Fast zehn Jahre sind vergangen, seit der VW Amarok seine Weltpremiere erlebte und mit dem Namen eines wolfsähnlichen Wesens aus der Mythologie der Inuit, rollt der Pickup seither auf Erfolgskurs.
Keine leichte Aufgabe, denn schließlich ist der Pickup-Markt facettenreich und an Wettbewerb mangelt es in keiner Weise. Umso beherzter gehen die Wolfsburger ihren Ambitionen nach und die Umsatzzahlen des Pickups rechtfertigen deren Engagement.
Zeit also, um sich dieses Nutzfahrzeug einmal genau anzuschauen. Wir testeten den VW Amarok als größten V6 Diesel in der Ausstattungsversion Aventura. Fahrbericht.
- Exterieur
- Interieur
- Ladefläche, Zuladung, Zuggewichte
- Motor und Fahreigenschaften
- Ausstattung, Komfort, Sicherheit
- Varianten und Preise
- Fazit
- Technische Daten
Exterieur – Lifestylefaktor mit Nutzeffekt
Mit der Karosserieform eines Pickup kann man nichts falsch machen? Ganz dünnes Eis, würden wir behaupten wollen. Denn genau hier liegt der Hund begraben – oder besser, das unbeliebte Trägheitstier namens Langweiler. Nirgends besteht die Gefahr größer, als bei ebensolchen Klassikern keine Experimente zu wagen.

Die Kunst liegt in der Kombination aus Tradition und unkonventionellen Zügen. Im Fall des vor uns stehenden Amaroks scheint dies gelungen zu sein, was zugegebenermaßen nicht zuletzt an der Topausstattungsvariante Aventura liegen dürfte. Überall blitzt Chrom und die Erscheinung des 5,32 Meter langen Pickups ist machtvoll. Massiv wirkt die Fahrzeugfront und trägt stolz das überdimensionale VW-Emblem im schicken Frontgrill, der von den großen, aber eleganten Xenonscheinwerfern flankiert wird.

Ein massiver Unterfahrschutz in Alu-Optik untermauert den Willen dieses Pickups, auch für die schroffen Momente des Lebens gefeit zu sein. Stark verbreiterte Radläufe und massive Trittrohre, die das Ein- und Aussteigen erleichtern, sind beim Aventura Serie und werten den Pickup weiter auf. Fast miniaturartig erscheinen die 17-Zoll-Winterräder in ihren exorbitanten Radläufen, in denen normalerweise 20-Zoll-Räder mit Sommerprofil ihren Dienst tun.

Besonders elegant wirkt der Übergang zwischen der Doppelkabine und der Ladefläche, den Volkswagen als „Sportsbar“ tituliert. Diese dient als optische Verbindung und lässt die Grenze weniger abrupt als vielmehr dynamisch ausfallen. Wie eine Mischung aus Dachspoiler und verlängerter C-Säule sorgt diese Sportsbar für einen entscheidenden Dynamikfaktor an diesem Pickup.
Stylisch und praktisch zugleich ist das Roll-Cover-System – eine Aluminium-Jalousie, mit der die Ladefläche komplett abgedeckt wird und der Pickupfahrer somit sein Ladegut vor Wind und Wetter schützt. Gefallen hat uns hier, dass das Öffnen und Schließen sehr leicht und auch mit nur einer Hand gelingt. Zudem wird die Waschstraßentauglichkeit des Gefährts signifikant erhöht.
Interieur – Wohnlich statt Nutztier
Die inneren Werte des VW Amarok können sich ebenfalls sehen lassen. Auch wenn hier in einigen Belangen klar wird, dass es sich um ein Nutzfahrzeug handelt, bleibt der Wohlfühlfaktor keineswegs unbedient.

So trösten über die klassische Schlüssel-ins-Schloss-Startsystematik und den großflächigen Einsatz von recht harten – allerdings auch robusten – Kunststoffflächen die sehr bequemen Vollledersitze hinweg. Auch ein Infotainmentsystem ist an Bord, mit zwar recht kleinem Bildschirm, aber mit allem, was man heutzutage benötigt. Ein Multifunktionslenkrad liegt bestens in den Händen und schafft auf Anhieb Vertrauen in den VW Amarok.

Die bequeme Armauflage ist zwar nicht längs verstellbar, bietet dafür ein großzügiges Ablagefach darunter an. Davor liegt der Hebel einer klassisch-mechanischen Handbremse.
Der Einstieg ist hoch und wenn man sich nicht vorsieht, kann man sich – insbesondere beim Aussteigen – die Kleidung an den Trittrohren so richtig schmutzig machen und zwar genau dann, wenn man diese nicht benutzt und stattdessen daran vorbeirutscht und mit den Hosenbeinen unweigerlich diese Chromrohre poliert.

Die Platzverhältnisse sind vorne sehr großzügig und auf der zweiten Reihe der Doppelkabine in etwa auf Niveau der Golfklasse und damit ausreichend. Besonders erhaben wirkt die hohe Sitzposition, die im Amarok richtig intensiv wirkt und einem das Gefühl gibt, über den Dingen zu stehen, oder vielmehr zu sitzen. Daraus resultierend ist die Rundumsicht mit Ausnahme zum Heckabschluss hervorragend. Diesen hat man jedoch dank Kameralinse stets auf Wunsch im Blick.
Eine Durchlade vom Kabineninnenraum zur Ladefläche ist nicht vorhanden, doch die Rückenlehne der Rückbank kann nach vorn geklappt werden und offenbart dahinter einen Wagenheber, das Warndreieck und weitere Utensilien für den Pannenfall.
Ladefläche, Zuladung, Zuggewichte
Das Hauptaugenmerk liegt bei einem Pickup natürlich auf seiner Ladefläche und den Fähigkeiten als Nutzfahrzeug beziehungsweise auf den Möglichkeiten, welche diese ermöglichen. Die Länge der Ladefläche von 1,56 Meter kann man durch Ablegen der Heckklappe noch einmal um zirka 35 Zentimeter verlängern.

Die Breite der Ladefläche beträgt 1,62 Meter und zwischen den Radkästen immer noch 1,22 Meter. Damit hat der VW Amarok die breiteste Ladefläche seiner Klasse und diese entspricht einer Fläche von 2,52 Quadratmeter. Die Ladehöhe bei geschlossener Heckklappe beträgt 50 Zentimeter bis zur Oberkante Bordwand.
Das Ersatzrad wurde platzsparend unter der Ladefläche angebracht. Bedauerlich ist der Punkt, dass die Heckklappe der Ladefläche nicht über die Zentralverrieglung verschlossen werden kann, sondern mit dem Schlüssel manuell ver- und entriegelt werden muss.

Der von uns getestete VW Amarok V6 besaß hinten 2+1 Blattfedern und darf damit maximal 591 Kilogramm zuladen. Es gibt noch eine Version mit verstärkten 3+2 Blattfedern, bei denen die Zuladung bis zu 734 Kilogramm beträgt. Wohl gemerkt – bei der V6 Variante mit 258 PS, die wir hier getestet haben. Spitzenreiter ist hier die Amarok-Version Trendline mit Heckantrieb und manuellem Schaltgetriebe, welche bis zu 962 Kilo an Zuladung verträgt – also fast eine Tonne.
Großer Meister ist der VW Amarok auch in Bezug seiner Fähigkeiten als Zugmaschine. Bis zu 3,5 Tonnen kann der Pickup an den Haken nehmen und bei einer Stützlast von bis zu 140 Kilogramm können da richtige Brocken gezogen werden.
Motor & Fahreigenschaften – Kraftpaket mit Manieren
Hier kommen wir nun zum Sahnestück des VW Amarok. Sein 3.0-Liter V6 Turbodiesel besticht durch eine hervorragende Laufruhe und einem enormen Kraftpotenzial in allen Bereichen. Bärenstarke 580 Newtonmeter fallen bereits ab 1.400 Touren über alle vier Räder her und sorgen dank einer unregelmäßig gespreizten 8-Stufen-Automatik für jede Menge Vortrieb.

Unregelmäßig deshalb, weil die ersten drei Gänge extrem nah beieinander liegen und erst die höheren Fahrstufen weiter gespreizt werden. Das hilft einerseits bei Geländefahrten und bietet andererseits viel Power in niedrigen Geschwindigkeiten. Nach dem normalen Anfahren ist man vor Erreichen der innerorts üblichen 50 km/h bereits durch fünf Fahrstufen geswitcht, was übrigens extrem sanft und vollkommen ohne Ruckeln vonstatten geht.

Gibt man dem VW Amarok die Sporen, spurtet er trotz seiner fast zweieinhalb Tonnen von dannen, als gäbe es kein Morgen mehr. Selbst bei Autobahntempo spürt man bei jedem Druck aufs Gaspedal die willige Erklärung des V6, mit Nachdruck nach vorne zu preschen. Dabei bekommt man auch vom Fahrwerk jederzeit einen nach oben gerichteten Daumen zu spüren.

Der Pickup liegt satt und extrem ruhig, poltert nur bei kurzen Verwerfungen leicht, aber so leicht, dass man es geflissentlich ignoriert. Lange Strecken auf Autobahn und Co. machen mit diesem Pickup sogar Spaß und man steigt selbst nach mehreren hundert Kilometern ermüdungsfrei aus dem VW Amarok.
Eine angenehm leichtgängige, aber jederzeit konkretes Feedback liefernde Lenkung lassen den Pickup fast schon handlich wirken. Erst im innerstädtischen Bereich gerät man des Öfteren an die Grenzen durch einen knapp 13 Meter betragenen Wendekreises und der immensen Abmessungen des VW Amarok.

So richtig in seinem Element ist der VW Amarok, sobald er über Feldwege und Schotter gefahren wird. Es ist schon bemerkenswert, mit welcher Ignoranz selbst böseste Unzulänglichkeiten zerfahrener Wege überbügelt werden. Eine Geländeuntersetzung gibt es zwar nicht, aber die benötigt man aufgrund der vorhin angesprochenen Spreizungscharakteristik der Automatik auch nicht wirklich. Eine echte Differenzialsperre für die hintere Starrachse gibt es gegen Aufpreis – im Test-Amarok war sie dabei.

Keine Frage: Der Amarok kann Gelände und zwar besser, als so manch anderer dieser Zunft. Wo Wettbewerber zwar ebenso durchkommen, aber man mit schwitzenden Handflächen und verbissenem Zähneknirschen fast das Radio übertönt, pfeift man im Amarok gelassen die Melodie des soeben im Radio laufenden Songs mit – vollkommen unaufgeregt. Als fahre man zu Maria Himmelfahrt vier Uhr morgens über eine komplett leere Landstraße.

Der permanente Allradantrieb verteilt die Kraft zu 60 Prozent auf die Hinterachse, die restlichen 40 Prozent werden nach vorn geleitet. Je nach Bedarf wird diese Verteilung variiert. Eine Bergabfahrhilfe lässt den VW Amarok an steilen Hängen mit laut ratterndem ABS abwärts zuckeln und bringt die Fuhre dadurch sicher in die gewünschte Tiefebene.

Die hohe Sitzposition suggeriert dabei ein fast thronartiges Gefühl, über den Dingen zu sitzen und die gute Dämmung im Innenraum erinnert nicht ansatzweise daran, dass man sich in einem Nutzfahrzeug befinden soll. Dafür geht es erstaunlich ruhig zu und das sogar im Gelände. Kein Knarzen oder Knirschen ist vernehmbar, selbst wenn man ans Limit geht, die Insassen anfangen, die vielen Haltegriffe intensiv zu nutzen und erst die Böschungswinkel des Amarok den Schlussstrich ziehen.

Übrigens bis zu einen halben Meter Wasser kann der VW-Pickup durchfahren. Reicht nicht? In der Zubehörliste kann man unter anderem einen hochgelegten Ansaugstutzen ordern, oder das Fahrwerk anheben lassen und gleich noch einen massiveren Unterfahrschutz anbringen lassen. Möglichkeiten gibt es genügend.
Alle, die sich nun beim Verbrauchsthema bereits die Hände reiben, da wir ja immerhin knapp 2,5 Tonnen mit einem potenten Sechszylinder bewegen, müssen wir enttäuschen. Der V6 ist keineswegs ein Trinker. Bei vorausschauender und defensiver Fahrweise waren unter acht Liter absolut kein Problem. Im Drittelmix über den gesamten Zeitraum waren es dann um die zehn Liter. Dabei muss man berücksichtigen, dass hier sowohl Vollgasfahrten auf der Autobahn mit über 200 km/h als auch Fahrten durch Gelände und extrem verschneite Gefilde dabei waren.

Im Effizienztest auf unserer Verbrauchsrunde haben wir den Amarok besonders defensiv und vorausschauend bewegt – mit einem erstklassigen Ergebnis von deutlich unter sieben Litern. Das hat unsere Erwartungen dann auch noch weit übertroffen.
Ausstattung, Komfort, Sicherheit
Auch in diesem Kapitel kann man mit Fug und Recht behaupten, dass am Ende wenig vom Eindruck eines eher pragmatisch angelegten Nutzfahrzeugs zu spüren war. Vom flinken Navigationssystem inklusive hervorragend arbeitender Sprachsteuerung bis zur intensiven, zweistufigen Sitzheizung für die beiden vorderen Plätze, ist alles an Bord, was man für eine komfortable und entspannte Fahrt benötigt. Die vorderen Sitze verfügen auch über eine Lordosenstütze und eine verstellbare Beinauflage.

Der zentrale Monitor ist zwar deutlich kleiner als in herkömmlichen Fahrzeugen, besitzt jedoch neben der Touchfunktion auch einen Annäherungssensor. Eine Zweizonen-Klimaautomatik hat die Temperierung der Doppelkabine sicher im Griff, auch wenn das Gebläse ein kleines bisschen geräuscharmer arbeiten könnte.
Der Tempomat ist eine Standardausführung, kann also nicht automaisch den Abstand zum Vordermann halten. Der im Testfahrzeug fehlende Totwinkelassistent wird durch die großen Außenspiegel und die gute Rundumsicht akzeptabel kompensiert.

Großer Vorteil am VW Amarok: Neben der Rückfahrkamera besitzt das Fahrzeug auch Parksensoren sowohl vorne als auch hinten, was bei einem Pickup keineswegs die Regel ist.
Die Hauptlicht am VW Amarok wird durch Xenonscheinwerfer abgedeckt. Die Lichtintensität ist gut, in jedem Fall besser als jedes Halogenlicht. Dennoch kann der Lichtteppich mit anderen LED-Systemen weder in puncto Helligkeit noch bei dessen Homogenität mithalten. Aufgrund der bauartbedingten Anbauhöhe geht die Reichweite dafür absolut in Ordnung.

Dagegen nutzt das aufmerksamkeitsstarke Tagfahrlicht moderne LED-Technik und verleiht dem Pickup eine obendrein schicke Unübersehbarkeit.
Auch für die Unterhaltung ist ausreichend gesorgt und ein markenloses Soundsystem bringt einen absolut passablen Klang in den Innenraum, der entweder vom klassischen CD-Laufwerk oder über externe Geräte via USB- sowie AUX-In-Schnittstellen kommt. Die Freude über das vorhandene digitale Radio DAB+ sank leider sehr schnell gen Nullpunkt, denn die Antennenleistung war schlichtweg eine Katastrophe.

Auf unserer 1,5 Kilometer langen DAB+-Teststrecke mit besonders schlechtem Empfang, versagte das DAB+ bei 30 km/h fast komplett seinen Dienst. Zum Vergleich verloren hier die besten DAB+-Receiver maximal für zwei Sekunden den Empfang. Der Durchschnitt liegt zwischen zehn und 20 Sekunden Empfangsverlust. Beim Amarok dauerte der Ausfall 2:50 Minuten. So gesehen ist resümierend festzustellen, dass das DAB+ im Amarok nur in empfangsstarken Gebieten nutzbar ist.

Diverse 12-Volt-Anschlüsse findet man überall im Amarok: In der Mittelkonsole, auf dem Armaturenträger, an der Bordwand der Ladefläche und weitere Positionen, dürften auch den intensiven Bedarf einer exzessiven Nutzung von Anschlussgeräten zufriedenstellend abdecken.
Varianten und Preise des VW Amarok
Das extravagante Nutzfahrzeug von Volkswagen wird aktuell in vier Versionen und zwei zusätzlichen Sondermodellen angeboten. Alle Modelle besitzen die Doppelkabine, eine Version mit Einzelkabine wird seit 2016 nicht mehr angeboten.
Als klassische Versionen gibt es:
- Trendline – Das Basismodell besitzt in der Tat eine Grundausstattung mit beispielsweise einfacher Klimaanlage, elektrischen Fensterhebern, Start/Stopp-System und funkgesteuerte Zentralverriegelung für mindestens 32.415 Euro
- Comfortline liegt eine Stufe darüber unter anderem mit Außenspiegeln und Türgriffen in Wagenfarbe, mehreren 12-Volt-Steckdosen und Tempomat ab 36.134 Euro
- Highline ist die zweithöchste Ausstattungsstufe und bringt zusätzlich diverse Dekorelemente, 18-Zoll-Räder, Bi-Xenon, Parkpilot mit Rückfahrkamera, Klimautomatik, Radio mit USB und Touchscreen, getönte Rückleuchten und vieles mehr für mindestens 48.070 Euro
- Aventura heißt der Toplevel und belohnt den Besitzer darüber hinaus mit Navigationsystem, Sportsbar, Multifunktionsanzeige Premium, Allradantrieb, 20-Zoll-Räder, Sitzheizung, Lederausstattung, um nur einiges zu nennen ab 58.686 Euro

Dark Label und Canyon heißen die aktuell angebotenen Sondermodelle. Dark Label erhält diverse, sämtlich in schwarz oder dunklen Farbtönen gehaltene Applikationen sowie Bi-Xenon, Privacyverglasung, 18-Zoll-Räder in Anthrazit und vieles mehr für einen Ab-Preis von 40.776 Euro. Die Canyon-Version bietet ein Multifunktionslenkrad, Design-Folien, 4Motion-Schriftzüge, 17-Zoll-Räder, Navi und DAB+ für mindestens 44.352 Euro.
Als Motorisierung wird ein V6 TDI Dieselmotor in drei Leistungsstufen mit 163 PS, 204 PS und 258 PS angeboten – je nach Ausstattungslevel verfügbar, ebenso wie der Allradantrieb 4Motion, der bei den Einstiegsmodellen optional, bei den Topmodellen serienmäßig angeboten wird.
Lässt man dem Topmodell Aventura alles zukommen, was die Optionsliste feil bietet, beträgt der Preis für den VW Amarok stolze 73.500 Euro.
Fazit – Ja, ich will
Mit dem VW Amarok präsentieren die Niedersachsen einen hervorragend abgestimmten Pickup, der sowohl im Gelände als auch auf der Straße eine überaus glänzende Figur macht. Mit einem bärenstarken V6 wirkt der Amarok selbst bis zur Dachkante vollbeladen und mit maximalem Zuggewicht am Haken nicht ansatzweise bemüht und kann zudem auch als reisetaugliches Gefährt für vier Personen punkten. Einmal Probegefahren und man möchte eine langfristige Liaison eingehen.

Die kurz übersetzte Automatik erlaubt beeindruckende Sprints und hervorragendes Vorankommen auch im schwierigen Terrain, auch ohne Getriebeuntersetzung. Kurzum fährt sich der VW Amarok eher wie ein PKW als ein Nutzfahrzeug, bietet aber alles, was man sich im Rahmen eines Fahrzeugs mit Ladefläche wünscht und so einiges darüber hinaus.
Der Preis für dieses Premiumpaket ist gleichzeitig auch die Achillesferse des Amarok. Er kann zwar alles ein bisschen besser als die Konkurrenz, manches davon sogar deutlich. Doch deutlich ist auch der Aufpreis für dieses Sahnestück.
Dennoch weiß der geneigte Interessent, dass er mit dem VW Amarok einen Allrounder bewegt, der trotz aller Premium- und Komfortaspekte den burschikosen Einsatz weder scheut noch dabei schwächelt – im Gegenteil. So gesehen, ja, ich will. Den Eid „fürs Leben“ kann man in Anbetracht des umfangreichen Portfolios des VW Amarok absolut nachvollziehen.
Text / Fotos: NewCarz
Technische Daten: VW Amarok 3.0 V6 TDI Aventura
Farbe: Ravennablau Metallic
Länge x Breite x Höhe (m): 5,25 x 1,95 x 1,83
Radstand in mm: 3.097
Antrieb: V6 Commonrail Turbodiesel
Leistung: 190 kW (258 PS) bei 3.250 bis 4.000 rpm
Hubraum: 2.967 ccm
Max. Drehmoment: 580 Nm bei 1.400 bis 3.000 rpm
Getriebe: 8-Gang-Automatik
Antrieb: Allrad
Verbrauch kombiniert (NEFZ-Norm): 8,4 L/100 km
Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 9,8 L/100 km
CO2-Emissionen (Herstellerangabe): 220 g/km
Abgasnorm: Euro 6
Höchstgeschwindigkeit: 205 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 8,0 sec
Leergewicht: 2.324 kg
Böschungswinkel vorn/hinten: 29,5°/18°
Rampenwinkel: 15,6°
Bodenfreiheit: 192 mm
Steigung max.: 100 %
Anhängelast ungebremst/gebremst 12% in kg: 750/3.500
Stützlast: 140 kg
Dachlast: 100 kg
Ladefläche: 2,52 qm
Kraftstofftank: 80 Liter
AdBlue-Tank: 13 Liter
Kraftstoffart: Diesel
Neupreis des Testwagens: ca. 64.000 Euro (Basispreis ab 32.415 Euro)

Unser Chefredakteur erstellt seit 2015 schwerpunktmäßig Fahrberichte und testet alle Fahrzeuge akribisch – mit Liebe zum Detail – auf Herz und Nieren. Dabei entgeht ihm nichts. Seine Objektivität bewahrt er dabei kompromisslos. Robertos Spezialgebiete sind neben SUVs und Kombis die alternativen Antriebskonzepte. Sein Herz schlägt aber auch gern im V8-Takt.