Der Subaru Outback im Test – eine Mischung aus Kombi und ein bisschen SUV, gepaart mit permanentem Allradantrieb und einem Boxermotor.
Genauer gesagt, handelt es sich um die fünfte Generation des Outlanders, dessen Karriere bereits 2015 begann und im Mai dieses Jahres von der nächsten Generation abgelöst wird.
Höchste Zeit also, um der auslaufenden und mit Sicherheit auch ausgereiften Outback-Serie genauer unter die Haube zu schauen.
Wir fuhren für diesen Fahrbericht einen Subaru Outlander in der Sport-Ausführung, der höchsten Ausstattungslinie der Modellreihe.
- Exterieur
- Interieur
- Motor und Fahreigenschaften
- Ausstattung, Technik, Komfort
- Varianten und Preise
- Fazit
- Technische Daten
Exterieur – Optische Befähigungen
Dass der Outback das Zeug fürs Off hat, sieht man ihm auf Anhieb an. Ausgeprägte Planken und viel Bodenfreiheit bezeugen, dass man mit dem Crossover auch unbefestigtes Terrain nicht scheuen muss.
Arttypisch zeigt sich die Fahrzeugfront, mit den Plejaden im Frontgrill zentriert und LED-Scheinwerfern, welche teilweise vom LED-Tagfahrlicht umrahmt werden und gewissermaßen auch denen des Subaru XV und dem Impreza ähneln.
Die Seitenansicht offenbart deutlich mehr Kombi als SUV, aber eine Mischung aus beidem ist offensichtlich, wobei erstgenannte Form durchgängig stärker zur Geltung kommt. Seine 4,82 Meter Länge sieht man ihm an, der Outback ist eine stattliche Erscheinung. Das großzügige Greenhouse verspricht zudem eine gute Rundumsicht.
Am Heck zeigt der Subaru mittlerweile etwas bullig wirkende Heckleuchten, die den Abschluss hier dominieren und ein Dachspoiler rettet dem Japaner ein Quäntchen Dynamik. Insgesamt wirkt der Heckabschluss eher konservativ, doch das ist bei einem Outback eher sekundär.
Interieur – Pragmatisch, aber akkurat und schick
Was im Innenraum des Subaru Outback zuallererst auffällt, ist das großzügige Platzangebot. Das gilt für alle Plätze im Japaner und die Materialauswahl ist alles andere als preisgünstig anzuschauen. Überraschend viel Softtouch und auch hübsches Dekor erwarten uns überall.
Das Cockpit besteht hier noch aus analogen Rundinstrumenten mit einem mittig platzierten Farbdisplay. Im Outback gibt es diverse Ablagen für mitgeführten Kleinkram. Für unseren Geschmack dürften es aber einige mehr sein.
Die Sitze bieten genügend Beinauflage und erhalten straff, aber nicht zu hart gepolstert auch auf längeren Fahrten das Durchhaltevermögen der Insassen. Auf den ersten Blick gibt es recht viele Knöpfe und Bedienelemente, doch nach kurzer Eingewöhnung findet man sich schnell zurecht.
Das Ladeabteil darf mit Fug und Recht als üppig bezeichnet werden. Mindestens 561 Liter, maximal 1.822 Liter passen hier hinein und als besonders erfreulich darf die angenehm niedrig gehaltene Ladekante gelten. Die sehr breite Heckklappe erleichtert das Be- und Entladen zusätzlich und macht den Outback quasi zum Praxis-King.
Motor und Fahreigenschaften – Perfektionierter Allradler
Als Antrieb werkelt ein 2.5-Liter Vierzylinder Benzinboxer im Outback und leistet als reiner Sauger 175 PS sowie 235 Newtonmeter maximales Drehmoment, die saugertypisch erst später, nämlich ab 4.000 Umdrehungen pro Minute anliegen. Doch reagiert der Benziner überraschend spontan auf Gasbefehle und gibt sich durchaus lebendig – Hubraum sei Dank.
Ein Sportherz ist dieser aber dennoch nicht und bei Landstraßen oder gar Autobahntempi fühlt es sich auch nach eher 150 PS an, was der ansonsten allerdings sehr laufruhige Boxer darbietet. Die Kraftverteilung übernimmt ein stufenloses Automatikgetriebe genannt Lineartronic, welches insbesondere bei moderater Fahrweise die Drehzahlen in angenehm niedrigen Bereichen hält. Zusätzlich beherrscht die Lineartronic das Simulieren von Fahrstufen – sieben an der Zahl, die man auch über Schaltwippen ansteuern kann.
Erst wenn man die Leistung richtig abfordert, liegen permanent hohe Drehzahlen an und die Geräuschkulisse ändert sich entsprechend. Der Sprint aus dem Stand auf 100 km/h dauert reichlich zehn Sekunden und mehr als 198 km/h – Tachoanzeige 205 – sind nicht drin. Doch selbst bei hohen Tempi liegt der Subaru Outback überraschend ruhig auf der Fahrbahn. Dadurch sind auch lange Strecken mit diesem Auto sehr angenehm zurückzulegen.
Zwei Fahrprogramme gibt es im Rahmen des SI-Drive – SI steht für Subaru Intelligent – den S- und den I-Modus – beide liegen aber recht eng beisammen und die Unterschiede des sportlicheren S-Mode sind eher marginal ausfallend.
Das Fahrwerk ist insgesamt komfortabel ausgelegt und das allein verleitet natürlich umso mehr zum Cruisen. Dabei fühlt sich Auto und Insassen auch definitiv am Wohlsten. Seine Gediegenheit, mit der er auf der Straße liegt, brachte ihm viele Pluspunkte von unseren Testfahrern ein.
Das absolut bevorzugte Metier des Outback ist aber das, was der Modellname bereits suggeriert. Im Off und noch besser auf verschneiten und vereisten Pfaden, gern auch über schlammige Feldschneisen und aufgeweichte Schotterpisten – hier fühlt sich der mit dem symmetrischen Allradantrieb gesegnete Subaru pudelwohl. In unserem damaligen Erstkontakt konnten wir bereits umfangreiche Erfahrungen mit diesen ausgeprägten Befähigungen des Subarus sammeln.
Kaum ein anderer dieser Fahrzeugklasse kann auf derartigem Terrain so überzeugen und dies so konsequent, dass der Fahrer selbst widrigste Gegebenheiten ohne verschwitzte Hände und aufgebissener Unterlippe bewältigt. Kein Wunder, dass der Subaru Outback sehr oft die erste Wahl des Betreibers einer Berghütte, des Försters im Schwarzwald oder des Freizeitabenteurers unterwegs zwischen den Fjorden Norwegens darstellt.
Das Bremsverhalten ist gut, das Dosiervermögen ebenso, nur der Bremsweg selbst ist etwas lang, könnte vor allem bei nasser Strecke besser sein. Hier besteht vor allem bei der Feinjustage des ABS noch Luft nach oben.
Der Boxermotor gönnte sich im Test durchschnittlich knapp neun Liter, im Gelände oder bei flotter Fahrt auch zwölf Liter und mehr. Die Sparrunde bewältigte der Crossover mit nur 5,7 Litern auf 100 Kilometer. Sicherlich alles keine Bilderbuchwerte, doch in Anbetracht der Größe des Fahrzeugs ist vor allem der letztgenannte Wert absolut akzeptabel, könnte sich außerdem mit dem anstehenden Generationenwechsel demnächst weiter verbessern.
Ausstattung, Technik und Komfort
Als „Sport“ stand uns für diesen Test die höchste Ausstattungsstufe des Outbacks zur Verfügung. Das Glas-Schiebedach ist übrigens nur in dieser Ausführung erhältlich. Dieses ist nicht allzu groß, erfüllt aber seinen Zweck für einen zusätzlichen Lichtdurchsatz des Innenraums.
Anders als bei den Subaru-Geschwistern Forester & Co. gibt es hier kein zweites Display oberhalb des Zentralbildschirms, welcher hier sauber in die Instrumententafel integriert wurde.
Das Navigationssystem besitzt eine einfache Kartendarstellung, die Routenführung klappte im Test fehlerfrei und zuverlässig. Das bekannte Eye-Sight-System mit den beiden Kameras hinter der Windschutzscheibe füttert diverse Assistenzsysteme, wie beispielsweise den Spurhalteassistenten – alles klappte im Test bestens.
Die LED-Scheinwerfer gehören mit ihrer Helligkeit, der Homogenität und Reichweite in dieser Fahrzeugklasse in jedem Fall in die Top 5. Super: Die Scheinwerferreinigungsanlage funktioniert hier mit echtem Hochdruck, wodurch auch bei erschwerten Bedingungen die LED-Spots sauber und leistungsstark bleiben.
Eine Rückfahrkamera zeigt ein gut aufgelöstes Bild des Bereichs hinter dem Fahrzeug – auch bei Dunkelheit. Dreistufige Sitzheizungen gibt es vorne und gegen Aufpreis wird auch im Fond auf den Außenplätzen geheizt – überall erwärmen sie die Plätze extrem stark und angenehm flächendeckend.
Anders dagegen sieht es bei der Lenkradheizung aus. Hier wird der obere Kranz ausgelassen – der bleibt nämlich kalt. Viele Leuchtmittel, wie zum Beispiel die für das Blinklicht, sind hier noch mit Glühlampentechnik ausgeführt. LED-Leuchtmittel würden das Auto um einiges aufwerten.
Richtig toll entpuppte sich dagegen der Klang des Harman/Kardon Soundsystems. Sehr voluminös, mit hoher Pegelfestigkeit macht diese den Outback auf Wunsch auch zum rollenden Danceclub.
Varianten und Preise des Subaru Outback
Aktuell wird der Outback in drei Varianten angeboten:
- Active – Der Einstieg kostet mindestens 38.490 Euro, besitzt dafür ab Werk den Abstandstempomaten, aktive Spurhalteassistenten, das Eye-Sight, Licht- und Regensensor, Fernlichtassistent, Querverkehrswarner, SI-Drive, X-Mode, 17-Zoll-Räder, LED-Scheinwerfer mit Kurvenlicht, DAB+, Bluetooth, Frontfahrkamera und vieles mehr.
- Comfort – Eine Stufe darüber gibt es ab 40.990 Euro zusätzlich auch Active Torque Vectoring, automatisch abblendender Innenspiegel, Lederlenkrad, 2-Zonen-Klimaautomatik, Navigationssystem, Sitzheizungen vorne, Side-Kamera, StarLink-Infotainment und anderes mehr.
- Sport – Das Flaggschiff kostet mindestens 42.890 Euro und bringt unter anderem das Harman/Kardon, Ledersitze, das Glasdach, Sitzheizungen hinten und 18-Zoll-Räder serienmäßig mit.
Als Antrieb steht hierzulande ausschließlich der hier getestete Benziner zur Verfügung. Einen Diesel gibt es nicht mehr. Wir gehen davon aus, dass der neue Outback auch mit dem e-Boxer ausgestattet wird. Alle Outback haben selbstredend Allradantrieb.
Fazit – Sportsfreund fürs Grobe
Mit dem Subaru Outback haben die Japaner einen waschechten Kombi-Crossover oberhalb des Levorg geschaffen, der auch das Grobe nicht scheut – daher ist er prädestiniert „zur äußeren Anwendung“, also fernab der urbanen Gefilde, wobei er auch da gut zurechtkommt. Seine Vorzüge spielt er allerdings auf Wald und Wiesen und – das hätten wir so nicht erwartet – auf der Langstrecke aus.
Die sehr guten Platzverhältnisse und der sichere Antrieb vergrößern zudem die Zielgruppe. Dazu gibt es bereits beim Einstiegsmodell eine umfangreiche Ausstattung, die besonders durch die Vielfalt an Assistenzsystemen ein Sicherheitsplus mitbringen kann.
Einzig die Optik ist etwas altbacken, wobei diese bei der Kernzielgruppe eh nur sekundäre Aufmerksamkeit erhält. Wir sind dennoch gespannt, wie sich das in Kürze kommende Facelift hier schlagen wird.
Kamera: Canon EOS 5D Mark III
Skoda Octavia Scout, Seat Leon ST X-Perience, VW Passat Alltrack, Opel Insignia Country Tourer
Technische Daten: Subaru Outback 2.5i Sport Lineartronic
- Farbe: Wilderness Green Metallic
- Länge x Breite x Höhe (m): 4,82 x 1,84 (2,07 mit Außensiegeln) x 1,61
- Radstand (mm): 2.745
- Antrieb: Vierzylinder Boxer-Ottomotor mit OPF
- Leistung: 129 kW (175 PS) bei 5.800 rpm
- max. Drehmoment (Nm): 235 bei 4.000 rpm
- Hubraum: 2.498 ccm
- Getriebe: stufenloses CVT Lineartronic
- Antriebsart: Allrad
- Durchschnittsverbrauch (WLTP): 8,6 l/100 km
- Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 8,9 l/100 km
- CO2-Emissionen (Werksangabe): 193 g/km
- Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM
- Höchstgeschwindigkeit: 198 km/h
- Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 10,2 Sekunden
- Wendekreis (m): 11,8
- Bodenfreiheit (mm): 200
- Böschungswinkel vorn/hinten: 18,8°/23,1°
- Rampenwinkel: 20,3
- Kofferraumvolumen (l): 559 bis 1.848
- Leergewicht (kg): 1.631
- Zuladung (kg): 469
- Anhängelast ungebremst/gebremst bis 12% (kg): 750/2.000
- max Stützlast (kg): 90
- max. Dachlast (kg): 80
- Tankinhalt (l): 60
- Kraftstoffart: Benzin E5/E10 mind. 95 Oktan
- Neupreis des Testwagens: 43.480 Euro (Basispreis: 38.490 Euro)
Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.