Der Ateca war das erste Modell von Cupra und trägt die deutlichsten Erbanlagen von Seat; das soll die Cupra Ateca Tribe Edition noch etwas besser verschleiern und die Markenphilosophie verstärkt kommunizieren.
Cupra spricht beim Tribe von der „Verkörperung der Marke Cupra“ die Menschen anspricht, welche Autos schätzen, die exzellentes Design mit Performance verbinden. Und Cupra hat definitiv den Nerv der Zeit getroffen, denn bereits der Ateca war von Anbeginn über diverse Varianten hinweg ein heiß begehrtes SUV.
Als Tribe Edition legen die Spanier dem Ateca einige Schmankerl zur Serienausstattung drauf. Wir haben die Cupra Ateca Tribe Edition als 2.0 TSI mit 190 PS als die güldene Mitte der verfügbaren Leistungsklassen und in der tollen Farbe „Dark Forest Grün Metallic“, die für 380 Euro in der Optionsliste steht, getestet.
Das Wichtigste im Überblick
- Sondermodell mit rein optischen Anpassungen und einigen Sonderausstattungen ab Werk.
- Als 190 PS Benziner zeigt sich das SUV besonders ausgewogen und trifft antriebstechnisch die goldene Mitte.
- Trotz seiner langen Laufbahn entpuppt sich der Ateca noch immer als wettbewerbsfähiges Modell.
- Exterieur & Interieur
- Antrieb und Fahreigenschaften
- Ausstattung, Komfort, Technik
- Varianten und Preise
- Fazit
- Pro & Contra
- Technische Daten
Exterieur & Interieur – Cupra Tribe überall
Als Cupra Ateca ist dieser recht schnell erkannt und trägt auch als Tribe Edition noch genügend Seat-DNA an sich, um den Ursprung erkennen zu können. Das ist aber weder schlimm noch ein Makel.





Als Tribe Edition zeigt das SUV diverse Applikationen wie den Rahmen des Frontgrills oder Details an der Frontschürze in „Dark Chrome“. Spezielle 19 Zoll-Räder in Schwarz/Kupfer gehören ebenfalls zur Tribe Edition. Die Dachreling zeigt sich Schwarz und die hinteren Scheiben verhindern getönt zu tiefe Einblicke ins Fahrzeug.





Schwarz prangt der Cupra-Schriftzug an der Heckklappe und beim Türen öffnen begrüßen Einstiegsleisten mit beleuchtetem Cupra-Schriftzug die Zusteigenden. Im Innenraum sind Integral-Sportsitze mit Sitzheizung und elektrischer Verstellung plus Sitzmemory für den Fahrer ab Werk verbaut.




Der geneigte Ateca-Käufer hat dabei keine Auswahl und erhält stets das sehr angenehme Dinamica in Haifischgrau und schwarzes Leder in Kombination. Die Hände ruhen auf dem gut gepolsterten Multifunktionslederlenkrad, welches auch beheizt werden kann.
Die Platzverhältnisse sind Ateca-typisch sehr großzügig und bieten vier Passagieren mit Gepäck eine gute Langstreckentauglichkeit.
Antrieb und Fahreigenschaften – Mittelmaß, aber nicht mittelmäßig
Der 2.0-Liter-Turbobenziner ist beim Cupra Ateca das Maß der Dinge und wurde erst später nach unten durch einen 1.5 TSI mit 150 PS ergänzt. Hier im Testwagen leistet er 190 PS und bleibt damit so ziemlich genau in der Leistungsmitte.

Als 4Drive besitzt das SUV einen Allradantrieb, also verteilt das adäquat schnell die Gänge sortierende 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe die Kraft auf alle Viere. Traktionsdefizite konnten wir während unserer Testfahrten entsprechend nicht beobachten. Der Wählhebel setzt im Ateca weiterhin auf mechanische Übertragung der Befehle; das sonst mittlerweile etablierte „Shift by Wire“ gab es zur Zeit des Ateca-Debüts noch nicht in dieser Breite.
Anders als sein großer Bruder, der aus dem Zweiliter-Vierzlinder 300 Pferde mobilisiert, gibt es bei dieser Motorisierung hier keine krawalligen Endrohre und auch akustisch bleibt alles eher dezent. Wer es also nicht so posend möchte, wird mit dieser optischen wie auch akustischen Art der Zurückhaltung seine Freude haben.

Auch wenn der Tacho bis 300 km/h als Spitze maßlos übertreibt, ist der Ateca mit diesem Antrieb alles andere als ein Langweiler. Mit 7,2 Sekunden als Zeitfenster für den stehenden Start bis Tempo 100 ist der Spanier flott genug, um agil den fließenden Verkehr zu durchfädeln. 212 km/h als Spitze sind ebenfalls kaum zu verachten und die Gegebenheiten auf der Autobahn lassen solche Tempi eh nur noch selten zu.
Ganz in Cupra-Manier erlebt der Pilot auch in der Cupra Ateca Tribe Edition eine feinfühlige und exakte Lenkung sowie ein sehr gut abgestimmtes Fahrwerk, welches dank mehrerer Fahrmodi – das DCC kostet extra, dazu später mehr – von komfortabel bis angenehm straff die typischen Anforderungen abdeckt.

Ob man die dicken Tasten für über 800 Euro extra am Lenkrad braucht, sei mal dahingestellt. Gut aussehen tut es in jedem Fall und sie sind ja auch irgendwie eines der typischen Erkennungszeichen für einen „echten“ Cupra. Sogar Rundenzeiten kann die Bordelektronik messen – spätestens hier meinen wir: schön und gut, aber bei dieser Motorisierung nicht unbedingt wichtig.
Trotz der ungefähren Mitte in puncto Fahrleistungen ist der Ateca als 190 PS starker Benziner absolut keine mittelmäßige Erscheinung. Das SUV geht zackig und ungerührt mit Lastwechseln um und zieht solide die vorgegebenen Bahnen. Eine bei der Tribe Edition serienmäßig verbaute Brembo-Bremsanlage sorgt derweil für den unerschütterlichen Ankerwurf. Je nach Bedarf, ist dieser gut dosierbar von sanft bis brachial ausführbar.
Erwartungsgemäß liefert der 190 PS Benziner auch beim Verbrauchstest eine Art Mittelwert ab. Im Drittelmix gefahren kamen wir auf 8,5 Liter pro 100 Kilometer, was ihn im Vergleich mit dem Wettbewerb zwar nicht Bestwerte sichert, aber ihn noch in akzeptablen Bereichen einordnen lässt. Damit lagen wir im Übrigen einen halben Liter über der Werksangabe und das, obwohl wir das SUV dabei ab und an auch Cupra-konform bewegten. Zum Vergleich: Mit dem 1.5 TSI mit 150 PS kamen wir auf 7,4 und mit der 300 PS-Version auf zehn Liter – also hier traf der Testkandidat tatsächlich die goldene Mitte.

Auf der Sparrunde reduzierte sich der Bedarf an Benzin auf glatte sechs Liter. Auch hier zum Vergleich: Der 300 PS-Ateca benötigte in dieser Spardisziplin mit 6,4 Litern kaum mehr und das 1.5 TSI Einstiegsmodell kam mit nur 4,9 Litern aus. Hier gewann die Einstiegsmotorisierung mit ihren 150 PS also haushoch.
Ausstattung, Komfort, Technik
Einiges an Ausstattung der Cupra Ateca Tribe Edition haben wir bereits in den vorherigen Kapiteln benannt. Nicht vergessen zu erwähnen möchten wir die Voll-LED-Scheinwerfer mit ihrem homogenen Lichtbild, der angenehmen Farbtemperatur und dem aufmerksamen Fernlichtassistenten. Leider gibt es keine Matrix-Funktion, die in dieser Klasse immer häufiger zu finden ist.
Ebenfalls serienmäßig dabei, ist ein Beats-Soundsystem, mit dem der Innenraum energisch und druckvoll mit Bässen geflutet werden kann.


Extra bezahlen lässt sich Cupra dennoch nicht wenige Annehmlichkeiten, wie das Businesspaket Plus, in dem eine elektrische Heckklappe mit Fußsteuerung, eine 230-Volt-Steckdose im Kofferraum, Fernentriegelung für die Sitzlehnen, das Cupra-Lenkrad mit den beiden großen Tasten, das Fahrassistenzpaket und der schlüssellose Zugang plus Start des Autos für 1.800 Euro extra inkludiert werden.
Die Anhängerkupplung ermöglich das Ziehen von bis zu 1,9 Tonnen, kostet 990 Euro zusätzlich und auch das dank der großzügigen Abmessungen viel Licht in den Innenraum bringende Panoramaglasdach wird mit 1.340 Euro extra berechnet.

Die adaptive Fahrwerksregelung kostet zwar 1.050 Euro zusätzlich, ist aber sehr empfehlenswert, da sich die Fahrwerkscharakteristik je nach Anforderung anpassen lässt. Weiter geht’s mit einer 360 Grad-Kamera für 680 Euro. Das Assistenzpaket mit sechs Systemen – unter anderem einem Abstandstempomaten – kann auch ohne Businesspaket Plus einzeln für 960 Euro geordert werden und eine kabellose Ladestation muss mit 300 Euro honoriert werden.
Zum Glück ist das Multimediasystem inklusive Navi und 3 Jahre Onlinefunktionen „Connect Plus“ bereits ab Werk im Auto und auch Android Auto sowie Apple CarPlay – beides funktioniert kabellos – gehören zur Serienausstattung dieser getesteten Variante.
Was kostet die Cupra Ateca Tribe Edition?
Als 1.5 TSI mit 150 PS startet diese Variante bereits bei 45.790 Euro. Etwas mehr als fünf Riesen, nämlich 49.950 Euro werden für den 190 PS Benziner angesetzt. Das Flaggschiff als VZ mit 300 PS wechselt deutlich teurer ab 59.680 Euro den Besitzer.

Die Basisversion ist mit dem 190 PS-Antrieb genau 2.410 Euro günstiger, aber eben auch weniger gut ausgestattet. Mit allen verfügbaren und auch gesetzten Kreuzchen auf der Optionsliste, steht die Cupra Ateca Tribe Edition als 190 PS starker Benziner aktuell bei 57.420 Euro.
Fazit – Medium für viel Geschmack
Wie ein Steak, das den meisten als Medium rare zubereitet am besten mundet, hat auch die Cupra Ateca Tribe Edition als 190 PS starke Antriebsvariante seine ganz besonderen Vorzüge. Er bietet leistungstechnisch jede Menge und dürfte für Vielfahrer die interessantere Lösung sein als der 1.5 TSI. Zudem ist er auch sparsamer als der große Bruder, welcher auch deutlich auffälliger, weil kräftiger und optisch extrovertierter daherkommt.

So gesehen ist diese hier getestete Variante der ultimative Allrounder in diesem SUV, welches vom Alter her mindestens als ausgereift gelten darf, aber längst nicht zu den alten Eisen gehört. Mit dem optionalen DCC zeigt sich der Ateca als ausgesprochen wandlungsfähig und entpuppte sich im Test als sympathischer und uneingeschränkt beliebter „Allday“-Begleiter.
Am Ende entscheidet auch der Preis, der ebenfalls golden-mittig positioniert liegt. Aber auch ein Vergleich mit dem Wettbewerb zeigt, dass es Cupra nicht an Selbstbewusstsein mangelt. Doch das zurecht, wie der Erfolg dieser Marke recht gibt.





Text & Fotos: NewCarz
Pro & Contra
Pro:
- ausgereiftes sympathisches SUV mit optischen Aufwertungen
- adäquate, einem Cupra durchaus gebührende Fahrleistungen
- solide und mit DCC facettenreiche Fahrcharakteristik
- dank Allrad viel Traktion auch bei widrigen Bedingungen
- 5 Jahre Garantie
Contra:
- lange Aufpreisliste
- kein Matrix-LED-Licht erhältlich
Konkurrenz: Seat Ateca, Mazda CX-3, VW T-Roc, Toyota RAV4, Hyundai Tucson, Kia Sportage, Peugeot 3008, Nissan Qashqai
Technische Daten: Cupra Ateca 2.0 TSI Tribe Edition 4Drive
- Farbe: Dark Forrest Grün Metallic
- Fahrzeugklasse: Kompaktklasse / SUV
- Länge x Breite x Höhe (m): 4,40 x 1,84 (2,08 mit Außenspiegeln) x 1,60
- Radstand (mm): 2.631
- Antrieb: R4-Ottomotor mit Turbolader plus OPF
- Hubraum: 1.984 ccm
- Hybridart: –
- max. Leistung: 140 kW (190 PS) bei 4.200 bis 6.000 rpm
- max. Drehmoment (Nm): 320 bei 1.500 bis 4.100 rpm
- Getriebe: 7-Gang-Doppelkupplungsautomatik DSG
- Antriebsart: Allrad
- Durchschnittsverbrauch (WLTP): 8,0 l/100 km
- Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 8,5 l/100 km
- CO2-Emissionen (Werksangabe): 183 g/km
- Abgasnorm (WLTP): 6e 36EB
- Höchstgeschwindigkeit: 212 km/h
- Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (sec): 7,2
- Wendekreis (m): 10,8
- Bodenfreiheit (mm): k. A.
- Kofferraumvolumen (l): 485 bis 1.579
- Leergewicht (kg): 1.580
- Zuladung (kg): 510
- Anhängelast ungebremst/gebremst (kg): 750/1.900
- max. Stützlast (kg): 80
- max. Dachlast (kg): 75
- Tankgröße (l): 55
- Kraftstoffart: Benzin E5/E10 mind. 95 Oktan
- Neupreis des Testwagens: 61.589 Euro (Basispreis 190 PS: 49.950 Euro)

Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.