Renault Captur Mild Hybrid 140 Test – Französisches Original

Renault Captur Mild Hybrid 140
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Der hier getestete Renault Captur Mild Hybrid 140 gehört zur zweiten Generation des SUVs aus dem Kleinwagensegment und kam als Mildhybrid-Benziner im Mai des vergangenen Jahres auf den Markt.

Damit wurden die vorherigen, seit 2020 im Einsatz werkelnden reinen Benziner und Diesel abgelöst.

Übrig geblieben sind dieser Mild Hybrid 140, ein etwas kräftigerer Mild Hybrid 160, ein Vollhybrid E-Tech 145, der Einstiegsmotor TCe 90 als Dreizylinder und seit Spätsommer dieses Jahres auch wieder eine Autogasvariante TCe 100 LPG.

Dieses Test-SUV fuhr in der Ausstattung „Techno“ und der Außenfarbe „DeZir-Rot“ auf unseren Testwagenparkplatz. 



Exterieur und Interieur – Der Erstgeborene empfiehlt sich

Dank Badge Engineering fristet der Renault Captur seit diesem Jahr ein Zwillingsdasein mit dem jüngst an den Start gegangenen Mitsubishi ASX, der dem Captur quasi wie ein Ei dem anderen gleicht.

Die einzigen Unterschiede beschränken sich neben etwas mehr Chrom- und Alu-Optik für den Captur auf die Modellbezeichnungen an der Heckklappe, den Markenlogos an Front und Heck, in den Radnaben der Leichtmetallfelgen sowie im Innenraum am Lenkrad. Alles andere ist nahezu eins zu eins vom Renault Captur für den ASX übernommen worden.

Möglich machte dies die Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz. Nutznießer ist in diesem Fall zweifellos der Mitsubishi, der dank der Renault-DNA ein wahrlich zeitloses und sehr attraktiv designtes Klein-SUV wurde. Der Renault Captur darf sich dabei als Ursprung feiern lassen. Oder als Erstgeborener der Zwillinge und somit das Original.

Der Innenraum ist frei von Spielereien und Schnörkel; alles hat seine erkennbare Bestimmung und der Fahrer findet sich sogleich zurecht, ohne großartige Eingewöhnungszeremonien durchleben zu müssen.

Die Platzverhältnisse sind der Fahrzeugklasse entsprechend gut und der Kofferraum schluckt mit seinen 422 Litern deutlich mehr als beispielsweise ein aktueller Golf, der bei 381 Litern passen muss. Mit ausgeloteten Grenzen in Form umgeklappter Lehnen passen bis zu 1.275 Liter hinein.

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Motor und Fahreigenschaften – Statt selbst machen, machen lassen

Auch beim Antrieb steht der Renault Clio Mild Hybrid 140 Pate für seinen Zwillingsbruder. Ein 1.4-Liter-Turbobenziner leistet 140 PS und 260 Newtonmeter und wird durch einen 3,6 kW leistenden E-Motor unterstützt. Diese Unterstützung liefert der Generator beim Beschleunigen und übernimmt zugleich die Anlassfunktion insbesondere während der Start-Stopp-Aktionen.

Renault Captur Mild Hybrid 140 Motorraum
Macht sein Ding – Der Turbobenziner zeigt sich auch in Verbindung mit dem EDC als überzeugend.

Die Besonderheit beim Captur ist die Möglichkeit, diesen Antrieb optional mit dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe EDC zu kombinieren – beim Testwagen war das der Fall. Dies ist beim Zwillingsbruder nicht möglich, den es ausschließlich in Kombination mit dem Handschaltgetriebe gibt. 

Fahrmodi Renault Captur Mild Hybrid 140
Die Fahrmodi ändern auch das Schaltverhalten des EDC und spreizen die Charakteristik dadurch stärker als beim Schalter.

Das EDC schaltet im Test je nach Anforderung stets gut passend und zeigte nur geringe Verzögerungen bei Lastwechsel. In allen Fällen waren solche nicht so ausgeprägt wie bei manch anderen Doppelkupplungsgetrieben und unterm Strich kann diese Kombination von Motor und Getriebe als harmonisch und komfortbetont beschrieben werden. Das reicht am Ende aus, um das Handschaltgetriebe beim Sprint von null auf 100 km/h mit 9,2 Sekunden um eine ganze Sekunde zu schlagen. Allerdings ist der Aufpreis zum Handschaltgetriebe mit 1.700 Euro auch nicht unbedingt klein.

Die Fahrmodi ändern nicht nur das Ansprechverhalten des Motors, sondern auch die Schaltcharakteristik des EDC, wodurch hier die Spreizung der einzelnen Fahrprogramme stärker ausfällt als bei der handgeschalteten Variante.

Das Fahrwerk wurde ausgewogen abgestimmt und meistert die alltäglichen Anforderungen ohne Murren oder irgendwelche Marotten. Hier wird schnell klar, dass die Franzosen ihre beachtliche Erfahrung genutzt haben, um das SUV in zweiter Generation aus dem B-Segment zu einem zuverlässigen und sicheren Begleiter zu machen.

Sparrunde Verbrauch Renault Captur Mild Hybrid 140
Nur ein Zehntelliter mehr genehmigte sich der Mild Hybrid 140 mit EDC gegenüber dem Antrieb mit Handschaltung.

Der Verbrauch zeigte sich erwartungsgemäß sehr ähnlich dem des bereits getesteten Mitsubishi ASX mit der gleichen, allerdings handgeschalteten Motorisierung. Der Durchschnittswert belief sich auf 6,0 Liter auf 100 Kilometer und die Sparrunde förderte einen Verbrauch von 4,1 Litern auf hochgerechnet 100 Kilometer zutage. Diese Ergebnisse decken sich zumindest tendenziell mit den Werksangaben und dem dortigen Vergleich zwischen Handschaltung und EDC, in dem die Automatik eine Spur schlechter abschneidet.

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Ausstattung, Komfort, Sicherheit

Dank der zweithöchsten Ausstattungsstufe „Techno“ kann der Renault Captur Mild Hybrid 140 eine adäquate Serienausstattung vorzeigen. Dazu gehören unter anderem spezielle 17-Zoll-Räder, das Easy Link Infotainment mit 7-Zoll-Zentralbildschirm und DAB+, Parksensoren vorn und hinten plus Rückfahrkamera, ein schlüsselloses Zugangssystem, eine Klimaautomatik, eine Verkehrszeichenerkennung und vieles mehr.

Dazu kommt das Multi Sense mit mehrfarbigem Ambientelicht und ein Fernlichtassistent für die serienmäßigen LED-Scheinwerfer, deren Lichtbild vor allem als Abblendlicht mit Homogenität und Ausleuchtung überzeugten.

Zusätzlich war das Driving Assist-Paket Plus Techno für 1.000 Euro an Bord des Testwagens. Dieses umfasst ein Lederlenkrad mit schnell reagierender Lenkradheizung, einen meist sanft den Abstand zum Vordermann regulierender adaptiver Tempomat, einen zuverlässigen Totwinkelwarner, einen Querverkehrswarner und einen Stauassistenten. All das macht das Paket zu einer echten Empfehlung.

Für weitere 400 Euro ist auch ein Winterpaket an Bord, dessen starke Sitzheizungen für die Vordersitze und die beheizbare Windschutzscheibe jedem Wintereinbruch den Schrecken nehmen. Der Spurhalteassistent neigt hier ebenso zu ADHS-Allüren, wohingegen im Falle des Testfahrzeugs das Android Auto auch ohne Kabelverbindung stabil und ohne Aussetzer lief.

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Varianten und Preise des Renault Captur Mild Hybrid 140

Als 140 PS starker Benziner mit Mildhybrid-Unterstützung wird der Captur in zwei der vier verfügbaren Ausstattungslinien angeboten. Die Basisvariante „Equilibre“ ist nur mit dem Einstiegsmotor TCe 90 erhältlich.

  • Evolution – Mit dieser Ausstattung startet der Mild Hybrid 140 bei 27.200 Euro mit Handschaltung und ab 28.900 Euro mit dem 7-Gang-EDC.
  • Techno – Diese Variante ist ab 29.500 Euro handgeschaltet im Angebot und für 31.200 Euro als Automatik EDC. Übrigens kostet die ab dieser Variante erhältliche Mild Hybrid 160 EDC-Version nur 800 Euro mehr.

Renault Captur Mild Hybrid 140 schräg hinten rechts
Wenn es der Captur Mild Hybrid 140 mit dem EDC sein soll, werden mindestens 28.900 Euro fällig.

Die Topausstattung R.S. Line wird nur mit dem Mild Hybrid 160 EDC für mindestens 33.900 Euro angeboten.

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Fazit – Solidität made in Frankreich

Der Captur offenbart sich in seiner zweiten Generation gereifter und auch erwachsener. Seine neuen Antriebe können überzeugen, was der Mild Hybrid als 140 PS-Variante gut aufzeigen konnte. Moderat im Verbrauch und mit solider Ausstattung macht das optisch attraktive SUV viel Freude im Alltag und eignet sich nicht nur für junge Paare oder Freizeitaktivisten, sondern auch als „Pampersbomber“ für Jungfamilien und praktikabel veranlagte Mobilitätsfreunde.

Renault Captur Mild Hybrid 140 schräg vorne rechts
Er bleibt als Zwilling der Erstgeborene und zeigt auch drei Jahre nach seinem Debüt keine Anzeichen von Alterung.

Seine zeitlos wirkende Optik lässt ihn mit Sicherheit noch einige Jahre in seiner Taufrische jugendlich wirken und dank der vielen Assistenzsysteme sowie der sicheren Fahreigenschaften eignet er sich auch für Newbies im Kreise der Führerscheinbesitzer.

Renault Captur Mild Hybrid 140 schräg hinten links
Nicht nur aus diesem Grund war der Captur ein Fall fürs Badge Engineering; aber als einer der Hauptgründe sicher.

Ob der Mitsubishi ASX nun als Konkurrent zu sehen ist, würden wir negieren wollen, weil beide Marken ihre Fans und somit ihre Daseinsberechtigung haben. Zumal sie je nach Motorisierung preislich eng beieinanderliegen.

Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 5D Mark III

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Pro & Contra

Pro:

  • effizienter und agiler Antrieb
  • ausgewogenes und sicheres Fahrverhalten
  • gut zum Antrieb passendes EDC-Getriebe
  • sinnvolles Ausstattungsportfolio

Contra:

  • Allrad nicht erhältlich
  • durch Badge Engineering kein Alleinstellungsmerkmal

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Technische Daten: Renault Captur Mild Hybrid 140 EDC Techno

  • Farbe: DeZir-Rot Metallic
  • Fahrzeugklasse: Kleinwagen / SUV
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,23 x 1,80 (2,00 mit Außenspiegel) x 1,58
  • Radstand (mm): 2.639
  • Antrieb: Reihenvierzylinder Ottomotor mit OPF plus E-Motor
  • Hybridart: 48-Volt-Mildhybrid
  • max. Leistung: 103 kW (140 PS) bei 4.500 bis 6.000 rpm
  • max. Drehmoment (Nm): 260 bei 1.750 bis 3.000 rpm
  • Hubraum: 1.332 ccm
  • Getriebe: 7-Gang-Doppelkupplungsautomatik EDC
  • Antriebsart: Vorderachse
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 5,9 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 6,0 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 133 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit: 196 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (sec): 9,2
  • Wendekreis (m): 11,1
  • Max. Bodenfreiheit (mm): 142
  • Kofferraumvolumen (l): 422 bis 1.275
  • Leergewicht (kg): 1.351
  • Zuladung (kg): 483
  • Anhängelast ungebremst/gebremst (kg): 700/1.200
  • max. Stützlast (kg): 75
  • max. Dachlast (kg): 80
  • Tankinhalt (l): 48
  • Kraftstoffart: Benzin E5/E10 mind. 95 Oktan
  • Neupreis des Testwagens: 32.592 Euro (Basispreis Mild Hybrid 140: 27.200 Euro)

 

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