Skoda Kodiaq 4×4 Test – Raumwunder auf allen Vieren

Skoda Kodiaq 4x4
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Nachdem wir uns die zweite Generation des größten aus dem Hause Skoda bereits näher angeschaut hatten, wurde für diesen Test der Skoda Kodiaq 4×4 unter die Lupe genommen.

Da das nach einem Bären aus den Gefilden Alaskas benannte SUV nur in den stärksten Motorisierungen mit Allradantrieb ausgestattet wird, nahmen wir uns den stärksten Diesel vor, der neben dem 204 PS starken TSI und dem RS mit 265 PS der Dritte im Bunde mit dem 4×4-Badge an der Heckklappe und 193 PS ist.

Anders als wie so oft, stand uns für diesen Autotest tatsächlich nicht die Topausstattung, sondern die Einstiegsversion „Sportline“ zur Verfügung. In der ansprechenden Außenfarbe Race-Blau Metallic (knapp 700 Euro verlangt Skoda dafür) macht der böhmische Bär ordentlich was her.

Das Wichtigste im Überblick

  • Als stärkster Diesel mit Allradantrieb lieferte der Kodiaq mittels ordentlich Vortrieb und maximaler Traktion eine sehr gute Vorstellung.
  • Sein optionales DCC Plus ermöglicht mit 7 Fahrmodi eine facettenreiche Aufsplitterung der Fahrcharakteristik.
  • Sein Raumangebot und seine Effizienz machen ihn ideal für Familien oder Leute mit großem Platzbedarf.




Exterieur & Interieur – Wachstumsförderung

Da wir sowohl Exterieur als auch Interieur der zweiten Generation bereits hier detailliert beschrieben hatten, ist dieses Kapitel schnell erzählt. 

Auch als Skoda Kodiaq 4×4 fällt der Größenzuwachs der neuen Generation optisch sogleich auf, was nicht zuletzt an der bulliger designten Front liegt, sondern an dem Längenzuwachs von 60 Millimetern, die mit optischer Raffinesse auch äußerlich gut in das Gesamtdesign integriert wurden.

Für etwas Verwirrung sorgten die Türgriffe mit ihren typischen Einkerbungen für das Ver- und Entriegeln per Berührung – bei Skoda KESSY genannt. Dieses ist im Paket „Komfort“ integriert, aber nur für die vorderen Türen, obwohl alle Türgriffe besagte Kerbe zeigen.

Das ist ein Resultat der Kostenersparnis, wodurch alle Türgriffe mit Kerbe produziert werden. Anfangs versuchten wir entsprechend mitunter, das Auto an einem der hinteren Griffe zu ver- oder entriegeln. Alle Türgriffe bieten diese Funktion aber nur, wenn das deutlich umfangreichere und über das Doppelte an Kosten aufrufende „Komfort Plus“-Paket gebucht wird.

Zum Innenraum sei noch einmal angemerkt, dass die Platzverhältnisse und das Raumgefühl für ein Auto dieser Fahrzeugklasse fast schon utopisch enorm ausfallen. Auf bequemen Sitzen reist es sich im Kodiaq auch auf Langstrecken außerordentlich komfortabel. Zumal die zum Einsatz kommenden Materialien allesamt nochmals wertiger als in der vorherigen Generation ausfallen und die Verarbeitung nirgendwo Grund zur Kritik geben konnte.

Das durchdachte „simply clevere“ Bedienkonzept offeriert einen gesunden Spagat zwischen Digitalisierung und physischer Haptik, was für ein hohes Maß an Sicherheit sorgt.

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Antrieb und Fahreigenschaften – Bewährte Souveränität mal Vier

Der 2.0 TDI aus dem Volkswagenregal gilt seit eh und je als eine echte Bank, gleichgültig in welcher Leistungsklasse. Hier spielt er mit seinen 193 PS aktuell ganz oben mit und macht dem Bären dank 400 Newtonmetern Drehmoment in jeder Lebenslage ordentlich Beine.

Skoda Kodiaq 4x4 Motor
Durchzugsstark und sparsam – Mit 193 PS und 400 Nm bringt der Selbstzünder das SUV mühelos auf Geschwindigkeit.

Mittels 7-Gang-DSG wird die Kraft je nach Bedarf blitzschnell zwischen den beiden Achsen aufgeteilt. Und bevor die Frage zum DSG aufkommt: Ja, es gibt noch Anzeichen für die obligatorische Gedenksekunde bei Lastwechseln, bevor der Kraftfluss wieder komplett hergestellt wird. Aber diese ist mittlerweile dank Optimierungsmaßnahmen auf ein Minimum geschrumpft, sodass sie in den vielen Fällen vernachlässigt werden kann.

Skoda Kodiaq 4x4 Lenkrad
Statt Hebel in der Mittelkonsole gibt’s zur Bedienung der Automatik einen Hebel rechts am Lenkrad.

Viel wichtiger ist, dass die doch bärenartige Vortriebskraft jederzeit dank Allrad auch auf die Straße gelangt. Das Plus an Leistung gegenüber dem 150 PS-Pendant beflügelt das SUV, den Sprint aus dem Stand bis Tempo 100 in fast zwei Sekunden weniger zu absolvieren – bei dieser Disziplin sind das Welten.

Auch die Endgeschwindigkeit liegt mit hier 220 km/h nochmals 15 Stundenkilometer über der des 150 PS-Diesels. Als Allradler bietet der Kodiaq zudem gleich sieben, sehr breit gefächerte Fahrprogramme – sofern die adaptive Fahrwerksregelung DCC Plus (für 900 Euro im dringend empfohlenen „Sport“-Paket inkludiert) gebucht wurde. Zu diesen gehört auch ein Offroad-Programm für die Wege abseits der befestigten Verkehrsadern.

Dank der ausgezeichneten Progressivlenkung (ebenfalls im „Sport“-Paket dabei) fühlt sich das SUV jederzeit präzise manövrierbar an und legt bei den Kriterien Abrollverhalten und Fahrkomfort gegenüber der Vorgängergeneration nochmals ordentlich zu. Als Quintessenz prädestiniert sich der böhmische Riese noch mehr zum Langstreckenmeister als in erster Generation. Selbst wenn die letzten Kilometer über Schotterpiste und Wald gemeistert werden sollen, beeindruckt der Tscheche mit seiner Lässigkeit.

Nicht weniger beeindruckend lieferte der Skoda Kodiaq 4×4 beim Thema Verbrauch ab und glänzte mit einem im Drittelmix ermitteltem Durchschnitt von 6,6 Litern auf 100 Kilometer. Das ist lediglich ein Liter mehr, als der 150 PS-Diesel konsumierte.

Skoda Kodiaq 4x4 Sparrunde Verbrauch
Auf Sparrunde – Trotz seiner Leistung kann der stärkste Diesel auch erstaunlich knausrig sein.

Noch knapper fiel der Vergleich der Ergebnisse nach der Sparrundenfahrt aus. Hier konsumierte der 4×4 mit seinen 193 PS gerade einmal 3,8 Liter – das sind nur drei Zehntelliter mehr als sein kleinerer Dieselbruder. In Anbetracht des Leistungsplus sind das vorbildliche Werte.

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Ausstattung, Komfort & Technik im Skoda Kodiaq 4×4

Da wir in diesem Test mit der „Selection“ tatsächlich mal eine Basisausstattung vor uns hatten, war die Bestückung mit Annehmlichkeiten umso überraschender.

Serienmäßig darf sich der geneigte Kodiaq-Besitzer über Dinge, wie 18 Zoll-Räder (bis 20 Zoll gibt’s optional), Voll-LED-Scheinwerfer, eine (bei Bedarf sehr intensiv arbeitende) 3-Zonen-Klimaautomatik, eine gekühlte induktive Ladestation für zwei Smartphones, eine Verkehrszeichenerkennung, Parksensoren vorn und hinten mit Rückfahrkamera, 14 Assistenzsysteme, Sitzheizungen vorne, DAB+ und Smart Link für den Einsatz von Android Auto und Apple CarPlay (beides kabellos funktionierend), ein digitales Cockpit und vieles mehr freuen.

Das ist nicht wenig für eine Basisausstattung, dennoch bietet die Optionsliste noch gehörig Luft nach oben. Im Testwagen sorgte das „Licht & Sicht Plus“-Paket für horizontal durch den Frontgrill und am Heck verlaufende LED-Bänder und – was viel wichtiger ist – für ein hervorragendes, weil deutlich helleres, weiter ausleuchtendes und automatisch ausblendendes Matrix-LED-Licht. Die Kosten für dieses Paket: 1.510 Euro.

Auf die 19-Zöller wechselte der Kodiaq dank 750 zusätzlicher Euro. Das „Komfort“-Paket mit dem KESSY, einer elektrischen Heckklappe plus Fußsensor, einer Alarmanlage sowie Sitzmemory für die Fahrerseite inklusive Lordosenstützen vorne kostet 1.100 Euro extra.

Skoda Kodiaq 4x4 Matrix-LED
Sehr empfehlenswert: Das Matrix-LED-Licht kostet hier extra, ist aber bei höheren Ausstattungen bereits inklusive.

Ein bordeigenes Navigationssystem setzt eines der Infotainmentpakete voraus, die ab 1.030 Euro im Angebot sind. Im Testwagen handelte es sich sogar um das „Infotainment Plus“ für 1.500 Euro, welches neben besagtem Navi auch ein vollwertiges Head-up Display und das größere 13 Zoll-Zentraldisplay umfasst.

Skoda Kodiaq 4x4 Handschuhfach HUD
Dank optionalem HUD erhält der Fahrer alle wichtigen Infos direkt und gut erkennbar in sein Sichtfeld.

Ebenso aufpreispflichtig waren die optisch wie haptisch wundervollen Bezüge aus einer Stoff-Alcantara-Kombination mit senfgelben Ziernähten, die für 1.690 Euro in das SUV einziehen.  Eine ab der B-Säule getönte Akustikverglasung erhöht mit weiteren 550 Euro den letztendlichenn Kaufpreis und 720 Euro werden für das Paket „Fahrassistenz“ erhoben, zu dem auch der sehr smooth und exakt arbeitende Abstandstempomat gehört, der bis Tempo 210 seinen Dienst verrichtet. Dieser ist eine Empfehlung für Vielfahrer.

Skoda Kodiaq 4x4 Anhängerkupplung
200 Kilogramm mehr darf der große Diesel gegenüber seinem kleineren Dieselbruder ziehen.

Weiter geht es mit einem Unterfahrschutz für 250 Euro, der allen ans Herz gelegt wird, die überdurchschnittlich viel dem unbefestigten Terrain frönen. Die Anhängerkupplung kostet 770 Euro, mit der das SUV bis zu 2,3 Tonnen ziehen darf. 

Unser Test-SUV besaß derweil ein Noname-Soundsystem mit einem adäquaten Klang, der weit über das hinaus geht, was von einem Nicht-Markensystem zu erwarten wäre. Der „Otto-Normalverbraucher“ dürfte damit zufrieden sein. Wenn das nicht genügen sollte (und das war auch bei einigen unserer audiophilen Testfahrer der Fall gewesen), besteht mit dem „Komfort Plus“-Paket für 2.420 Euro die Möglichkeit, auf ein Canton-Soundsystem mit 14 Lautsprechern inklusive Center-Speaker und Subwoofer upzugraden.

Skoda Kodiaq 4x4 Türkantenschutz
Simply Clever – Der mechanisch ausfahrende Türkantenschutz ist bei Skoda oft dabei und auch sehr wirkungsvoll.

Und damit ist es noch längst nicht genug, denn bislang war nur die Rede von den Sonderausstattungen des Testfahrzeugs. Auf Wunsch darf der Kodiaq noch mit einer Volllederausstattung mit voll klimatisierten Massagesitzen (3.300 Euro) und einem Panoramaglasdach für 1.300 Euro und einigem mehr ausgestattet werden. Eine dritte Sitzreihe offeriert der Kodiaq für einen Aufpreis von 1.230 Euro. Mit all diesen Annehmlichkeiten schießt der Preis für das SUV auf über 70.000 Euro.

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Varianten und Preise des Skoda Kodiaq 4×4

Als stärkster Diesel ist der Kodiaq 4×4 ab 50.700 Euro in der Ausstattung „Selection“ zu haben. Das sind 7.710 Euro mehr, als der Kodiaq als vorderradgetriebenes Einstiegsmodell mit 1.5 TSI mHEV angeboten wird. Das Pendant als 2.0 TSI mit 204 PS als einzige 4×4-Alternative in dieser Ausstattung steht ab 48.200 Euro in der Bestellliste.

Skoda Kodiaq 4x4 schräg vorn links
Geht nicht als Schnäppchen durch – Der große TDI 4×4 startet knapp über 50.000 Euro.

In der Ausstattung “Sportline“ kostet der Kodiaq 4×4 als Diesel mindestens 55.200 Euro (als 2.0 TSI ab 52.700 Euro), fährt dann allerdings mit Dingen wie Matrixlicht und DCC Plus serienmäßig vor.

Die Ausstattung „RS“ ist zwar auch ein 4×4, wird aber nur mit dem 265 PS starken 2.0 TSI Benziner angeboten, der aus dem aktuellen Golf GTI LINK stammt und beim Kodiaq exklusiv dieser Ausstattung vorbehalten bleibt. Der Mindestpreis startet hier bei 57.900 Euro.

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Fazit – Traktion und Komfort im Einklang 

Mit einer deutlich hochwertigeren Qualitätsanmutung im Innenraum, noch mehr Platz als im Vorgänger und einer umfassenden – wenn auch in nicht wenigen Details optionalen – Ausstattung, erstürmte sich der Skoda Kodiaq 4×4 mit dem kräftigen Diesel die Herzen unserer Testfahrer. Ob auf Langstrecke, dem Abstecher über Feld und Flur oder einfach für jeden Tag – der Tscheche meisterte alles solide, souverän und vor allem sehr sicher.

Skoda Kodiaq 4x4 schräg vorn
Vielfahrer und alle, die etwas mehr Power mögen, sollten den großen Diesel unbedingt Probefahren.

Das weiterhin gelebte „Simply Clever“ hat auch in zweiter Generation des Kodiaq nichts an Bedeutung verloren. Denn sowohl das Bedienkonzept mit gelungener Gratwanderung zwischen analoger und digitaler Art, als auch das umfassend überarbeitete Fahrwerk mit einem viel Komfort bietenden Fahrverhalten machen das SUV zu einem begehrenswerten Mobilitätsträger für jedwede Gegebenheit.

Skoda Kodiaq 4x4 schräg hinten links
Denn zu den beiden stärkeren Benzinern stellt dieser Selbstzünder die effizientere, aber kaum schwächere Alternative dar.

Mit Allrad und einem geringen Verbrauch kombiniert der Big Boy aus Mlada Boleslav Effizienz mit Sicherheit auf überzeugendem Niveau. So viel Verbesserung zeigt sich auch in einer selbstbewussten Preispolitik. Der Kodiaq hat längst jede Art von Schnäppchen-Ambition abgestreift. Sparpotenzial gäbe es dann noch, wenn der kleinere Diesel ohne den Allradantrieb als ausreichend deklariert werden sollte. Dann kommt man mit den eingesparten 4.000 Euro als „Tankgeld“ eine ziemlich weite Strecke.

Text & Fotos: NewCarz

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Pro & Contra

Pro:

  • in zweiter Generation optisch noch selbstbewusster und bulliger
  • sehr durchzugsstarker und zugleich sparsamer Turbodiesel
  • ausgeprägte Langstreckentauglichkeit
  • hochwertig erscheinender Innenraum
  • umfangreiche Ausstattungsmöglichkeiten
  • intuitives Bedienkonzept
  • hoher Nutzwert durch praktische Details und solide Anhängelast

Contra:

  • sehr hoher Preis
  • Optionsliste lang und teuer
  • Allrad gibt’s nur für die stärksten Motorisierungen

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Technische Daten: Skoda Octavia 2.0 TDI 4×4 Selection

  • Farbe: Race Blau Metallic
  • Fahrzeugklasse: Mittelklasse / SUV
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,76 x 1,86 (2,13 mit Außenspiegel) x 1,68
  • Radstand (mm): 2.791
  • Antrieb: Reihenvierzylinder Commonrail-Turbodiesel mit SCR-Kat und DPF
  • Hubraum (ccm): 1.968
  • Hybridart: –
  • max. Leistung: 142 kW (193 PS) von 3.500 bis 4.200 rpm
  • max. Drehmoment (Nm):  400 ab 1.750 bis 3.250 rpm
  • Getriebe: 7-Gang-Doppelkupplungs-Automatik DSG
  • Antriebsart: Allrad 4×4
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 6,0 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 6,6 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 158 g/km
  • Abgasnorm (WLTP): 6e 36EA
  • Höchstgeschwindigkeit: 220 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (sec): 7,8
  • Wendekreis (m): 11,2
  • Bodenfreiheit (mm): 189
  • Kofferraumvolumen (l): 910 bis 2.105
  • Leergewicht (kg): 1.792
  • Zuladung (kg): 538
  • max. Anhängelast ungebremst/gebremst (kg): 750/2.300
  • max. Stützlast (kg): 100
  • max. Dachlast (kg): 75
  • Tankgröße (l): 58
  • AdBlue-Tankgröße (l): 20
  • Kraftstoffart: Diesel
  • Neupreis des Testwagens: 62.049,99 Euro (Basispreis 4×4 TDI: 50.700 Euro)

 

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