter Megane RS Line als TCe 140 zur Verfügung. Fahrbericht.


 



 

Die Außenansicht

Seit seiner vierten Generation zeigt sich der Megane von einer epochal modernen Seite. Diese Art sollte auch nach der Modellpflege vollständig erhalten bleiben, wodurch die optischen Retuschen eher dezent ausfielen.


Renault Megane RS Line Front
Eine Frontschürze mit mehr Luftzufuhr und neue Scheinwerfer dominieren die Front.



Eine sportliche RS-Line-Frontschürze, überall ein bisschen mehr Chrom und die neuen Scheinwerfer lassen den Franzosen dynamisch und taufrisch erscheinen. Badges mit dem „RS Line“-Logo zieren die Seiten des Kompaktwagens und bildschöne 18-Zoll-Räder im „Magny Cours“-Design füllen die Radhäuser für eine sportliche Note standesgemäß aus.




Am Heck unterstreichen neben den bis zum Markenrhombus gezogenen, mit der Modellpflege etwas filigraner ausfallenden Heckleuchten, ein Diffusor und zwei darin integrierte Endrohrblenden den sportlichen Auftritt. Wer allerdings genauer hinschaut, bemerkt schnell, dass es sich hier nur um Endrohr-Attrappen handelt – Schade.


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Das Interieur des Renault Megane RS Line

Auch die inneren Werte des Franzosen wurden mit diversen RS-Line-Gimmicks veredelt, zu denen auch ein Sportlenkrad, Alu-Pedalerie, Akzentnähte in rot und weiß sowie auch Dekorleisten in Carbon-Optik gehören. Außerdem erwarten schicke Sportsitze die beiden vorderen Insassen.

Diese bieten ordentlich Seitenhalt und erwiesen sich selbst auf längeren Fahretappen als bequemes Gestühl. Die Verarbeitung im Innenraum ist überall penibel erfolgt und die Materialien machen einen durchgängig soliden Qualitätseindruck.




Platztechnisch gibt es hinten kleine Einschränkungen, aber keinen Grund zur Klage. Für ein Auto der Kompaktklasse gibt es insgesamt gesehen ein vernünftiges Raumgefühl. Das digitale Cockpit hielt mit dem Facelift auch im Megane Einzug und der 9.3 Zoll große vertikale Zentralbildschirm steht prominent als Dreh- und Angelpunkt für das Easy Link Infotainment bereit.




Beim Kofferraumvolumen darf man sich über 384 Liter freuen – ein durchschnittlicher Wert in der Kompaktklasse. Klappt man die Rückenlehnen um, passen dachhoch ausgenutzt bis zu 1.247 Liter in das maximierte Ladeabteil.


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Motor und Fahreigenschaften – Die goldene Mitte

Gemeint ist damit der 1.3-Liter Vierzylinder, der mit 140 PS sowie 240 Newtonmetern maximales Drehmoment so ziemlich genau die Mitte im Leistungsportfolio des Megane darstellt.


Motorraum Megane
Mehr als nur passabel: Der TCe 140 hält den Megane gut in Schwung.



Trotz überschaubarem Hubraum geht es dank zeitig ansprechenden Turboladers ordentlich zur Sache und der Franzose fühlt sich mit dieser Motorisierung lebendig und gut bestückt an. Das manuelle 6-Gang-Getriebe passt mit seiner Abstufung und dem lang übersetzten sechsten Gang zudem gut zur Leistungscharakteristik, lässt sich sauber und mit satt einrastenden Gängen schalten, sodass allein dadurch eine Menge Spaß aufkommt.


Schaltknauf
Trocken und präzise – Die Schaltvorgänge gelingen hier immer und machen auch Freude.



Durch das hohe Drehmoment, welches bereits ab 1.600 Touren in voller Ausprägung verfügbar ist, kann der Megane auch schaltfaul und untertourig bewegt werden, ohne etwa das Gefühl zu haben, er wäre wie die Fliege in einer Honigdose gefangen.

Die 9,4 Sekunden für den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 fühlen sich in diesem Megane subjektiv kürzer an. Ende der Fahnenstange ist erst bei 205 km/h – der Tacho zeigt dabei sogar 215 km/h. Bis Tempo 180 geht es durchgängig flott und erst darüber wird es spürbar zum zehrenden Leistungssport für den Benziner.


Fahrmodi
Vier Fahrmodi, einer davon frei konfigurierbar, spreizen das Leistungsspektrum.



Dafür bleibt das Fahrwerk in so gut wie jeder Situation unaufgeregt und sicher, verschiebt sich erst im Grenzbereich ins Untersteuern. Der Federungskomfort ist erkennbar ausgeprägt, wobei die Waage allerdings spürbar Richtung straffe Abstimmung zeigt. So bleibt die eine oder andere Querfuge für die Insassen nicht unbemerkt und kurze Absätze lassen die 18-Zoller auch mal poltern.


Vorderrad
18-Zoller sehen klasse aus, lassen bei Verwerfungen aber auch mal Gepolter an die Insassen.



Bei hastigem Lastwechsel und schnell durchfahrenen Kurven gibt sich der Renault äußerst spurtreu und das Einlenkverhalten ist definitiv wettbewerbsfähig. Die Lenkung ist angenehm direkt, wenngleich sie mit der in einem Golf nicht ganz mithalten kann, gehört sie in Bezug auf Feedback und Lenkkraftaufwand definitiv zu den Besten der Fahrzeug- und Leistungsklasse.


Renault Megane RS Line
Mit 140 PS fühlt sich der Megane RS Line im Alltag erstaunlich gut motorisiert an.



Auch beim Bremsverhalten fanden wir im Praxistest keinen Raum für Kritik. Standfest und sauber dosierbar sowie ein gutes Pedalgefühl – mehr muss man sich nicht wünschen.

Die nächsten Pluspunkte sammelte der Franzose beim Kapitel Verbrauchsverhalten. Im Drittelmix genügten der sportiven Kompaktklasse nur 6,6 Liter auf 100 Kilometer – und dabei fuhren wir auch immer mal wieder ein paar Kilometer flott.


Sparrunde Verbrauch Renault Megane RS Line TCe 140
Ein sehr guter Wert auf der Sparrunde zeigte, wie effizient sich der Megane bewegen lässt.



Noch beeindruckender wurde es auf unserer Sparrunde, auf der wir den Verbrauch auf 4,0 Liter pro 100 Kilometer senken konnten. Das zeigt, welches Sparpotenzial dieser oft genutzte Motor innerhalb der Renault-Nissan-Allianz in diesem Auto und vor allem in Kombination mit dem Schaltgetriebe erreichen kann.


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Ausstattung, Komfort, Technik im Renault Megane RS Line

Der RS Line ist direkt unter den beiden Hot Hatches Megane RS und Megane RS Trophy angesiedelt und stellt so auch bei den Ausstattungen fast die goldene Mitte dar. Serienmäßig erhellen seit dem Facelift LED-Scheinwerfer die Fahrbahn vor dem Auto. Ganz in typischer Renault-Manier erwiesen sich auch diese Leuchteinheiten – fortan mit Freifeld-Reflektortechnik anstelle von Elipsoid-Bauart – als hervorragend in der Ausleuchtung sowie in ihrer Reichweite.


Scheinwerfer Freifeld Reflektoren
Keine Linsen mehr, sondern Freifeld-Reflektoren verteilen nun das LED-Licht.



Ebenfalls serienmäßig besitzt der Megane als RS Line eine 2-Zonen-Klimaautomatik und einen Spurhaltewarner, der seine Arbeit mitunter etwas zu ernst nimmt und sich auch die eine oder andere Fehlinterpretation leistete.

Neben den serienmäßigen Parksensoren vorn und hinten besaß der Testwagen das Easy-Parking-Paket für knapp 900 Euro. Darin inkludiert sind Sensoren an den Fahrzeugseiten, ein Parkassistent, ein sehr aufmerksamer Querverkehrswarner sowie ein Totwinkel-Assistent, der im Test ebenfalls keinen Verkehrsteilnehmer in entsprechender Position übersah.


Zentralbildschirm
Der vertikale Bildschirm im Tablet-Style zeigt hochaufgelöst alle Inhalte und mag Staub.



Neu an Bord ist der Autobahn- und Stauassistent, der als erweiterter Abstandstempomat das teilautonome Fahren – selbstständige Beschleunigung, Bremsung, Lenkung – auch auf mehrspurigen Straßen beherrscht.

Das Bose Paket für 1.790 Euro extra, bestand einmal aus dem Soundsystem mit zehn Lautsprechern, welches in typischer Bose-Manier druckvoll und sehr voluminös den Innenraum beschallte, sowie einer Rückfahrkamera mit guter Bildauflösung, einem Head-up Display mit separater Plexiglasscheibe sowie den digitalen Screens im Cockpit und als Zentralbildschirm.


Bose Center-Speaker
Auch einen Center-Speaker auf dem Armaturenbrett gehört zur Bose-Soundanlage.



Die Bedienung des Infotainments ist mitunter etwas fummelig, was eher an den virtuellen Tasten als am Menü selbst liegt. Dadurch gibt’s während der Fahrt viel Ablenkung, was nicht unbedingt der Sicherheit förderlich ist. Wenigstens die Klimaautomatik und einige Tasten für die Sitzheizungen oder den Parkassistenten, blieben glücklicherweise in physischer Form erhalten.




Der mittlerweile seit Jahrzehnten in Verwendung stehende Bedienknauf rechts an der Lenksäule für die Audiofunktionen, bleibt auch nach der Modellpflege im Einsatz. Eine Ambientebeleuchtung kann in verschiedenen Farben und an zwei Positionen zur Aufhübschung der Atmosphäre eingesetzt werden.


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Varianten und Preise des Renault Megane

Den Renault Megane bekommt man bereits ab 22.400 Euro in der Ausstattung „Life“ – eine von insgesamt sechs Ausstattungen, zu denen „Zen“, „Intens“, die hier getestete „RS Line“ sowie der „RS“ und der „RS Trophy“ gehören.

Antriebstechnisch stehen vier Benziner mit einem Leistungsspektrum von 115 PS bis 300 PS zur Verfügung. Zusätzlich stehen auch ein Dieselmotor mit 115 PS sowie ein Plug-in Hybrid mit 158 PS Systemleistung bereit. Die Kraftübertragung übernehmen je nach Motorisierung und Ausstattung eine 6-Gang-Handschaltung, ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe oder ein 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.


Renault Megane RS Line TCe 140
Knapp unter 30.000 Euro kostet die RS Line mindestens; der TCe 140 ist hier der Einstieg.



Die hier gefahrene „RS Line“ ist ab 29.400 Euro erhältlich. Die Speerspitze der Megane-Flotte stellt der „RS Trophy“ dar, der mit 300 PS und 420 Newtonmetern Drehmoment ab 45.300 Euro angeboten wird. Alle Megane-Modelle besitzen Frontantrieb. Eine Allradlenkung erhalten nur die beiden stärksten Modelle „RS“ und „RS Trophy“.


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Fazit – Gelungene Gratwanderung

Der neue Renault Megane RS Line kann das Erbe des ehemaligen GT-Line in allen Belangen tragen und sogar überflügeln. Nicht allein seine sportlichen Akzente wecken Begehrlichkeiten, sondern auch seine umfangreiche Ausstattung ab Werk.


Renault Megane RS Line Seite
Die RS Line ist eine standesgemäße Ablösung der GT Line und bietet sportive Akzente.

 

Damit setzt die RS Line eine dynamisch ambitionierte Tradition fort und positioniert sich gekonnt zwischen den herkömmlichen Modellen und den Vollblutsportlern. Dabei bleibt er jedoch komplett auf dem Teppich und schafft dank seinem lebendigen und effizienten Antrieb sowie sein durchgängig sicheres und sehr angenehmes Fahrverhalten eine Nische, die viel mehr als nur eine Alternative ist. Sondern vielmehr ein Kompromiss aus Sportlichkeit und Vernunft.


Renault Megane RS Line schräg hinten links
Die Kompaktklasse erhält mit dem aufgehübschten Megane einen soliden Wettbewerber.



Die Zielgruppe ist breit gefächert und reicht von Jungkarrieristen über emanzipierte Genussmenschen bis hin zur jungen Familie, die neben einer definierten sportiven Ader auch stets ihre Verantwortung gegenüber ihrem direkten und indirekten Umfeld im Blick behalten.




Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 5D Mark III

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Technische Daten: Renault Megane RS Line TCe 140

  • Farbe: Iron Blau Metallic
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,36 x 1,81 (2,06 mit Außenspiegeln) x 1,44
  • Radstand (mm): 2.670
  • Antrieb: Vierzylinder Turbo-Ottomotor mit OPF
  • Leistung: 103 kW (140 PS) bei 4.500 rpm
  • Max. Drehmoment (Nm): 240 bei 1.600 rpm
  • Hubraum: 1.332 ccm
  • Getriebe: 6-Gang-Handschaltung
  • Antriebsart: Front
  • Durchschnittsverbrauch (NEFZ): 5,4 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 6,6 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 129 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit: 205 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 9,4 Sekunden
  • Wendekreis (m): 11,2
  • Bodenfreiheit (mm): 145
  • Kofferraum (l): 384 bis 1.247
  • Leergewicht (kg): 1.304
  • Zuladung (kg): 493
  • max. Anhängelast ungebremst/gebremst bis 12% (kg): 650/1.650
  • max. Stützlast (kg): 75
  • max. Dachlast (kg): 80
  • Tankinhalt (l): 50
  • Kraftstoffart: Benzin E5/E10 mind. 95 Oktan
  • Neupreis des Testwagens: ca. 34.300 Euro (Basispreis RS Line: 29.400 Euro)

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